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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.08.1886
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 23.08.1886
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- Deutsch
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^5 194, 23. August 1886 4508 Nichtamtlicher Teil. gesperrte Firmen nicht zu vertreten, sich diese Maßregel auch weiter entwickeln lassen würde. Durch die in Aussicht gestellte Statutenrevision sei die ganze Angelegenheit wesentlich verändert worden, und er stelle deshalb den Antrag, daß, ohne ein Urteil über seinen Antrag auszusprechen, derselbe dem Verbandsvorstande zur Beratung im Verein mit dem Leipziger Konimissionärverein überwiesen werden möge. Nach weiteren Auseinandersetzungen zwischen den Herren Credner, Albert Brockhaus und Koebncr wird die Diskussion geschlossen. Der Antrag des Herrn Voigtländer: die Versammlung überweise den Antrag des Rheinisch-Westfälischen Kreisvereins dem Verbandsvorstand mit dem Auftrag, mit dem Leipziger Kom missionärverein innerhalb des nächsten Jahres in Beratung zu treten und das Ergebnis der Beratungen der nächstjährigen Delegiertenversammlung vorzulegen — wird abgelehnt, und zieht Herr Voigtländer hierauf den Antrag des Rheinisch-Westfälischen Kreisvereins zurück. * Nach einer kurzen Pause wird nunmehr zu dem folgenden Punkte der Tagesordnung, Bericht über den Börfen-Neubau, übergcgangcu. Der Referent Herr Morgenstern-Breslau führte im wesentlichen folgendes aus: Der Zweck des Börsen-Neubaues ist nicht bloß, für die Abrechnungen einen etwas größeren Raum als bisher zu gewinnen, oder den lokalen Einrichtungen Leipzigs einen bequemen Vereinignngspnnkt zu bieten; sondern der Schwerpunkt der Sache liegt darin, daß der Neubau einer seits allen Decentralisierungsversnchen gegenüber den Entschluß bekundet, an Leipzig, als dem Mittelpunkt des deutschen Buchhandels, auch sür die Znkunst scstznhalten, und daß er andererseits in die Hände des Vorstandes eine größere Machtstille legt als bisher und ihn dadurch befähigt, mit größeren: Nachdruck geschäftliche Reformen anzustreben und an dem weiteren Ausbau unserer Einrichtungen zu arbeiten. Wen» dieser doppelte Zweck vielleicht auch Kollisionen zwischen lokalen und allgemeinen buch- händlerischen Interessen hcrbeisühren sollte, so darf das nicht irre machen; denn wir'dürfen zu dem Vorstände das Vertrauen haben, daß er beide gleichberechtigte Interessengruppen gleichmäßig und ohne einseitige Be vorzugungen zu befriedigen wissen wird. In der Hauptversammlung des Jahres 1884 wurde der Vorstand ermächtigt, das Geschenk eines Bauplatzes seitens des Rates der Stadt Leipzig anzunehmen und einleitende Schritte zum Bau einer neuen Börse zu thun. Der Vorstand setzte darauf zunächst eine provisorische Bau-Kommission, aus fünf Leipziger Kollegen bestehend, ein mit dem Aufträge, das ungefähre Raumbedürsnis zu ermitteln und zu diesem Zwecke vorläufige Banskizzen anfertigen zu lassen. In der vorjährigen Hauptversammlung beschloß die Versammlung definitiv die Erbauung eines neuen Buchhändler-Hauses, sowie die Ein setzung eines außerordentlichen Ausschusses sür diese Angelegenheit und ermächtigte zugleich den Vorstand zur Aufnahme einer Anleihe bis zur Höhe von 900 000 Das Baukapital der jetzigen Börse betrug 105 000 ^ und wurde in Aktien zu 300 aufgebracht, welche in zwei Jahresraten von je 150 ^ einzuzahlen waren und mit 3°/^ verzinst wurden. Bei dem Referat über den Neubau im Jahre 1884 erklärte der Referent, Herr vr. Hase auch jetzt ein solches Vorgehen sür selbstverständlich und sprach dabei die Ansicht ans, daß die Zeichnung sich unschwer unter ähnlichen Bedingungen wie ehemals bewirken lassen werde. Nach Ansicht des Referenten würde ein solches Vorgehen wohl in der Weise ausführbar sein, daß man die Bausnmme von 900 000 ^ in drei Teile ü 300 000 zerlege, über 600 000 1200 Stück 3"/o Anteil scheine ä 500 ^ ausgebc, welche allmählich mit dein Fortschreilen des Baues, also etwa in fünf halbjährlichen Raten zu 100 .4t cinzuzahlen wären und von denen 300 000 von den Leipziger, 300 000 von den auswärtigen Kollegen aufzubringen wären, während das letzte Drittel der Bausumme durch den Verkauf der jetzigen Börse zu decken und bis dahin vorschußweise aus der Vcreinskassc bestritten werden würde. Mit dieser Ansicht blieb der Referent indessen bei der Besprechung im Aus schüsse in der Minderheit; der Vorstand wird die Bausumme wahrschein lich durch eine Anleihe bei einem Geldinstitut ausbringen, und es ist ihm dabei nur zu empfehlen, sich das Recht vorzubehalten, nach eigenem Er messen zu amortisieren und eventuell die Anleihe ganz zu kündigen. In betreff des einzusetzenden Ausschusses hatte der Vorstand die Beibehaltung der provisorischen Baukommission und deren Verstärkung durch 5 Mitglieder beantragt. Dagegen beschloß die Hauptversammlung auf