Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.06.1892
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1892-06-07
- Erscheinungsdatum
- 07.06.1892
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18920607
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-189206075
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18920607
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1892
- Monat1892-06
- Tag1892-06-07
- Monat1892-06
- Jahr1892
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
129, 7. Juni 1892. Nichtamtlicher Teil. 3381 sei zu hoffen, daß sie auch nach der eben besprochenen Richtung hin in befriedigendem Stande erhalten bleiben würden. Herr Theodor Ackermann: Er sei dafür, daß nicht ledig lich mit den einzelnen Behörden ein Einverständnis angestrebt werde; sein Vorschlag sei vielmehr, daß sich die preußischen Vereine und Verbände direkt an das Ministerium in Berlin wenden möchten. Nur von einem solchen einmütigen und direkten Vorgehen bei der obersten Instanz könne er sich Erfolg versprechen. Vorsitzender Herr vr. Ehlermann: Die Anregung des Herrn Ackermann sei sehr zu begrüßen. Die preußischen Ver bände würde» durch ihr Vorgehen in der bezeichnten Richtung sich zugleich das Verdienst erwerben, daß sie für eine etwa vor zunehmende erneute Aktion des Börsenvereins-Vorstandes den Boden vorbereiteten. Herr Theodor Ackermann: In betreff des Jahres berichtes des Berliner Sortimenter-Vereins wolle er hier »och eine knrze Bemerkung machen. Man habe von diesem Vereine früher immer nur gehört, daß seine Mitglieder die Durchführung des 5»/„ Rabatts anstrcbten; in dem neuesten Bericht sei ihm aber ausgefallen, daß ein gewisses Frohlocken durchzublicken scheine darüber, daß diese Basis nicht habe aufrecht erhalten werden können. Zum folgenden Punkte des Geschäftsberichts, der über die Angelegenheit der Weihnachts-Kataloge berichtet, nahm niemand das Wort. Zum nächsten Gegenstände des Geschäftsberichts (Univer sitäts-Bibliotheken) forderte der Herr Vorsitzende Herrn Theodor Ackermann aus, der Versammlung Bericht erstatten zu wollen. Herr Ackermann entgegnete, daß die Frage der Universitäts - Bibliotheken doch nur für einzelne Städte Be deutung habe und das Plenum der Abgeordnetenversammlung kaum ausreichend interessieren dürfte, um hier einen ausführlichen Bericht zu rechtfertigen. Diese Angelegenheit sei bisher stets den Spezialberatunge» der Sortimenter in Universitätsstädten Vorbehalten gewesen. Wenn die Versammlung es wünsche, sei er jedoch gern bereit, am Schlüsse der Tagesordnung über den Stand der Sache zu berichten. Es folgte der nächste Punkt des Geschäftsberichtes, das Ueberhandnehmen der unsittlichen Litteratur betreffend. Herr Ernesti.Chemnitz: Die Anregung des Verbands vorstandes sei mit aufrichtiger Freude zu begrüßen. Das Ueber handnehmen sittlich bedenklicher Litteratur, vor der sich der Sortimenter schwer schützen könne, da man ihm doch nicht zu mute» könne alles zu lesen, was ihm zugeschickt werde, sei in der That eine große Gefahr. Redner möchte an einen sehr betrübenden Fall dieser Art erinnern, der sich jüngst in Dresden ereignet und beklagenswerterweise de» Tod eines geachteten Kollegen zur Folge gehabt habe. Dergleichen Anklagesälle mit ihren Gefahren der Untergrabung des geschäftlichen Rufes und der gesellschaftlichen Ehre des Betroffenen könnten sich jeden Tag wiederholen; er halte es für wünschenswert, daß der Verbands- Vorstand zu diesem Falle einige Erläuterungen gebe. Schriftführer Herr R. von Zahn-Dresden: So betrübend der vom Vorredner erwähnte Fall sei, so wenig eigne er sich doch zur Besprechnung in dieser Versammlung. Er wolle nur mit wenigen Worten darauf zurückkommen. Es handle sich darum, daß ein braver, allgemein geachteter Kollege, der das Unglück gehabt habe, daß ein einzelnes Exemplar einer politisch und sittlich bedenklichen Veröffentlichung aus seiner Handlung in das Publikum gelangt war, von der Polizei in einer so un glaublichen Weise deswegen angefaßt worden sei, daß bei ihm ein Verfolgungswahn ausgebrochen sei, in dem er sich das Leben genommen habe. Der Dresdener Verein habe anfänglich