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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.03.1890
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 17.03.1890
- Sprache
- Deutsch
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es werden auch die Konstruktionsversuche von Fra Luca Paciolo, Albrecht Dürer, Geoffroy Tory u. a. wiedergegeben. Reichsgerichtsentscheidung. — Unter einem »expressen Bo ten»-, durch welchen die Beförderung von Briefen und politischen Zei tungen gegen Bezahlung gestattet ist stz 2 des Postgesetzes vom 28. Ok tober 1871), ist, nach einem Urteil des Reichsgerichts, I. Strafsenats, vom 16. Dezember 1889, eine Person zu verstehen, welche sich in Anlaß und zum Zwecke der Ausrichtung eines Besörderungsauf- träges von einem Orte an einen anderen bezieht. Ein Gelegen heitsbote dagegen, d. h. eine Person, welche sich in eigenem Interesse von einem Ort nach einem anderen begiebt und Briefe oder politische Zeitungen mit nimmt, ist im Sinne des Gesetzes kein ex- presser Bote und deshalb unzulässig. — Die in Frankfurt a. M. erscheinende Zeitung »Kleine Presse» wurde im Frühjahr 1888 an die in Dieburg bezw. Großzimmern wohnhaften Abonnenten dergestalt befördert, daß dieZcitungscxemplarc, verpackt in zwei bezw. einem Paket, vonFrankfurt, dem Ursprungsorte, durch den von da nach Heidelberg fahrenden Boten des Verlegers B. in Darmstadt abgegeben und von da nach den ge nannten mehr als zwei Meilen von Frankfurt entfernten Orten mit einer Postanstalt gegen Bezahlung durch zwei Arbeiter getragen wurden, welche täglich abends von Darmstadt, wo sie tagsüber beschäftigt waren, nach den genannten Orten ihrer Heimat, wo sie übernachteten, sich begaben. Die beiden Arbeiter nahmen also die Pakete gelegentlich der Heimreise nur nebenbei mit. B. wurde in beiden Instanzen wegen Postkontra vention verurteilt und die von ihm eingelegte Revision wurde vom Reichs gericht verworfen. Jubiläum. — Mit besonderer Freude hatte der -Verein Dresdner Buchhändler- die schöne Feier des hundertjährigen Bestehens der Arnoldischcn Buchhandlung daselbst ergriffen, um dieser angesehenen Firma und ihrem beliebten jetzigen Besitzer, Herrn Co lditz, die Sympathie und Verehrung der Vereinsgenossen darzubringen. Der gesamte Vor stand des Vereins begrüßte die jubilierende Firma in ihren festlich ge schmückten Räumen, wobei Herr Geheimer Rat von Baensch ein ge schmackvoll ausgcstattetes Glückwunschschreiben des Börsenvereins übergab, während Herr vr. Ehlermann als Vorsitzender des Vereins Dresdner Buchhändler die herzlichsten Glückwünsche der nächsten Kollegen aussprach. Am Abend vereinigte ein Festmahl im Belvedere die Mitglieder des Vereins um die gefeierte Firma, und es war das festlich und fröhlich ver laufende Zusammensein besonders ausgezeichnet durch die Teilnahme von Vorstandsmitgliedern des Sächsischen Verbandes und anderer werter Gäste. Einem uns gefälligst zugesandten Dresdner Blatte entnehmen wir über die Feier folgende eingehendere Mitteilung: Der am vergangenen Montag, den 1l>. d. Mts., in Dresden gefeierte Gedenktag des hundertjährigen Bestehens der Arnoldischcn Buch handlung gestaltete sich nicht nur für das Geschäft allein, sondern auch für den noch lebenden Bruder des vorigen Besitzers Julius Arnold, Herrn Carl Leubner, und den derzeitigen Chef der Handlung, Herrn Hugo Co lditz, zu einem höchst ehrenvollen. Nachdem schon einige Tage vor her eine große bronzene Gedenktafel mit dem von Henze modellierten Brustbild des Begründers der Firma Christoph Arnold (und der Um schrift: »Christoph Arnold, Begründer der Arnoldischcn Buchhandlung. Geboren am 10. März 1763 zu Hartmannsdorf bei Freiberg, begann er seine berufliche Thätigkeit in Schneeberg am 10. März 1790 und starb am 6. August 1847 in diesem Hause. In dankbarer Verehrung gewidmet von Carl Friedrich Leubner») an der dem Altmarkte zugekehrten Seite des mit Guirlanden und Fahnen geschmückten Hauses angebracht und am Montag früh um 8 Uhr bei Oeffnung des Geschäftslokales enthüllt worden war, stellten sich am Jubiläumstage selbst schon vom frühesten Morgen an zur Beglückwünschung alle die vielen Gönnerund Freunde ein, welche sich die Firma während der Zeit ihres Bestehens zu erwerben und zu erhalten verstanden hat. Post und Telegraphenboten wetteiferten in der Be stellung der nach Hunderten zählenden Briefe und Telegramme, und in den sonst so nüchternen Räumen entfaltete sich nach und nach ein herr licher Blumenflor, der die Blicke der Außenstehenden voll Bewunderung auf sich zog. Besonders ehrenvoll aber gestaltete sich die Ueberreichung einer künstlerisch ausgestatteten Glückwunsch-Adresse vom Börsenverein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, in dessen Namen durch eine Depu tation des Vereins Dresdner Buchhändler überbracht, und die Stiftung einer gleich künstlerisch ausgeführten Votivtafel der Königlichen Oeffent- lichen Bibliothek zu Dresden, welche der Oberbibliothekar derselben, Herr Professorvr.Schnorr v.Carolsfeld, in eigener Person überreichte. Bon weiteren Adressen gingen, außer einer vom Rat der Stadt Dresden, solche vom Buchbändler-Verband für das Königreich Sachsen und vom Kaufmännischen Verein zu Dresden ein. Am Abend bildete ein vom Verein Dresdner Buchhändler veran staltetes Abendessen auf dem Belvedere den Schluß des festlichen Tages. Als Gäste waren dazu erschienen die Herren Buchhändler Schmidt aus Döbeln und Stcttner aus Freiberg als Vertreter des Sächsischen Buchhändler-Verbandes, ferner der jetzige Besitzer der Arnoldischcn Buchhandlung in Leipzig und die Direktoren der vereinigten Bautzner Papierfabriken. Den ersten Trinkspruch auf den Kaiser und das Reich' auf Sc. Majestät den König und das engere Vaterland Sachsen brachte der Ehrenvorsitzende des Dresdner Buchhändlervereins, Herr Geheimer Kommerzienrat von Baensch, aus. Die Versammlung stimmte be geistert in das Hoch ein und hörte die hierauf intonierte Sachsen hymne stehend an. Sodann sprach der gegenwärtige Vorsitzende des Vereins, Herr vr. Ehlermann. Sein Trinkspruch galt dem deutschen Buchhandel im allgemeinen und dem derzeitigen Besitzer der Arnol- dischen Buchhandlung im besonderen. Nachdem letzterer in schlichten, aber sichtlich von Herzen kommenden Worten seinen Dank abgestattet, feierte Herr von Zahn die erschienenen Gäste, Herr Buchhändler Schmidt- Döbeln übermittelte die Glückwünsche des Sächs. Buchhändler-Verbandes und Herr Haberland-Leipzig toastete auf die deutsche Buchhändler-Kollegialität. Hierauf brachte Herr Buchdruckereibesitzer Lehmann ein Hoch aus auf den wohlverdienten, nach zweijähriger Geschäftsführung von der Leitung zurückgetretenen Ehrenvorsitzenden des Dresdner Buchhändler-Vereins, Herrn Geh. Kommerzienrat Wilhelm von Baensch. Nachdem noch der Direktor der Bautzner Papierfabriken