Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.10.1897
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 11.10.1897
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18971011
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-189710117
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18971011
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1897
- Monat1897-10
- Tag1897-10-11
- Monat1897-10
- Jahr1897
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
bibliographisch genau seien und daß die Klassifikation der Bücher eine einheitliche und leicht verständliche sei. Diese Forderungen haben die beiden bisher abgehaltenen inter nationalen Verlegerkongresse, der von Paris 1896 und der im Juni dieses Jahres in Brüssel abgehaltene, anerkannt. Fraglich bleibe nur die Wahl des Systems. Chilovi tritt für die Dezimal-Klassifikation ein, er polemisiert gegen die Aussührungen des Herrn Le Soudier auf dem Brüsseler Kon greß und betont die Wichtigkeit der Vorschläge des belgischen Institutes: allen Schriften gedruckte Katalogzettel beizulegen und diese, sowie die Schriften selbst mit dem Dezimal-Jndex zu bezeichnen. Die folgenden Ausführungen Chilovis beziehen sich auf die Bedeutung der Dezimal-Klassifikation für den Buchhandel und auf die Einführung immerwährender Kataloge seitens der Verleger. In denjenigen Ländern, die einen einzigen oder überwiegen den Brennpunkt des geistigen Lebens besitzen, in dem sich dann notwendigerweise der Buchhandel konzentriert, ist es leicht zu erfahren, was die litterarische Produktion bietet, und sich die einzelnen Schriften zu verschaffen. Anders in den Ländern mit mehreren bedeutenden Stätten geistigen Lebens. Hier bildet lediglich Deutschland eine rühmliche Ausnahme, wo der Buchhandel, dank der Gründung, Ausbreitung und Thätigkeit des Börseuvereins in einer Weise organisiert ist wie sonst nirgends. Die buchhändlerische Centrale Leipzig kommt nicht nur dem deutschen Buchhandel, sondern selbst dem ausländischen zu gute. Jeder Sortimenter weiß ja, wie schwierig es ist, von dem Erscheinen einer neuen Schrift in irgend einer Stadt Frankreichs außer Paris, in einer kleineren Stadt Italiens oder gar Spaniens rc Kenntnis zu erhalten, um sie seinen sich dafür interessierenden Kunden anbieten zu können, und auch, mit wie viel Mühe und Kosten es verbunden ist, dem Kunden, der eine in einem solchen Ort erschienene Schrift verlangt, sie zu verschaffen. Aber selbst wenn der buchhändlerische Weg überall geebnet wäre, fände die Ver breitung der Bücher durch die Sortimenter noch zwei gewal tige Hindernisse. Es sind dies die Verschiedenheit der Spra chen und die mitunter schwer verständliche, die Bedeutung und den Inhalt der Schrift nicht genügend zum Ausdruck bringende Titelangabe Was nützt es dem Verleger, Cirkulare und Prospekte auszugeben, die der ausländische Sortimenter aus Unkenntnis der Sprache nicht versteht und die häufig den Inhalt des Buches in so weitschweifender Weise darlegen, daß die Zeit fehlt, sie zu lesen. Von dem Verleger, insbe sondere dann, wenn er, wie dies immer häufiger wird, ein begrenztes wissenschaftliches Gebiet pflegt, kann und soll ge fordert werden, will er nicht ein bloßer Buchdrucker sein, daß er auf jenem Gebiet einigermaßen bewandert sei und die Tragweite und den Inhalt einer von ihm verlegten Schrift kenne. Es ist aber unmöglich, von dem Sortimenter zu ver langen, daß er alle Wissenszweige, aus denen er Schriften vertreibt, auch nur annähernd beherrsche, alle tsrmini tsob- niei, die einzelnen Tier- und Pflanzengattungen rc. rc., die so häufig als Titel von Büchern gewählt werden, kenne, und nach dem bloßen Titel genau ermesse, ob er für eine Schrift unter seinen Kunden einen Interessenten habe oder nicht Beiden Hindernissen kann nun in der einfachsten Weise da durch begegnet werden, daß die Schrift bezw. die Anzeige derselben mit dem Dezimalindex versehen würde, denn dieser wäre nicht nur ein internationales, von den einzelnen Sprächet! unabhängiges Zeichen, sondern auch eine genaue Angabe des Inhaltes, und für den Sortimenter wäre es eine große Bequemlichkeit, ja ein Gewinn, wenn er weiß, daß alle Schriften, mag er nun ihren Titel verstehen oder nicht, deren Dezimalindices mit bestimmten Ziffern beginnen, notwendigerweise in die Interessensphäre eines seiner Kunden fallen müssen. In einer — wie uns dünkt — überzeugenden Weise führt Chilovi den Nachweis, um wie viel praktischer und zweckentsprechender die Dezimal-Klassifikation im Vergleich mit dem an eine bestimmte Sprache gebundenen Stichwort-Kata log sei. Nichtsdestoweniger könnten seine Ausführungen leicht noch erweitert werden, und unschwer ließe sich eine ganze Reihe anderer wichtiger Vorteile des belgischen Systems gegenüber jenem von Le Soudier anführen. Auch unsere Erfahrungen haben uns gelehrt, daß die Dezimal-Klassifikation hauptsächlich von denen angegriffen wird, die sie nicht genügend kennen. In Deutschland, wo diese Klassifikation im Grunde genommen noch einige Freunde besitzt, ist sie noch nie ernsthaft kritisiert worden. Mit ab sprechenden Bemerkungen und mit abgebrauchten Schlagworten kann diesem System auf die Dauer nicht begegnet werden. Niemand leugnet, daß selbst die jetzt verbesserten Tafeln, die derzeit, abgesehen von der amerikanischen Originalausgabe in vier Ausgaben vorliegen*), fehlerfrei sind. In der Einleitung der soeben erschienenen deutschen Ausgabe wird dies nicht nur zugestanden, sondern es werden alle Fachmänner zur Verbesserung und Kritik aufgefordert. Nur durch eingehende und sachliche Erörterungen von verschiedenen Seiten kann etwas Vollkommenes erreicht werden. Der Schwerpunkt der Dezimal-Klassifikation liegt aber in ihrem Prinzip, nicht in der Ausführung. Von den Antiquariatskatalogen kann man schwer ver langen, daß sie dezimal klassifiziert seien und alle Bücher mit dem betreffenden Index versehen würden. Es wäre aber schon von Vorteil, wenn die Antiquare sich entschließen wür den, zu den Ueberschriften der einzelnen Abschnitte ihrer Kataloge oder bei Wahl von Stichworten zu diesen den ent sprechenden Index beizusetzen. So sehr wir dem Wunsche Chilovis beistimmen, daß auch die Cirkulare bezw. Prospekte über ein Buch mit dem Dezimalindex versehen würden, so wenig können wir das von Chilovi gewählte Beispiel billigen. Er hat nämlich eine Novelle Abouts in der Luxusausgabe mit dem Index 096 bezeichnet**), um so durch ein internationales Zeichen an zugeben, daß es sich hier um ein durch seine Ausstattung kostbares Buch handelt, und um den Sortimenter aufmerksam zu machen, daß jene Ausgabe vorzüglich für Bibliophilen und Freunde von Prachtwerken bestimmt sei. Dies ist jedoch aus zwei Gründen falsch. Eine französische Novelle hat stets den *) Olassiüeation ässiinals. Imbiss xensralss abrs^öss (Introäuotion, labls nistboäiqns, Inäsx alxbabstigns). Ot'tics International äs Libllo^rapbis. Vnblieation Ho. 9. öruxsllss 1897, xr. in-8". (0.16x0.25), br., 73 x. 2 Ir. Olassiüoarions äsoimals <li Kslvil Vsvs^. Vavols ßsnsrali riäotts, aäottats äa>1' Istituto Intsrnariols äi Siblioxraüa äi SrnxsIIss. 1'raäurions italiana äi Vittorio Lsnsästti äslla Libliotsoa kla- rionals Osntrals äi Virsn'/.e. Oltlos International äs Liblio- xrapbis. Vnblication klo. 12. Virenrs 1897. 6. kiarbsra- Läitors. — IIn volurns in 8". (0.16x0.25), xa^. 108. 2 I. 50 o. Va olassiüoaoiön biblio^räüoa äseirnal. Vxposioiän äst sistsina ^ traäneoiön äirsota äs las tablas Asnsralss äsl rnisrno, por Von Uannsl Oastillo, Läsorito ä In Libliotsoa Ilnivsreitaria äs 8ala- inanea. Ot'ües International äs Liblio^rapbis, Lublioation dlr—13. Lalainavoa, Iinprsnta äs Lalatrava, ä ear^o äs L. koäribvsr, 1897, xr. in-8". (0.23 X 0.15), br., 84 p. 2 tr. Vis Osoiwal-OlassiLoation. Ostrürrts all^smsins Vatsln. Osutsebs Hus^ads, bssor^t von Oarl ännksr. Olüos International äs Libliograpbis a örnxsllss, Lublisation dir. 14. V7ien 1897, ^Itrsä Völäsr, Ir. n. Ir. Hot- nnä IInivsrsitäts-Lnobbänälsr I. kotbsntlmrinstrases 15. 8°. (0.25 X 0.16), 66 Ssitsn. 1 ^ 60 **) 0 Allgemeine Werke. 9 Besonders wertvolle Bücher. 6 Durch ihre Ausstattung kostbare Bücher. Vkruiidicchstgster JaMerg. 976
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder