^ 227, 30. September 1931. Fertige Bücher. Börsenblatt s. d.Dtschil.Buchhandct. 5263 nLoei.eir Das Wunüer von Helme /?oma/r. //r I.e//re/r Fe-ü/rt/e/r L.SS <Z) Ein moderner Gesellschaftsroman, in dem die Gegensätze unserer Zeit eingefangen sind. — Mitten in der großen Welt mit ihrer Hetze, ihrem Luxus, ihrer Not, in Aben teurertum und schlichtem Menschentum geschieht das Wunder— das Wunder der Liebe. Was Legeler dem Leser lieb macht, das ist die wehmutsvoll heitere Erkenntnis und Kenntnis der Menschenseele eines stark geistigen und feinhörigen, objektiven Lebcnslauschers. Legeler kann ernst und tragisch bis zur Erbarmungslosigkeit sein, hat aber auch das fröhliche Lachen eines Kindes. Seinen Büchern merkt man es an, daß nicht er sich eines Stoffes, sondern ein Stoff sich seiner bemächtigt. Dazu tritt in seinen letzten Büchern, eine schöne Architektur des Wortes. /vrmckaötatt Wer Legelers Gabe plastischen Formens kennt, weiß, daß er keine papiernen Figuren, keine „steifleinenen Kerle", sondern blutvolle, lebendige Menschen gibt. L,voovicä Templer unü Johanniter Eine glaubensstarke und männliche Zeit; Tragik, Ruhm, Untergang und Aufstieg großer Menschen erfüllen uns mit innerem Reichtum. Das Schicksal der geistlichen Ritterorden der Templer und Johanniter gibt uns erschütternde und erhebende Einblicke in das deutsche Schicksal mit seinem Ringen um Christentum und Volksgemeinschaft. Landlung und Menschen des Romanes sind eng verbunden der Zeitenwende, in der einst der Orden der Templer unterging und der Iohanniterorden emporstieg. Auf dem Lintergrunde dieses Weltge schehens spielt sich der fesselnde Roman von Ludo- vica Lesekiel ab. Das kölnische Geschlecht derer von Dorne ist verbunden dem untcrgehenden Templer orden und dem aufblühenden Iohanniterorden. Vom „goldenen Köln" aus spinnen die Fäden der Land- lung nach Paris in den tragischen Untergang der Templer und nach Osten in das neue Kolonialland Brandenburg. Aus Weltgeschichte steigt vaterländische Geschichte empor. Christentum und Deutschtum werden eins und bilden den deutschen Menschen. Von der Seele des deutschen Menschen kündet die Dichterin kraftvoll und zart und hat uns in „Templer und Johanniter" ein Buch der Erhebung geschenkt.