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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.12.1892
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 05.12.1892
- Sprache
- Deutsch
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Gestorben: am 27. November, 51 Jahre alt, Herr Josef Kaatzer, Inhaber der seit 1868 in Aachen bestehenden Firma P. Kaatzer's Buchhandlung. am 29. November in Berlin Herr Bernhard Brigl. Der Verstorbene, der nur ein Alter von 61 Jahren erreicht hat, war ein hervorragend tüchtiger und angesehener Berufsgenosse. Er über- iialnn am 1.^ September 1853 zusammen^ nnt Franz , Lob eck die^ von zurückgekehrt, gründete er die, jetzt seit etwa 13 Jahren eingegangene Zeitung -Tribüne-, die sich namentlich in Berliner kleinbürgerlichen Kreisen großer Beliebtheit erfreute, und später die noch jetzt in kräftig aufstrebender Ent wickelung stehende, weitverbreitete -Tägliche Rundschau». Bern hard Brigl trat 1879, durch das Vertrauen seiner Berliner KollegL erhoben, als Vorsteher an die Spitze der angesehenen Korporativ^ der Berliner Buchhändler und verwaltete dieses Ehrenamt bis 188^ Seinem menschenfreundlichen Wesen entsproß auch eine langjährig aufopfernde und segensreiche Wirksamkeit im Vorstande des Untei stützungsvereins deutscher Buchhändler und Buchhandlungsgehülfcn w sein Ableben eine schmerzliche Lücke hinterläßt. Eine liebenswürdig vornehme Persönlichkeit, von echter Menschenfreundlichkeit und persöv licher Opferbereitschaft, dabei ein unternehmender, umsichtiger und glüci licher Geschäftsmann, geht ein ebenso feiner wie großer, vor alle» liebenswürdiger, gewinnender Zug durch sein Charakterbild, das alle denen, die ihm im Leben nahe standen, unauslöschlich eingeprägt bleibe wird. Auch in weiteren Kreisen des deutschen Buchhandels wird seh Andenken ehrenvoll fortleben. Sprechsaal. Allers' Sprcc-Athcver. In Nr. 272 des B.-Bl. findet sich eine Ankündigung der Firma C. T. Wiskott in Breslau vor, in der dieselbe bekannt giebt, daß die Allers scheu Spree-Athener in einer großen abgeschlossenen Auflage einer arößeren Berliner Zeitung verkauft seien — es ist dies jedenfalls der Berliner Lokal-Anzeiger — um die Spree-Athener an die Abonnenten zu einem mäßigen Preise abzugeben. Nach Analogie der Vorjahre wird der Preis wieder so unendlich ermäßigt sein, daß es ganz unmöglich sein wird, jemals wieder das Allers'sche Werk zum Ladenpreise von 20 zu verkaufen, um so weniger, als an der Ausstattung nichts geändert sein wird, so daß damit in etwas das Sortiment geschützt sei, wenn es Allers' Spree-Athener wieder zum alten Preise auf den Markt bringen soll. Wenn nun auch die Breslauer Firma sämtliche fest und bar be zogene Exemplare wieder aufkauft bezw. zurücknimmt, so kann doch dem Berliner Buchhandel sowie dem Sortiment im allgemeinen dies kein Aequivalent sein, weil dem Sortiment von vornherein jede Chance genommen ist mit diesem Preis-Angebot zu konkurrieren, da die Firma C. T. Wiskott in Breslau ausdrücklich für späterhin die Aufrecht erhaltung des alten Ladenpreises garantiert. Die durch die Presse er folgende Ankündigung einer neuen Auflage kann diese Preisunterbietung auf keinen Fall verschleiern, denn an den Spree-Athenern kann kaum etwas verbessert oder vermehrt werden, was den alten Ladenpreis wieder zu Ehren bringt. Im vergangenen Jahre hatte der Berliner Buchhandel einen analogen Fall mit dem -Berliner Pflaster« durchzumachen, welches Werk sogar unter dem Barpreise vom Lokal-Anzeiger angeboten wurde. Naturgemäß stellte das dem Blatte selbst fernstehende Publikum dem Sortiment das gleiche Ansinnen, denn: was der Lokal-Anzeiger kann, muß der Buchhandel auch können. Es wird nun immer von neuen und vielleicht immer schärfer die Be schwerde laut, daß das Sortiment sich nicht genügend für die Verleger verwendet. Wir möchten nun einmal die Frage aufwerfen, wo denn hier noch immer