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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.06.1892
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 30.06.1892
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- Deutsch
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^ 149, 30. Juni 1892. Nichtamtlicher Teil. 3895 Nichtamtlicher Teil. Schweizerischer Buchhändler-Verein. Züricher Messe 1892. In Nachstehendem erlauben wir und zur Kenntnis zu bringen, was sür die nichtschweizerischen Kollegen allensalls Interesse haben kann. A» der 44. Generalversammlung des Schweizerischen Buchhändlervereins, welche Montag den 13. Juni in Zürich tagte, waren solgende Firmen vertreten: Anwesend resp. vertreten waren folgende Firmen: H. Am bergens Verlag in Basel; W. Anderwert in Zug; Bäsch- lin's Buchhandlung in Glarus; Hans Bernhard in Chur; Buchhandlung der evangelischen Gesellschaft in St. Gallen; Buchhandlung Jent L Co. in Solothurn; R Burkhardt in Gens; Busch L Co. in St. Galle»; I. I. Christen in Thu»; Geschwister Doleschal in Luzern; C. M. Ebell in Zürich; R. Ehrich in Winterthur; A. Geering in Basel; H. Georg in Basel; Hitz'sche Buchhandlung in Chur; Hoser L Burger in Zürich; S. Höhr in Zürich; A. Hoster in Winterthur; Huber L Cie. (Eng. Fehl) in St. Gallen; L. Jenke in Basel; M. Kieschke in Winterthur; A. L I. Koppel in St. Gallen; R. Kraut-Boßhart in Zürich; C. Langlois in Burgdors; Meyer L Zeller in Zürich; Albert Müller in Zürich; Nydegger L Baumgart i» Bern; Orell Füßli, Art. Institut in Zürich; Th. Petri in Solothurn; R. Reich in Basel; Jul. Rich in Chur; Rüsenacht L Heer in Biel; H. R. Sauer länder in Aara»; Schund, Franste L Co. in Bern; Schmid, Franste L Co. in Lugano; Carl Schoch in Schaffhansen; Th. Schröter in Zürich; Fr. Schultheß in Zürich; E. Speidel in Oberstraß-Zürich; A. llnslad in Zürich; Emil Wirz in Aarau. Aus dem Jahresbericht des Präsidenten, Herrn Eugen Fehr, heben wir folgende Stellen hervor und schließen diesen Mitteilungen einen kurzen Bericht über die Verhandlungen der Generalversammlung an: Im Laufe des Vereinsjahres sind im Personal- und Firmen- bcstande zahlreiche Aenderunge» eingetreten. Durch den Tod wurde uns leider in der Person des Herrn Philipp Wirz- Christen, Verlagsbuchhändlcrs und Buchdruckereibesitzers in Aarau, einer unserer Senioren und ein besonders geschätztes Mitglied entrissen. Herr Wirz, geb. 1825 in Baden, besuchte als talentvoller und fleißiger Schüler die dortigen Schulen und trat sodann in der Buchhandlung I. I. Christen in Aarau in die Lehre, nach deren Beendigung er noch einige Zeit im ge nannten Geschäfte verblieb, um sodann eine Gehilsenstelle in Thun anzutreten, wo er nach srühzeitigem Hinscheiden seines Prinzipates Herrn Hiltbrand, in Firma I I. Christen, als treue Stütze der Hinterbliebenen desselben die Führung des Geschäftes im jugendlichen Alter von zweiundzwanzig Jahren übernahm. Nach einigen Jahren verließ Herr Wirz Thun, kon ditionierte in den Buchhandlungen Gsell in Chur, Hanke in Zürich, Höhr und Langbein in Baden und kehrte hieraus wieder in seine alte Stelle in Thun zurück, in der er bis Anfang der fünfziger Jahre verblieb. Sodann siedelte er wieder nach Aarau über und übernahm 1853, nach dem im Jahre 1852 erfolgten Ableben des Chefs der Firma, Herrn I. I. Christen, dessen Geschäft und gründete sich durch Verehelichung mit Karoline Christen seinen eigenen Herd. Unter seiner thatkräftigen Leitung entwickelte sich das, Sortiment, Verlag, Buchdruckerei, Schreibmaterialienhandlung und Buch binderei in sich begreifende Geschäft zu schönster Blüte. Im Jahre 1886 übergab der Hingeschiedene das Sortiment seinem Sohne Herrn Emil Wirz, der seit dieser Zeit ebenfalls unserm Vereine angehört, und widmete sich in rastloser Thätigkeit den übrigen Branchen seines Geschäftes, bis eine Blinddarmentzün dung, welche rasch einen gesährlichen Charakter annahm, ihn