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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.07.1903
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 11.07.1903
- Sprache
- Deutsch
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- LDP: Zeitungen
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^ 158, 11. Juli 1903. Nichtamtlicher Teil. 543s Anderseits ist die Zensur sehr streng für die Volksliteratur und die Volksbibliotheken. Deshalb ist man gegen diese Literatur mißtrauisch und kauft mit Vorliebe die aus den heimlichen Druckereien und dem Ausland kommenden Bücher. Der finnische und finnisch-schwedische Buchhandel konzentriert sich in Helsingfors, der esthnische in Dorpat, der lettische in Mitau und Riga. Von größerer Bedeutung ist der polnische Buchhandel, dessen Mittelpunkte für den russischen Teil des polnischen Sprachgebiets Warschau, für den österreichischen Krakau, für den preußischen Posen sind. Der Eisenbahnbuchhandel ist in Rußland so wenig entwickelt, daß von den mehreren Tausend Stationen kaum ein Zehntel einen Buch- und Zeitungsverkauf auf weist. Besonders fehlt dieser tief in der Provinz und im östlichen Sibirien. Die russische Gesellschaft zur Verbreitung der Heiligen Schrift hat seit 1863 über 2 Millionen Exemplare der Heiligen Schrift verkauft. Die Zahl der Druckereien in Rußland ist wie folgt gestiegen: 1810 75 1864 181 1825 61 i 1898 1857 1855 96 Am 1. Januar 1897 hatte Rußland 4910 öffentliche Bibliotheken, Lesezimmer usw. Die Einfuhr von Büchern, Musikalien und Stichen be trug 1878 937 579 Pud im Wert von 3 750 000 Rubel. Die Einfuhr aus Deutschland betrug: nach Rußland nach Finland KZ 1900: 1 178 000 55 300 1901: 1 294 600 64 200 1902: 1 149 500 48 100 Die Ausfuhr nach Deutschland betrug: aus Rußland aus Finland 1900: 179 000 — 1901: 163 100 — 1902: 177 600 4400 Zeitungen und Zeitschriften. — Die Presse ver dankt ihr Entstehen in Rußland der Initiative der Regie rung. Peter der Große gründete nämlich 1703 die erste Zeitung. Das Zeitungswesen nahm aber erst unter der Re gierung Alexanders II. einen größern Aufschwung, obschon die Blätter auch jetzt noch unter der Zensur sehr zu leiden haben. 1862 zählten zehn der bedeutendsten russischen Zeitungen zusammen etwa 60 000 Abonnenten. Erwin Bauer*) schätzt die Gesamtzahl der Zeitungsleser in Rußland für jene Zeit auf etwa 350 000, eine im Vergleich zu einer Gesamt bevölkerung von 80 Millionen Seelen ungeheuer niedrige Ziffer. Die Zahl der Zeitungen und Zeitschriften betrug: 1872 472 1897 . . rund 900 1889 . . . rund 800 1898 .... 967 1892 742 1899 .... 994 1893 779 1900 . . rund 1000 1894 802 1902 .... 1208 Von den 994 Blättern im Jahre 1899 erschienen in St. Petersburg 304, in Moskau 100 (1894: 92), in Warschau 92. Die Provinzpresse entwickelt sich zwar immer mehr, doch haben von 1281 Städten erst etwa 115 eine oder mehrere Zeitungen. In Finland erschienen 1900 228 Zeitungen und Zeitschriften, davon waren 145 finnische, 77 schwedische und 6 finnische und schwedische; 1901 203 Blätter (133 in *) Naturalismus, Nihilismus, Idealismus in der russischen Dichtung. Berlin, Liistenöder. 1890. S. 291. Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. 70. Jahrgana- finnischer, 63 in schwedischer, 2 in russischer und 2 in zwei Sprachen); 1902 202 Zeitungen und Zeitschriften. Es ist also ein Rückgang zu verzeichnen, der offenbar mit der Russifizierung zusammenhängt. 1894 erschienen in russischer Sprache 642 gegen 623 im Vorjahr und 160 gegen 156 in fremden Sprachen. Täglich erschienen 112 Organe, 101 mehrere Male in der Woche, 223 einmal wöchentlich, 105 mehrere Male im Monat, 175 einmal monatlich, 58 mehrere Male im Jahr und 28 in zwangloser Weise. 1899 erschienen 800 Blätter in russischer Sprache und 194 in den andern Sprachen der verschiednen Völkerschaften des Reichs. Täglich erschienen 161, wöchentlich 216, monat lich 225 Blätter. 1902 erschienen der Sprache nach 872 Blätter in rus sischer Sprache (darunter zahlreiche Amtsblätter), 131 in finnischer und schwedischer, 101 in polnischer, 56 in deutscher (35 Zeitungen und 21 Zeitschriften), 16 in lettischer, 13 in esthischer, je 7 in armenischer und französischer Sprache. Zweisprachig — in russischer und deutscher Sprache — er schienen 5 Zeitungen. In Finland kam eine Zeitung auf je 13 000 Einwohner, in den Ostseeprovinzen auf je 27 000, in Polen auf je 73 000, im europäischen Rußland auf je 115 000, in Sibirien auf je 165 000, in Zentralasten auf je 888 000. Wie schon oben erwähnt, beträgt die Zahl der russischen Zeitungen und Zeitschriften nicht über 1000, oder mit andern Worten 8 mal weniger als in Deutschland, 6 mal weniger als in Frankreich, 5 mal weniger als in England; selbst kleine Staaten wie die Niederlande und Belgien weisen annähernd so viele Zeitungen auf wie Rußland. Auf 1 Million Einwohner kommen Blätter Blätter in der Schweiz . . . 230 in Spanien 68 in Belgien 153 in Italien 51 in Deutschland . . . 133 in Österreich-Ungarn . 43 in Frankreich .... 114 in Griechenland ... 36 in Norwegen .... 89 in Serbien 26 in England .... 88 in Rußland 9 Diese Zahlen erheben natürlich keinen Anspruch auf un bedingte Genauigkeit. Ich werde am Schluß dieser Arbeit eine ähnliche Berechnung Otlets mitteilen, die einige ab weichende Zahlen enthält. Der Umsatz an Zeitungen und Zeitschriften in Rußland beläuft sich deni Wert nach auf 30 Millionen Rubel jährlich. Von den Zeitschriften hat gegenwärtig die illustrierte Wochen zeitschrift »Niwa« die höchste Anflage mit 250 000 Exem plaren. Durch die Post wurden 1878 63 300 000, 1891 134 501 000 Zeitungsnummern versandt. 1900 wurden durch die Post vermittelt: Exemplare Nummern im Inland 1926 163 246 633 682 aus dem Ausland . . . 81 271 9 457 046 nach dem Ausland . . 16 747 2 318 233 (Fortsetzung folgt.) Kleine Mitteilungen. Verschwundener Buchhändler. — Die nachstehende An zeige aus den amtlichen Braunschweiger Anzeigen, die auch schon in Nr. 156 d. Bl. (S. 5379) Aufnahme gefunden hat, dürfte manche Verleger interessieren: »Aufforderung. »Als gerichtlich bestellter Abwesenheits-Pfleger des Buch händlers Sophus Hellmann von hier, zur Zeit un bekannten Aufenthalts, fordere ich diejenigen, welche dem p. Hellmann etwas schulden, auf, bis 20. Juli Zahlung an mich zu leisten, sowie diejenigen, welche Forderung an den selben haben, solche bis 1. August er. unter Beifügung spezifizierter Rechnung bei mir anzumelden. Fritz Heyser jun., Howaldtstraße 1.« Hierzu ist zu bemerken, daß Hellmann der Nachfolger von 721
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