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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.11.1902
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 08.11.1902
- Sprache
- Deutsch
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260, 8. November 1S02. Nichtamtlicher Teil. 9149 huldigen dem erlauchten Schutzherrn des deutschen Buch handels mit dem Rufe »Seine Majestät unser allergnädigster König und Herr Er lebe hoch, hoch, hoch!« Seine Majestät dankte für das ihm ausgebrachte Hoch mit huldvoller Verneigung. Der hohe Herr hatte die Be grüßungsrede stehend angehört und trat, als der Redner geendet hatte und das Hoch verklungen war, sofort zum Redner heran und erwiderte mit freundlichen Worten, daß er nicht zum ersten Mal im Deutschen Buchhändlerhause sei, sondern schon früher Gelegenheit gehabt habe, den schönen Bau zu bewundern. Für den Buchhandel habe er immer ein lebhaftes Interesse gehabt. Er freue sich, dies heute von neuem bekunden und den versammelten Vertretern des oeutschen Buchhandels aussprechen zu können. Seine Majestät geruhten hierauf mit" schnellem Ueber- blick den Saal zu betrachten und über seine Verwendung zu Handels- und festlichen Zwecken sich zu unterrichten. Mit großer Freundlichkeit nahmen Seine Majestät hierauf die Vorstellung der versammelten Herren entgegen und zogen Herrn vr. Eduard Brockhaus ins Gespräch. Der Bitte des Herrn Albert Brockhaus um Eintragung des hohen Namens in das aufliegende Gedenkbuch des Vereins ent sprach Seine Majestät mit gütiger Bereitwilligkeit. Hier auf durchschritt der König, gefolgt von seinen Begleitern und allen versammelten Herren den Gartenvorbau zur festlich geschmückten Freitreppe. Durch den Garten waren Läufer gelegt zu einem langen und breiten Pfade, umsäumt von Tannengewinden und vom Blätterschmuck südlicher Bäume. Starke Fahnendeputationen des Vereins der Buchhändler zu Leipzig und des Buchhandlungs gehilfenvereins mit den Vereinsbannern begrenzten ihn beiderseits und bilderen in langen Reihen eine stattliche Ehren wacht. Mit freudigem Ruf stimmten sie in das Hoch ein, das der Vorsteher des Vereins der Buchhändler zu Leipzig, Herr Hermann Credner, beim Betreten des Gartens auf Seine Majestät ausbrachte. Bis zur Schwelle des Deutschen Buchgewerbehauses folgten die buchhändlerischen Abordnungen. Hier verabschiedeten sie sich von ihrem hohen Besucher, der nun mit seinem Gefolge das deutsche Buchgewerbehaus betrat, um dort die Huldigungen der in den technischen Betrieben unsers Gewerbes Wirkenden entgegenzunehmen. Im Gefolge Seiner Majestät waren der Ministerpräsi dent und Minister des Innern Excellenz von Metzsch, der Kultusminister Excellenz vr. von Seydewitz, sowie die Herren des persönlichen Gefolges, ferner der Kreishauptmann Herr von Ehrenstein, Herr Oberbürgermeister vr. Tröndlin und Herr Polizeidirektor vr. Bretschneider erschienen. Die Hilfskaffen des Deutschen Buchhandels im Jahr 1901. Seitdem an dieser Stelle über die Wirksamkeit der buchhändlerischen Hilfskassen im Jahr 1900*) berichtet wurde, ist das schon mehrfach erwähnte Reichsgesetz über die privaten Versicherungsunternehmungen vom 12. Mai 1901 in Kraft getreten und hat einer Anzahl, der Unterstützung ihrer Mitglieder dienender Vereine zu teils mehr, teils minder wichtigen Aenderungen ihrer Satzungen Veranlassung gegeben Dieses Gesetz ist bestimmt, der öffentlich-rechtlichen Seite des Versicherungswesens für das Gebiet des Deutschen Reichs die gleichen gesetzlichen Grundlagen zu bieten und durch eine scharfe, sachkundige Beaufsichtigung der privaten Unternehmen das Publikum gegen unsolide Gründungen zu *) Vergl. Börsenblatt Nr. 214 vom 13. September 1901. Börsenblatt für den deutschen Buchhandel, es. Jahrgang. schützen. Wie aber nicht selten größre Kreise, für die ein neues Gesetz eine Wohlthat sein soll, dieses viel eher als das Gegenteil empfinden, so geschah es auch in diesem Fall. Besonders ergab sich dies aus der Formulierung des ersten Paragraphen (Absatz 2) und weiter aus dem Mangel einer verbindlichen Umschreibung des Begriffs »Versicherungs geschäft«, die von den Regierungsvertretern abgelehnt wurde, aber gerade für dieses Gesetz von einschneidender Be deutung ist Ganz mit Recht ist bezweifelt worden, ob es überhaupt im Sinn des Gesetzgebers lag, das Gesetz auf Vereine aus zudehnen, die gegen bestimmte Beiträge für alle Zukunft festgesetzte Leistungen gar nicht versprechen und »Versicherungs geschäfte« daher auch nicht abschließen. Wenn man aber steht, bei welcher geringen Teilnahme und mit welcher Eile im Reichstag — sobald Fraktionsintereffen nicht in Frage stehen — die Gesetzvorlagen bisweilen erledigt werden, so bedarf es einer Erklärung für die Entstehung so beschaffner Gesetze wohl nicht. Es bleibt daher nur zu hoffen und zu wünschen, daß die Aufsichtsbehörde die vorliegenden Verhält nisse verständnisvoll würdigen und diesen Vereinen noch ge nügend Licht und Luft zur ungehinderten fernern Ausübung ihrer segensvollen Wirksamkeit gewähren wird. Versuchen wir es nun, zu unserm eigentlichen Thema übergehend, die Entwicklung und die Thätigkeit der Hilfs kassen des deutschen Buchhandels im Jahr 1901 einer ver gleichenden Betrachtung zu unterziehen, so mögen auch diesmal die Krankenkassen die Reihe eröffnen. Die Mitgliederzahl, Vermögen und Einnahmen der Krankenkassen stellen sich 1901 wie folgt dar: Mitgl.- Vermögen .. , iMitglieder- Zuisen Beiträge Freiw.Beitr. u. Geschenke Zahl Bh.-Geh.-Verein, Lpzg. Buchh.-Markth.-Krank.- 140 14 659,42 468,50 1778,- 1192,25 Kasse, Leipzig Kranken-Unterst.- Kasse, 208 22 439,41 820,27 4359,70 1100,— Stuttgart Geh.-Krankenk. d. Korp., 192 20 387,71 681,97 2425,— 2265,16 Wien Allg. Dt. Buchh.-Geh.- 531 28 616,14 1130,62 16 026,75 Verband, Leipzig Schweiz. Buchh.-Geh.- 2616 100 609,32 3543,85 38 568,60 5308,66 Verein 47 6475,63 159,24 272,16 194,88 3734 193 187,6ch6804,45 63 430,21 10 060,95 Abgesehen von einigen unausbleiblichen Schwankungen der Milgliederzahlen, zeigt das Bild einen erfreulichen Fort schritt gegenüber dem Vorjahr. Insgesamt zählten diese Kassen Ende 1901: 3734 Mitglieder, 1900: 3641, also fast 100 mehr. Die Vermögen sind auf 193 000 ^ angewachsen gegen 172 000 von dem Zuwachs sind rund 4000 den Kursgewinnen zuzuschreiben. Ebenso haben sich die Einnahmen entsprechend erhöht, und zwar die Zinsen auf 6800 ^ (6700 und die Mitgliederbeiträge auf 63 400 ^ (61 700 ^). Die freiwilligen Beiträge und Geschenke, wovon die letztern etwas reichlicher ausgefallen sind, beziffern sich auf 10 000 ^ (6000 Eine Ver mehrung ihres Vermögens haben sämtliche Kassen erfahren; am meisten — nach Abzug der Kursunterschiede — die Kranken-Unterstützungskasse in Stuttgart mit 3000 und die Kranken- und Begräbniskasse des Allgemeinen Deutschen Buchhandlungs-Gehilfen-Verbands mit 10 600 Heber die Leistungen der einzelnen Kassen an Kranken- und Begräbnisgeldern, einschließlich der Ausgaben für ärztliche Behandlung und Heilmittel, sowie über deren Ver teilung auf den einzelnen Kopf der Mitgliederzahl giebt die folgende Uebersicht Auskunft: 1205
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