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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.08.1903
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1903-08-15
- Erscheinungsdatum
- 15.08.1903
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- Deutsch
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188, 15. August 1903. Nichtamtlicher Teil. 6249 Der Befähigungsnachweis im Buchhandel. (Börsenblatt 1895, Nr. 201.) Ein Ausflug nach Schweden. Als Manuskript gedruckt, qr. 8". (32 S.) Berlin 1895. Die Kataloge des -Oorols äs lg, librairio« in Paris und einige deutsche Kataloge. (Nachrichten aus dem Buchhandel 1895, Nr. 18.) Osterrieth, Geschichte des Urheberrechts in England besprochen. (Nachrichten aus dem Buchhandel 1895, Nr. 226.) Die Stellung der Niederlande zu einer Litterar-Konvention mit Deutschland und zur Berner Convention. (In: Beiträge zum Urheberrecht. Festgabe für den 17. internationalen litera rischen und künstlerischen Kongreß. Dresden 1895.) Zum 11. Juni 1895 (betr. die 25jährige Wirksamkeit des Gesetzes vom II. Juni 1870). (Börsenblatt 1895, Nr. 133.) Bericht des Delegierten des Vörscnvereins der Deutschen Buch händler über den 18. Kongreß der »Xsoooiation littoruirs et artistigus« in Bern am 22.—29. August 1896. (Börsenblatt 1896, Nr. 262.) Die Bücherliebhaberei (Bibliophilie — Bibliomanie) am Ende des 19. Jahrhunderts, gr. 8°. VUl, 216 S. Berlin 1896. Putt kammer L Mühlbrecht. Geh. 5 in Holzband 9 in Halbfranz 12 >6. Nach berühmten Mustern. Gelegenheitsgedichte. Als Manuskript gedruckt, gr. 8". 12 S. m. Illustrationen. 1896. Holland und die Berner Convention. (Börsenblatt 1897, Nr. 94.) Der zweite internationale Verlegerkongreß in Brüssel, Juni 1897. (Börsenblatt 1897, Nr. 147.) Die Bücherliebhaberei in ihrer Entwickelung bis zum Ende des XIX. Jahrhunderts. Ein Beitrag zur Geschichte des Bücher wesens. Zweite Aust, mit 213 Illustrationen im Text und 11 Kunstbeilagen, gr. 8". XII, 335 S. Bielefeld und Leipzig 1898, Velhagen L Klasing. Geh. 9 in Halbfranz 12 Prachtausgabe 20 Aus meinem Leben. Erinnerungen. 8". 32 S. Berlin 1898, Puttkammer L Mühlbrecht. 80 Bibliographie des Bürgerlichen Gesetzbuchs für das Deutsche Reich und seiner Nebengesetze. I. u. II. 8°. 44 u. 75 S. Berlin 1898 - 1900, Puttkammer L Mühlbrecht. Je 1 Up 8°. 28 S. 1901, Ebenda. 60 4 Kongreß-Erinnerungen. 8°. Berlin 1900. Puttkammcr L Mühl brecht. 80 L. (Börsenblatt 1900 Nr. 27 u. 28.) Monatliche Nachweise über den auswärtigen Handel des deutschen Zollgebiets mit Gegenständen der Literatur und Kunst. Nach den Zusammenstellungen des kaiserlichen Statistischen Amts mitgeteilt. Jährl. 4 Nummern. (Börsenblatt 1893—1903.) Übersicht der gesammten staats- und rechtswissenschaftlichen Lite ratur. Jahrg. I—XXXV. gr. 8". 35 Bände von je durch schnittlich 250 Seiten. Berlin 1868—1903. Puttkammer L Mühlbrecht. Jahrg. 1—6 a 3 >6, Jahrg. 7—18 s, 5 Jahrg 19—33 L 6 Jahrg. 