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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.11.1904
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 03.11.1904
- Sprache
- Deutsch
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2634 Nichtamtlicher Teil. M 256. 3. November 1904. »mimische Betrieb, in welchem neben andern Waren auch Bücher geführt werden. »Den Verkauf von Büchern zu verbieten steht nicht in der Macht der buchhändlerischen Vereinigungen, und es ist deshalb mit allen zulässigen Mitteln anzustreben, die Preisübereinstimmung, welche wir für neue Bücher nahezu erzielt haben, auch aus ein Gebiet anszudehnen, auf welchem uns die Warenhäuser ohne schützende Verkaufs gesetze einen immer bedrohlicher werdenden Mitbewerb zu machen in der Lage sind, der schließlich auch unfern Absatz geschützter Artikel wesentlich vermindern muß. »Im Laufe des verflossenen Vereinsjahres mußten wir sehr verschiedenartige Verletzungen der Verkaufs bestimmungen bekämpfen. »Ein früherer Buchhandlungsgehülfe, der später Kon sulatsbeamter geworden, hatte sich lange Zeit hindurch das merkwürdige Vergnügen gemacht, seinen Bekannten und jedem, der ihn darum ersuchte, Bücher und Zeit schriften zu Buchhändler-Nettopreisen zu beschaffen. Durch lange und umständliche Bemühungen ist es den zunächst geschädigte!: Kollegen gelungen, das Leipziger Kommissions haus, welches die Lieferungen ausführte, zu ermitteln. »Während dieses zunächst in einen Abbruch der durch aus unzulässigen Verbindung nicht hatte einwilligen wollen, ist es schließlich durch das Einschreiten des Börsenvereins- Vorstandes veranlaßt worden, unserm Ersuchen zu ent sprechen. »Eine Bedrohung der Verkaufsbestimmungen mußten wir auch in dem Betrieb einer wahrscheinlich nicht handels gerichtlich eingetragenen buchhändlerischen Gründung er blicken, die nur zur billigem Bedarfsbeschaffung einer Er ziehungsanstalt dienen soll und offenbar nur durch ein Mißverständnis zur Aufnahme in das offizielle Buch händler-Adreßbuch gelangt ist. »Wir betrachten es als unsre Pflicht, dafür Sorge zu tragen, daß auch hier der Verkauf mit unzulässigem Rabatt unmöglich gemacht wird, und hoffen, Ihnen im nächsten Jahre günstigen Bericht erstatten zu können. »Es ist das klare, in den Satzungen des Börsen vereins und der Kreisvereine, vor allem aber in unfern Verkaufsbestimmungen zum Ausdruck gebrachte Bestreben, im Handel mit nicht im Preis herabgesetzten Büchern eine vollständige Preisübereinstimmung durchzuführen. »Der Versuch, das Publikum glauben zu machen, neue Bücher billiger als zu den allgemein geltenden Preisen liefern zu können, muß daher als eine schwere Störung unserer Bestrebungen angesehen und um so schärfer ver urteilt werden, wenn er wiederholt von einem Vereins mitglied unternommen wird. »Aus diesem Grund haben wir uns zu unserm leb haften Bedauern gezwungen gesehen, den Börsenvereins- Vorstand zu bitten, zur Verhütung weiterer Verstöße in dieser Richtung von dem Beschuldigten die Hinterlegung einer entsprechend hohen Kaution einzufordern. »In dem Ziel unsrer buchhändlerischen Vereinigungen, die Preisdifferenz als Kampfmittel im Wettbewerb der Sortimentshandlungen auszuschalten, wollen wissenschaft liche Kreise eine Rückständigkeit unsrer Anschauungen und Handlungen erblicken. Einen ernst zu nehmenden Beweis hierfür sind sie uns indes schuldig geblieben. »Lassen Sie uns unentwegt die eingeschlagene Bahn weiter verfolgen, auf welcher wir überzeugt sein dürfen, nicht lediglich unserm materiellen Wohl zu dienen, son dern auch als Verbreiter von Wissen und Kunst unserm deutschen Volk zum Heil zu arbeiten. Hierzu würden wir kaum mehr imstande bleiben, wenn den Wünschen eines akademischen Schutzvereins nachgegeben worden wäre.