be- plant, gegen ein in dieser Weise die Grenzen der persönlichen Sicherheit überschreitendes Vorgehen der Behörde an geeigneter Stelle vorstellig zu werden; leider habe man sich trotz der vor handenen einmütigen Verurteilung in letzter Stunde an Juristen Nennundsünszigster Jahrgang. gewendet, die, wie es hierbei gewöhnlich gehe, allerlei Bedenken gehabt hätten, so daß man im Dresdner Verein schließlich von der Verfolgung der Angelegenheit habe abstehe» müssen. Hier bitte er die Sache ruhen zu lassen. Es folgte als letzter Punkt des Geschäftsberichtes dessen Mitteilung über die Wahlvorschläge für die Aemter im Börsenverein. Vorsitzender Herr vr. Ehlermann: Der im vorigen Jahre neu gewählte Verbandsvorstand habe nicht erwartet, gleich in seinem ersten Verwaltungsjahre mit Vorschlägen für so verant wortungsvolle Neuwahlen im Börsenverein befaßt zu werden, wie diese nach Lage der Umstände notwendig geworden wären. Der Rücktritt des Herrn Geheimen Kommerzienrats Kröner vom Posten des ersten Vorstehers des Börsenvereins, den die persönliche Bemühung des Verbandsvorsitzenden vergeblich abzu wenden versucht habe, sei sehr bedauerlich. Wenn nun betreffs einzelner Aemter in den Ausschüssen des Börsenvereins leider kleine Differenzen zwischen dem Berbandsvorstande und dem Wahlausschüsse des Börsenvereins vorgekommen seien, so könne er hier die Versicherung geben, daß es dem elfteren vollkommen fern gelegen habe, dem Wahlausschüsse etwa Opposition machen zu wollen. Dem Berbandsvorstande sei eben von einzelnen Vereine» die Wahl bestimmter Kandidaten nahegelegt worden, von Männern hochgeachteten Namens und allgemein bekannten Verdienstes, und der Verbandsvorstand habe absolut keinen Anlaß gehabt, diese Kandidaten nicht in Vorschlag zu bringen. Der Verbandsvorstand, der bekanntlich nichtOrgan des Börsenvereins sei, habe eine etwas schwierige Stellung zum Wahlausschüsse, der als amtliche Stelle des Börsenvereins die einzelnen Vereine direkt zu befragen habe und das Ergebnis dieser Anfrage sich dann maßgebend sein lassen müsse. Anderseits habe der Verbandsvorstand die von ihm ausgehenden Vorschläge doch auch im Aufträge einer Mehrzahl von Vereinen empfangen, könne also hiervon nicht ohne weiteres zurücktreten. Man habe geraten, derartige Meinungsverschiedenheiten zeitig durch ver trauliche Mitteilungen im persönlichen Verkehr zu vermeiden, aber das sei wegen der örtliche» Entfernung schwer und habe gerade in diesem Jahre zu Mißverständnissen geführt. Der Ver bandsvorstand wolle sich ernstlich bemühen, derartige unliebsame Vorkommnisse in Zukunft zu vermeiden Er empfehle den hier versammelten Abgeordneten dahin zu wirken, daß ihre Vereine deren Vorstände beauftragen, alljährlich bei Zeiten sich mit dem Verbandsvorstande in Verbindung zu setzen, ehe der Wahlaus schuß seine Vorschläge erlasse. Herr Theodor Ackermann: Die Besragung der einzelnen Vereine durch den Wahlausschuß solle doch wohl künftig nicht etwa in Wegfall kommen? Vorsitzender Herr vr Ehlermann: Er habe nur in An regung bringen wollen, daß die Vereine vorher ihre Vorschläge an den Verbandsvorstand gelangen lassen möchten. Herr Theodor Ackermann: Das sei ja bisher geschehen. Es handle sich nur darum, daß der Verbandsvorstand dann seine Vorschläge im Einverständnis mit dem Wahlausschüsse mache. Dann könnten einzelne Vereine keine anderen Kandidaturen aufstellen. Vorsitzender Herr vr. Ehlermann: Das würde nur im persönlichen Verkehr geschehen können, amtlich nicht. Mitglied des Wahlausschusses Herr Wilhelm Müller- Wien: Der Wahlausschuß frage ja stets vorher bei den Ver einen an. Alle diese Kandidaturen hätten ihre Vorgeschichte; es handle sich dabei um mancherlei, was zu erwägen sei. Es sei in der vertraulichen Sitzung vom Tage zuvor über die Ordnung dieser Sache gesprochen worden, da hahe er den Wunsch aus gedrückt, es möchte doch der Verbandsvorstand sich bei Zeiten in nichtosfizieller Form, also durch vertrauliche Mitteilung, mit dem Wahlausschüsse in Verbindung setze». Diesen letzteren werde er gewiß jederzeit zu einer Vereinbarung bereit finden. Daß 4SS
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder