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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.11.1904
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- Erscheinungsdatum
- 21.11.1904
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- Deutsch
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10364 Nichtamtlicher Teil. ^ 270, 21. November 1904. ttaclrrooiv von zwei Halbetagen selbstbewußt genug dastehen. Ich muß es andern überlassen, zu bestimmen, wem sachlich und inhaltlich der Vorzug zu geben ist, weil ich vielleicht nicht unparteiisch genug sein könnte, kann aber doch nicht unterlassen, unsre deutschen Drucker und Verleger darauf hinzuweisen, daß formell Drucke, wie sie aus der amerikanischen und vor allem aus der englischen 6arvbriä^s- und der Oxkorä IIvivsrÄt^ lli-sss hervorgehen, sehr schwer zu übertreffen sein werden. Sachen, wie sie in dem Ni88onri RuiläivA stehen, und wie sie hier in der englischen Abteilung des Diösral lluiläivA ausliegen, z. B. lös Orixival Dsbrsrv c>k a Rortiov ot llcelssiatieos (hebräischer, syrischer, griechischer und englischer Text), wie die Rova ^.vtüoloAia Oxovisv8i8 (griechisch, lateinisch und englisch), wie der Ds8erixtivs Oataloxns ok tbs Navn- 86ript8 in tbs Rittvilliain Nu8snm sto. ste. oder wie die von den Firmen Bell L Sons (Rabbi bsv §8ra sä b^ Browning), Deut L Co. (Morte Darthur v. Malory mit prächtigen Initialen und Ornamenten), der Dsaäsvball ?rs88 (Di8tor;' sk tbs klorv Iloolr), wie die schönen Klassiker-Ausgaben und Lehrbücher der Firma Macmillan L Co., wie die prächtigen Drucke Longmans, Green L Co. usw. sind doch zu voll endet, scharf und korrekt, als daß sie nicht alle An erkennung verdienten. Auch die Irvpriinsris Rationale in Paris mit ihrer Nachahmung alter Typen und ihren farbigen Drucken, die hochverehrte Buchhandlung Firmin-Didot, Handlungen wie Flammarion, Hachette L Co., Manie L Fils, Plon-Nonrrit L Co., die die Ehre haben, Verleger eines Corel, Vandal, La Gorce usw. zu sein, leisten, wie man hier in der Ausstellung sieht, an erkannt Vorzügliches. Es macht mir auch große Freude, die Schweden — namentlich die hervorragende Firma P. A. Norstedt L Söner in Stockholm — in dieser Reihe nennen zu können, und die Amerikaner rücken zweifellos ganz energisch nach. Ein Trost für uns Deutsche ist es nur, daß, was auch die andern Nationen Bedeutendes auf diesem Gebiete geleistet haben mögen, an die Arbeiten unsrer Reichsdruckerei, die ich nachher im Zusammenhänge be sprechen will, doch alles nicht heranreicht. Aber auch unsre übrige Ausstellung im glatten und durchbrochenen Satze jeder Schriftart zeigt, daß die Reichsdruckerei lange nicht mehr die einzige Stelle in Deutschland ist, wo Hervorragen des geleistet wird. Jnhatlich könnte, wie gesagt, die Buchgewerbe-Aus stellung etwas reichhaltiger sein; wir haben es eigentlich dazu, wenn das auch nicht überall anerkannt wird. Da schreit zum Beispiel ein Schild im Räacatiov RoiläivA aus: Rvc^elopas- äia ^msrieana, rvaäs b^ ^.rnsricav 8cbolar8, 8peciali8t8 anä Rxpsrtt, provouvosä b/ Rxesllsut ^ntboritis8, llbs Re8t Lvezwloxasäia ^st xroärwsä. (Das Gesperrte in roter Schrift.) Ohne den Wert dieser Encyclopädie herabsetzen zu wollen, dürften andere Nationen in derartigen Dingen doch auch Einiges aufzuweisen haben. Hier steht ja unser Meyer, au den ich schon hinwies, und die noch nicht fertige Ausgabe des Konversationslexikons der trefflichen Herder'schen Verlags handlung in Freiburg im Breisgau. Wir und auch die Franzosen und Engländer könnten mit einer ganzen Masse Weiterem aufwarten. Auch verteilt sich in Deutsch land die eigentliche wissenschaftliche Arbeit auf Spezial- Encyclopädien, von denen Herder hier das Kirchenlexikon von Wetzer und Welte und das Staatslexikon prä sentiert. Anderes fehlt leider hier, wie die zweite Auflage des Conrad-Lexisschen Handwörterbuchs der Staatswissen schaften, das sich aber wenigstens in der »Deutschen Biblio thek« befindet, die Herzogsche Encyclopädie u a. m. Wir