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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.08.1929
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1929-08-06
- Erscheinungsdatum
- 06.08.1929
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- Deutsch
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- Saxonica
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Drangperiode bedeutete, die schönste seines Lebens gewesen sei. Nach seiner Heimatstadt zuriickgekehrt ging Thomas zu Oscar Fürstenau und bearbeitete hier Müllers Adreßbuch des Deutschen Buchhandels und verwandter Geschäftszweige, ebenso erfolgte damals die Gründung der Allgemeinen Buchhändler-Zeitung, deren Verlag und Redaktion er später selbst übernahm. Es ist wohl noch im Gedächtnis der älteren Generation, in welchem Geiste er dieses Organ geleitet hat, und welches Ansehens es sich im ganzen Buchhandel erfreute. Als im Jahre 1911 der langjährige Redakteur des Börsenblattes, Max Evers, sich in den Ruhestand zurückzog, betraute der Vorstand des Börsenvereins Emil Thomas mit der Leitung seines Organs und dieser fand damit ein Tätigkeitsfeld, auf dem sich sein Talent und seine Neigung voll entfalten konnten. Er griff kräftig an und manches Neue, das noch heute besteht und nachwirkt, ver dankt seine Entstehung seiner Initiative. Mitten im frohesten Schaffen überfiel ihn 1919 plötzlich ein schweres Augen leiden, gegen das ärztliche Kunst nichts vermochte, und das ihn, der noch voller Pläne und Ideen steckte, zwang, die Feder aus der Hand zu legen und vorzeitig in den Ruhestand zu gehen, ein für ihn hartes Schicksal, mit dem er sich bis zuletzt noch nicht abgefunden hatte. Mit Emil Thomas ist ein Mann von hinnen gegangen, dessen Verlust jeder schmerzlich empfinden wird, der das Glück hatte ihm näher zu treten, ein Mensch, nicht nur ausgezeichnet durch reiche Gaben des Geistes sondern auch des Gemütes. Sein feiner, oft sar kastischer Humor und seine sprudelnde Beredsamkeit machten ihn im Privatleben zu einem gern gesehenen Gesellschafter und schufen ihm viele persönliche Freunde. Der deutsche Buchhandel, dem er mit Leib und Seele gehörte, wird ihm ein treues Gedenken bewahren. Sprecksaal Wohin soll es führen? In »Westermanns Monatsheften«, Juli 1929, zeigt der Verlag Westermann an, »daß er fortan jedem feiner Hefte eine Karte bei fügen wirb«, Tiefe Karten follen gesammelt werden und allmählich einen Atlas für den Abonnenten bilden. Selbstverständlich kann jeder Verleger Reklame machen wie er will, ES ist sein gutes Recht, Gratisbeigaben zu liefern, um Abonnenten zu gewinnen oder zu fes seln, Es fragt sich nur: Ist solch eine Reklame für Verlag und Sorti ment die richtige? Wie, wenn andere Verleger nun auch anfangen, mit ihren Heften Gratisbeigaben zu liefern? Die Folge solcher Angebote wird sein, daß einer den anderen übertrumpfen wird. Der Zweck ist nicht erreicht, wohl aber eine Verteuerung der Her stellung eingetreten. Jedoch ist das Verlegersache, Für das Sorti ment ist die Krage viel wichtiger: Was wird werden? Denn es ist natürlich, baß die Lesezirkel, die auf eine große Anzahl Exemplare abonnieren, diese Gratisbeigaben sammeln und — sobald sie voll ständig sind — als Lockmittel zum Abonnentensang benutzen. Keiner kann ihnen dies wehren. Man denke sich nur einmal, baß x-tausend Monatshefte in den Lesezirkeln lausen und diese x-tausend gesammel ten Gratis-Beilagen nun plötzlich als Prämie angeboten werden. Ganz abgesehen davon, daß vielleicht von den vielen tausend Einzelabon nenten doch auch der eine oder andere sich statt der Gratis-Beigaben Bücher kaufen würde. Das ist die Gefahr, die wir als Sortimenter in den »Gratis-Zugaben« erblicken. Wir möchten an die Herren Verleger die dringende Bitte rich ten, ihre Reklame doch so zu machen, daß sie Verlag und Sortiment wirklichen Nutzen bringt, nicht aber diesen in Krage stellt und das Sortiment sicher schädigen wird. Ortsverein Bremer Buchhändler. Erwiderung, Zu obiger Einsendung des Ortsvereins Bremer Buchhändler möchte ich zunächst erwähnen, daß es sich bei der Lieferung des »Westermanns Monatshest-Atlas« um einen Bestandteil meiner Westermanns Monatshefte selbst handelt, den allerdings meine Pro paganda-Abteilung als kostenlose Lieferung aus propagandistischen Gründen angekiindigt hat. Durch die Notiz: »Wohin soll es führen?