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                    Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.01.1903
- Strukturtyp
 - Ausgabe
 - Band
 - 1903-01-23
 - Erscheinungsdatum
 - 23.01.1903
 - Sprache
 - Deutsch
 - Sammlungen
 - Zeitungen
 - Saxonica
 - LDP: Zeitungen
 - Digitalisat
 - SLUB Dresden
 - PURL
 - http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19030123
 - URN
 - urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190301230
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 - oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19030123
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                              18, 23. Januar 1903. Nichtamtlicher Teil 647 Es ist dies das einzige Konversations-Lexikon, das Frankreich zurzeit besitzt, da die Ende vorigen Jahrs zum Abschluß ge kommene Berthelotsche »Eranäs lünozwlopsäis« mit ihren einunddreißig Bänden für eine volkstümliche Verbreitung zu umfangreich, zu wissenschaftlich und vor allem zu teuer ist (der siebenbändige »Nonvsau. ttarouWs illuttrö« kostet zum jetzigen Subskriptionspreis, der jährlich um 10 Frcs. erhöht wird, gebunden 225 Frcs., die Berthelotsche Encyklopädie da gegen rund 1000 Frcs.). Einer beispiellosen Popularität erfreut sich vor allem die kleine Ausgabe des Lexikons, das »vwttcmnairo oowplst illuttrs«, das bei einem ganz mäßigen Preis (gebd. 3Frcs. 50 Cts.) 1464 Seiten Text klein-8°. mit 750 Portraits, 24 Karten und 2500 Abbildungen enthält und in einer Gesamtauflage von über vier Millionen Exemplaren verbreitet ist. Die übrigen Verlagswerke umfassen das gesamte Gebiet des Schulunterrichts, insbesondre den Unterricht in der fran zösischen Sprache. Ich kann rasch darüber hinweggehen, um noch der neusten Serie von Werken Erwähnung zu tun, die sich in ihrer Bedeutung wohl am besten mit den illustrierten Handbüchern des Bibliographischen Instituts in Leipzig vergleichen lassen. Die »Oollsotton in 4". ttaron88s« umfaßt bis jetzt fünf stattliche, reich illustrierte Groß-Quart- bände im Preise von 20—30 Frcs. gebunden, bezw. in Lieferungen zu 60 Cts. mit folgenden Titeln: ^.tls,8 ttarou88s illuttrs — UsaHtlsL — 1/^.UswaKns oonksrnporains — tta ll'srrs und als neustes das von dem kürzlich verstorbnen hervorragenden Kunsthistoriker E. Muntz herausgegebene »Llu8ös äart«, denen sich der zurzeit noch in Lieferungen erscheinende »Lttla.8 oolonial illuttrs« anschließt. Über die von der Firma herausgegebene »Rsvns uni- v6r86Üs« habe ich bereits bei früherer Gelegenheit berichtet; doch will ich heute noch auf deren neueste Sondernummer »tts livrs nwäsrns« aufmerksam machen, deren Inhalt den Buchhändler besonders interessieren dürfte. Das mit 175 Ab bildungen und Figuren versehene Heft enthält folgende kleinere Aufsätze: Die »Irnprirnsris nsttonals«, ehemaliges Hotel äs Uollan (ein Überblick über die Schicksale und die Kunst geschichte dieses alten Herrensitzes, der nahezu ein Jahr hundert hindurch j1808—1902j eine Musterstätte nationalen Druckergewerbefleißes war und jetzt abgerissen wird). — Die Buchillustration im neunzehnten Jahrhundert, die vom Refe renten (Clement - Janin) in vier Perioden eingeteilt wird, zum Teil unter Anlehnung an gleichzeitige literarische Strö mungen: Die akademische, vom Anfang des Jahrhunderts bis zun: Wiederaufleben des Holzschnitts (1820), die romantische, von 1820—1860, die Blütezeit der Lithographie und des Holzschnitts, die naturalistische oder Kupferstich-Periode, von 1860 — 1896, und schließlich die eklektische Periode der Ver vollkommnung sämtlicher Jllustrationsmethoden einschließlich der photomechanischen und des Farbendrucks. Wir haben es hier mit einer sehr interessanten Übersicht über die namhaft gemachten hervorragendsten Jllustrationswerke des vergangnen Jahrhunderts zu tun, die Frankreichs Buchhandel und Bibliographie zum Ruhm gereichen. Ein weiterer Artikel bringt Proben neuerer Typen: die von Schiller gravierten Typen der Reichsdruckerei, die zum erstenmal beim Druck des Pariser Wellausstellungs katalogs zur Verwendung kamen; gotische und romanische Typen von Genzsch L Heyse, Hamburg, von Walter Crane, Caslon, William Morris und Grasset. Es folgt eine Notiz über den Protertschen Holzschnitt, dem nach Bouchot (»I7n ansstrs äs 1a Zravurs 8ur l,cn8«) vom Entdecker das Vorrecht des ältesten Holzschnitt-Drucks (vor 1380) eingeräumt wird; kurze Abhandlungen über die Simili-Photogravüre, über neuere Bucheinbände, Exlibris (mit Literatur-Angaben und Aufzählung der bedeutendsten Exlibris-Zeichner aller Länder), über einen neuen mit diesen verwandten Kunstzweig, die von G. Auriol geschaffenen äußerst originellen und viel seitigen Monogramm-Stempel; über die verschiednen Arten und Lebensgewohnheiten der Feinde des Buchs, der Buch würmer (Auszug aus dem 1902 erschienenen Werk von C. Houblert: l4soüsroüs8 6xp6riin.sntg.l68 8ur ls8 in8sots8 gut nuissnt gux 1ivrs8 st gnx bibliotbtzgusch; eine vergleichende Statistik der Bücherproduktion der Kulturländer und zuletzt eine Darstellung der Geschichte der Buchdruckerkunst in Frankreich im fünfzehnten und sechzehnten Jahrhundert auf Grundlage des im Auftrag der Irnprirnsris ngtiongls zur letzten Weltausstellung verfaßten und von ihr gedruckten hervorragenden Werks von A. Claudin »üittoirs äs l'irn- prirnsris sn ürgnos gu 15s st 16s 8idcäs8 (2 üäs. 1900/01).« Das Heft wird beschlossen durch eine Bibliographie der in den letzten zwei Jahren erschienenen größern französischen Jllustrationswerke und Liebhaberausgaben, die laut Anzeige der Redaktton jährlich fortgesetzt werden soll. Aufgeführt sind 43 Werke der schönen Literatur mit Originalillustrationen (Holzschnitt und Radierung) und 107 aus dem Gebiet der Kunstgeschichte, Archäologie, Geographie rc. mit Photo- und Heliogravüre-Illustration. Ist dieses Verzeichnis auch von Vollständigkeit ziemlich entfernt, so gibt es dem Bibliophilen doch einen guten Überblick über die Produktion des Jahrs und hat besondern Wert dadurch, daß die bibliographischen Angaben sehr vollständig sind und neben der Mitteilung der verschiednen Illustrations-Techniken und Ausgaben (ob auf China-, Japan-, oder Velinpapier, vor der Schrift rc.) auch die Preise angegeben sind. Sämtliche Artikel sind reich durch Quellenangaben und Literaturnachweise belegt und regen zu weitern Studien an. Überhaupt findet gerade der Buchhändler in der vortrefflich geleiteten »Rsvus univsr8slls« stets eine Fülle von An regungen auf allen Gebieten des Wissens, speziell auf dem literarischen. Möge die Saat von Pierre Larousse, dem Sämann, auch weiter stets reiche Früchte tragen! Brüssel. Jos. Thron. Kleine Mitteilunaen. Wiederherstellung und Auffindung eines Dürer werks (vergl. Börsenblatt 4902, Nr. 260). — Aus München wird der Neuen Freien Presse in Wien folgendes gemeldet: Der Kunstsorschung ist hier ein wichtiger Versuch geglückt. Die 300 Jahre alte fremde Übermalung der beiden Flügel des berühmten -Baumgartner-Altars« von Albrecht Dürer in der alten Pinakothek wurde heruntergestrichen. In der »Neuen Freien Presse» vom 5. November v. I. wurde schon berichtet, daß man hier durch zwei im Besitz der Münchner Kunsthandlung Lettner befindliche Kopien der beiden Flügelbilder «der Figuren von Stephan und Lucas Baumgartner als St. Hubertus und St. Georg) den triftigen Beweis erhalten hat, daß die Originale stark übermalt seien und durch Zutaten (Pferd, Helm, Land schaft rc.) bedeutende Veränderungen erhalten hätten (vergl. Börsenblatt 1902, Nr. 260). Diese stammen aus dem Jahr 1612 von dem kurfürstlichen Hofmaler Fischer. Die Kopien hatte vorher die Familie Baumgartner in Nürnberg durch den Maler Harrich Her stellen lassen, bevor sie das Altargemälde aus ihrem Besitz dem Kurfürsten Maximilian 1. schenkte. Im vorigen Herbst beriet nun hier eine Sachverständigen - Kommission, ob die Übermalung heruntergestrichen werden solle. Nach der Vornahme von Proben entschied man sich dafür, und der bewährten Kunst des Restaurators Professor Hauser gelang es nach zweimonatlicher Arbeit, beide Flügelbilder in ihrer ursprünglichen Gestalt und Schönheit hervortreten zu lassen. Ohne Schaden für die Originale fielen alle Zutaten, und Stephan und Lucas Baumgartner zeigen sich nun als St. Hubertus und St. Georg. Jene Kopien aber zeigen auch auf der Rückseite der Holztafel Bemalung mit einer Heiligen- und einer Engelsfigur. Man untersuchte die Originale und fand, daß eine Tafel (Hubertus) hinten abgehobelt sei; auf der andern Tafel (Georg) aber kam nach Beseitigung einer Schicht roter Farbe eine prächtige ganze Madonnenfigur zum Vorschein, nur etwas beschädigt durch früher eingefügte Querleisten. Diese
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