270, 21. November 1904. Künftig erscheinende Bücher 10389 erstanden dem Buche seine zahlreichen Gegner, aber hinwiederum erwarb es auch seine begeisterten Freunde. Nun muß inan aber nicht glauben, daß das Buch nur durch Bartels' nationale Gesinnung und die kräftige Subjektivität seines ästhetischen Urteils Wert erhielte, nein, es ist zweifellos auch eine tüchtige wissenschaftliche Leistung. Selten ist die Geschichte der deutschen Literatur so historisch großzügig dargestellt worden, wie es in den acht einleitenden Übersichten der acht Bücher, in die das Buch zerfällt, geschieht, selten hat auch ein Literaturhistoriker vermocht, bei der unendlichen Mannigfaltigkeit der Dichtergestalten der deutschen Literatur jede so anschaulich und rund und geschlossen hinzustellen, wie Bartels in den 102 (jetzt 104) Einzelcharakteristiken seines Werkes. Die Literaturgeschichte des 19. Jahrhunderts zumal hat Bartels erst endgültig begründet, so gern er selbst auch die Verdienste seiner Vorgänger anerkennt. Alles in allem ist diese „Geschichte der deutschen Literatur" nach dem Zeugnis zahlreicher berufener Beurteiler, unter denen sich auch Franzosen, Russen und Amerikaner befinden, ein äußerst lebensvolles, interessantes Buch, das in der neuen Aus gabe an Exaktheit und stilistisch noch sehr gewonnen hat! Hier kann man einmal mit voller innerer Berechtigung den Wunsch aussprechen, daß das Werk in jedem deutschen Hause vorhanden sein möge; denn es hat wirklich großen erzieherischen Wert. Die Gegner Bartels' sind, wie in literarischen Kreisen wohlbekannt ist, fast samt und sonders keine Deutschen der Rasse nach, und sie sind der Wahrheit so wenig treu geblieben, daß der Verfasser in seiner Broschüre „Kritiker und Kritikaster" eine Reihe von ihnen geradezu an den Pranger stellen konnte. Bezugsbedingungen: Geheftet Mk 10 — ord., Mk. 7.50 no., Mk. 7.— bar. Gebunden Mk. 12.— ord., Mk. 9.— no., Mk 8.50 bar. Liebhaberband Mk. 14.— ord., Mk. 10.20 bar. Freiereniplare 9/8 exkl. Einband. AE" Am Tage des Erscheinens können direkte Sendungen nicht gemacht werden. Bestellzettel anbei. Leipzig, Ende November 1904. Hochachtungsvoll Eduard Avenarius. Nur einmal und nur hier angezeigt!