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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.05.1883
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 02.05.1883
- Sprache
- Deutsch
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Nichtamtlicher Theil. i Archiv für Geschichte des Deutschen Buchhandels. Heraus- gegeben von der Historischen Commission des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler. Vlll. gr. 8. (Vl, 333 S.) Leipzig 1883, Verlag des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler. Preis 5 Mark. Von belangreichem Interesse ist in dem vierten Berichte vom 1. April 1882, welchen Hr. vr. Fr. Kapp der Historischen Com mission unterbreitet, die Mittheilung, daß er zuversichtlich hoffe, den Druck des ersten Bandes der zu erwartenden Geschichte des deutschen Buchhandels gegen Ende 1883 in Angriff nehmen zu können. Man wundert sich indessen zu hören, daß der Bearbeiter über die periodische Eintheilung des Zeitraums, den sein Werk zu berücksichtigen haben wird, noch jetzt im Zweifel ist, während die selbe in dem s. Zt. erlassenen Aufrufe (vgl. Bd. l. des Archivs) be stimmt bemessen war; das Letztere war namentlich hinsichtlich der Zeitgrenze des ersten Bandes der Fall, die das competente Urtheil Frommann's und Gustav Schwetschke's in vollständiger Ueber- einstimmung auf das Jahr 1564, in welches das Erscheinen des ersten (Willers'schen) Meßkatalogs fällt, festgesetzt hatte. Allerdings war damals eine Eintheilung in fünf (bezw. vier) Perioden in Aussicht genommen; aber vr. Kapp dürfte dieselbe beibehalten können (und im Interesse des Werkes beibehalten müssen), ohne sich um die Bogenzahl, d. h. den textlichen Abschluß allzu sorgsam zu kümmern. Dem entgegen glaubt Hr. Kapp, dem die erwähnte Eintheilung zu willkürlich erscheint, sich für eine andere entscheiden zu müssen, ohne hierüber bis jetzt zur Klarheit gelangt zu sein. Was eine andere Frage der Aeußerlichkeit, ob nämlich die Anbringung der Quellennachweise unter dem Texte oder am Schluffe desselben zu empfehlen sei, anbetrifft, so möchte Referent unbedingt das Letztere und ferner noch anrathen, sich auf ein mög lichst geringes Maß von Noten zu beschränken. Die Darstellung selbst sollte die Beherrschung und gründliche Verarbeitung des Stoffes beweisen und nur in besonders kritischen Fällen von urkund lichen Bezugnahmen unterstützt werden, die sicher mehr den exacten Forscher, weniger oder in sehr geringem Maße Denjenigen interes- siren, der die Geschichte seines Standes kennen lernen, aber in glatter Form dargestellt sehen möchte. Diesem Bestreben kann jedoch der Ballast am Fuße der Columnen recht hinderlich werden, abgesehen davon, daß er nicht selten die Schreibweise des Dar stellenden zu beeinflussen, diesen selbst zu verwickeln droht. Heber einzelne Beiträge zu dem vorliegenden Bande läßt sich wenig sagen. Hr. Franz Jos. Schiffmannn berichtet überApia- rius, den ältesten Buchdrucker Solothurns (1565—1566) und fügt einem kurzen Lebensabrisse die Liste der (12) von ihm ermittelten Drucke des Apiarius bei. Hr. Heinr. Pallmann schil dert den Ursprung und Verlauf eines Buchdruckerstrikes zu Frankfurt a/M. im Jahre 1597; die Gesellen des Johann Sauer weigern sich, selber Wasser zum Reinigen der Formen her beizuschaffen und zetteln, als Sauer Miene macht, sie hierzu zu zwingen, eine Verschwörung an, welche in dem weitläufigen Stile jener Zeit erledigt wird. Hrn. Kirchhofs, dem unermüdlichsten Mitarbeiter, liefert die schon früher erwähnte geheimnißvolle Kammer im hiesigen Rath hause neuen Stoff zu allerlei recht werthvollen Beiträgen: fortge setzte Untersuchungen zu den Anfängen des Leipziger Meß katalogs, — Zur älteren Geschichte der kursächsischen Privilegien gegen Nachdruck, — Zur ältesten Geschichte des Leipziger Zeitungswesens und endlich zu sehr interessan ten