den deutschen Buchhandel als mit der Papierfabrikation solidarisch verbunden geschildert und Herr vr. Ehler mann auf die Buchdrucker und die Buchdruckerkunst getoastet hatte, endete die Reihe der angemeldeten Trinksprüche. Im weiteren Verlaufe des Abends wurde noch eine Sammlung für die Unterstützungskassen deutscher Buchhändler veranstaltet, welche ein sehr erfreuliches Resultat ergab. Dann wurde die Tafel aufgehoben und die Herren zogen sich in das Kaffeezimmer zurück, um hier noch in echt kollegialischer Weise ein paar Stunden zusammen zu bleiben. Autographen-Bersteigerung. — Berichtigung. — Zu unserer Mitteilung über die Autographen-Bersteigerung bei Herrn Albert Cohn in Berlin tragen wir berichtigend nach, daß nicht die Katalog-Nummer 104 (Lavater, An alle Herren Buchhändler re. rc.), welche nur 20 50 H ergab, den Preis von 275 ^ erzielte; sondern die Nummer 105: La vater, 90 V. a. s und 25 ö. a. 8. an Reich. Zürich 1769 bis 1781. Litterargeschichtlich wichtige Sammlung, besonders interessant für die Ent stehungsgeschichte der Physiognomik. Personalnachrichten. Hostitel. — Se. Königliche Hoheit der Prinzregent von Bayern hat den Buchhändlern und Buchdruckereibesitzern Herren Oscar und August Stahel in Würzburg den königlichen Hoftitel verliehen. Gestorben: in Stettin am 4. März Herr Carl Emil Simon. Der Entschlafene übernahm im Jahre 1851 die 1849 in Stettin gegründete Musikalienhandlung Ed. Bote L G. Bock, welche er bis zum Jahre 1887, zu welcher Zeit sein Sohn Ernst die Firma übernahm, persönlich leitete. Er hinterläßt das Andenken eines thätigen und umsichtigen Geschäftsmannes, zugleich eines wackeren, treuen Charakters und im persönlichen Verkehr stets freundlichen, liebenswürdigen Mannes. Sein Gedächtnis wird bei allen ihm im Leben Nahegestandenen und auch in weiteren Kreisen der Berufsgenossen in Ehren bewahrt werden, am 8. d. M. in Berlin im hohen Alter von einundachtzig Jahren Herr Johann Heinrich Traugott Neumann, Inhaber der Simon Schropp'schen Hoflandkartenhandlung daselbst. Zu diesem schmerzlichen Trauerfall schreibt uns ein Freund des Heimgegangenen Berufsgenossen: Mit dem Entschlafenen ist ein bewegtes und arbeitsreiches Leben erloschen, das fast bis zum letzten Atemzuge weder ruhte noch rastete. Vor ca. 65 Jahren trat der jetzt Verstorbene in das damals einem gewissen Herrn Tuch gehörige S. Schropp'sche Ge schäft ein, und es ist seinen endlosen Bemühungen, seinem eisernen Fleiße, gepaart mit Intelligenz und Ausdauer, gelungen, sich schließlich aus einer untergeordneten Stellung so emporzu arbeiten, daß er im Jahre 1879 Besitzer der Firma S. Schropp wurde, nachdem er zuvor eine Reihe von Jahren ein Landkarten- geschäst unter seinem eigenen Namen betrieben hatte. Elf Jahre war es ihm noch vergönnt, in die Leitung des Geschäftes thätig mit einzugreifen, in welcher er jedoch schon seit längerer Zeit durch seine» ältesten Sohn und Geschäststeilhaber thatkrästig unterstützt wurde. Den Mühen des Alters gewissermaßen Trotz bietend, gönnte er sich niemals Ruhe und war noch bis vor we nigen Monaten im Geschäft früh der erste und am Abend der letzte. Als Herr des Hauses blieb er derselbe, welcher er früher als Diener gewesen war, ein Mann, der nicht die geringsten An sprüche an das Leben stellte und dessen ganzes Sein in der Arbeit ausging. tzuisWut: in xaeo. 8p.
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