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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.04.1903
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- Erscheinungsdatum
- 21.04.1903
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- Deutsch
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3148 Nichtamtlicher Teil 90, 21. April 1908. Die Buchhandlung Alpho? s Dürr in Leipzig. Festschrift zur Feier des fünfzigjährigen Geschäfts- jubiläums von Alphons Friedrich Dürr am 21. Fe bruar 1903. Mit 1 Bildnis in Kupferlichtdruck, 70 in den Text gedruckten Abbildungen und 10 Brief- Beilagen. Als Handschrift für Freunde. Leipzig 1903, Alphons Dürr. 4°. XV (I), 149 (1) S. Wenn eine Firma vom Ruf der obengenannten eine Jubiläumsschrift als Handschrift für Freunde gedruckt er scheinen läßt, dann muß sie schon erlauben, daß auch Kollegen dies und jenes aus dem reichen Inhalt und über ihn mitgeteilt wird. Das Denkmal, das mit ihr der Sohn dem greisen Vater gesetzt hat, mutet ungemein lieblich an, ist doch der Verlag hauptsächlich auf Kunst gerichtet; die Nennung der Namen Ludwig Richter und Julius Schnorr von Carolsfeld wird genügen, um die vertretene Kunstrichtung zu kennzeichnen. Das Geschäft ist entstanden aus der am 1. Januar 1848 in Berlin als »A. Dunckers Separat-Conto C. Twietmeyer« gegründeten, am 4. Februar 1848 als »Carl Twietmeyers Buchhandlung für ausländische Litteratur- nach Leipzig verlegten Firma. Ihr hatte nämlich der am 21. Januar 1828 in Leipzig geborene Alphons Friedrich Dürr fünf Jahre, zuletzt als Geschäfts führer, angehört, als Twietmeyer am 9. Mai 1852 starb. Dürr übernahm am 21. Februar 1853 laut Zirkular das Geschäft unter der Firma »C. Twietmeyers Buchhandlung Alphons Dürr«, nachdem schon am 1. Juli 1852 die tat sächliche Übergabe erfolgt war. Es befand sich Nürnberger Straße Nr. 6, damals Kirchgasse Nr. 5 genannt, und blieb dort bis zum Jahre 1861. Eine Abbildung nach dem Aguarell Fedor Flinzers zeigt uns das ehemalige Geschäftslokal. Alphons Dürr hatte von 1843—1847 bei C. H. Reclam ssv., und nach dessen 1844 erfolgtem Tode bei dessen Schwieger sohn und Nachfolger I. Altendorff gelernt, war bis 1848 bei F. Volckmar in Stellung und trat noch in demselben Jahre bei C. Twietmeyer ein. Am 3. September 1854 ver heiratete er sich mit Helene Emilie von Villers, die ihm den Sohn Alphons Emil Friedrich schenkte, aber am 24. August 1855 starb. Einer zweiten, am 16. Februar 1859 mit Marie Anna Henriette Gontard eingegangenen Ehe war längere Dauer beschieden, diese Gattin starb am 30. No vember 1898 mit Hinterlassung von fünf Kindern: Helene, Felix, Alice, Georg und Walther. Neben seinem Beruf widmete sich A. Dürr in hervorragender Weise gemein nütziger Tätigkeit: in Connewitz, wo er seit 1857 ein Land haus besitzt, war er Mitglied des Gemeinderats, gründete eine freiwillige Feuerwehr, eine Sparkasse und eine Volks bibliothek. Daneben aber gehörte er in Leipzig von 1877, bezw. 1878 bis zum 31. Dezember 1901 dem Ratskollegium an, bekleidete von 1861—64, und seit 1883 das Amt eines Vorstehers der evangelisch-reformierten Gemeinde. Dem Vorstand des Kunstvereins gehört er seit 1868, der Gewand haus-Direktion seit 1890, der Stiftung für die Stadt Leipzig seit 1873 an. Aus dem Jahre 1868 stammt das vor Seite 17 befindliche, von Meisenbach, Riffarth L Co. in Leipzig in bekannter trefflicher Art nach Theodor Grosses Original-Ölgemälde hergestellte Porträt A. Dürrs. Auch war er Mitglied des Verwaltungs-Ausschusses der Deutschen Buchhändlerbörse von 1874—80 und 1881—87. In An erkennung seiner gemeinnützigen und verlegerischen Wirksam keit erhielt A. Dürr im Jahr 1878 den sächsischen Albrechts- orden I. Kl., ferner ist er Inhaber der Königlich Bayerischen Ludwigs-Medaille für Wissenschaft und Kunst und des Erinnerungskreuzes für die Jahre 1870/71. Wir kommen nun zu A. Dürrs geschäftlicher Tätigkeit. Sie beginnt