6384 >s! 260, 9. November 1931. Fertige Bücher. Börsenblatt f. b.Dtschn. Buchhandel. Ms m> KÖM» WI eehrter Herr Profsfforl Zu Ihrem achtzigsten Geburtstag am 12. November wünschen Ihnen die Süd deutschen Monatshefts von Herzen Glück. Eigentlich müßten wir dem deutschen Volk Glück wünschen, daß es einen Mann wie Sie besitzt. Es trifft sich schön, daß Ihr Geburtstag mit der 31. Auflage Ihrer Deutschen Stilkunst*) zusammenfällt: von einem Buch, das zwölf Mark kostet, haben die Deutschen 64000 Stück ge kauft — was muß das für ein Buch sein? und was für ein Mann muß sein Ver fasser sein? An der Auflagenziffer fehlt freilich eine Kleinigkeit, nämlich hinten die Null; aber sie wird Nachkommen, seien Sie sicher, wenn auch wir zwei es nicht erleben werden. Ihre „Stilkunst" mutzte im Lehrerzimmer jeder Volks-, Mittel-, höheren, Hochschule so abgegriffen sein, datz sie alle paar Jahre neu angeschafft werden mützte. Jeder, der unser herrliches Deutsch mündlich oder schriftlich als Werkzeug ge braucht, sollte Ihr Buch immer wieder zur Hand nehmen wie ein bewährtes Hausmittel. Nicht nur was Sie gegen die Fremdwörterei sagen, ist beherzigens wert, sondern auch all die andern Ab schnitts über Wahrheit, Natur und Un natur, über Abgedroschenheit und Ursprüng lichkeit, über die harmonische Periode und den schönen Satz, über Wortmacherei, Schlichtheit, geborgten Geist und echten Geist — sie sind ebensoviele aussichtsreiche Wege ins Waldland der Sprache, deren jeden man von Zeit zu Zeit gehen sollte. SPrach- bücher sind sonst trocken. Das Ihre ist vergnüglich. Es strotzt von guten Dingen: Mnt, Klarheit, Entschieden heit, Witz, Empörung, Kenntnis, Frische. Ich besitze auch Ihre andern Bücher; wenn ich mich übereinen Franzosen oder einen Engländer geschwind unter richten will, schlage ich immer zuerst im Engel nach, der mich nie im Stich läßt. Aber Ihr Lebenswerk, das, dem Sie selbst die grötzte Verbreitung wün schen, ist doch Ihre Stilkunst, und so wünsch' ich Ihnen und Ihrem trefflichen Verlag G. Freytag zunächst soviel Tausend, als Sie Jahre alt werden! Das Umgekehrte, soviel Jahre, als Tausend gedruckt werden, kann ich Ihnen leider nicht wünschen, denn die Zeiten Methusalems sind vorbei, trotz Bernard Shaw. Ihr treuer Leser Joses Hofmiller. *) De uts^ciie^8tN Kunst XII Ullll 530 Lsitsn 8°. Verlag G. Freytag A.-G. / Leipzig C 1 Soeben ist erschienen: Grundlagen der deutsch-französischen Wirtschaftsbeziehungen Von Dr. Dr. Hans I. Schneider, Berlin mit einer Einleitung von Geh. Negierungsrat Dr. Demuth, Syndikus der Industrie- und Handelskammer zu Berlin über Frankreichs Einstellung zu Deutschland 69 S. 8° Preis l,80 RM Interessenten: Handel und Industrie und deren Ver bände, Exporteure, Syndici, leitende Persönlichkeiten der Banken, Handelskammern, Ministerien, Polks- wirtschaftler. Landwirtschaftsverbände, Mitglieder des vorläufigen Reichswirtschaftsrats, Parlamentarier, Juristen usw. T Aari Heymanns in Verlin Ä) 8 Äerlag So«!»«« Oer Kapitalismus muss gerottet rvsrcksn von IVIuicorries 44 Löitöll brv8ek. RU 1.20 On^srisclie Kulturstätten vonsVla^arz- 192 Löitöll, 151 H,bbi!6ullA6ll Olvvä. RU 4.20 OnZarisclie Lctilösser von L. Nackos 238 8., 233 msist ALv28sit. ^.bb. 61^6. RU 15.— Olcl tiuliZarian art L. vivsick 2288., 200 ^.bb. r.Isil ^an^eiti^ Rlbper^. RU 20.— Ois Werks ^veräsv aued in R«Mlvi88ioll ^elisksrt. (^) LeruAsbeäillßUllAöll auk Zem Le^ollrettel. (^) ^.uslisksrunx: Lar! Rr. Rle^eder, König!. On§. Oniversitätsä ruckerei Luclnpest IV, Ro83utd Ra^'08-8tra336 18