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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.11.1904
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- Erscheinungsdatum
- 21.11.1904
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- Deutsch
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270, 21. November 1904 Nichtamtliche! Teil. 10365 mit ihrem haarscharfen, klaren mathematischen Satze, aber ich glaube nicht, daß Vieweg und die andern genannten Hand lungen mit ihren Publikationen irgendwie dahinter zurück- bleiben. Rechnet man die Geographie zu den Naturwissen schaften, so kann uns vollends Niemand auch nur das Wasser reichen. Hier treten außer dem Bibliographischen Institut die Häuser Dietrich Reimer (Ernst Vohsen) in Berlin, Justus Perthes in Gotha, Velhagen L Klasing in Leipzig und, nehmen wir gleich die Unterrichtsausstellung hinzu, Wollermann in Braunschweig und Roth in Gießen für uns in die Schranken, und da hört eben nach meiner Ansicht alle Konkurrenz auf. Ich habe hier vielleicht ein Dutzend Karten von Palästina gesehen aus aller Herren Ländern, aber gegen die von Leipoldt und Kuhnert (A. Müllers Verlag in Dresden) kommt meines Erachtens überhaupt keine einzige auch nur annähernd auf. Und was will inan denn gegen Kiepertsche Karten machen? Da hängt neben dessen »Deutschland« die aus einzelnen Blättern fein zu- sammengeklebte Karte von Attika von Curtius und Kaupert, so scharf und klar, so wissenschaftlich richtig und durchdacht, daß es schwer werden wird, sie auch nur noch zu verbessern. Die Atlanten von Stieler, Spinner und Andree, das große Werk des Wasserausschusses über die deutschen Ströme sind doch einfach mustergültig. Ich habe mich gefreut, daß die Verwaltung von Louisiana, die unter Be nutzung alter Originale eine sehr schöne kartographische Ent wicklung des Bildes vom Golf von Mexiko ausgestellt hat, ihre unvermeidlichen Lücken in der Darstellung durch die von der Berliner Gesellschaft für Erdkunde herausgegebenen Reproduktionen alter Kartenblätter ergänzt hat, die GieseckeL Devrient in Leipzig hergestellt haben. Charakteristisch für unfern Kartenverlag ist eine Anekdote, die hier erzählt wird! Ein amerikanischer Professor, der hier einen Vortrag in der Rsstivsl 8s.Il hielt, soll dabei gesagt haben: »um das und das zu zeigen, müßte ich Karten haben, aber nicht solche, wie wir sie fabrizieren, sondern solche, wie sie drüben in der deutschen Unterrichtsausstellung hängen.« Und doch leisten die Amerikaner auf diesem Gebiete durchaus nichts schlechtes. Die Blätter, die ihr dsologiosl 8nrvs^ herstellt, sind aller Anerkennung wert, und die Karten und Pläne der Firma Rand, Mc. Nally L Co. in Chicago verdienen wirklich die goldenen Medaillen, die man ihr schon gespendet hat. Aller dings hat sie in vielenFällen einfach die Kiepertschen Karten übernommen. Der Vertreter dieser Firma führte mir auch einen großen schönen Globus vor: 8svs zwn snob s Lvs globs iv 6srmsv^? Nach den wenigen Globen, die hier ausgestellt sind, würde ich diese Frage allerdings nicht mit ja zu beantworten gewagt haben. Darin bleiben wir etwas zurück. Ich weiß nicht, warum die Firma Dietrich Reimer mit ihren besten Sachen auf diesem Gebiete so zurück haltend gewesen ist; hier steht nur ihr von Kiepert ver fertigter Globus des Weltverkehrs, und die Unterrichts verwaltung hat auch nicht viel und nichts Bedeutendes aufzuweisen. Gott sei Dank reißen uns drüben die Reliefs der Firma Fr. Kindt in Steglitz einigermaßen heraus, die ganz brillant und staunenswert billig sind. Reliefs sind hier eine Unmenge, namentlich haben die Amerikaner sehr viel und manches Gute; aber ich wüßte nicht, ob man bei einem Vergleiche nicht doch den einfachen Kindischen Arbeiten den Kranz zuerteilen müßte. Die Amerikaner machen den Fehler, zuviel auf einmal zu wollen; es steht auf ihren Karten, Globen und Reliefs durchweg zu viel drauf. Darauf hin würde ich bitten, einmal die in der Universitäts-Aus stellung von Missouri aufgehängte Relikt Nsp ok tbe 8tsts Missouri ooustruetkä tbs 8tuäkut8 zu untersuchen, dann wird man mir recht geben. Auch der Globus der Firma Rand, Mc Nally L Co. sah mit seinen Ver- ööriuiblatt illr den deutschen Buchhandel. 