Deutschen sind darin leider oft nur allzu gründlich: die Ersch und Grubersche Encyclopädie mußte, nachdem sie fast ein Jahrhundert durchgeschleppt war, aufgegeben werden, und ob wir noch die Fertigstellung des Grimmschen Wörterbuchs erleben, ist mehr als zweifelhaft. Die Amerikaner folgen darin weit mehr praktischen Gesichtspunkten. Wissenschaftlich bis auf das J-Tipfelchen oder nicht — ihr »^Vsbttsr« Inter national Dictionary liegt vor und hat eine Ergänzung von 20 000 Wörtern erfahren; man gönnt gern der Firma Merriam L Co. in Springfield ihre hohe Anerkennung. Bei uns hat auf sprachlichem Gebiete Langenscheidt einmal derartiges energisch durchgeführt. Die Schwierigkeiten des Unternehmens zeigen die von der Firma G. Langen- cheidt'sche Verlagsbuchhandlung (Prof. G. Langen- cheidt), Berlin, hier vorgeführten Belege über die Entstehung des »Muret-Sanders«. Wie hohe Verdienste um die Wissen- chaft sich Firma und Mitarbeiter überhaupt erworben haben, das zeigt ihre Ausstellung hier sehr gut. Will man aber sonst sehen, was deutsche Philologen und ihre Verleger äir die Wissenschaft und für Schulzwecke leisten, dann muß man in die Literaturgeschichten sehen, die Velhagen L Klasing und Otto Spamer in Leipzig hier ausstelleu, oder besser, man darf in der Buchgewerbe-Ausstellung über haupt nicht stehen bleiben, sondern muß zur Unterrichts- Ausstellung in das Uävcatlov RrüläivA hinübergehen. Frei lich hat uns hier in der Buchgewerbeausstellung Julius Gross in Heidelberg eine ganze Reihe von Sprach lehren hergelegt, die den sprachlichen Unterricht nach allen Seiten hin ausdehnen, G. Kreysing in Leipzig präsentiert seine anerkennenswerten Oiisvtaiia und B. G. Teubner in Leipzig kann außer mit einigen Ausgaben seiner Klassiker hier mit dem llbs8anrv8 liv^vas lativas — Reverenz vor den Akademien zu Berlin, Göttingen, Leipzig, München und Wien und vor der Verlagsbuchhand lung! — aufwarten, aber die Hauptsache ist doch drüben unter den Lehrmitteln für höheres und niederes Unterrichts wesen, da allerdings gründlich. — Viel schlechter kommt die Theologie weg. Die hat in der Herder'schen Verlags handlung zwar eine sehr energische Vertreterin, und Friedrich Pustet in Regensburg tut hier einiges für liturgische Werke in sehr feinem Gewände und in Bibeln; aber von protestantischer Seite fehlt hier rein alles, selbst ein Hin weis, daß sich natürlich doch in der »Deutschen Bibliothek« im Deutschen Hause wenigstens das Wesentliche vorfindet. — Warum eigentlich die Firma Carl Heymanns Verlag in Berlin nur die Veröffentlichungen des Kaiserlichen Patent amts, die den Amerikaner allerdings besonders interessieren, und nur einige wenige andre Bücher und Zeitschriften über soziale Wohlfahrtspflege hier ausgelegt hat, weiß ich nicht; das Haus hätte doch wahrhaftig etwas hinzulegen gehabt, das uns die Perlen der ganzen deutschen Juristerei in tadelloser Ausführung gezeigt hätte, den Stolz Deutschlands und den Neid des Auslands. Doch mag sich die Firma damit trösten, daß auch sonst wenig juristische Bücher von andern Nationen ausgestellt sind. — Sehr viel besser kommen die Natur wissenschaften weg. Erwähnt seien das Bibliographische Institut (Meyer) in Leipzig mit sehr schönen Sachen (Brehms Tierleben. Haacke), Eckstein L Stähle in Stutt gart mit zoologischen Illustrationen, vor allem schönen Schmetterlingen, die schon erwähnte Verlagsbuchhandlung von G. Kühtmann in Dresden, die eine ganze Menge gut ausgestatteter Werke aus dem Gebiete der Technik, Ma thematik und der Naturwissenschaften ausgestellt hat, Fritz Lehmann in Stuttgart mit dem großen Prachtwerk von Brauns und dann — last not 1sa8t — Vieweg L Sohn in Braunschweig, die ja auf diesem Gebiete Außerordent liches leisten. Das rettet uns ein wenig vor dem Wettbewerbe der Franzosen; die hier in jeder Beziehung wissen, was sie wollen und was sie können. Alle Achtung vor den Leistungen der Firma Masson L Co. in Paris und Gauthier-Villars
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