Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.08.1886
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 25.08.1886
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18860825
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-188608259
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18860825
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1886
- Monat1886-08
- Tag1886-08-25
- Monat1886-08
- Jahr1886
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
1S6, 25. August 1898 Nichtamtlicher Teil. Vorstände gerichtet, »ns Vorschläge für die Neuwahlen zu machen, und hatten namentlich gehofft, von der Deputation des Vereins der Leipziger Buchhändler einen solchen Vorschlag in bezug auf die Wahlen für den Verwaltungsausschuß z» erhalten. Da ein solcher bei dem Verbands- vorstande nicht einging, so richtete der mit uns Hand in Hand gehende Vorstand des Provinzialvcreines der Schlesischen Buchhändler ebenfalls eine Anfrage an die Leipziger Deputation, ohne eine baldige Antwort zu erhalten. Um den zum Verbände gehörigen Vereinen unsere Vor schläge rechtzeitig machen zu können, mußten wir uns deshalb Ansang April entschließen, selbständig einen Kandidaten für den Verwaltungs ausschuß anfznstellen, wobei wir einem lautgewordencn Wunsche Rechnung tragend unser Augenmerk in erster Reihe auf einen Sortimenter richteten. Bei der Nominierung eines Kandidaten sür den Rcchnungsausschuß war sür uns der Umstand maßgebend, daß in diesem Jahre aus den Börsenvereinsämtern zwei Süddeutsche als nicht wieder wählbar aus- schcidcn; wir halten es deshalb sür wünschenswert, wenigstens einen Süddeutschen sür eine Neuwahl vorzuschlagen. Erst am 18. April er hielten wir Kenntnis von den von der Leipziger Deputation in Gemein schaft mit dem Vereine Berliner Buchhändler ausgestellten Kandidaten. Zn dieser Zeit waren unsere eigenen Vorschläge naturgemäß längst versandt. Die Zahl der zum Verbände gehörigen Vereine beträgt gegenwärtig 24 mit einer Mitgliederzahl von rund 1670. Zn unserer Freude ist der Berliner Sortimenter-Verein mit ca. 80 Mitgliedern vor kurzem unserm Verbände beigetrcten. Hoffentlich werden die Verhandlungen und Be schlüsse der diesjährigen Delegiertcnversammlung zur weiteren Krästigung des Verbandes beitragen. Vermischtes. Vom Leihbibliothekswesen. — Am vergangenen Sonn tag nnd Montag tagte in Leipzig eine Versammlung deutscher Leihbibliothekare zum Zwecke der Gründung eines allgemeinen Vereins, dessen Zweck die Regelung der mannigfaltigen Beziehungen des Leihbibliothekars zu Schriftsteller, Verleger, Publikum nnd zu den eigenen Fachgenossen sein wird. Die Verhandlungen, über welche wir ausführlicheren Bericht uns Vorbehalten, haben dem Vernehmen nach zu befriedigendem Ergebnis geführt. Gerichtsverfahren wegen Nachbildung. (Vgl. Börsen blatt 1886, Nr. 61 und 86.) — Durch Erkenntnis des Reichs gerichts war ein Urteil des Landgerichts München I. vom März d. I, wonach die Kunstanstaltsbesitzer Scholl und Forndran in München von der Anklage wegen unbefugter Nachbildung zum Schaden der Photographischen Gesellschaft in Berlin freigesprochen wurden, aufgehoben und die Sache zur nochmaligen Aburteilung an das Landgericht zurückvcrwieseu worden. Vor einigen Tagen sollte eine neue Verhandlung vor einem Fünf-Richtcr-Kollegium des Ferien-Strafsenats stattfinden, und es waren hierzu als Sach verständige und Zeugen Hofrat Edgar Hanfstängl, Kunstanstalts besitzer Schwabenthan nnd Maler Franz Reichardt geladen. Das uucntschuldigte Ausbleiben eines dieser Herren machte die Vertagung notwendig, welche unter Verurteilung des Aus gebliebenen in die Kosten der Vertagung und eine Ungehorsams strafe von 150 ausgesprochen wurde. Die Bibliothek Salomon Hirzels. — Ein für den Buchhändler hochinteressanter Katalog ist soeben durch die Herren List L Francke in Leipzig zur Ausgabe gelangt. Er bildet ein Verzeichnis der gesamten nachgelassenen Bibliothek unseres ge lehrten Berufsgenossen vr. Salomon Hirzel, welche bei der genannten Firma am 25. Oktober und folgende Tage zur öffent lichen Versteigerung gelangen soll. Dieselbe umfaßt außer einer reichen Sammlung von Goethcschriftcn Werke aus allen Wissens gebieten und besonders auch solche, welche auf die Geschichte und das geistige Leben der Schweiz Bezug nehmen. Wir hoffen bei Gelegenheit des näheren auf diese interessante Büchersammlung zurückkommen zu dürfen. 