71. Jahrgang. kehrslinien, Isobaren usw. usw. ein wenig nach dem Schnittmusterbogen aus, die Modejournalen beizu liegen pflegen. Die Karten, Pläne usw. der Engländer (Orckousves 8urvk^ ot 6. L. sack I., IVsr 0klick, H^äroArsplno vpt. der 8sv^ Otüos, R. 6sog-r. 8oo., E. Stanford in London, Bartholomey L Co. in Edinburgh) und der Franzosen (Erhard Frtzres, deren Karte von Frankreich 1:100 000 mir in Paris schon auffiel, Forest usw.) verdienen ebenfalls die größte Anerkennung. Nicht unerwähnt mag hier bleiben, daß die Engländer auch von ihren Ausgrabungen in Kreta und Ägypten Aufnahmen, Bilder, Reliefs und Karten aus gestellt haben; doch kommt diese Kundgebung gegen die Funde der Saalburg-Ausstellung und unsre Meßbild-Auf nahmen von Mytilene und den assyrischen Ausgrabungen in unsrer Unterrichts-Ausstellung nicht auf. — An Univer- sitäts- bezw. Akademieschriften hat Amerika im Rckcwsticm llailäivK ganze Reihen vorgeführt, und auch Frankreich geht scharf mit, obgleich man von vornherein von deren Vorfüh rung sagen muß, daß diese Massen ungebundener Werke, Disser tationen usw. usw. — selbst die schönen Werke von vsolüs und Obstklsin, Obsrtnlsrinm Univorsitstis Rsrisisnsis und Fournier, 8tstntk8 st xrivildgss liegen ungebunden da — eher die Vorstellung eines Buchladens als die einer Ausstellung erwecken und keinen guten Eindruck machen. Deutschland hat den Eingang seiner Unterrichts-Ausstellung mit den Akademiepublikationen von Berlin, Leipzig, Göttingen, München und Dresden geschmückt; in sehr schönem und würdigem Gewände stehen die hochbedeutenden Sachen da. Vorläufig haben wir also in keiner Weise etwa den Ver gleich zu fürchten, und gearbeitet wird bei uns quantitativ und qualitativ genug, um uns auch in dieser Hinsicht für die Zukunft sicher zu stellen; aber es ist die Pflicht jedes guten gebildeten Deutschen, vor finanzieller Knauserei den Akademien gegenüber zu warnen, sonst möchten wir doch einmal den vortrefflichen amerikanischen Universitäts-Publi kationen gegenüber einen schweren Stand bekommen. Auch die Universitätsbehörden müssen da etwas tun: unsere Disser tationen sind den amerikanischen und französischen gegenüber schon stark minderwertig, weil man bei uns nicht nötig hat, die ganze eingereichte Arbeit drucken zu lassen. Aber kehren wir in die Buchgewerbe-Ausstellung zurück. Was nun den Notendruck anlangt, so übertrifft das, was die Buchgewerbe-Ausstellung bietet, das Aufgebot aller andern Nationen bei weitem. Außer der »Harmonie«, Verlagsgesellschaft m. b. H. in Berlin, den Gebr.HugLCo. in Leipzig, dem Verlag der Musik-Woche in Leipzig, dem Verein der Deutschen Musikalienhändler in Leipzig, tritt die Erfinderin des Notendrucks, die Firma Breitkopf L Härtel in Leipzig, selber auf mit Werken von I. S. Bach, Palestrina, Mozart, Beethoven, Schuetz usw. in tadelloser Ausführung. Die Kollektiv-Ausstellung des Vereins der Deutschen Musikalienhändler in Leipzig bietet in einigen achtzig geschmackvollen Kästen Un massen von Abdrucken von Musikstücken, die lose darin lagern, so daß sie leider nur allzuleicht herausgenommen und »entfremdet« werden können, — »na, es bleiben ja immer noch welche übrig«, sagt der liebenswürdige und tüchtige Herr Degener, der Beamte des Deutschen Buchgewerbe vereins und Vertreter für die Buchgewerbliche Ausstellung, sich und mir zum Tröste, »und dann ist es ein Zeichen da für, daß unsere Musiksachen auch bei andern Nationen vielen »Anklang- finden. Da hat er sehr recht. Nun zur Schriftgießerei, der Technik des Buch drucks und der Lithographie mit allen ihren Ab arten. Hier leiten die vom Deutschen Buchgewerbe verein in Leipzig herausgegebenen Bände des Archivs für Buchgewerbe in schönem Ledereinband wirksam ein. An 1358
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