Mittwoch, den 2. November 1904. Umschlag zu ^ 258. Soeben erschien: A. L. Kielland Novellen und Novelletten Deutsch von Wilhelm Lange. Ein stattlicher Band von 23 Bogen. Inhalt: Ein gutes Gewissen. Siesta. Erotik und Idylle. Zwei Freunde. Welke Blätter. Ballftimmung. Die Schlacht bei Waterloo. Das Torfmoor. Ein Volksfest. Kellgrün ist die Äoffnung. Ein Diner. Eine Schiffergeschichte. Der Affe. Auf dem Pfarrhof. Karen. Sultan. Else. Der Ruhm des norwegischen Dichters Alexander Kielland ist in seiner Äeimat wie bei uns in ständigem Wachsen be griffen: mit seinen feinsinnigen Novellen und Novelletten hat er sich sofort ebenbürtig neben die größten lebenden Dichter gestellt. Man bewundert seine Frische und Origi nalität, die Schärfe seiner Charakteristik, die es versieht, mit zwei Strichen eine Gestalt mit solcher Lebenswahrheit vor uns hinzustellen, daß sie sich unserer Erinnerung für immer einprägt, — sein großes Erzählertalent, seinen immer feinen und geistvollen Äumor, die bei aller Realistik so überaus geistreiche Poesieader, welche sich niemals verleugnet, und endlich nicht am wenigsten seine unvergleichliche Meister schaft und Eleganz in der Behandlung der Sprache, durch welche er Wirkungen erzielt, die oft geradezu verblüffen. s- Bille zu verlangen! Berlin und Leipzig, Oktober 1904. Franz Wunder.