4559 Neues Buchhändlerhaus. — Auf dem ausgedehnten Ban platze des neuen »Deutschen Buchhändlerhauses« im Ostviertel unserer Stadt haben seit einiger Zeit die Arbeiten unter dem Auf gebot zahlreicher Arbeitskräfte mit dem Ausschachten des Bodens und der Errichtung der Bauhütten begonnen. Aus Dänemark. (Vgl. Nr. 190.) — Zn der von uns mit geteilten Maßregel der dänischen Regierung gegen die Presse wird der »Nordd. Allg. Ztg.« folgendes Nähere geschrieben: »Die Ausschreitungen der sozialdemokratischen Tagespresse haben im Verein mit der das Gesetz verhöhnenden Einrichtung der »Sitzredakteure«, welche durch die Sozialdemokratie immer leicht be schafft werden, die Regierung zu einer Maßregel veranlaßt, welche diesem Übelstande abhelfen soll. In der kürzlich abgehaltenen Sitzung des Geheimen Staatsrats ist vom König ein neues »vor läufiges Gesetz« unterzeichnet worden, betitelt: »Über Verantwort lichkeit sür den Inhalt von Tages- und Wochenblättern«. Die Ein leitung sagt: »Da die geltenden Regeln über Verantwortung für den Inhalt gedruckter Schriften auf eine gegen die Absicht derselben streitende Weise gemißbraucht werden und dagegen einzuschreiten für dringend notwendig erachtet werden muß, wollen Wir im Hin blick auf H 25 des Grundgesetzes (über Ausstellung vorläufiger Gesetze) beschließen, wie folgt«.... Das Wesentliche der sieben Paragraphen des Gesetzes ist, daß der wirkliche Leiter einer Zeitung auch als der verantwortliche Redakteur derselben genannt werden muß, anonyme Artikel durch diesen verantwortlichen Herausgeber gedeckt werden müssen und, falls ein falscher Name statt desjenigen des Redakteurs oder des Verfassers eines Artikels genannt worden, die Zeitung mit einer Strafe von 1000—5000 Kronen belegt werden kann. Die betreffende Zeitung soll für alle Entschädigungen, Prozeßkosten nnd Geldstrafen haften, so daß dieselben aus deren Einkünften eingetrieben werden können. Der ausführende Vogt ist berechtigt, von allen bei dem Blatte Angestellten zu verlangen, daß sie die in solcher Beziehung not wendigen Aufklärungen geben. Wenn gegen ein fremdes Tage oder Wochenblatt Verbot erlassen worden ist, so braucht das Post amt nicht die folgenden Nummern zur Versendung anzunehmen, bevor ein gerichtliches Urteil über das Verbot gefällt ist. Zufolge des 8 tritt das Gesetz am dritten Tage nach der Bekanntmachung in Kraft. Es kann natürlich nicht die Rede davon sein, daß der nächste Reichstag in seiner Gesamtheit dieses Gesetz bestätige. Darauf kommt es jetzt aber nicht mehr an; das Landsthing hat sich »außerhalb des Spieles gesetzt,« »ud sofern das Landstlffug den gesetzgeberischen Maßnahmen zustimmt, muß ohne und gegen das erstere weiter regiert werden. Die Volkschingsmehrheit und der Sozialismus sind ohnedies, seitdem die Führer der Linken mit den Sozialdemokraten den offenen Bund geschlossen haben, zwei ineinandergehende Begriffe geworden.« Der Gründer der »Palatina«. — Gelegentlich der Heidelberger Jubiläumsfeier wurde viel über den in Rom befind lichen Teil der Heidelberger Universitätsbibliothek geschrieben Für manchen Leser dürfte es von Interesse sein, zu erfahren, daß die Wiege dieser Bibliothek in Laden bürg stand. Johannes Came- rarius von Dalberg wurde 1482 Bischof von Worms und resi dierte, wie viele seiner Nachfolger, im Saale (später Amthaus) zu Ladenburg. Dieser Kirchenfürst, gebildet auf der unter dem Schutze des Herzogs Hektor von Este stehenden Hochschule von Ferrara, war einer der gelehrtesten Männer seiner Zeit. Er berief viele Ge lehrte, wie Agricola, Conrad Celtes, Peter Bolandus (einen ge borenen Ladeuburger) rc. an seinen Hof. Auf den Rat seines Lehrers Agricola errichtete Dalberg in Ladenburg eine Bibliothek,
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder