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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.01.1903
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1903-01-20
- Erscheinungsdatum
- 20.01.1903
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- Deutsch
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^ 15, 20. Januar 1903. Nichtamtlicher Teil. 545 Erbauungsbücher, die hochstehenden Personen zum Gebrauch dienten. Sammet, Seide, Pergament, Edelsteine, Elfenbein und Edelmetalle wurden hierfür vielfach verwendet. So zeigt das Lieblingsmeditationsbuch der schönen Philippine Welser, das die Innsbrucker Universität aufbewahrt, unter Kristall glas das Jugendbild Erzherzog Ferdinands mit dessen eigen händiger Namensunterfertigung. Bekannt ist ferner die mit verschwenderischem Luxus ausgestattete Mazarin-Bibel in Paris und die herrliche Koran-Ausgabe des Sultans, die auf gvlddrapiertem Deckel seinen Namenszug in Brillanten trägt. Auffallender Luxus wurde dann in Frankreich mit prunkvoller Bücherausstattung getrieben. Wie das berühmte Uortuivs animas aus Kobergers Offizin in Nürnberg, das für Kaiser Maximilian gedruckt wurde, in den Textbordüren die Ahnen des Hauses Habsburg vorführt, so zieren die Udmoirs8 äe la UsAion d'üvnnour, die die Pariser Verleger dem Sieger von Austerlitz zum Geschenk gegeben hatten, Schlachtenszenen aus dem Leben des Helden im Goldschnitt. Auch Wasserzeichen wurden im achtzehnten Jahrhundert als Eignerzeichen benutzt. Die allbeliebten Elzevierdrucke, dann die typographischen Kunstwerke der Etiennes in Paris und der Giunta in Florenz, nicht zu vergessen die herrlichen Schöpfungen des Antwerpener Buchdruckers Plantin werden heute mit schwerem Gold er standen. So haben die Bucheignerzeichen ini Verlauf unsrer Kulturentwicklung mannigfach ihre Form gewechselt, je nach der Neigung und dem Wohlstand der Menschen. Von der schlichten Namenseinzeichnung angefangen bis hinauf zum Brillantenmonogramm auf dem Purpurkodex hat diese Wand lung mehr der Mode als dem Bedürfnis der Zeiten Rech nung getragen. Gerade die Autographe und sonstigen Jn- skripte aber in den Büchern sind zuweilen schätzenswerte ge schichtliche Beurkundungen. Sie führten schon öfter zur Erforschung dichterischer Quellen. Es ist darum nicht nur unklug, sondern auch sinnlos, wenn Antiquare da und dort derartige handschriftliche Vermerke oder Marginalnoten in alten Büchern tilgen, mit dem Bemerken, den Büchern Kauflustigen gegenüber dadurch ein vorteilhafteres Aussehen zu geben. Graz, im Januar 1903. Kleine Mitteilungen. Neue deutsche Rechtschreibung. — Die Herzoglich An- haltische Regierung (Abteilung für das Schulwesen) hat unter dem 9. Januar 1903 an die Direktionen sämtlicher höheren Lehr anstalten, sowie an sämtliche Rektorate, Kreis- und Ortsschul- inspektioncn des Herzogtums Anhalt folgenden Erlaß gerichtet: Mit Ermächtigung des Herzoglichen Staatsministeriums ord nen wir hiermit behufs Herbeiführung einer einheitlichen deutschen Rechtschreibung — im Anschluß an unsre bezügliche Bekannt machung vom 15. Januar 1881 (Staats-Anzeiger 1881, Nr. 15) — nach preußischem Vorgang folgendes an: 1. An Stelle des Ostern 1881 eingeführten Buchs unter dem Titel: »Regeln und Wörterverzeichnis für die deutsche Recht schreibung zum Gebrauch in den preußischen Schulen- (Berlin, Weidmann) treten mit Beginn des Schuljahrs 1903/04 bei sämt lichen anhaltischen Lehranstalten die im Auftrag des königlich preußischen Ministeriums für die geistlichen rc. Angelegenheiten von der Weidmannschen Buchhandlung zu Berlin herausgegebenen, infolge Vereinbarung der deutschen Bundesregierungen unter einander und mit Österreich festgestellten »Regeln für die deutsche Rechtschreibung nebst Wörterverzeichnis, Neue Bearbeitung 1902»». (Ladenpreis: 0,15 ./6.) 2. Von dem genannten Zeitpunkt ab sind nur diese -Regeln» rc. für den Unterricht in der deutschen Rechtschreibung, sowie für die Schreibweise in den Arbeiten maßgebend. In diesen sind jedoch Schreibungen, die zwar den bisher geltenden Vorschriften, nicht aber den neuen -Regeln rc.» entsprechen, zunächst nicht als Fehler zu behandeln, sondern nur als von den letztgenannten abweichend zu kennzeichnen. 3. Von Lehrbüchern für den grundlegenden deutschen Schreib- BSrscnblüU für den deutschen Buchhandel. 