« sehe ich, daß das Bremer Sortiment der Meinung ist, daß durch diese Ankündigung Nachteile für dasselbe entstehen. Nachstehend gebe ich deshalb folgende Aufklärung: Der Westermanns Monatshest-Atlas wird voraussichtlich etwa 50 Karten umfassen. Jedem einzelnen Heft soll eine Karte beigesllgt werden, fodaß der Atlas in etwa vier Jahren vollständig vorliegen wird. Nur die Bezieher, die »Westermanns Monatshefte« vier Jahre ohne Unterbrechung halten, werden deshalb den Atlas vollständig ha ben, Das Sortiment wird also von jedem Bezieher mindestens 88 Mark etnnehmen, die den Bezugspreis für Westermanns Monats hefte sür die Dauer von vier Jahren darstellen. Selbstverständlich sind später hinzukommenben neuen Beziehern die bisher erschienenen Karten nachznberechnen, sofern sie nicht »Westermanns Monatshefte« nachbeziehen. Der »Westermanns Monatshest-Atlas« selbst kann nicht gehandelt werden, weil die Karten als Bestandteil meiner »Aestermanns Mo natshefte« natürlich gebrochen sind. Er genügt aber den Beziehern, um den Inhalt von »Weftermanns Monatsheften«, soweit er aus dem geographischen Gebiete liegt, zu verfolgen. Er genügt weiter, um größere Reisen zusammenznstellen, beim Rätselraten zu helfen usw. Bei vielen Beziehern wird aber der Wunsch laut werden, außer dem geographischen Atlas auch einen solchen, der die Geschichte und die Weltwirtschaft behandelt, zu besitzen. Deshalb wird durch meine Propaganda die Nachfrage auch nach anderen Atlanten sich steigern. Das beweisen die vielen Anfragen, die an den Verlag nach einem guten bereits vollständigen Atlas gekommen find. Es ist ein Irrtum, wenn in der Notiz von x-tausenden von Mo natsheften gesprochen wird, die die Lesezirkel beziehen. Es scheint hier offenbar eine Verwechselung mit einer anderen Zeitschrift vorzuliegen. Die Gefahr, die hier gesehen wird, scheidet also aus. Von den vielen Zuschriften, die ich nach der Ankündigung der Lieferung des »Bcster- manns Monatshest-Atlas« bekommen habe, seien nur einige erwähnt, die ich im Original der Schrtftleitung des Börsenblattes vorgelegt habe, 20, Juni 1928, Sllddeutschland, »Die in diesem Schreiben erwähnte Absicht, in Ihre Westermanns Monatshefte kostenlos eine Atlaskarte beizulegen, sind« ich zur Unterstützung beim Werben von Abonnenten als eine äußerst gute Idee, . . . Auf dieser Basis könnte man sich langjährige Bezieher sichern«. 28, Juni 1929, Rheinland, »Den meisten Erfolg verspreche ich mir mit dem Prospekte .Westermanns Monatsheft-Atlaskarte'«. 13, Juli 1929. Österreich, ». .. , Die beiden obigen Abonne ments sind bereits durch Ihre neue .Atlaswerbung' gewonnen worden«, 17, Juli 1929, Süddeutschland. »Ihr Schreiben vom 12. Juli habe ich erhalten und habe gern davon Kenntnis genommen, daß Sie für die Zukunft eine kostenfreie Beigabe des .Westermanns Monatsheft-Atlas' in den Westermanns Monatsheften erscheinen lassen. Ich bin auch der Überzeugung, daß dies von der gesamten Leserschast gern ausgenommen wird und großen Beifall findet«. Wie meine Arbeit sür das Sortiment sonst aufgesaßt wird, be weisen die nachstehenden drei Urteile l»on vielen Hunderts: Eine Buchhandlung in Plauen schreibt am 16, Mai 1929: »Im Besitze Ihres Briefes vom 15, Mai erwidere ich Ihnen, daß ich mich für Ihre Monatshefte zu Beginn des neuen Jahrgangs ganz besonders verwenden werde. Ich hoffe meine Fortsetzung auf das Doppelte zu erhöhen. Sie find es wert, baß man sich sür Ihre Monatshefte einfetzt, denn es gibt nicht gleich eine Firma wieder, die dem Sortimenter so entgegenkommt, wie Sie es tun. Es ist deshalb unbedingte Pflicht auch unsererseits, das anzuer- kcnnen und tatkräftig zu werben. Ich danke Ihnen nochmals herz lich und werde Ihnen durch die Tat zeigen, wie ich mein Wort halte«. Eine Buchhandlung in Göttingen schreibt am 30. April 1929: » , , , Ich gestatte mir dabei, Ihnen zu sagen, daß die Art und Weise, wie Sie für Ihre Monatshefte, gleichzeitig aber für das Sortiment werben, nur als vorbildlich bezeichnet werden kann«. Eine Buchhandlung in Breslau schreibt am 12, Mai 1929: » . , , Ich empfinde es sehr angenehm, wie Sie als Verleger mit dem Sortiment arbeiten und ihm sogar Privatbestellungen überweisen. Leider sind Sie meist ein weißer Rabe aus einsamer Flur«, Da der »Westermanns Monatshest-Atlas« einen Bestandteil meiner »Westermanns Monatshefte« selbst bildet und ohne Ausschlag des Be zugspreises geliefert wird, werde ich in Zukunft bei der Propaganda diese Tatsache sür sich sprechen lassen und von der Ankündigung einer kostenlosen Lieferung absehen, wodurch auch den Wünschen des Bremer Ortsoereins Rechnung getragen ist. Braunschweig. Georg Westermann, Verantwort!. Schriftleiter: Z Druck: E. Heürtch Nachf 852 Z^?S.:..De^r Börsen verein Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsches Buchhändlerhc " .... . Axjpzig C 1. Gerichtsweg 2g fBuchhändlerhaus), Poftschltebf.274 ranz Waan« , ^ Sämtl. tn Leipzig. — Anschrift b. Schriftlettun'g ».Expedition '4/75^
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