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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.09.1875
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 27.09.1875
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- Deutsch
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Im Anschluß an die im vorigen Jahr zu München gehaltene Conferenz fand am 30. und 31. August d. I. in Gotha eine Ver sammlung von Mitarbeitern an der im Verlag von F. A. Perthes erscheinenden „ Geschichte der europäischen Staaten" statt. Aus den Verhandlungen ergab sich, daß die nach allen Seiten rüstig fortbetriebenen Arbeiten eine rasche Fortführung des umfassenden Unternehmens verbürgen. Nachdem im verflossenen Jahre zwei Bände — Fortsetzungen der schwedischen und polnischen Geschichte von Staatsrath F. F. Carlson in Stockholm und Professor I. Caro in Breslau — veröffentlicht sind, werden noch im Laufe dieses Jahres zwei neue Bände ausgegeben werden. Der eine, bearbeitet vom Geh.-Rath A. v. Reumont in Bonn, gibt die erste Hälfte der Geschichte Toscanas, der andere, bearbeitet von Professor G. Hertz berg in Halle, den Anfang der Geschichte Griechenlands in der christ lichen Zeit; beide behandeln Stoffe von dem weitgehendsten Interesse. Demnächst — meist noch im Jahr 1876 — werden zur Publication gelangen die zweite Hälfte der Geschichte Toscanas, der zweite Band der griechischen Geschichte, welcher die Darstellung bis in unser Jahr hundert fortführt, die Fortsetzung der polnischen Geschichte, die erste Hälfte der von Archivrath P. Staelin in Stuttgart verfaßten Ge schichte Württembergs und der erste Band der neuesten französischen Geschichte, bearbeitet von Professor K. Hillebrand in Florenz. Sehr erfreulich ist, daß sich Staatsrath Carlson entschlossen hat, seine Arbeiten für die schwedische Geschichte auch auf die Regierung Karl's XII. auszudehnen. Die Fortsetzung des Geijer-Carlson'schen Werkes bis auf die neueste Zeit hat Professor C. F. Odhner in Lund über nommen. Die dänische Geschichte wird von vr. Dietrich Schäfer in Bremen zum Abschluß gebracht und die spanische Geschichte von Professor Fr. Schirrmacher in Rostock bis zum Ende des Mittel alters fortgeführt werden. Mit der Neubearbeitung der Geschichte der Niederlande, welche an die Stelle des v. Kampen'schen Werkes zu treten hat, ist vr. Th. Wenzelburger in Delft beschäftigt. Da auch für die früher der Sammlung einverleibte deutsche Geschichte von I. C. Pfister ein Ersatz erforderlich wird, berieth man eingehend darüber, wie in angemessenster Weise und mit Aussicht auf schnelle Vollendung eine Geschichte Deutschlands hervorgerufen werden könne, welche den Ansprüchen der Wissenschaft und den Bedürfnissen eines großen Leserkreises in gleicher Weise entspräche. Das Verlangen nach einer gründlichen, anschaulich geschriebenen deutschen Geschichte von nicht zu großem Umfang gibt sich allerorten kund und scheinen auch die Schwierigkeiten der Durchführung eines solchen Werkes sehr erheblich, so werden sie doch nicht unüberwindlich sein. Es sollen so fort Verhandlungen mit den Gelehrten, auf deren Mitwirkung hier bei besonders zu zählen ist, eröffnet werden, und wird über den Er folg dieser Verhandlungen hoffentlich bald Günstiges zu melden sein. (Allg. Ztg.) Ein Central-Annoncenbureau der deutschen Zei tungen. — Eine Anzahl Berliner Blätter (mit wenig Ausnahme fast alle größer») hat unterm 20. ds. eine gleichlautende Anzeige „an das inserirende Publicum" folgenden Inhalts erlassen: Zahlreiche schon seit längerer Zeit aus dem Publicum an uns ge langte Beschwerden haben uns zu einer eingehenden Prüfung der für die Vermittelung zwischen dem inserirenden Publicum und den Zeitungen zur Zeit bestehenden Einrichtungen veranlaßt. Wir konnten uns dabei der Wahrnehmung nicht verschließen, daß diese Vermittelung, wie sie wenig stens von einem Theile der jetzt bestehenden Jnseratenbureaux gehandhabt wird, den Interessen des Publicums keineswegs dient, und daß der In serent nicht nur der Bequemlichkeiten und Vortheile, die er sich bei der Benutzung der Jnseratenbureaux verspricht, verlustig geht, sondern infolge der von den Bureaux geübten Thätigkeit den Zweck des Jnserirens häufig ganz verfehlt. Hierdurch aber werden auch die Interessen der Zeitungen, die ja sofort in Mitleidenschaft gezogen werden, sobald der von den In serenten zu erhoffende Erfolg ausbleibt, in gleicher Weise geschädigt. Der Journalistentag, den die Wichtigkeit der Angelegenheit zu einer Be ratung derselben veranlaßte, fand den praktischen Ausweg, durch Beschluß vom 26. Juli 1874 die Verleger der deutschen Zeitungen aufzufordern, ein „Jnseratenbureau der deutschen Presse" für eigene Rechnung ins Leben zu rufen. Die Verleger der Unterzeichneten Zeitungen haben diesen Be schluß zu dem ihrigen gemacht; es ist von denselben eine Neuorganisation des Jnscratenwesens statutarisch festgestellt, ein „Central-Annoncenbureau der deutschen Zeitungen", das seine Thätigkeit mit dem 1. Oct. d. I. be ginnen wird, ins Leben gerufen sowie die Aufforderung zur Thcilnahme an diesem Unternehmen an die deutschen Zeitungen erlassen. Das Publi cum wird alle die wirklichen Vortheile, welche die Jnseratenbureaux dem selben gewähren sollen, in dem von den Zeitungen ins Leben gerufenen Centralbureau finden. Da das Bureau von den Zeitungen selbst geleitet und verwaltet wird, so können demselben keine fremdartigen Interessen hindernd in den Weg treten. Es wird sich ausschließlich damit befassen, in selbstverständlich absolut unparteiischer Weise das Jnseratenwesen zwischen dem Publicum und den Zeitungen zu vermitteln, und so eine für alle Theile gedeihliche Entwickelung desselben anzubahnen. Das Central- Annoncenbureau wird seinen Sitz in Berlin haben und Zweignieder lassungen an allen deutschen Orten errichten, wo nur immer das Interesse des Publicums dies wünschenswerth erscheinen läßt. Indem wir uns die nähern Mittheilungen über die Eröffnung des Bureau Vorbehalten, ersuchen wir die geehrten Leser unserer Zeitungen schon heute, dem im gemeinsamen Interesse ins Leben gerufenen Unternehmen freundlich ent gegenzukommen. Anfrage. — Kann der Sortimenter, der von einer Verlags buchhandlung gegen Leistung einer L Conto-Zahlung Credit erhalten hat, nach einem Jahre aber sieht, daß er keine Verwendung für deren Verlagsartikel hat, und infolge dessen die Verbindung abzu brechen wünscht, den ihm aus der Anzahlung gutkommenden Saldo zurückfordern, oder ist derselbe verpflichtet, dafür Verlagsartikel zu nehmen? Leer. Victor Seitz. Nach einer Mittheilung der Allgemeinen Zeitung wird das noch vollständig erhaltene Archiv der Plantin'schen Druckerei wahrscheinlich demnächst allgemeiner Benutzung zugänglich werden. Die Stadt Antwerpen steht gegenwärtig mit der Familie Moretus, directen Nachkommen der Plantins, in Unterhandlung wegen An kaufs dieser außerordentlich wichtigen Sammlung. Dieselbe ent hält u. a. über 10,000 Briefe von Gelehrten, deren Werke jene Officin druckte, und ebensoviele Antwortschreiben Plantin's. Im Jahre 1856 erschienen in Italien 298 Zeitungen; die Journalstatistik des Jahres 1873 wies 1127 aus, von denen 394 politische, 78 ultramontane sind, 100 sich mit Agricultur, 58 mit dem Unterricht und ebensoviel mit Literatur beschäftigen. Die Provinz Mailand allein hat 137 Zeitungen; auf das römische Gebiet kommen 109 und auf Florenz 107. Von sämmtlichen erscheinenden Zeitungen sind 1097 in italienischer, 5 imDialekt, 14 in französischer, 6 in englischer und 2 in deutscher Sprache geschrieben. Die Gesammt- auflage von diesen 1127 Zeitungen betrug 1,689,100 Exemplare; es kommt somit eine Zeitung auf 22,060 Einwohner in Italien. Personalnachrichtcn. Am 22. ds. verschied ein hochverdientes Mitglied des deutschen Buchhandels, Herr G. W. F. Müller in Berlin, in seinem 70.Le bensjahre. lieber seine reiche Thätigkeit hoffen wir demnächst aus führlicher berichten zu können. «S- Abgesehen von den gewöhnlichen Mittheilungen aus den Kreisen des Buchhandels, finden auch anderweitige Einsendungen, wie: Beiträge zur Geschichte des Buchhandels und der Buchdruckerkunst — Aufsätze aus dem Gebiete der Preßgesetzgebung, des Urheberrechts und der Lehre vom Berlagsvertrag — Mittheilungen zur Bücherkunde — Schilderungen aus dem Verkehr zwischen Schriftsteller und Ver leger — sowie statistische Berichte aus dem Felde der Literatur und des Buchhandels willkommene Aufnahme und angemessene Honorirung.
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