34 u. 35 s, 7 Übersetzungen aus dem Deutschen in die dänische, englische, fran zösische, italienische, niederländische, norwegische, schwedische und spanische Sprache in den Jahren 1879—1902. (Börsen blatt 1879—1902, in je zweimaligen Zusammenstellungen im Jahre.) Bücherfeinde. Das bekannte Werk: «Ille Lnsmiss ok Looüs« von Wil liam Blades ist kürzlich in einer Volksausgabe zum Preise von anderthalb Schilling bei Eliot Stock in London herausge kommen. Kein Buchhändler sollte versäumen, sich zu diesem billigen Preis das unterhaltende und belehrende Büchlein anzu schaffen. Er kann es in wenigen Stunden mit Genuß und Nutzen durchlesen. Das Buch hat unzählige Feinde. Feuer, Wasser, Luft, Staub, Unordnung, Ünwissenheit, Frömmelei, Bücherwürmer, Buchbinder, Sammler, dienstbare Geister, Kinder u. a. m. scheinen es förmlich darauf abgesehen zu haben, das Buch zu beschädigen und zu ver nichten. Von allen diesen schädlichen Kräften ist aber kaum eine von so zerstörender Wirkung wie das Feuer. Zufällige Brände, Brandstiftung, gerichtliche Verbrennung, sogar der Wärme spen dende Ofen haben von Zeit zu Zeit sowohl die Schätze als auch den Plunder vergangener Zeitabschnitte vermindert. Freilich kann man diese Zerstörung nicht immer als einen Verlust betrachten; denn wenn diese reinigenden Feuer nicht Berge von unnützen Lasten weggeräumt hätten, wären durchgreifende Zerstörungs maßregeln nötig geworden, um Raum für so viele neue Bücher zu schaffen. Eine Zusammenstellung der Bücherverbrennungen von der Vernichtung der Manuskriptschätze der Ptolemäer in Alexandria bis zum Brande der Straßburger Bibliothek im deutschfranzösi schen Krieg würde ein schaurig loderndes Kapitel in der Geschichte oes Buchs darstellen. Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. 70. Jahrgang. Nächst dem Feuer ist das Wasser zu den gefährlichsten Zer störern des Buchs zu rechnen. Als Muhammed II. 1453 Kon stantinopel eroberte, ließ er alle in der Stadt Vorgefundenen Manuskripte, worunter sich auch die 120 000 der Bibliothek des Kaisers Konstantin XII. befanden, ins Wasser werfen. Gegen Anfang des achtzehnten Jahrhunderts reiste der Bürgermeister Hudde von Middelburgh viele Jahre lang im himmlischen Reich umher und sammelte einen reichen Schatz von chinesischen Büchern. Dieser wurde zwar nach Europa verschifft, kam aber niemals an seinem Bestimmungsort an; denn das Schiff wurde eine Beute des Meeres. 1785 starb der berühmte Maffei Pinelli. Seine welt berühmte Bibliothek, die seit vielen Generationen von seiner Familie zusammengebracht worden war und aus einer kostbaren Sammlung von griechischen, lateinischen und italienischen Werken, viele in ersten Ausgaben mit Miniaturen und aus zahlreichen Handschriften des 11.—16. Jahrhunderts bestand, war an den Buchhändler Edwards in Pall Mall, London, verkauft und sollte auf drei Schiffen von Venedig nach London gebracht werden. Eins dieser Schiffe fiel Seeräubern in die Hände, die von der für sie wertlosen Bücherladuna enttäuscht, die kostbaren Schätze ins Meer warfen. Ältere Bibliotheken gewährten hier und da ihren Büchern keineswegs den nötigen Schutz gegen Nässe und Feuchtigkeit. So befand sich Ende der siebziger Jahre das Gebäude der alten Wolfenbütteler Bibliothek in einem sehr verwahrlosten Zustande. Wände und Decken waren zum Teil verfallen, so daß Bücher und Manuskripte der Feuchtigkeit und den: Verderben ausgesetzt waren; — jedenfalls kein würdiger Zustand für eine Bibliothek, an der Leibniz und Lessing gewirkt hatten. Sie ist glücklicherweise seit 1886 in einem neuen Gebäude untergebracht. In neueren Bibliotheksanlagen