« — Die Versammlung nimmt ohne Diskussion Kenntnis von dem Jahresbericht und geht dann zu Punkt 2 der Tagesordnung! Rechnungs-Ablage des Schatzmeisters über, die in dem erfreulichen Resultat gipfelt, daß der Kreisverein ein Vermögen von 1973 ^ 37 H besitzt. Die Herren Schmitz-Köln und Weyers-Aachen werden zu Rechnungsprüfern ernannt, und auf ihren Be richt hin wird dem Schatzmeister Entlastung erteilt. — Zu Punkt 3 der Tagesordnung: Neuwahlen zum Vorstande— erwähnt der Vorsitzende, daß irrtümlich auf den Einladungen gestanden habe, Herr Sigismund Theissing könne nicht wiedergewählt werden. Da er aber das Amt bei dem Rücktritt seines Bruders erst vor drei Jahren übernommen habe, so könne er nach den Statuten auf weitere drei Jahre wiedergewählt werden, und es werde daher vor geschlagen, Herrn Sigismund Theissing zum ersten und Herrn Heinrich Schöningh zum zweiten Schatzmeister zu wählen. Beide Herren werden einstimmig gewählt und nehmen (der letztere, der abwesend ist, durch den Mund des Vor sitzenden) die Wahl an. — Zur Begründung von Punkt 4 der Tagesordnung: Antrag des Vorstandes: »Die Hauptversammlung wolle dem Vorstande die Vollmacht erteilen, mit dem Vorstande des Börsenvereins diejenigen Rabatt-Ausnahmebestimmungen zu vereinbaren, welche im Interesse der Universitäts - Buchhändler, des Kreisvereins und des gesamten deutschen Buchhandels er forderlich erscheinen« ergreift zunächst der Vorsitzende das Wort und er örtert in ausführlicher Darlegung die Kämpfe der letzten Jahre um die einheitliche Gestaltung der Verkaufs bestimmungen im deutschen Buchhandel. Er weist darauf hin, daß ein Friede mit dem Bibliothekarverein in naher Aussicht stehe, und bittet um Vollmacht für den Kreisvereins- Vorstand, die neuen Verkaufsbestimmungen für Universitäten, Hochschulen rc. selbständig ohne nochmalige Mitwirkung der Hauptversammlung mit dem Börsenvereins-Vorstand verein baren zu dürfen. Es entspinnt sich eine kurze Debatte, in der sich die Herren Hartmann und Stuermer für die Annahme des Antrages, Herr Schilling-Köln, dagegen äußern. Die Abstimmung ergibt 28 Stimmen dafür, 2 da gegen und 1 Stimmenenthaltung. — Zu Punkt 5 der Tagesordnung: Beratung über die Bekämpfung der satzungswidrigen Zugaben beim Schulbücher-Geschäft — berichtet Herr Tacke über eine Umfrage, die vom Kreisvereins-Vorstand bei allen rheinisch westfälischen Sortiments-Firmen gehalten worden war, um festzustellen, wie weit die oft beklagten Zugaben im Schul bücher-Geschäft in den einzelnen Städten üblich sind. Er kommt zu dem Resultat, daß nicht nur in nicht buchhändlerischen Geschäften, sondern auch in buchhändle rischen Betrieben und zwar sogar bei einer ganzen Reihe von Mitgliedern des Kreisvereins beim Einkauf von Schul büchern den Schülern Schreibwaren oder andre Bedarfs artikel zugegeben werden, und schlägt vor, durch eine Rund frage bei den Kreisvereins-Mitgliedern die Namen der be treffenden Händler festzustellen und durch direkte Anschreiben vom Vorstande aus oder andre persönliche Einwirkung auf Unterlassung der Zugaben hinzuwirken. Der Unterzeichnete Berichterstatter glaubt, daß man auf diesem Wege nicht viel erreichen wird; er ist der Ansicht, man solle an sämtliche Schulbücher-Verleger von Rheinland und Westfalen und an die andrer Provinzen Herangehen, deren Bücher in Rheinland und Westfalen gebraucht werden,
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