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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.06.1892
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 11.06.1892
- Sprache
- Deutsch
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3478 Amtlicher Teil. 138, II. Juni 1892. 7. Bericht des Vorstandes über den Beschluß der Hauptversammlung Kantate 1891: Die Hauptversammlung beschließt, den Vorstand zu beauftragen, den Antrag des Vereins Dresdener Buchhändler einer sorgfältigen Prüfung auf seine Durchführbarkeit sowohl nach finanzieller, als auch nach technischer Seite zu unterziehen und der nächsten ordentlichen Hauptversammlung darüber Bericht zu erstatten. 8. Antrag des Vorstandes: Die Hauptversammlung wolle genehmigen, daß den im großen Festsaale des Deutschen Buchhändlerhauses bereits befindlichen Bildnissen eine weitere Reihe von Bildnissen hervorragender Berufsgcnossen angefügt werde. 9. Antrag des Herrn Theodor Ackermann-München ini Namen des Münchener Buchhändler-Vereins (unterstützt von mehr als 60 Mitgliedern, entsprechend Z 56 der Satzungen): Die Hauptversammlung wolle beschließen, den in K 1 Abs. 2 der Satzungen enthaltenen Ansdruck „Bücherladen preise" in „Ladenpreise" umzuändern, oder dem betreffenden Satze eine sonstige Paffende Umformung zu geben, welche den Beschränkungen vorbeugt, die bei buchstäblicher Auslegung dem jetzigen Wortlaute ent nommen werden könnten. Am Vorstandstische sind folgende Herren anwesend: Or. Eduard Brockhaus-Leipzig, Or. Adolph Geibcl- Leipzig, Franz Wagner-Leipzig, Paul Siebeck-Freiburg i/B., Heinrich Wichern-Hamburg. Zweiter Vorsteher Herr Or. Eduard Brockhaus Leipzig: Meine Herren! Ich erkläre die ordentliche Hanptversamm sammlung des Börsenvereins hiermit für eröffnet und ersuche diejenigen Herren, die ihre Wahlzelle! vielleicht noch nicht abgegeben haben sollten, dies jetzt noch zu thun, da mit Eröffnung der Hauptversammlung die Wahl geschlossen wird - Ich habe zu konstatieren, daß die Hauptversammlung ordnungsgemäß nach H 14 der Satzungen berufen ist und in dem Zeitraum, der in den Satzungen vorgeschrieben ist, den Mitgliedern die Einladungen zu dieser Hauptversammlung zugesandt worden sind. — Ich ersuche die Herren, sich möglichst nahe an den Vorstandstisch heranzusetzen, da es für beide Theile doch zweckmäßiger ist, wenn die Entfernung nicht zu groß ist. — Zu Stimmzählern ernenne ich die Herren Theodor Fuen- deling-Hameln und Carl Schöpping sun.-München und ersuche dieselben, hier vorne Platz zu nehmen. — Wenn dis heutige Hauptversammlung von dem zweiten Vorsteher statt von dem ersten Vorsteher eröffnet und geleitet wird, so hat das darin seinen Grund, daß unser erster Herr Vorsteher, Herr Adolf Kröner, leider durch seinen Gesundheitszustand verhindert ist, der heutigen Hauptversammlung beizuwohnen. Auf Anordnung seines Arztes hat er schon Anfang dieses Monats eine Brunnenkur angetreten und von dieser Zeit an seine Geschäfte dem zweiten Vorsteher übertragen. Wir treten jetzt in die Tagesordnung ein. Punkt 1 derselben bildet der Geschäftsbericht. In jeder ordent lichen Hauptversammlung, heißt es in den Satzungen, ist ein Geschäftsbericht zu erstatten. Wir haben diesmal insofern eine Neuerung getroffen, daß wir den Geschäftsbericht vorher haben drucken und den hier eintreffenden Mitgliedern einhändigen lassen. Der Vorstand hält diese Einrichtung für eine zweckmäßige Neuerung, sieht sie indessen als einen Versuch an, von dem sich Herausstellen muß, ob er auch in anderen Jahren wiederholt werden darf und kann. Es ist auf diese Weise den Mitgliedern Gelegenheit gegeben, sich schon vorher zu unterrichten über die wichtigen Gegenstände, die im Laufe des letzten Vereinsjahres den Vorstand beschäftigt haben, und die Stellungnahme des Vorstandes zu diesen Angelegenheiten kennen zu lernen. Die Mitglieder sind dadurch jedenfalls besser vorbereitet, um dann über einzelne Punkte des Geschäftsberichts noch weitere Auskunft vom Vorstand zu erbitten oder ihrerseits Ansichten darüber zu äußern. Indessen würde ich dis Frage an Sie richten müssen, ob Sie trotzdem die Verlesung des Geschäftsberichts wünschen. (Vielfache Rufe: Nein!) Wenn ein solcher Wunsch von irgend einer Seite gehegt würde, so würde ich bitte» müssen, das auszusprechen — Es wird der Wunsch nicht ausgesprochen, ich darf also annehmen, die Hauptversammlung ist damit einverstanden, daß von einer Verlesung des Geschäftsberichts abgesehen wird. Ehe ich frage, ob Jemand von Ihnen zu den einzelnen Punkten des Geschäftsberichts zu sprechen wünscht, möchte ich Sie bitten, das Andenken der Mitglieder, die wir in diesen, Vereinsjahre durch den Tod verloren haben, durch Erheben von Ihren Sitzen zu ehren. (Geschieht.) — Ich stelle nun den Geschäftsbericht zur Verhand lung und frage, ob Jemand über denselben zu sprechen wünscht; ich würde bitten, sich in dieser Beziehung vielleicht an die Reihenfolge der Gegenstände zu halten, wie sie im Geschäftsbericht zur Sprache gebracht worden sind. Herr Christian Bopsen-Hamburg: Meine Herren! Sie werden alle bei der Lektüre des Geschäftsberichts de» Eindruck gehabt haben, daß der Vorstand mit außerordentlicher Sorgfalt die Interessen unseres Vereins wahrgenommen hat. Gerade dieser Umstand ermutigt mich dazu, hier eine Sache zur Sprache zu bringen, die wir im Sortiment schon lange als eine liefe Schädigung des Buchhandels betrachten. Ich meine damit das geradezu ins Maßlose gesteigerte Angebot schmutziger, gemeiner Litleralur, dem wir jetzt ausgesetzt sind. (Bravo!) Meine Herren! Ich fordere die Herren vom Sorti ment als Zeugen dafür auf, einen wie grauenhaften Eindruck jetzt manchmal die aus Leipzig eintreffendeu Zettelpackete machen. Da wird auf alle mögliche Weise darauf spekuliert, das Interesse für sine Lilteratur wach zu rufen, die verdammenswerl ist. Da kommen obscöne Bilder, oder ein Sammelsurium von Memoiren und populär medizinischen Sachen, die sogar mit unglaublicher Frechheit unter der Spitzmarke: „Wahlzelle! gediegener Belletristik" vertrieben werden. Darauf kommen die geschlechtlichen Sachen; in der breitesten, nichtswürdigsten Weise werden da die einzelnen Kapitel vorgeführt, damit wir nur ja wissen, was wir zu erwarten haben: und zum Schluß, und das ist vielleicht das Schlimmste von allem, kommt die unter der Maske des Biedermannes und Volksbsglückers auftretende Belehrung über alle möglichen Scheußlichkeiten. Früher kanten solche Sachen wohl einzeln auch vor, aber sie kamen heimlich, unter Kouverl, man fand sie auch sehr selten Diese Litleralur wagte sich aus den Schmutzwinkeln nicht heraus, die sie hegten, jetzt aber bekommen wir sie offen aus Leipzig, mit den Adressen, die auch von der Bestellanstalt benutzt werden. Ich hatte nun geglaubt, daß diese Anzeigen durch die BesteUanstalt befördert würden, und da ich im vorigen Jahre in einer anderen Sache Gelegenheit gehabt habe, die strenge
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