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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.08.1915
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1915-08-03
- Erscheinungsdatum
- 03.08.1915
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- Deutsch
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VLrsrnblaU f. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. ^ 177, 3. August ISIS. gierung verlangten, will sich die neue Gründung durchaus auf eigene Füße stellen und hauptsächlich der Selbsthilfe vertrauen, ohne dabei in jedem Falle die Hilfe der Regierung auszuschlietzen. Neben diesen Bestrebungen will die Kriegskreditbank auch Forde rungen an Rußland beleihen. Für die Bedürfnisse des Buchhan dels dürfte diese Kreditbank nicht besonders geeignet sein. Auch die Berliner Stadtbibliothek führt trotz des Weltkriegs nicht nur ihren Betrieb in gewohnter Weise weiter, sie hat auch vor kurzem den 13. Band des Katalogs ihres Be standes herausgegeben. Dieser Band bringt Nachträge zu Ab teilung IV: Kunst, V: Rechtswissenschaft, VI: Staatswissenschaft, VII: Volkswirtschaft und Sozialwissenschaft und zeigt, wie die Bibliothek unter ihrem rührigen Leiter dem Ziele, das sie sich gestellt hat, immer näher kommt, nicht nur dem Lesebedürsnis zu dienen, sondern auch für wissenschaftliche Zwecke den Stofs zur Verfügung zu stellen. In dem Vorwort betont der Herausgeber, wie die Erträgnisse der beiden Bibliotheksstiftungen — der des Professors Friedrich August Leo und der des gelehrten Buchhänd lers Albert Cohn — wohltätig aus die Entwicklung der Stadt bibliothek gewirkt haben. Der neue Katalogband umfaßt 270 Seiten Text, dem ein ausführliches Titelregister von über 50 Seiten und ein Sachregister von über 20 Seiten, beide zweispal tig gedruckt, folgen. Dadurch ist auch für weniger geübte Benutzer ein schnelles und sicheres Auffinden des für sie Brauchbaren ge währleistet. Daß die Bearbeitung des Katalogs vorzüglich ist, dafür bürgt der Name des Stadtbibliothekars vr. Buchholtz, ebenso wie der Name der Druckfirma Otto v. Holten für die tadel lose Ausstattung. Hinzufügen will ich noch, daß die Stadtbibliothek ihren Be trieb im Kriege um keine Stunde verkürzt hat, und daß der Lese saal ganz besonders rege besucht war. Di« Zahl der Besucher betrug im Jahre 1914 107 965 Personen, was gegen das vorher gehende Jahr eine Zunahme von 2294 Lesern bedeutet. Die Zahl der nach Hause verliehenen Bände betrug im Jahre 1914 176 620 Bände gegen 200 101 Bände im Jahre 1913. Inzwischen dauert die Teuerung der Lebensmittel wie im Reiche, so auch in Berlin nicht nur an, sondern verschärft sich von Tag zu Tag. Sehnsüchtig blickt alles auf die Militär behörde, von der gehofft wird, daß sie ein Einsehen haben und die weitere Erhöhung der Preise verbieten werde, eine Hoffnung, die angesichts der glänzenden neuen Ernte wohl nicht getäuscht werden wird. Das Zentralblatt der christlichen Gewerkschaften richtet in dieser Hinsicht eine dringende Mahnung an die Regierenden, in der es heißt: »Und immer wieder finden wir dann die Entschuldigung: der Mann muß seinen Verdienst haben. Hierunter versteht man den Gewinn der regulären Zeit, aber auch noch einen besonderen Kriegsgewinn. Es kommt dabei gar nicht zum Bewußtsein, daß Millionen Deutsche ein vermindertes Einkommen haben, und daß es darum nicht mehr wie recht und billig ist, wenn auch der Lebensmittelproduzent und -Händler sich mit einem niedrigeren Verdien st begnügen.» Jeder Buchhändler kann und wird diese Mahnung gern unter schreiben, gehört er doch in seiner Mehrzahl zu den Millionen Deut schen, von denen oben die Rede ist, nur mit dem Unterschied, daß beim Buchhändler höherer oder niedrigerer Gewinn gar nicht in Frage kommt, vielmehr der Bruttonutzen die Spesen ganz und gar nicht deckt, sodaß von einem Überschuh nicht die Rede sein kann. Der Buchhändler mutz eben augenblicklich seinen Lebensunterhalt und zum großen Teil seine Spesen aus dem Gewinn früherer Jahre decken — vorausgesetzt, daß er einen solchen Überschuß in früheren Jahren gehabt hat. Hoffen wir, daß diese Mahnung an die Regierenden nicht ungehört verhallt! Das drohende Gespenst der Papierteuerung tritt wie der in die Erscheinung. Jüngst hat der Verein der Zeitungs verleger in Berlin eine Versammlung abgehalten, in der auch die Erhöhung der Papierpreife zur Sprache kam. Ferneck hat der Papier-Zeitung zufolge der Verein Berliner Papiergroßhändler die Neugrllndung des früher nur von Angehörigen des Papier faches geleiteten Verbandes der Pergament-Ersatzpapier-Jnter- essenten beschlossen. So regen sich auch die Großhändler, nachdem die Papierfabriken den Anfang gemacht haben. Es muß ja zu gegeben werden, daß die Beschaffung der Rohstoffe, namentlich der Zellulose, den Betrieb erschwert und verteuert, und es ist auch schon ins Auge gefaßt worden, die Regierung zu ersuchen, den Zoll auf Zellulose während des Krieges aufzuheben, da in Schwe den genügend Material am Markte ist. Am bedrohlichsten für die Papierverbraucher erscheint die Neugrllndung des Vereins Ber liner Papiergroßhändler, der sich leicht zu einer Zwangskon vention im deutschen Papiergroßhandel ausbilden könnte, um so mehr, da die Führung des Verbandes in die Hände des vr. Vos- berg-Rekow gelegt werden soll. Also: Verleger, haltet die Augen offen! Bei dieser Gelegenheit sei darauf aufmerksam gemacht, daß bis vor 10 oder vielleicht 15 Jahren die Amerikaner Käufer der deutschen Papiervorräte waren, die die Antiquare als Makulatur abstoßen wollten. Freilich kauften die Amerikaner nur holz freies Papier, das sie als Surrogat-bei Anfertigung besseren Papiers verwandten, und zahlten sehr hohe Preise dafür. Man bekam in Berlin von dem Makulaturhändler für gemischte Ware, also holzfreies und holzhaltiges Papier enthaltende Bücher mit Deckel 10 für den einfachen Zentner und noch mehr. Rechnet man die Kosten für das Abreißen der Deckel, die Arbeit des Aus scheidens und das nicht zur Lieferung zugelassene holzhaltige Papier, endlich die Fracht nach Hamburg, so konnte der einfache Zentner frei Hamburg nicht unter 20 »L verkauft werden. Dort wurde das Papier in Fässer gestampft, verpackt und nach Amerika verschifft. Die Amerikaner verstanden, die Druckerschwärze, na mentlich das Fett, auf «ine billige Weise aus dem Papier zu ent fernen und den entfetteten Stoff als Surrogat bei der Papier herstellung zu verwenden. Seit längerer Zeit hat allerdings die ser Handel ganz aufgehört. Aus welchem Grunde die Amerikaner nicht mehr als Käufer der Makulatur austreten, ist mir unbekannt. Vielleicht wäre heute bei dem Seltenerwerden und der Teue rung der Rohstoffe auf dieses Verfahren zurückzugreifen: Der deutsche Chemiker hat ja schon manches während des Krieges möglich gemacht, was früher undenkbar war — ich erinnere nur an die Herstellung von Stickstoff aus der Luft —, so daß auch hier die Aussicht sich eröffnet, aus unseren eigenen Beständen die feh lenden Rohstoffe herauszuholen. Wenn die Antiquare einen guten Preis erhalten, wird es an Makulatur nicht fehlen. Berlin, Ende Juli 1915. R. L. Prager. Kleine Mitteilungen. Tauchnitz Edition (vgl. Nr. 174 u. 175). — Unter der Überschrift: »Die,Times' und die Tauchnitz-Bände« schreibt das »Berliner Tage blatt« vom 1. August: »Zu unserem Artikel in Nr. 381 des .Berliner Tageblattes' bemerken wir, daß sich durch die telephonische Übermitt lung der Antwort der Firma Bernhard Tauchnitz auf unsere Anfrage einige Mißverständnisse eingeschlichen haben. Znnächst war der erste Teil der Mitteilung ein Zitat aus einer anderen Zeitung, zu dem die Firma Bernhard Tauchnitz nicht die Absicht hatte persönlich Stellung zu nehmen. Von schwedischen Konkurrenzgriindnngen ist der Firma Tauchnitz nichts bekannt.« Post. — Von jetzt ab sind Pakete bis 20 kx wieder nach allen O r t e n in U n g a r n zulässig. Sperrige, dringende und Eilbotenpakete nach Ungarn sind nach wie vor ausgeschlossen, schriftliche Mitteilungen in den Paketen oder auf den Postkarten sind verboten. Persiiilalnachrichten. Hans A. Walter I. — Der frühere Redakteur der Londoner Zei tung Hans A. Walter ist in Rußland gefallen. Mit den politischen und wirtschaftlichen Verhältnissen des Jnselreichs durch langjährigen Aufenthalt in England und Irland vertraut, schrieb er u. a.: »Irland und wir«. Berantwartllcher Redakteur: Emil r h - IN - s. - B-rl-g: Der B t> r» - n ° - r - t n der Deutschen Buchhändler L-q>„g, Deutsches Buchhändlerhaus. Druck: Ramm L Seemann. Sämtlich In L-It-,lg. — Adresse der Redakttan und Exr-dtttan: Letnzta, SertchtSwea SS lBuchliändlcrhausi. N08
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