Lesefrüchten aus den Acten der kurf. sächsischen Bücher-Commission zu Leipzig verschiedenster Gattung, episodische Mittheilungen, welche vorwiegend das 17. Jahrhundert in Leipzig betreffen, aber geeignet sind, für mancherlei Verhältnisse als Illustrationen zu dienen. Zu Nr. 8 dieser Miscellen, welche vom „Kleinbuchhandel und Colportage in Leipzig an der Wende des 17. Jahrhunderts" handelt, möge nebenher bemerkt werden, daß der Vertrieb gebundener Bücher und der Kalender nebst ver wandter Literatur sowie der üblichen „Scholasticalien" um diese Zeit noch allgemein ein Zünftrecht der Buchbinder gewesen sein muß. Wenigstens berichtet — aus einer ganz anderen Gegend — das Jnnungsbuch der Emdener Buchbinder von mehreren öffent lichen (Zwangs-) Versteigerungen solcher Sachen aus dem Besitze nicht zunftfähiger Personen sowie von Reibereien mit Hausirern und — irre ich nicht — auch Buchdruckern. Auch die „Urkunden über die Verhältnisse des Buchhandels und der Presse in Straßburg im 18. Jahrhundert", welche Hr. Stadt-Archivar Brücker zum Abdruck bringt, sowie Hrn. F. Herm. Meyer's „Mittheilungen zur inneren Geschichte des deutschen Buchhandels von 1811 — 1848" tragen locale Färbung. Denn auch was in letzteren berichtet wird, beschränkt sich zumeist auf die Geschichte des Leipziger Handels, auf die Entstehung des Börsen vereins und damit verbundener Einrichtungen (Bau des Börsen gebäudes, Gründung des Börsenblattes rc.); von hervorragendem Interesse ist die Schilderung des Antheils, den der unvergeßliche Friedrich Perthes an jenen Vorgängen und den vorbereitenden Ereignissen genommen; überall erscheint dieser Mann im gleichen Lichte, so klaren Geistes, tapfer, ehrenfest und unermüdlich. — Ob die „Beilagen", welche nicht weniger als 42 Seiten umfassen und die Entwürfe zu den Statuten sowohl des Vereins der Buchhändler zu Leipzig als auch des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler in wahrhaft diplomatischer Treue wiedergeben, hier nothwendig abgedruckt werden mußten, ließe sich fragen; Res. möchte die Noth- wendigkeit unbedingt verneinen und wünschen, daß auch Hr. Kapp hinsichtlich seiner Arbeit gleicher Ansicht sei, weil sonst die „Bei lagen" den eigentlichen Braten ungebührlich vertheuern werden. Unter den Miscellen, zu denen Hr. Kirchhofs abermals ge steuert, befindet sich ein hübscher Beitrag von dessen Hand, „Buch händlerische Geschäftspapiere aus den Jahren 1523 —1530" be titelt, welcher sich auf Originalsragmente stützt, die der Bibliothekar des Börsenvereins aus einem Nachlasse erworben hat. Der Heraus geber commentirt und ergänzt dieselben in scharfsinniger Weise und so eingehend, daß sich selbst bei solcher Gelegenheit dem Leser das Bedauern aufdrängt darüber, daß nicht Hr. Kirchhofs für die Ab fassung der Geschichte des deutschen Buchhandels zu gewinnen war Auch Hr. Ludwig Geiger, zur Genüge bekannt als Literar historiker und Herausgeber des Goethe-Jahrbuches, ist mit einer kleinen Abhandlung unter den Miscellen vertreten. Es sind Briefe von I. F. Bertuch an seinen Sohn Carl, der damals in Wien als Deputirter der deutschen Buchhändler weilte; ferner ein paar Schreiben von Friedr. Perthes und Göschen an denselben Empfän ger. Und mit Recht bemerkt der Herausgeber zu den Perthes'schen Briefen: „Man wird diese Briefe nicht ohne Theilnahme, ja viel leicht nicht ohne einige Bewunderung für den Schreiber lesen Perthes behandelt selbst geschäftliche Dinge nie bloß als Geschäfts mann, sondern mit großem und freiem Sinne; er denkt niemals nur an sich, sondern zumeist an das große Ganze, dem er als treuer Diener ergeben ist." Freilich, so war Perthes. Nicht vor und nicht nach ihm haben einen Buchhändler so freie und große Gedanken bewegt wie ihn, niemals haben sie so klaren und treffenden Ausdruck gefunden wie
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