wird die Feuchtigkeit erfolgreich durch Warm luftanlagen und durch fleißiges Lüften bekämpft. Gas und Hitze sind den Einbänden sehr schädlich. Besonders Leder verliert dadurch seine fettigen Bestandteile und wird brüchig. Staub auf Büchern ist stets ein Zeichen von Vernachlässigung, und diese bedeutet immer ein mehr oder weniger rasches Verderben. Ein guter Schnitt schützt vor dem Eindringen des Staubes, während bei unbeschnittenen Büchern die Ränder besonders oben leicht fleckig und schmutzig werden. Menschliche Dummheit und Frömmelei haben unzählige Bücher zerstört. Während der Reformation wurden besonders in Englano Tausende von Büchern vernichtet. Bäcker feuerten ihre Öfen damit, Krämer wickelten ihre Waren darin ein, Schuster und Buchbinder zerschnitten kostbare Pergamentmanuskripte und -Drucke. Daß auch heute noch in ähnlicher Weise gewirtschastet wird, zeigt ein Brief des bekannten Buchhändlers W. Müller in Amsterdam, worin dieser kurz vor seinem Tode Blades mitteilte, daß es in Holland eine ultramontane Gesellschaft -Altes Papier« gebe, deren offen zugegebener Zweck darin bestehe, alle protestantischen und liberalen katholischen Zeitungen, Schriften und Bücher als Maku latur aufzukaufen und zu zerstören. Das Bestehen dieser Gesell schaft ist wenig bekannt und geleugnet morden. Müller hat jedoch ein gedrucktes Rundschreiben besessen, das von einem holländischen Bischof ausging und Übersichten über die so gesammelten Papier massen enthielt. So wurden in einem Bezirk in drei Monaten allein für 24000 ^ gesammelt. Auf diese Weise ist es in Holland sehr schwer geworden, gewisse Klassen von ältern Büchern aufzn- treiben. Zu den unbekümmerten Zerstörern von Büchern müssen auch manche Beamte und Behörden gezählt werden. Wagen ladungen von interessanten und wertvollen Dokumenten werden als Makulatur verkauft, wenn die moderne Bureaukratie sie für alten Plunder hält. Wer hätte nicht schon in öffentlichen Bibliotheken oder im ge schäftlichen Verkehr irgend ein altes Buch gesehen, den Einband und das Innere mit mehr oder weniger zahlreichen Löchern durch bohrt, die so regelmäßig sind, als ob sie mit einem Bohrer an gebracht wären und die sich manchmal über einige hundert Blätter erstrecken. Diese zerstörende Arbeit wurde von einem kleinen In sekt verrichtet, das glücklicherweise an unfern heutigen, mit allerlei Chemikalien versetzten Papieren keinen Geschmack mehr findet. Wie der Mensch, so hat auch das Buch eine Seele und einen Körper. Mit der Seele oder dem literarischen Teil hat der Buch binder, der gelegentlich auch zu den Feinden des Buches gezählt werden muß, nichts zu tun, wohl aber mit dem Körper, d. h. dem äußern Gebäude, der Decke, ohne welche das Innere nicht brauchbar wäre. Der Einband ist sein besonderes Werk. Durch ihn bestimmt er Form und Schmuck des Buches. Er heilt es in Krankheit und Verfall. Hier wie überall in der Natur finden wir das gute und schlechte nebeneinander. Ein gut gebundenes Werk benutzen zu können, ist ein Genuß; geöffnet liegen die Blätter eben und frei vor uns, als wenn sie uns zum Lesen verführen wollten, und wir können sie behandeln, ohne daß sie aus dem Rücken springen. Auch gewährt es ein Vergnügen, wenn die 831
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