unerwaitet den Seinen entriß. Die mit Vorliebe von Herrn Wirz gepflegte Verlagsrichiung war die Landwirtschaft; ferner nennen wir den überall, wo Schweizer leben, beliebten und stark verbreiteten »Schweizerischen Nationalkalender- und die bekannten »Aarauer Schreibkalender», welche sich trotz wachsender Konkur renz stets die Gunst des Publikums erhalten haben. Herr Wirz gehörte von 1859—79, also während »oller zwanzig Jahre, dem Vorstande unseres Vereins an und bekleidete als Mitglied desselben während vierzehn Jahren 1865—79 das mühevolle Amt des Schriftführers. Dieser unser liebenswürdige und wackere Kollege verdient es in besonderem Maße, daß wir sein Andenken in Ehren halten. Am 11. Januar d. I. verstarb in Zürich Herr I. I. Hoser, Begründer und ältester Ches der bekannten artistischen Anstalt Hoser L Burger, ebenfalls vicljähriges Mitglied unseres Vereines und als einer der hauptsächlichsten Vertreter und Förderer seiner Geschästsrichtung und Besitzer einer der ersten Kunstanstalten der Schweiz, die in neuerer Zeit auch auf dem Gebiete der Kartographie Bedeutendes geleistet hat, den meiste» unserer Mitglieder wohl bekannt. Herr Hoser, geb. 1828 in Buchegg bei Aarau, ist aus den einfachsten Verhältnissen hervor gegangen und begann, kaum mit den allernötigsten Schulkennt nissen ausgerüstet, seine Laufbahn als Ausläufer einer lithogra phischen Anstalt in Aarau. Dieser Zusall war bestimmend sür seinen Lebensweg. Der strebsame Knabe suchte und fand Ge legenheit sich einige Kenntnisse der Steindruckerei anzueigneu, ging im Alter von sechzehn Jahren aus die Wanderschaft und arbeitete sich mit der ihm eigenen Energie in verhältnißmäßig kurzer Zeit zu einem tüchtigen Arbeiter seines Faches empor. Religiöse An regung, wie er sie namentlich in Gens empfing, reiste in ihm den Plan, im Dienste des »Rauhen Hauses« sür die innere ! Mission zu wirken. Er hatte dort bereits seine Probezeit be standen, kam aber von seinem Vorhaben zurück und ließ sich dauernd in Zürich nieder, wo er sich zuerst unter der Firma Ruff L Hofer, dann später I. I. Hoser, einer gesegneten und rastlosen beruflichen Thätigkeit widmete. Herr Hofer, ein selbst gemachter Mann im vollen Sinne des Wortes, hat sich durch die Leistungen seines Geschäftes, in welchem er seit einer Reihe von Jahren durch seinen Sohn und Schwiegersohn kräftig unter stützt wurde, ein ehrendes Denkmal gesetzt. Im Kreise seiner Familie ein treu besorgter Gatte und Vater, in freudiger Er füllung des Gebotes der Nächstenliebe stets bereit, andern zu raten und zu helfen, wird Herr Hoser von allen, die ihn näher kannten, nicht so bald vergessen werden. Noch erwähne ich des Hinscheidens eines Mannes, der zwar in der letzten Zeit nicht mehr unser Mitglied war, dem Vereine aber während vieler Jahre angehörte. Es ist dies Herr Joh. Heinrich Locher, Kunsthändler in Zürich, welcher am 27. März 1892 in seinem zweinndachtzigsten Altersjahre nach kurzem Krankenlager verstarb. Herr Locher ist namentlich den älter» unter uns bekannt als eine originelle Erscheinung, die jedes Jahr ein bis zweimal ankehrte, um ihre Artikel zu offerieren und die den geselligen Teil unserer Jahresversammlungen nie vorübcr- gehen ließ, ohne uns in launiger Weise von ihren Reiseerlebnisse» zu berichten. Wir erinnern uns aber auch noch der Zeit, da die Kunsthandlung von I. H. Locher »unter dem Storchen« in hoher Blüte stand und da deren »Vuos äs la 8uissv«, in Stahl gestochen und von Hand koloriert, nicht weniger Beisall und An erkennung sanden, als jetzt verdientermaßen die Produkte der Gesellschaft »Photochrom». Herr Locher war ein unermüdlich eisriger und thätiger Geschäftsmann, der auf seinem Gebiete Tüchtiges leistete und es Wohl verdient, daß seiner an dieser Stelle gedacht werde. Neu ausgenommen wurden im Laufe des Berichtsjahrs als Mitglieder unseres Vereins: 527»
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