mit einer ganz hervorragenden und glücklichen Verwendung für das bis dahin nur von wenigen Handlungen gepflegte ausländische Sortiment, und zwar bemühte er sich, der englischen und französischen Literatur die der skandinavischen Reiche, Island eingeschlossen, die angelsächsische, belgische und holländische anzufügen. Es gelang ihm dies durch Über nahme der Kommission der bisher durch eine Zweignieder lassung in Leipzig vertretenen Brüsseler Firma Meline, Cans L Co., durch Übernahme des skandinavischen Sortiments von C. B. Lorck, engere Verbindung mit Joh. Müller in Amsterdam u. a. m. Die alten Räume der Kirchgasse mußten am 28. Mai 1861 mit geräumigem des Familiengrundstücks, Querstraße Nr. 30 (jetzt 14), 1867 aber mit noch größern, neu errichteten ebendaselbst vertauscht werden. (Vgl. die Ansicht am Kopf des Verlags-Katalogs). »Da in dieser Zeit schon der eigne Verlag sich auszugestalten begann, so wurde die besondre Firma »Alphons Dürr (Ausländisches Sortimentskonto)« ge führt. Literaturberichte und Lagerkataloge sorgten für Ver breitung des Namens des Geschäftshauses, der Verlag aber nahm so zu, daß Dürr das ganze ausländische Sortiment an den Sohn seines einstigen Lehrherrn Alexander Twietmeyer verkaufte. Der Verlag begann noch nicht mit Kunstwerken. Dürr übernahm 1854 von Gebr. Katz in Dessau die Oollsetiou ok 8ts,väs.rä XmsrÜÄn snä llritisb Xutüors, die auf 45 Werke mit 79 Bänden anwuchs. Eine im Jahre 1863 nach Italien unter nommene Reise, der verschiedene gefolgt sind, gab den Aus schlag für die spätere Richtung des Verlags auf das Kunstgebiet. Dort lernte er die Maler Friedrich Overbeck, Karl Lindemann-Frommel, Michael Wittmer, Theodor Grosse und Joseph Hoffmann, die Bildhauer Carl Hassenpflug, Joseph Kopf und Friedrich August Wittig, und den Frankfurter Architekten C. I. Mylius kennen. Der Deutsche Künstler-Verein in Rom ernannte ihn 1865 zum Ehren mitglied. Besonders nahe Beziehungen entstanden zu Hein rich Gärtner, der ihm das Connewitzer Landhaus ausschmückte, Bonaventura Genelli und Friedrich Preller. Es gilt von Dürrs gesamter späterer Verlagstätigkeit, daß sie unter den aus Italien mitgebrachten Anregungen und Empfin dungen stand, behandelten doch auch schon frühe Verlagsartikel italienische Stoffe, so Gregorovius, die Insel Capri, mit Holz schnitten und Originalzeichnungen von K. Lindemann-Frommel, G. F. v. Hoffweiler, Sicilien in Wort und Bild, mit Holzschnitten nach Originalzeichnungen von Alfred Metzener, Fritz Schulze's Schwarze Bilder aus Rom und der Campagna, mit Text von Gustav Floerke. In den »Treppen-, Vestibül- und Hof- Anlagen aus Italien« bemühte sich Dürrs römischer Freund C. I. Mylius eine »wohltuende Änderung in der Anlage unsrer Treppen und Vestibüle anzubahnen«. Als Huldigung an Michelangelo war die Herausgabe von dessen Gedichten in Übersetzung von Sophie Hasenclever anzusehen, die auf holländischem Papier mit Randleisten nach Peter Flötner, V. Solis u. a., von vr. Max Jordan herausgegeben, erschienen. Hierher gehören noch die in den Jahren 1818—26 ent standenen »Italienischen Landschaften« in Photographien nach Originalzeichnungen von Julius Schnorr v. Carolsfeld. Zu noch zwei andern Sammlungen, zu der vom Landes- Jndustrie-Comptoir in Weimar erworbenen von Kopien der Handzeichnungen älterer Meister, mit Erläuterungen von Dr. Hugo v. Ritzen herausgegeben, und zu der »6üoix ä'68tg.wp68 rs,rs8 st prseisu8S8 äs I» oollsotion äs N. 4V. vruAuliu« wurde die Photographie verwandt, dann nur andre Vervielfältigungsarten. Die neue Richtung des Ver lags aber wird schon durch die Titel der beiden folgenden Verlagsartikel gekennzeichnet: »die Gleichnisse des Herrn nach den Worten der Schrift in Federzeichnungen von Julius Schnorr von Carolsfeld, Joseph Ritter von Führich, Theodor Grosse u.a.«, und »die biblische Geschichte nach den Worten der Schrift
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