die Initiative der vorjährigen Delegicrten-Vcrsammlung eine andere Zusammensetzung des Ausschusses, um darin dem auswärtigen Buchhandel den ihm gebührenden Einfluß zu sichern. Der Ausschuß beschloß auch die Wahl von Stellvertretern und setzte einen engeren gejchäslssührenden Ausschuß von 3 Leipziger Mitgliedern ein mit der Ausgabe, die Be schlüsse für den Gesamt-Ausschuß vorzuberciten und in dringlichen Fällen Entscheidungen zu treffen, vorbehaltlich der Verpflichtung, dem Gesamt- Ausschuß davon Mitteilung zu machen. Der Ausschuß beschloß mit allen Stimmen gegen die des Referenten, keine allgemeine Konkurrenz, sondern eine beschränkte unter 5 Architekten auszuschrciben und die Entscheidung einem Preisgericht von 7 Mitgliedern, 3 Architekten und 4 Buchhändlern, zu übertragen. Sodann stellte der engere Ausschuß nach Anhörung der übrigen Ausschußmitglieder ein Bau-Programm auf, welches er an die konkurrierenden Architekten versandte und welches nicht unwesentliche Abweichungen von demjenigen Programm enthält, welches seinerzeit der Referent der Hauptversammlung vorgelegt hat und ans Grund dessen die letztere die Baugenehmigung erteilt hat. Das Urteil des Preisgerichts fiel zu qnnsten des Entwurfes der Herren Kayser und von Großheim in Berlin aus, deren Entwurf aber viele und durchgreifende Abänderungen erfahren mußte, bevor er seine heutige Gestalt erhalten hat. Darnach besteht der Bau aus drei selbständigen Teilen, nämlich einem Mittelbau, enthaltend Säle für die Abrechnungen und die Festlich keiten, die Bibliothek und das graphische Museum, sowie zwei Seiten flügeln, von denen der links gelegene die Bestellanstalt, das Central bureau, die Redaktion und Expedition des »Börsenblattes« ausnehmen soll, während der rechts gelegene sür Ausstellungszwecke bestimmt ist. Das Kellergeschoß wird von einer großen Restauration und von Wirt schaftskellern, sowie im rechten Flügel von einigen vermietbaren Kellern eingenommen. Die Gliederung des Baues in drei Hauptteile ist scbr zweckmäßig. Dagegen bin ich nicht damit einverstanden, daß nur der Mittelbau ein hohes über das Straßenterrain sich erhebendes Kellergeschoß besitzt, während die beiden Seitenflügel nur unterirdische Keller enthalten. In dem Bau-Programm war die Bausumme auf 700 000 ^ fest gesetzt, um den Überrest von 200,000 .tt sür Bauzinscu, Straßcnanlagen, die innere Einrichtung und unvorhergesehene Ausgaben zur Verfügung zu behalten. Der Kostenanschlag des Architekten hält auch jene Grenze inne, es fehlen aber darin unbedingt notwendige Positionen, sodaß eine bedeutende Überschreitung gewiß sein dürste. Demgegenüber ist ini Aus schuß auf den Ausweg hingcwresen worden, die innere Einrichtung, soweit sie aus der Bansnmme nicht gedeckt werden könne, einer späteren Zeit vorzubehalten, insbesondere die Säle nur weiß tünchen zu lassen und deren Bemalung und Dekorierung zu verschieben und ebenso das bisherige alte Mobiliar beizubehalten. Dies ist natürlich für einige Zeit ausführ bar, bedeutet aber keine Ersparnis, sondern nur eine Verzögerung und würde einem künftigen Vorstande die unerfreuliche Ausgabe einer be deutenden Nachfordernng zuweisen. Ich würde auch vor einer mäßigen Überschreitung der Bausnmme nicht znrückschrecken, wenn der Zweck erreicht würde, den Bau vollständig den Interessen des Gesamtbuchhandels dienst bar zu mache», was aber keineswegs der Fall ist. Nach den ursprünglichen Vorschlägen waren im Kellergeschoß Büchcr- Niederlagen vorgesehen mit einer Jahresmiete von 5000.4t und daneben eine kleine Restauration mit einer Jahresmiete von 1500 In dem jetzigen Bauprojekt ist aber das Verhältnis umgekehrt. Das ganze Unter geschoß des großen Mittelbaues ist zu einem selbständigen Keller-Reftau raut ausgebildet, welches sogar mehrere Kegelbahnen enthält und einen Ausgang nach dem Garten hat. Die beiden Seitenflügel enthalten zwar Keller, aber nur solche, die zu Büchcr-Niederlagen nicht geeignet sind. Demgegenüber Halle ich es sür notwendig, die Restauration zu be schränken und den Kellcrräumen der beiden Seitenflügel die gleiche Höhe mit denen des Mittelbaues zu geben, sodaß sie zu Büchcr-Niederlagen verwendbar sind. Ich lege auf diesen Punkt deshalb Wert, weil wir nur dadurch die Möglichkeit offen Hallen, in Zukunst einmal eine im Besitz des Börsen-Vereins befindliche Packanstalt einzurichten. Es fehlen in dem Gebäude ferner ausreichende Räume für ein Post- und Telegraphen- Amt, insbesondere sür eine Paketpost, deren geschäftlicher Nutzen ein leuchtend ist und deren Einrichtung in diesem Stadtteil sogar der Herr Ober-Postdirektor als ein Bedürfnis anerkannt hat. Da unser Statut im 8 14 unter Nr. 7 die Bestimmung enthält: Der Hauptversammlung steht allein zu, die Beschlußnahme über alle Angelegenheiten von Wichtigkeit, welche den Verein oder den deutschen Buchhandel im allgemeinen betreffen,
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