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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.11.1875
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 29.11.1875
- Sprache
- Deutsch
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Triibn-r in Straßburg. ^ 14303. /immer, 8., älo rkomioalsukLxs ^ u. -V in äso germauisebsn kipraeüou. xr. 8. * 7 F. C. W. Nagel in Leipzig. 14305. /eitseilrikt 5. Anatomie ri. llwtwiLtrskmiFSASselliobts. llisx. v. ^V. Mb u. ^V. Lrauns. I. 66. 3. u. 4. 8kt. gr. 8. * 18 Belhagen L Klasing in Bielefeld. 14304. Gerok, K., Jugenderinnerungen. 2.Aufl. neuer Abdr. 8. *5^L; geb. * 6 Weile in Berlin. 14806.-t^iemsxkr, 8. -V., aüZemeinsr Mskübrliober 6o8ebiobts Xulönäer. 14.8kt. Zr. 8. * 50 Ä Nichtamtlicher Theil. Ueber Vertriebsmittrl und Absatzwege des Buchhandels. I. Keiner Geschäftsbranche stehen zur Erzielung des Absatzes ihrer Waare so verschiedenartige erfolgreiche Mittel und Wege zur Verfügung als wie dem Buchhandel, mittelst deren er direct in alle Kreise der Gesellschaft cinzudringen vermag und so einen bedeuten den Einfluß auf den Abgang der literarischen Erzeugnisse ausübt. Das Vorhandensein dieser günstigen Absatzmittel und Absatzwege überhaupt basirt einzig und allein auf einem nicht genug anzuerken nenden Zusammenwirken von Verlags- und Sortimentsbuchhandel, welches wiederum in keiner anderen Geschäftsbranche anzutreffen ist. Während der Verlagsbuchhandel die Vertriebsmittel liefert, sorgt und sinnt der Sortimentsbuchhandel, dieselben auf den geeignetsten Wegen ins Publicum zu bringen. Welcher Grossist liefert dem De taillisten z. B. prachtvoll ausgestattete Preiscourante (Kataloge, Prospecte rc.) zur Vertheilung unter das Publicum, oder gar einen Theil der Waare selbst (1. 2. Hefte, Probenummern rc.) gratis, wie der Verleger dem Sortimenter? Doch nicht genug, daß beide Fak toren Hand in Hand gehend durch dies Zusammenwirken einen Hauptantheil an dem Absätze ihrer Artikel haben, trachtet auch jeder für sich, den Absatz nach Kräften zu vermehren, sei es durch Inserate, Beilagen rc. in den Zeitungen von Seiten des Verlegers, oder durch Ansichtsversenden, Offerten mittelst Correspondenzkarte, Briefe rc. von Seiten des Sortimenters. Das eigenartige Jneinanderarbciten von Verleger und Sortimenter, welches die beiderseitigen Interessen zugleich fördert, führte neben den vielen anderen schätzcnswerthen Einrichtungen zum großen Theil den riesigen Aufschwung des Buch handels herbei. Legen wir uns nun die Frage vor: ob die dem Buchhandel ge gebenen Absatz-Mittel und Wege von diesem auch genügend gewür digt und ausgenützt werden, so müssen wir gestehen, daß dies im ausreichendsten Maße geschieht; dessen ungeachtet gibt es aber gewiß noch manche, deren Werth entweder unterschätzt wird, oder die noch nicht zur vollen Geltung gelangt sind. Von allen Absatzmitteln erweisen sich am erfolgreichsten die Ansichtssendungen. Auf diese soll der Sortimenter die größte Aufmerksamkeit verwenden. Durch regelmäßige Expedition, sorg fältige Auswahl der Novitäten, namentlich mit Berücksichtigung der jenigen Wissenschaft, für die sich der betreffende Kunde speciell inte- ressirt, kann mit Sicherheit ein stetiger Mehrabsatz erzielt werden. Wie merkwürdig das Resultat mancher Ansichtssendung ist, möge folgender Fall beweisen, der in der Praxis des Schreibers dieser Zeilen nicht vereinzelt dasteht. Ein Kunde, über dessen Charakter weiter nichts bekannt war als die Bezeichnung: „in der Kunstmühle in N", welcher seit Jahren nur wenige Werke bestellte und erhielt, wurde eines Tages mit einer frankirten Ansichtssendung bedacht. Nach acht Tagen kommt dieselbe zurück und — Er überschaut die Häupter seiner Lieben, conferirt und sieht, daß sie ihm alle treu geblieben, in traurige Prosa übersetzt: es war nichts behalten worden! Doch findet sich auf der Rückseite der Ansichtsnote die Bemerkung: „Sen den Sie mir 1 Fritsch, Vögel." Dieses Werk kostet 76 fl. und war davon 1 Exemplar mit 40 °/a disponibel. Es trug somit die Ansichts sendung, nach Abzug von 40 kr. Frankatur, einen Reingewinn von 30 fl. ein. Ob nun das Werk erstens überhaupt bestellt worden wäre und zweitens in der betreffenden Buchhandlung, wenn die Ansichtssendung nicht gemacht worden wäre, ist sehr fraglich. Keine Gelegenheit, die sich dem Sortimenter bietet, einen Kunden zur Annahme von Ansichtssendungen zu gewinnen, sollte unbenützt bleiben, und dergleichen Gelegenheiten bieten sich im Geschästsleben nur zu häufig, werden aber nicht immer wahrgcnom- men. Mit manchen Uebelständen verbunden erweist sich das Ansichts versenden an Platzknnden, namentlich an hervorragende Persönlich keiten, wie Gelehrte, Fachleute u. s. w. Diese erhalten in der Regel ein und dieselbe Novität von möglichst allen Platzhandlungen zur Einsichtnahme. Es ist selbstverständlich, daß eine solche Concurrenz dem Allgemeinen mehr schadet, als sie dem Einzelnen nützen kann. Leider aber wird sich hierin keine Abhilfe schaffen lassen. Weit an genehmer und ergiebiger ist ein diesfallsig er Verkehr mit Landkunden, auf die ein Uebermaß von Concurrenz in dem Verhältnis) noch nicht nachtheilig wirkt, wie bei Platzkunden, obwohl auch hier ein großer Uebelstand, die Portospesen, zu Tage tritt. Im Allgemeinen aber kann die Pflege der Ansichtssendungen gar nicht genug empfohlen werden. Es ist gewiß nicht zu viel gesagt, wenn wir behaupten, daß die Hälfte des Absatzes der Novitäten, besonders nach wissenschaft licher Richtung hin, dem Ansichtsversenden zu verdanken ist. In Bezug auf Wirkung und Erfolg stehen den Ansichtssendungen als Absatzmittel die Fachkataloge am nächsten. Der Buchhandel besitzt eine stattliche Anzahl zumeist ausgezeichneter Fachkataloge für seinen Handgebrauch als bibliographische Hilfsmittel, auch solche, die speciell zum Verkauf an das Publicum bestimmt sind, jedoch keine, deren Preis es ermöglicht, allgemein gratis versendet zu werden. Wohl ist manche Handlung in der glücklichen Lage, gestützt auf einen großen Kundenkreis, Fachkataloge auf eigene Kosten herausgeben zu können, wie z. B. die Firmen Gerold L Co. in Wien (Vau- und Jngenieur- katalog, Forst- und landw. Katalog), Facsy L Frick (Forst- und landw. Katalog), Pichler's We. L Sohn (Lehrmittel- und Nnterrichtsbücher- kataloge), Andrö'sche Buchh. in Prag (Lehrmittel- und Unterrichts bücherkataloge) u. s. w. Daß jedoch diese Publikationen dem übrigen Sortimentsbuchhandel aus Concurrenzgründen nicht zur Verfügung stehen, ist selbstverständlich und erklärlich. Derartige Kataloge müssen gratis gegeben werden. Das Publicum ist von anderen Geschäfts branchen und auch vom Buchhandel selbst daran gewöhnt, Preis courante (als solche betrachtet es ja auch die Bücherkataloge) unent geltlich zu erhalten, und ist daher äußerst schwer zugänglich für die, welche es bezahlen soll, selbst auch, wenn nur ein geringer Betrag ge fordert wird. Es drängt sich uns nun die Frage auf, ob und welchen Einfluß überhaupt ein Fachkatalog auf den Absatz einzelner Literaturzweige nehmen kann. Während Inserate und Prospecte ihrer Natur nach nur die Bestimmung haben können, einen momentanen Erfolg herbei zuführen und das Publicum zum Verkauf zu animiren, also gewisser maßen das Bedürfniß nach dem angepriesenen Werke erst zu erwecken, dient ein Fachkatalog wohl auch diesen Z»'' ^en, sein Hauptwerth aber liegt in der Dauer seiner Wirkung) indem er ein Bedürfniß nach dem und jenem Werke nicht bloß erweckt, sondern dieses durch sein Vorhandensein gleichsam abwartet. Ein Inserat, von Wenigen überhaupt betrachtet, kommt schnell aus dem Gedächtniß, ein Prospect S97*
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