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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.04.1903
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 16.04.1903
- Sprache
- Deutsch
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- LDP: Zeitungen
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3026 Nichtamtlicher Teil. 86, 16. April 1903. die soweit ginge, daß wir die wahrlich nicht unwichtige Sache der Person des Herrn v. Zahn zuliebe opfern sollten, vermögen wir nicht anzuerkennen; uns an dieser Stelle aber etwa mit Herrn vr. Chlcrmann über den Begriff dessen, was -Anstandspflicht» bcdeutet, auseinanderzusetzen, müssen wir durchaus ablehnen. Wir werden Herrn Or. Ehlermann aber aus Anlaß seines unterm 31. März d. I. an den Vorstand gerichteten Schreibens Gelegen heit geben, an anderm Orte seine Meinung und seine Äußerungen uns gegenüber zu vertreten. Dresden, am 14. April 1903. Der Vorstand des Vereins Dresdner Buchhändler. Georg Schmidt. Or. E. Haendcke. Carl Stephan. Max Leithold. Ernst Schürmann. Neues von A. Hettler. (Vgl. Börsenblatt 1899 Nr. 51, 56, 74, 94, 150, 279; — 1999 Nr. 264, 270; — 1991 Nr. 90, 127, 272; — 1992 Nr. 209, 219, 230; — 1993 Nr. 81.) Zum Fall Hettler kann ich weiteres Material beibringen. Ich erhielt ebenfalls eine Aufforderung etwa in dem Sinn, wie sie in Nr. 81, Seite 2840 zum Abdruck gebracht ist, worauf ich dem Herrn schrieb: »Bevor ich mich an Ihrem Unternehmen beteilige, bitte ich mir eine Nummer davon zur Einsicht senden zu wollen«. Darauf traf nachstehend abgedruckter Brief bei mir ein. Berlin, 9. April 1903. Martin Warneck. -Kirchrode-Hannover, 1. April 1903. »Herrn Martin Warneck, Berlin. »Der Inhalt Ihrer gestrigen Karte und die Möglichkeit, daß ich meine Zuschrift unklar gehalten habe, veranlaßt mich zu folgenden Ausführungen. »Die ,8idiiotüsoa tllsologioa' soll in jährlich ca. 15 Nrn. ä 16 Seiten 8" erscheinen, jede Nr. wird etwa 5 -ß kosten (bei Vorausbestellung), nach Erscheinen 40 -H; bei größern Partien ermäßige ich den Preis vielleicht auf 4 oder 3 bar (für den Sortimenter), da die ,8ibi. tüool.' als Vertriebsmittel der Sor timenter dienen soll. »Der Umfang von jährl. ca. 240 Seiten ist ein sehr mäßiger in Anbetracht der Masse der theolog. Literatur, ich muß also sehen, wie ich diese 240 Seiten zweckmäßig fülle, denn ein Sammelblatt für den Papierkorb möchte ich nicht bieten. Aus diesem Grunde habe ich mich an eine kleine Anzahl Ver leger gewandt und diese um Einsendung von Büchern rc. ge beten. Wird dieser Bitte nicht in dem Umfange entsprochen, wie ich es für das Gedeihen der ,8ibl. tüsol.' für nötig halte, so bringe ich überhaupt keine Referate, Selbstanzeigen rc. und beschränke mich auf eine reine Bibliographie. »Können Sie sich daher nicht entschließen, mich mit Ein sendung von Büchern von vornherein zu unterstützen, so muß ich es zu meinem Bedauern ablehnen, später Ihre Ver lagsartikel zur Anzeige zu bringen, da ich dann jetzt sofort noch den einen oder andern Verleger in Berechnung bringe. »Die Inhaltsangabe von Zeitschriften erfolgt nur dann, wenn mir ein vollständiger Jahrgang der betreffenden Zeit schrift zugesagt wird, geschieht das nicht, so beginne ich mit der Inhaltsangabe garnicht erst, da ich auch in dieser Abteilung längst nicht alles bringen kann, was man mir gerne liefert; ich muß daher auch inbetreff der Zeitschriften vorher eine Auswahl treffen. »Übrigens erscheint Nr. 1 in ca. 8000 Exemplaren, wovon ca. 4000 bereits untergebracht sind; davon werden etwa 1800 von mir direkt versandt, da ich in dieser Nummer das bevor stehende Erscheinen meines ,Theologischen Litteratur-Kalenders' anzeige und dieser Anzeige naturgemäß die größtmögliche Ver breitung geben möchte. »Anzeigen kosten ff, Seite 30 ffz S. 18 ff. Seite 10 bar ohne Rabatt. »Es könnte übrigens sein, daß Ihre ablehnende Haltung mich veranlaßte, überhaupt auf jede Verbindung mit dem Sor timent zu verzichten, nämlich dann, wenn Sie in Ihrer Haltung verharren sollten und wenn mir von andern Seiten gleiche oder ähnliche Antworten zuteil werden sollten. Alsdann würde ich die Gratisverteilung der ,8idl. tbool? durch einige wenige Firmen vornehmen lassen und direkt versenden, was mir für meine Zwecke dienlich scheint. Es versteht sich von selbst, daß ich auch den ,Litt.-Kal.' dann nicht in den Handel bringe und nur direkt an die Besteller liefere. Ich setzte deshalb kein Exemplar weniger ab und sollte es doch der Fall sein, so würde ich durch die Ersparnis am Buchhändlerrabatt für einen etwaigen geringern Absatz entschädigt. -Ich schätze mich glücklich, daß ich durch Ihre Karte noch rechtzeitig darauf aufmerksam gemacht werde, was mir event. bevorstehen könnte und bitte Sie, mir zu schreiben, wenn Sie keine Änderung in Ihren Entschließungen eintreten lassen können. Hochachtungsvoll August Hettler.» Praktische Rundschreiben. Im heutigen Zettelpaket kam mir u. a. ein Rundschreiben der Firma Trowitzsch L Sohn in Frankfurt a. O. zu Gesicht, das ich in seiner überaus praktischen Gestaltung allen Verlegern geradezu als mustergültig wärmstens empfehlen möchte. 30 om hoch, 46,5 am breit, ist der Prospekt so gefalzt, daß das untere Blatt an der rechten Seite um einen von oben nach unten perforierten Streifen von 9ffs om Breite hervorragt, auf dem eine Wiederholung des Titels, die Bezugsbedingungen, Bestellzettel und alles übrige abgedruckt erscheint, was der Sortimenter wissen muß. Ein Riß in der Perforierungslinic und man hat sofort einen an Interessenten versendbaren, wirkungsvollen Prospekt zur Verfügung, der nur den Ordinärpreis trägt. Verleger und Sortimenter fänden bei dieser Einrichtung — die namentlich dann zu empfehlen ist, wenn nur ein Werk oder Werke gleicher Richtung angezeigt sind — reichlichen Lohn: der Verleger könnte durch den zweifellosen Erfolg dieser Nutzbar machung seiner buchhändlerischen Prospekte mindestens die Her stellungskosten derselben hereinbringen und der Sortimenter wird solchen Rundschreiben schon deshalb mehr Aufmerksamkeit schenken, weil er sie mit Aussicht auf Erfolg sofort zur Agitation verwenden kann; das Durcharbeiten des Zettelpakets aber wird ihm in geringerem Maße als eine wenig lohnende, zeitraubende Arbeit erscheinen, als es jetzt oft der Fall ist. Diese Erwägung fällt ganz besonders bei dem von Leipzig sehr entfernt wohnenden, mit größeren Spesen belasteten Sortimenter sehr ins Gewicht, der wohl überlegen muß, ob sich die Bestellung einer Novität bei meist nur 25 Prozent Rabatt lohnt. Erzielt er mit Versendung des Rundschreibens an den in erster Linie in Betracht kommenden Interessenten einen Auftrag, so wird er sich leicht entschließen, gleich mehrere Exemplare zu bestellen, weil er seine Spesen durch die feste Bestellung ganz oder doch teilweise gedeckt weiß und hoffen darf, das gelieferte Exem plar werde durch Empfehlung des Besitzers weitere Bestellungen zeitigen. Wenn etwas an dem als mustergiltig empfohlenen Prospekt noch zu wünschen übrig bleibt, so ist es das Format, das nach Abtrennung des Streifens so gestaltet sein soll, daß es nach ein maligem oder zweimaligem Falten in ein normales Geschäfts kuvert paßt. Findet diese Anregung recht vielseitige, praktische Durch führung, dann wird das oft gewaltig angeschwollne Zettelpaket dem Sortimenter nicht mehr einen gelinden Schrecken einjagen, es wird vielmehr bei Tausenden von Sortimentern das Mittel werden, die Kunden auch ohne die kostspielige und vielfach so ver pönte Ansichtsversendung über die erschienenen Novitäten zu in formieren und es ermöglichen, an vielen Stellen Absatz zu er zielen, wo eine Ansichtsversendung des Buches selbst unmöglich er scheint. Natürlich kann dem mit dem Buchhändlerstreifen versehenem Prospekt noch ein oder mehrere Prospekte ohne diesen Streifen beigelegt werden, je nach dem Interessentenkreis für die angezeigte Novität, unter Berücksichtigung des Orts und der Firma, an die der Prospekt geht. Wenn ich in meinen wöchentlich zweimal eintreffenden Zettel paketen nur je 50 solcher Prospekte fände, könnte ich ohne nennens werte Spesen im Jahre über 5000 literarische Informationen er teilen und kein einziger Kunde würde das als Belästigung em pfinden, wie es bei Ansichtssendung der Bücher selbst nur zu oft der Fall ist. Selbstverständlich würde jeder einsichtsvolle Sortimenter, der sein Arbeitsgebiet kennt, neben dieser Prospekt manipulation nach wie vor die Novitätenversendung eifrig be treiben, so weit er hoffen darf, daß im bestimmten Fall der zu er wartende Absatz mindestens die Bezugs- und Remissionsspescn decken wird. Mein Vorschlag bezweckt also, die teuern Verleger-Rund schreiben als Prospekte schon doppelt nutzbar zu machen für den Verleger, sie aber auch nutzbar zu machen für den Sortimenter, bei dem sie heute in zahllosen Fällen nur zur Füllung des Papierkorbs dienen! Ich bin fest überzeugt, daß die Firma Trowitzsch L Sohn in Frankfurt a/O. mit der Neugestaltung ihres Prospekts so gute Erfahrungen macht, daß sie dauernd dabei bleibt und empfehle allen Verlegern, diesem guten Beispiele zu folgen; — sie werden es nicht zu bereuen haben! Vivat 8sgusvs! Hermannstadt, Ostern 1903. G. A. Sera pH in.
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