70. Jahrgang. und Leseunterricht, sowie für den Unterricht in der deutschen Rechtschreibung sind von Beginn des Schuljahrs 1903/1904 ab nur solche zur Einführung in die Schulen zugelassen, die den neuen -Regeln rc.« entsprechen. Bereits eingeführte Lehrbücher der be- zeichneten Art dürfen, falls ihre Benutzung bei Auslassungen oder unerheblichen, in der Klasse vorzunehmenden Änderungen einzelner Lesestücke, Sätze oder Wortformen sich in Einklang mit den neuen »Regeln« rc. bringen läßt, auch noch im Schuljahr 1903 4, aber nicht darüber hinaus, weiter gebraucht werden. 4. Sonstige neu erscheinende Schulbücher, sowie neue Auflagen der bereits eingeführten dürfen nur dann zugelassen werden, wenn sie in der neuen Rechtschreibung gedruckt sind. Für die im Ge brauch befindlichen Ausgaben von Schulbüchern, die picht zu der unter 3 bezeichneten Gattung gehören, wird eine Übergangszeit von fünf Jahren (demnach bis zum Schluß des Schuljahrs 1907/08) gewährt. 5. Sollten in betreff der Zulässigkeit eines Schulbuchs wegen der Rechtschreibung Zweifel entstehen, so ist, um die Gleichmäßig keit des Verfahrens zu sichern, bis auf weiteres eine Anfrage dar über an uns zu richten. Wegen beschleunigter Abänderung der Fibeln werden die geeigneten Vorkehrungen von uns getroffen werden. 6. Vom 1. April 1903 ab haben sowohl die Schulleiter, wie sämtliche Lehrer in dem gesamten Schuldienst die neue Recht schreibung zur Anwendung zu bringen. Wir erwarten hiernach, daß die Schuldirigenten und Kreisschulinspektoren, sowie die Lokalschulinspektoren und sämtliche Lehrer nicht unterlassen werden, bereits vor Beginn des nächsten Schuljahrs mit der neuen Schreibung eingehend sich bekannt zu machen. 7. Bei den Prüfungen der Seminar-Aspiranten und Schulamts kandidaten, sowie bei der Anstellungsprüsung der Volksschullehrer und der Prüfung der Lehrerinnen wird Sicherheit in Anwendung der neuen Rechtschreibung von Beginn des Jahrs 1904 ab ge fordert werden. August Scherl, G. m. b. H. — Im Deutschen Reichsanzeiger Nr. 14 vom 17. Januar 1903 findet sich die nachstehende Anzeige: August Scherl Gesellschaft mit beschränkter Haftung. In der heute gemäß § 6 der Anleihebedingungen stattgehabten dritten Verlosung unsrer 5A und 6A Teilschuldverschreibungen wurden folgende Nummern gezogen: Von den 5A Teilschuldverschreibungen: Nr. 31 59 85 100 106 134 157 186 196 212 255 302 321 337 361 388 405 419 452 454 468 490 503 615 633 683 687 698 702 705 715 731 761 767 779. Von den 6A Teilschuldverschreibungen: Nr. 822 828 864 874 890 895 919 969 1014 1042 1070 1106 1149 1163 1165 1191 1192 1195. Die Rückzahlung der Teilschuldverschreibungen mit dem Amor- tisationszuschlage von 15A bei den 5A und von 20A bei den 6^ erfolgt gemäß den ZZ 6 und 8 der Anleihebedingungen vom 1. April d. I. ab in Berlin bei der Berliner Handels-Gesellschaft und bei dem A. Schaaffhausen'schen Bankverein. — Berlin, den 15. Januar 1903. — (gez.) August Scherl, Gesellschaft mit be schränkter Haftung. Weltausstellung in St. Louis 1904. — Die Arbeits räume des Reichs-Kommissariats für die Weltausstellung in St. Louis 1904 befinden sich vom heutigen Tage ab in Berlin IV., Schöneberger Ufer 22,1. Es wird gebeten, alle die Ausstellung betreffenden Anfragen und Schriftstücke ausschließlich an diese Adresse zu richten. — Berlin, den 17. Januar 1903. — Der Reichs kommissar für die Weltausstellung in St. Louis 1904. (gez.) Le- w ald, Geheimer Oberregierungsrat. (Dtschr. Reichsanzgr.) Allgemeiner Deutscher Buchhandlungs - Gehilfen- Verbano. — Den drei Hilfskassen des Allgemeinen Deutschen Buchhandlungs-Gehilfen-Verbands sind von den Erben des ver storbenen Herrn Or. Paul Simon (in Firma C. F. Kahnt's Verlag in Leipzig) zum Gedächtnis des Verstorbenen 300 ^ über geben worden. Dissertationen der Technik. — Der Deutsche Reichsanzeiger Nr. 13 vom 16. Januar 1903 verzeichnet die Promotionen zu Doktoren der technischen Wissenschaften (Doktoringenieuren) an der Technischen Hochschule zu München mit Angabe der Titel der Dissertationen. Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler. Haoümoistsrs lütsrarisaüsr Nonatsdsrioüt kür Lau- und InAsniour- rvisssnsoüakton, Llelctrotooüniü und vsrrvandto ksbivte. Leipzig-, Vsrlg-x von Laoürnsistsr L lüal. IX. dallreans, I4r. 1, danuar 1903. 8". 8. 1—16 nsdst Loülüssol. 73
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