9602 255, 2. November 1904. Künftig erscheinende Bücher. S. Fischer, Verlag Berlin W., Bülvwsttaße 91 N Nack den eingegangenen Bestellungen versenden wir in einigen Tagen: Jakob Wassermann: Alexander in Roman. Gch. Mk. A.50, geb. Ml. 4.50, in Leder Ml. 5.50 Vornehme Ausstattung mit Initialen von A. de Karolis Umschlag und Einband von Franz Christophe Ein historischer Roman von dem Verfasser der „Renate Fuchs"! Und doch werden sich die Kenner und Ver ehrer Wassermanns nicht wundern, daß dieser moderne Dichter, modern im Problem, modern in der Psychologie, modern in der Sprache, sich an den Stoff vom Tod Alexanders des Großen gemacht hat. Das Srgiastische jener ungeheuren Epoche, der Überschwang in Not nnd Lust, Kampf und Leiden mußte den Dichter in gleicher Weise anziehen, wie das Problem der Vermählung und Weiterzeugung entgegengesetzter Kulturen, die das weltgeschichtliche Ergebnis jenes Einbruchs der hellenischen in die asiatische Welt war. Wassermann gibt die Katastrophe des großen Krieges. Eine Einleitung zeigt den Zug des Leeres durch die gedrosische Wüste, dann seht die Erzählung in Susa ein, mit Alexanders Versuch, Perser und Makedonier zu verschmelzen. Die tumultuarischen, fieberhaft aufgeregten Szenen, mit denen die Erzählung beginnt, geben die Stimmung des Ganzen an. Es ist ein ungeheurer Niedergang: der König Tod, der den widerstrebenden Leiden an den unzerreißbaren Schicksalsfäden seinen: Ende zuführt. Die Bilder und Gestalten drängen sich, Lagerleben, makedonisches Lochgefühl, asiatische Dämonie der Sinne, und geheimnisvoll hineinwinkend, indisch fanatische Beruhigung: — dieses alles ausgestattet mit dein unübersehbaren Vorrat an Materialem, an Waffen, Reichtum, Mitteln des Genusses, gibt eine Epopoe von leidenschaftlichem, krankhaften: Reicht:::::, ttnd aus der Menge der Gestalten heben sich mit tiefen Zügen die einzelnen ab. Alexander nnd sein Freund Lephästion, sein Lalbbrudcr und trauriges Widerspiel Arrhidäos, Eumenes und Perdikkas: und dazu die seltsamen Frauen! Liblitu, eine Verkörperung alles geheimnisvoll Furchtbaren von "Asien, Stateira und Noxane. Ein historischer Roman und doch ganz das Werk eines modernen Dichters. Daß er die Pflicht nicht um ging, in fleißigsten Studien das geschichtliche Material herbeizuschaffen, wie nur irgend ein früherer Dichter historischer Romane, ist selbstverständlich. "Aber er durchdrang und gestaltete ihn mit unverstellter Dichter seele, mit unaffektierter Sprache. Dem Roman Wassermanns glauben wir einen großen Bucherfolg Voraussagen zu können. Hans Land: Artur Inchoss Nornan. Geh. Mk. 3.50, geb. Mk. 4.50 Der Mann, dessen Rainen das Werk trägt, ist ein Berliner Ehirurg. Sein interessantes Milieu ist das des Romans. Der weltberühmte angejahrte Direktor der Berliner Staatsklinik, Imhoff, heiratet ein un reifes Adelsfräulein, das gleich im ersten Ehejahr an: Genfer Sec einen jungen Baron kennen nnd lieben lernt. Es ist ein ergreifendes Schicksal, das über diese drei Personen hcreinbricht. Der Professor Imhoff kommt, um seine Ehe zu lösen, nach Montreux und findet hier Gelegenheit, dem Baron, der ihn: sein Weib genommen, durch seine chirurgische Kunst das Leben zu retten. Ein Stück neuer Ethik spricht aus dieser Dichtung, in der ein Ehebruch ohne den herkömmlichen Duell unfug geschildert wird. Die Seelen der drei beteiligten Menschen gehen ans den Begebnissen wie aus einer großen Schicksalsheimsuchnng erhoben und geläutert hervor.