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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.08.1886
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 23.08.1886
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- Deutsch
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und Briefe mit empfohlenen Bestellungen am Vormittag des selben Tages erledigt werden könnten. Verbotene Druckschriften. — Seit Erlaß des Sozialisten gesetzes bis zum 1. Juni d. I. sind durch Bekanntmachung im »Reichsanzeiger« 948 Druckschriften verboten worden. Von den verbotenen Druckschriften gehören 792 der Kategorie der Broschüren, Flugschriften re. an; 83 in Deutschland und 41 im Auslande er schienene Zeitungen wurden unterdrückt; außerdem wurden 32 ein zelne Nummern verschiedener Zeitungen beschlagnahmt. Der größte Teil der Verbote ging von preußischen Behörden ans, sodann folgen Sachsen, Bayern, Hamburg, Baden, Braunschweig, Hessen und Württemberg. Zur Spielkarten - Litteratur. — Der »Uoollnmrt« bringt in seiner August-Nummer eine sehr ausführliche »Liblio- Arai'b/ ot'plazllriA-Lirrcks«, znsammengestelll von Albert R. Frey, Beamter der»^.-tor Uiln-rrz-« in New-Pork. Die Arbeit verdient um so mehr Beachtung, als Frey den größten Teil der anfgeführten Werke selbst eingesehen hat, dann aber auch, weil er die Namen zahlreicher anonymer und pseudonymer Autoren aus ihrem Dunkel ans Tageslicht zieht. Auf Vollständigkeit kann die Zusammen stellung freilich keinen Anspruch machen, wenigstens bietet der uns gerade vorliegende Katalog Nr. 74 (Culturgeschichte, Abteilung 8.: Spiele) von I. M. Heberle in Köln eine ganze Reihe von Frey nicht aufgesührter Titel. — Auch die soeben ausgegebene Jnli- August-Nummer des »Anzeiger des germanischen Nationalmuseums« enthält das Verzeichnis der im genannten Museum vertretenen Litteratur über die Spielkarten und bietet weitere Ergänzungen zur Frey'schen Zusammenstellung. Vom Post- und Telegraphenwesen. — Die deutsche Reichspostverwaltung hat es für erforderlich erachtet, für die Post, welche mit den neuen Reichs-Postdampfern Beförderung erhält, in Shanghai ein deutsches Postamt zu errichten. Deutschland besaß bisher nur ein Postamt im Auslande, nämlich das in Konstanti nopel; die Ausdehnung der internationalen Beziehungen und die Kolonialbestrebungen Deutschlands machen aber die Errichtung von deutschen Postanstalten auch in anderen Teilen der Erde notwendig. — Die Errichtung eines deutschen Postamts in Siam haben wir vor kurzem mitgeteilt. Aus Würzburg wird gemeldet, daß die unterfränkische Handelskammer sich gegen den neuen Telegraphentarif und für die Herabsetzung der Wortgebühr auf 5 und des Minimalsatzcs auf 50 -S», ausgesprochen hat. Falsches Geld. — Nach einer Mitteilung der »Allg. Ztg.« sind zur Zeit folgende falsche Münzsorten im Umlauf: Fälsche 20-Markstücke. Dieselben tragen die Jahreszahl 1879 und das Münzzeichen v. Sie fühlen sich fettig an und sind schlecht gerändert. Auf dem Avers im Kopfe des Reichsadlers ist ein Sprung ausge prägt. — Falsche 10-Markstücke. Dieselben bestehen aus einer Legierung von Silber und Kupfer und sind auf galvanischem Wege vergoldet. Sie sind so täuschend nachgemacht, daß nur der dünnere Klang und das leichtere Gejvicht die Fälschüng erkennen lassen. — Falsche goldene 