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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.01.1871
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 16.01.1871
- Sprache
- Deutsch
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Miscellen. Aus Baden vom 2. Jan. schreibt man der Allgemeinen Zei tung: „Die Bestrebungen für die Wiederbegründung der Straß burger Bibliothek haben fortwährend den besten Erfolg. Eine sehr erhebliche Förderung erwächst dem Werke dadurch daß, sobald durch den Friedensschluß Straßburg wieder eine Stadt des deutschen Reiches sein wird, an die Stelle der bisher dort bestandenen drei Facultäten eine vollständige deutsche Hochschule treten soll. Es handelt sich daher nicht sowohl um die Wiederherstellung einer Stadt- hibliothek als um die Gründung einer Universitätsbibliothek. Die Stadt Straßburg wird hierdurch nur gewinnen; denn die neue Bib liothek wird für alle Wissenszweige in möglichster Vollständigkeit ausgestattet werden, und einer stetigen Vermehrung nach allen Rich tungen hin sicher sein. Für eine tüchtige Grundlage ist bereits ge sorgt, insbesondere auch für die Zweige, für welche die freiwilligen Beiträge der Natur der Sache nach weniger günstige Resultate er warten ließen, nämlich die Jncunabeln und seltenen alten Drucke. Denn das k. preußische Kultusministerium hat die Erlaubniß ertheilt, daß die preußischen Universitätsbibliotheken ihre Doubletten, welche unter andern Umständen verkauft wurden, dem neu erstehenden In stitute zur Verfügung stellen. Solcher Doubletten besitzt die Königs- berger Universitätsbibliothek allein gegen 40,000 aus verschiedenen Literaturzweigen. Eine nicht unbedeutende Zahl, darunter insbe sondere werthvolle Jncunabeln, stellt der Vorstand der Göttinger Universitätsbibliothek, Prof. Höck, in Aussicht. Oberbibliothekar Förstemann in Dresden hat gleichfalls ein reiches Verzeichniß mit- getheilt, ebenso die Bremer Bibliotheken. Nicht mindern Eifer be- thätigen die Akademien von München, Wien, ebenso die k. sächsische Gesellschaft der Wissenschaften in Leipzig, indem sie ihre sämmtlichen Publicationen zur Verfügung stellen. Diesen wissenschaftlichen In stituten tritt würdig zur Seite der deutsche Buchhandel. Cotta und Nefs in Stuttgart, Laupp in Tübingen, Baer in Frankfurt, Perthes in Gotha, Herder und Wagner in Freiburg, Duncker L Huinblot, Brockhaus in Leipzig, Enke in Erlangen, Braumüller in Wien, Buchhandlung des Waisenhauses in Halle, Sauerländer in Aarau u. a. haben ihre Verlagskataloge zu freier Auswahl zur Verfügung gestellt. Die Münchener Verleger geben ihre Verlagsartikel an Hrn. Oberbibliothekar vr. Halm ab. Durch Hrn. Trübner in London wurde der Aufruf in England nnd in Amerika verbreitet, und wir dürfen auch dort der regsten Theilnahme entgegensehen. Hr. vr. Felir Flügel in Leipzig hat neben einer werthvollen Spende aus seiner Privatbibliothek seine Vermittlung bei der Smithsonian In stitution in Washington zugesagt. Heber die Betheiligung von Pri vaten läßt sich vorerst noch keine Uebersicht gewinnen, wir zweifeln aber nicht daran, daß jeder Deutsche, dem die Blüthe der deutschen Wissenschaft ani Herzen liegt, sich beeifern werde, sein Möglichstes dazu beizutragen, daß die neue deutsche Hochschule in der wiedcr- gewonnenen Reichsstadt gleich am Tag ihrer Geburt als schönstes Angebinde eine Bibliothek erhält, die ihr die schwierige, aber gleich wohl herrliche, Aufgabe erleichtern wird, die lang entfremdeten Brüder auf dem linken Rheinufcr zum deutschen Geistesleben wieder zu bekehren." Die Allgemeine Zeitung berichtet: „Die StraßburgerBib- liothek erhält fast täglich reiche Geschenke, und ein Gelehrter aus -Koblenz, dessen einziger Sohn vor Metz gefallen ist, hat ihr soeben Zeine große und werthvolle Bibliothek testamentarisch zugeschrieben." — Ferner schreiben Königsberger Blätter, nach einer Bestimmung Des Unterrichtsministers sollen die Doubletten der hiesigen königlichen -und Universitätsbibliothek, ca. 40000 an der Zahl und darunter vielfach Werke von großem Werthe, zur Abführung an die neuzube- Hründende Straßburger Bibliothek bereit gestellt werden. In England kündigt der Buchhändler Hr. Nicolaus Trübner, Chef der geachteten Firma N. Trübner L Co. inLondon, an, daß er Sammlungen an Büchern und Geld für die neue Bib liothek in Straßburg annehme. In dem betreffenden Aufrufe sagt Hr. Trübner: „England könnte seine Liberalität und seine Sympathie mit der Sache der Literatur und des Unterrichts nicht besser an den Tag legen, als indem es dieser großen (in Deutschland angeregten) Bewegung sich anschließt. Es handelt sich hier nicht um politische Sympathien, sondern lediglich darum, einer der ältesten Universitäts-Städte Europas eine neue Bibliothek zu verschaffen, wie sie für die Wirksamkeit einer großen Hochschule unentbehrlich ist. Es braucht wohl nicht erst gesagt zu werden, daß jeder Beitrag zur Verwischung der Spuren des Krieges und zur Herstellung des alten Glanzes der leidensvollen Stadt eine allen edlen Herzen wohlthuendc Handlung ist. Es ist zu hoffen, daß die Rectoren der Universitäten, sowie die Leiter von öffentlichen Kollegien und Schulen, die Besitzer von Privatbibliothcken, die Vorstände von gelehrten und literarischen Gesellschaften und Bücher-Clubs und endlich alle englischen Verleger und Buchhändler diesem Aufrufe gern entsprechen werden." (Mag. f. d. Lit. d. Ausl.) Aus Leipzig, 13. Jan. berichtet die Dtsch. Allg. Ztg.: „Auf Anregung des als interimistischer Schriftführer fungirenden Schriftstellers Carl W. Batz von hier hat sich eine Genossenschaft dramatischer Autoren und Komponisten gebildet, welche sich zur Aufgabe stellt, den Verkehr mit Theatermanuscripten in einer solchen Weise zu ordnen, daß den verdienstvollen Autoren nicht auch ferner noch das gebührende Honorar vorenthaltcn, sondern ihnen ein, nach Maßgabe der Mitlcistung, in Form der Tantieme, firirtes Entgelt gesichert werde. Wer je mit deutschen Bühnendirectoren aus dem seither gebräuchlichen Wege durch Agenten verkehrt hat, weiß, welcher Willkür der dramatische Autor nach den seither bestan denen Verhältnissen unterworfen war, und wird die auf freie Verein barung gegründete Institution freudig begrüßen. Fünfzig der an gesehensten Namen, von denen wir nur Bauernfeld, Benedir, Gott schall, Grillparzer, Heyse, Mosenthal, zu Putlitz aufs Gerathewohl herausgreifen, lasten dieselbe nicht mehr fraglich erscheinen, die seitens der Operncomponisten durch Kräfte wie Bruch, Hiller, Lach- ner, Raff u. a. noch gestärkt wird. Wir wünschen der Sache den besten Fortgang." Drucksachen nach überseeischen Ländern über Eng land. — Man kann, wie neuerdings von der englischen Postverwal tung kundgegeben wird, Drucksachen via England, wie nach Portugal, so nach Madeira, den Azoren und den CapverdischenJnseln, den briti- fchen Kolonien Queensland und Reu-Süd-Wales (Australien) auf geben. Das Besondere dabei ist, daß man die Fraglichkeit hat, Pa- ckete bis 1 Pfund schwer als Drucksachen versenden zu können. Der Umfang derselben darf nur 18 Zoll Länge, Breite und Höhe nicht überschreiten. Eine solche Versendung ist bekanntlich nicht einmal im norddeutschen Postgebiet zulässig. — Nach Australien dürfen die I Drucksachenversendungcnim Einzelnen sogar das Gewicht von 3 Pfund erreichen. Im norddeutschenPostgebiet kann man bekanntlich Einzel sendungen nur bis 15 Loth zur ermäßigten Taxe befördern lassen. Nach Großbritannien und Irland und im Transit durch das vereinigte Königreich nach überseeischen Bestimmungsorten sind im Allgemeinen Zeitungspackete bis 5 Pfund, Packete mit andexn Drucksachen bis zum Gewichte von 3 Pfund und von einem Umfange von bis 2 Fuß Länge und 1 FußHöhe und ebensoviel Breite zulässig. (Lpzg. Tagebl.)
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