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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.04.1903
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 16.04.1903
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- Deutsch
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.V 86. 16. April 1903. 3025 Nichtamtlicher Teil. Österreich«. Hierauf erwiderte Unterrichtsminister vr. v. Härtel: -Ich glaube, das gründende Komitee ist mißverstanden worden. Ihm handelt es sich nicht um die Gründung einer deutsch österreichischen Literatur, noch weniger war es der Meinung, daß es eine deutsch-österreichische Literatur als Spezifikum gegeben habe. Ich für meine Person meine aber, wir sollen nicht deutscher sein als die Deutschen im Reiche selbst. Und wenn es einen schwäbischen Schiller-Verein in Marbach gibt, so könnte auch ein deutsch-österreichischer Literatur- Verein in Wien eine Stelle finden. Es wird niemandem ein fallen, die deutsch-österreichische Literatur von der im Reiche draußen zu trennen. Man lese nur die ZZ 1 und 2 der Statuten. Seitdem übrigens Vereine in Deutschland entstanden sind, wie das Schiller-Goethe-Archiv in Weimar, der schwäbische Schiller- Verein in Marbach, sind die deutsch-österreichischen Dichter und Schriftsteller einigermaßen, ich will nicht sagen in den Hinter grund gestellt, aber beiseite geschoben worden. Hier handelt es sich um Verteidigung und Förderung ihrer Interessen.« Nach Annahme der Statuten und nachdem die Wahlen vor genommen worden waren, führte der neugewählte Obmann Re gierungsrat vr. Glossy noch folgendes aus: Er sei überzeugt, daß die heutige Gründung des Vereins ein wahrhaftes Bedürfnis sei. Während die politische Geschichte, die Kunst, namentlich die Ton kunst. seitens des Staats bereits kräftige Unterstützung erhalte, treffe dies bei der Literatur nicht zu. Cs müsse daher mit Freude begrüßt werden, wenn in den Räumen des Ministeriums unter den Ausspizien des Unterrichtsministers ein Verein entstehe, der sich die Hebung der deutschen Literatur in Oesterreich zur Aufgabe gemacht habe. Glossy gab sodann die Erklärung ab. daß dieser Verein keineswegs einen Kampf mit der Grillparzer-Gesellschaft aufzunehmen gedenke. Nicht eine literarische Sezession, sondern eine eventuelle Union solle angeoahnt werden. Wien sei. was dieSchaffung eines Literatur-Archivs betreffe, mit gutem Beispiel vorausgegangen. Keine zweite Stadt in Österreich und in Deutschland besitze so viel wertvolles Handschriften - Material wie die Wiener Stadt bibliothek. Der Verein werde übrigens auch bestrebt sein, die im Auslande befindlichen Handschriften von Österreichern in die Heimat zurückzubringen. Zum Schluffe weist Glossy auf die noch un gehobenen zahlreichen Schätze der einzelnen Perioden der öster reichischen Literatur hin und bemerkt, daß da so manches Hindernis zu überwinden sein werde. »Aber wir bringen frischen Mut und frohe Hoffnung mit. Begeistert uns doch alle das Be wußtsein. daß wir einer guten Sache dienen, der Hebung des deutschen Geisteslebens in Österreich!" Internationales Preisausschreiben für Kunst kritiker. — Die Gemeinde der Stadt Venedig eröffnet zur Er langung von besten kritischen Studien über die in der Fünften Internationalen Kunstausstellung ausgestellten Werke einen öffent lichen Wettbewerb. Cs sind für die besten Arbeiten ein erster Preis zu 1500 Lire, ein zweiter zu 1000 Lire und ein dritter zu 500 Lire ausgeworfen. Diese Preise werden den besten Essays und Artikeln oder Serien von Artikeln zuerkannt, die von der Eröffnung der Ausstellung bis zum 30. September 1903 in Zeitungen oder Rundschauen erschienen sind. Diese Arbeiten müssen in einer der folgenden Sprachen, und zwar: italienisch, französisch, deutsch, englisch oder spanisch abgefaßt sein. Die Wettbewerber sind gehalten, bis zum 10. Oktober 1903 dem Aus stellungs-Sekretariat vier Exemplare ihrer Arbeiten einzusenden. Weltausstellung in St. Louis. — Für den Kongreß der Künste und Wissenschaften, der während der Welt ausstellung stattfinden soll (vergl. Börsenbl. Nr. 61), sind jetzt sowohl von der Ausstellungslcitung als von dem Kongreßkomitee endgültige Festsetzungen gemacht worden. Der große Kongreß wird in der Woche vom 19. bis zum 26. September stattfinden. Er wird in 25 Unterabteilungen mit 105 Sektionen geteilt werden. 150 der hervorragendsten Gelehrten und Künstler in Europa und ebensoviel in Amerika werden offiziell zu dem Kongreß eingeladen werden. Schon während dieses Sommers wird ein besonderes Einladungskomitee von Amerika nach Europa kommen, um hier die großen Gelehrten, deren Teilnahme für den Kongreß erbeten wird, persönlich aufzusuchen und zur Reise zum Kongreß zu be wegen. Deutsche Literatur im Auslande. — Zu der Mitteilung unter diesem Stichwort in Nr. 79 des Börsenblatts vom 6. April 1903 ist noch zu erwähnen, daß von Schillers Verschwörung des Fiesko im Verlage von Carl Beck in Athen eine neu griechische Uebersetzung erschienen ist. die keinen geringern Phil hellenen zum Verfasser hat als Se. Hoheit den Erbprinzen Bern hard von Sachsen-Meiningen. Außerdem erschien früher in dem selben Verlage Schillers Maria Stuart, übersetzt von I. Aphentoulis, und eine Auswahl von Heines Buch der Lieder von A. Wlachos übertragen. Theodor Pfeil in Radeberg. Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler. Ranck^kioünun^on altsr unck nsusr Msistsr. Miniaturen. LatalvA einer kostbaren Lannnlun^ von LanäLsiebnunASn aller Lobulsn ckss XV.—XIX. üabrbunäsrts unck Miniaturen aus äem Ilesitx eines ackeliASn sückäsutsoben 8ammlsrs. -V 66 8. 569 Xrn, n. 17 'üakeln Xbbiläun^sn: Versteigerung in 8tuttgart 25. u. 26. Mai 1903 äurob 11. Ol. 6utekunst (2. 2. 6ntskunst — IVilb. (laiser). Lsaux-Vrts et seienoss pures et apxliguess. öouguinsrie generale kio. 98, Mars—Mai 1903, cke la läbrairis aneisnns et inoäerns äe Vouis cke Meulsnesrs ä Lruxellss. 8". 60 8. 1366 kirn. Personalnachrichten. Ordensverleihung. — Herrn Verlagsbuchhändler Hermann Heyfelder in Freiburg im Breisgau. bis zu Beginn dieses Jahres Besitzer der angesehenen Firma R. Gaertner's Verlag. H. Hey feloer. in Berlin, ist von Sr. Majestät dem König von Preußen der Rote Adlerorden vierter Klasse verliehen worden. Hoftitel. — Ihre Königliche Hoheit die Frau Erbprinzessin von Sachsen-Meiningen, Prinzessin von Preußen, hat die Inhaber der Theodor Lichtenberg'schen Kunsthandlung in Breslau, die Herren August Koelsch und Hermann Genschorek, zu Höchst Ihren H of-Kunsthänolern ernannt. Sprech Erklärung. Der Vorstand des Vereins Dresdner Buchhändler hat gegenüber der von sechs andern Vereinen aufgestellten Kandidatur des Herrn R. von Zahn in Dresden für die Neuwahl in den Vor stand des Börsenvereins eine Haltung eingenommen, die mir den Wunsch nahe legt, gegen diese Haltung öffentlich Verwahrung ein zulegen in der Überzeugung, daß viele meiner Berufsgenossen, innerhalb und außerhalb des Dresdner Vereins, meine Auffassung teilen werden. Mich hat es befremdet, daß unter dem Rundschreiben jener sechs Vereine die Unterschrift desjenigen Vereins fehlt, der die Ehre hat. Herrn von Zahn zu seinen Mitgliedern zu zählen. Die Kandidatur eines Manns zu unterstützen, dessen große Verdienste um den deutschen Buchhandel und insbesondere um den Verein Dresdner Buchhändler über jeden Zweifel erhaben sind, wäre nach meiner Auffassung lediglich Anstands- und Dankespflicht unscrs Vereins gewesen. Wenn aber der Vorstand des Vereins Dresdner Buchhändler — wie in der Vercinsversammlung vom 28. März festgestellt worden ist — sogar so weit gegangen ist, in einem Rundschreiben die Kandidatur des Herrn von Zahn mittelbar zu bekämpfen, so em- vvstenblatt sLr den deutsche» Buchhandel. 70. Jahrgang. saal. pfinde ich ein solches Verhalten als eine schwere Schädigung des Ansehens des Dresdner Vereins. Aus diesen Gründen habe ich meinen Austritt aus dem Verein Dresdner Buchhändler angezeigt. Dresden, am 4. April 1903. vr. E. Ehlermann. Erwiderung. Herr vr. Ehlermann, der seit Jahren dem Vereine Dresdner Buchhändler nur noch nominell angehörte, da er sich vom Besuch der Vereinsversammlungen ständig fernhielt, will uns keineswegs als befugt dazu erscheinen, dem Vorstand irgendwelche Vorwürfe in Sachen der Kandidatur des Herrn von Zahn zu machen. Wenn es Herrn vr. Ehlermann »befremdet« hat, daß wir diese Kandidatur nicht unterstützt, sondern vielmehr entschieden bekämpft haben, wie wir sie auch noch weiterhin nach Möglichkeit zu bekämpfen fest entschlossen sind, so hätte er die Gründe für diese unsre Stellung nahme in der letzten Vereinsversammlung mit aller ihm etwa wünschenswert erscheinenden Deutlichkeit erfahren können. Diese Gründe wirkten auf sämtliche anwesenden Mitglieder auch derart überzeugend, daß sich die Versammlung einstimmig gegen die Wahl des Herrn von Zahn erklärte. Eine -Dankespflicht« des Vereins Herrn v. Zahn gegenüber, 402
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