5-Markstücke. Dieselben tragen badisches Gepräge mit der Jahreszahl 1878. Die Masse ist so weich, daß sich in der selben leicht Nageleindrücke machen lassen. — Falsche 2-Markftücke sind in letzter Zeit angehalten worden. Dieselben tragen teils das Bildnis des Königs von Sachsen mit der Jahreszahl 1876, teils das Hamburger Wappen, die Jahreszahl 1876 und das Münz zeichen I. — Falsche 20-Pfennigstücke: l) aus Neusilber, Münz- zcichen Jahreszahl 1874; 2) Jahreszahl 1876, Münzzeichen die Prägung ist gut, der Rand schlecht; 3) aus Messing, etwas größer als die echten Stücke, galvanisch versilbert, nach kurzem Gebrauche aber gelb werdend, die Prägung der Schristseite ist scharf, der Adler jedoch unklar, Jahreszahl 1875, Münzzeichen Vom Buchdruckwesen. — DieTarif-Revisions-Kommission der Buchdrucker Deutschlands, eine zum Zwecke der Vereinbarung zusammengetretene Vereinigung von Geschäftsinhabern und Ge hilfen, hat ihre Beratungen, welche im kleinen Saale der Buch händlerbörse in Leipzig gepflogen wurden, in den Tagen vom 17. bis 20. August zn Ende geführt. Die von seiten der Gehilfen vor- geschlagenc Herabminderung der täglichen Arbeitszeit von 10 auf 9>/ü Stunden wurde abgelehnt, dagegen eine Erhöhung des Tarifs um 6A Prozent angenommen. Deutsche Buchhändler-Akademie. Herausg. von Hern, Weißbach. III. Band. 8. Heft. Inhalt: Josef Viktor von Scheffel. Sein Leben und seine Werke. Von G. Hölscher. (Forts.) — Kapps Geschichte des deutschen Buchhandels. — Unser Wappen. Von Gerh. Spcckter. — Der englische Buchhandel seit der Einführung der Buchdruckerkunst durch William Caxton. Vortrag von Ed. Ackermann. (Forts.) — Zwanglose Rundschau. Personalnachrichtcn. Woldemar Türk ff. — Am 16. August starb in Dresden ein geachteter Mann, welcher lange Zeit dem Buchhandel angehörte und erst vor kurzem aus demselben schied, um sich einem anderen Berufe zu widmen, Herr WoldemarTürk. Dem Verstorbenen widmen die »Dresdener Nachrichten« folgenden ehrenden Nachruf: Einer der bekanntesten und geachtetsten Mitbürger unserer Stadt, Herr Kaufmann Woldemar Türk, ist unerwartet am 16. d. M. abends nach kurzer Krankheit verschieden. Er galt vor noch wenig Jahren als ein rüstiger Mann; ein heftig anftretendes Darmleiden warf ihn jedoch vor vierzehn Tagen aufs Krankenlager, und letzten Freitag ließ er sich behufs einer beabsichtigten Ope ration in die Diakonissenanstalt bringen. — Türk hatte sich vor einigen Jahrzehnten ursprünglich als Buchhändler (aus dem oberen Teile der Wilsdrufferstraße) etabliert, gab aber später das buch händlerische Geschäft auf und ward Inhaber des bekannten Ge wölbes im Rathause. Wiederholt war Türk früher Stadtverord neter, einige Male hat er die ihm zugedachte Kandidatur dankend abgelehnt. Er war ferner längere Zeit in der Direktion der Dresdener Papierfabrik und einige Jahre auch in der Verwaltung der Societätsbrauerei. Bei gemeinnützigen Unternehmungen be teiligte er sich gern; seine liebenswürdige Persönlichkeit wurde überall gern gesehen; seine Biederkeit erwarb ihm viele Freunde; ihm gilt: »UaVs pich anima«. Woldemar Türk gründete feine Buchhandlung den 1. Oktober 1849 und verkaufte sie am 1. Juli 1885 an Adolf Urban; der gesamte Verlag ging am 15. Juni 1877 an Friedrich Axt in Dresden über.
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