von neuen die Lust Herkommen soll, sich für ein neues Werk umfassend zu interessieren. Dem Publikum, das bei der Ver breitung einer großen Berliner Zeitung auch außerhalb des Abonnenten kreises Kenntnis von dem Angebot erhält, auseinanderzusetzen, daß der Buchhandel hiermit nicht' konkurrieren kann, ist meist verlorene Liebesmühe. Wenn nun mit dem jedenfalls immer noch sehr lukrativen Geschäft das Fett abgeschöpft ist, dann mag sich der Sortimenter in einer Zeit, in der naturgemäß das Prachtwerkgeschäft ein latentes ist, quälen, die Spree-Athener zum alten Preise an den Mann zu bringen und dann obenein noch den ständigen Vorwurf auf sich zu nehmen, sich nicht ge nügend für den Verleger zu verwenden. Um so schwerer trifft den Sortimenter dieses Schlenderangebot, als Allers mit all seinen Werken zu einem gern gekauften Autor gehörte, der in diesem Jahre mit seinem neuen Prachtwerke manche Sympathieen geweckt haben mag. Naturgemäß wird hiermit auch die Stabilität der Ladenpreise der anderen Allers'schen Werke in Frage gestellt und über kurz oder lang gleiche Ansinnen betreffs der anderen Werke gestellt, oder aber Allers kömmt mit seinen anderen Erscheinungen nicht mehr in Auf nahme. Es würde uns freuen, wenn sich Herr Wiskott zu einer Antwort verstehen würde, wie wir hoffentlich manchem unserer Kollegen aus dem Herzen gesprochen haben werden. Entgegnung. In Entgegnung auf vorstehende Auslassungen habe ich, auf den Vs^ kauf der Extra.Auflage eingehend^ w^ohl erwogen, daß ick dabei^die Jnt^ und will hier nur die folgende Zuschrift eines bedeutenden Sortimentei ansiihren: -Ihr wirklich überaus koulantes Entgegenkommen ist nicht gen^ ^ Verbindlichsten Dank dafür!» ^ ^ Breslaus den 30. November 1892. C. T. Wiskott, Kunst- und Verlags-Anstalt. Berlin, 24. November 1892. Nitschke L Loechner. Modebazar als Buchhandlung. Im Börsenblatt Nr 234 (7. M 1892) bietet Herr M. Neuseld Nai folger eine Kollektion Jugendschristen von Höcker, Hoffmann, Lackoia rc. zu folgenden Bedingungen an: Ladenpreis 3 netto 2 1 Probe-Exemplar 7 Bde. statt 21 ^ für 12 50 25 Exemplare gemischt für 40 50 „ „ „ 75 100 „ „ „ 125 ^ Ein Cirkular gleichen Inhalts ging uns vor 8 Tagen durch die B stellanstalt zu. Seit längerer Zeit werden diese Bücher in denselben Eh bänden neu in dem Mode-Bazar von Wertheim Leipzigers!rq 111 hier, pro Stück für 90 H (neunzig Pfennige) an das Publikq verkauft. Auf unsere Anfrage gab uns Herr Neuseld die Versicherung, daßl nicht an Wertheim verkauft habe. Heute wird in demselben Geschäft der bei Fontane L Co hierD schienene Kinderkalender -Buntes Jahr» auf das Jahr 1893 iLadeupM 1 für 45 c) verkauft. In demselben Geschäft befinden sich Jug» schriften aus Thienemanns Verlag und Süddeutsches Verlags-JnsA beide in Stuttgart, Reclam'sche Ausgaben (Schiller 4 85 H rc.H Scheibler, Kochbuch, Tauchnitzbände, Romane von Dahn, HillI Scheffel rc. rc. Da es ebenso ausgeschlossen ist, daß die Verleger aller dieser ' an Wertheim direkt geliefert haben, so muß letzterer durch eine Zwisch Person die Werke erhalten. Wir sind überzeugt, daß die letztgenaM Herren Verleger uns bereitwilligst in unserm Bemühen, den LieserM zu ermitteln, unterstützen und die nötigen Maßregeln ergreifen w» um diese Quelle versiegen zu machen. Auch glauben wir nicht, daH nur eine Sortimenterfrage ist, ob dem Verleger an jedermann, derM^ eine größere Partie seiner Artikel abnimmt, zu Preisen zu liefern geW ist, die weit unter den Einkaufspreisen des Sortimenters sich befi^ Wird durch solche Preisunterbietungen dem soliden SortimenS Verkauf der Brotartikel aus den Händen gewunden, so bleibt ihmH noch der Vertrieb der Neuigkeiten, und ob dieser lohnend genug ist I eine Frage, die wohl längst entschieden ist. Wenn irgendwo, so islH geschloffenes schnelles Vorgehen nötig. Berlin, 29. November 1892. F. Schneider L CoH
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