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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.06.1866
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1866-06-18
- Erscheinungsdatum
- 18.06.1866
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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wieder mit Händen greifen, mir Augen schauen dürften! Was wollen die Nibelunghandschciften -4 und L und 0 bedeuten gegen ein solches ABE-Buch, was will der vielgepriesene oocksx 8inui- tieus sagen gegen unsern unvergeßlichen „Bröder" mit seiner — vsniu vsrbo — „Dinten—" auf monsa und dem langst vertrock neten Thränensalzmeer auf den ,.unregelmäßigen", seinen Esels ohren und seiner ganzen palimpsestischen Würde, die um so er habener erscheint, als sic sich in eine ganz unglaubliche Zerlumpt- heit hüllt. Diese Gedanken überkamen uns beim Anblick der fünfzig jährigen Jubelausgabe des A. Stieler'schen Handatlas, deren erste Lieferung uns heute vorliegt. Im April 1816 erfolgte eine vorläufige Ankündigung dieses Handatlas, in welcher „der Zweck desselben und wie man ihn auszuführen gedenkt" im Allgemeinen bezeichnet wurde. Im Au gust desselben Jahrs wurde der ausführliche Plan nebst einem Ueberstchtsblatt ausgegeben. Der herzoglich sächsische Legations- raih Adolf Stieler hatte sich mir Wilhelm Perthes, als Verleger, und mit dem anfangs ungenannt gebliebenen Geographen Hof rath und Stadtsyndikus C. G- Reichard in Lobenstein, „unter dessen Arbeiten keine ist, die nicht das Gepräge gründlichen Stu diums und seltenen Fleißes trüge", zu diesem Unternehmen ver bunden. C. G. Reichard übernahm vorzüglich die Bearbeitung der außereuropäischen Erdtheile, doch „rcvidiren wir uns", be merkt Stieler, „gegenseitig". Außer vielem andern, worunter manches noch jetzt Brauchbare ist, hob der Herausgeber auch die Wahl des jener genügsamen Zeit angemessenen Papiers zu Ehren seines Verlegers und später die Verdienste der Kupferstecher L. Heß und L. Michaelis in freundlicher Weise hervor. Die Zahl der Karten wurde von ursprünglich 40 aus 50 festgestellt. Zur Ostcrmesse 1817 erschien dann die erste Lieferung des Stieler'schen Handatlas, bei deren Ablieferung die Hälfte des Subscriptions preises für das ganze Werk entrichtet werden mußte, wogegen der Atlas den Subscribenten versprochen wurde „frei bis Braun schweig, Leipzig, Nürnberg und Frankfurt". Seitdem sind mit 1867 fünfzig Jahre, ein für die Fortschritte der Erdkunde außer, ordentlich wichtiger Zeitraum, verstrichen, und die Verlagshand lung von Justus Perthes hat den löblichen Entschluß gefaßt, zur Erinnerung daran eine neue Lieferungsausgabe zu veranstalten, welche mit December 1867 ihren Abschluß finden soll. Die wür digen Männer, welchen der Handatlas sein Entstehen oder seine Förderung bis gegen das letzteJshrzehendverdankt.AdolfScieler, Wilhelm Perthes, E. G. Reichard, I. C. Bär, Bernhard Per thes und Friedrich v. Stülpnagel, sind sämmtlich todt. Wie aber ihr Werk der gegenwärtigen Zeit angemessen auf dem Plan erhal ten worden ist, davon, sagt die Verlagshandlung, wird die neue Ausgabe am besten Zeugniß geben können. Es werden in dersel ben neben vielfachen, oft großen Verbesserungen, welche eigentlich jeder Monat zum Nachtheil der Concurrenz aufweist, wieder 20 bis 22 ganz neu gestochene Kartenblätter nach Zeichnungen von Hermann Bcrghaus, C. Vogel und in weit überwiegender Mehr zahl von Or. Aug. Petermann enthalten sein. Sie betreffen im Allgemeinen Europa und Deutschland, im Besondern Oesterreich, die Schweiz, die Rheinlande, Rußland, Skandinavien, Griechen land, die europäische Türkei, Kleinasien, Palästina, Afrika und Polynesien. „Der Slieler'sche Atlas", heißt es im neuesten Heft der Pclermann'schen „Mittheilungen", „hat sich in diesen fünfzig Jahren ununterbrochen verjüngt. Von Anfang an in Kupfer gestochen, wurden nicht nur seine Platten einer fortwährenden Revision und Verbesserung unterworfen, sondern wiederholt voll ständig erneuert; mancheKarteist sechs- bis zehnmalneu gestochen. Auf welche geographische Epoche, aus welche Wandlungen blickt dieses Werk zurück!" Eben das haben wir am lebhaftesten ge fühlt in der Erinnerung an den „Stieler", den wir vor etwa dreißig Jahren auf der Schulbank handhabten, in welchem wir zu Hause den fabelhaften Zügen der Eolumbus, Eortcz und Pizarro und den Argonauten der Eampe'schen Reiscbeschreibungen zu fol gen suchten. Seitdem haben zwei unserer eigenen Schul- und Stadtgenoffen ihre Lenden gegürtet und haben sich als Ecdum- segler und Afrika-Wanderer — tvrrw ^uotutus st alto — neben etlicher Noch und Drangsal Namen, Ruhm und Ehre, sogar das Wörtchen „von" nebst den auf trockenen und nassen Wegen nicht mehr ungewöhnlichen Ordenszcichen in die liebe Heimath zurück gebracht, und haben sicherlich auch, jeder in seinem Theil, ihre mittelbaren Beiträge zur Vervollkommnung unseres damaligen „Stieler's" gespendet. Wir selbst sind unterdessen zu Hause ge blieben und haben nach Kräften den Griffel geübt, um, in Er mangelung des eigenen, das fremde Verdienst gebührend zu prei sen, sofern cs ein wahres ist, wie bei diesem Stieler'schen Hand atlas, und wie das Verdienst all der Männer, todter und lebender, die an ihm mitgewirkt. Die erste Lieferung enthalt das von Hrn. Herm. Berghaus gezeichnete Titelblatt mit einer kleinen Weltkarte in der „Stern- projeclion"; ferner zwei Blätter Austria, nämlich den Kaiser staat Oesterreich und das australische Festland. Näheres über das auf beiden Karten Geleistete findet der Leser in dem obengenannten dritten Heft der Petcrmann'schen Mittheilungen. (Allg. Ztg.) Misccllen. Rüge. — Das Bureau für technische Literatur in Basel sicht sich veranlaßt, sich hinsichtlich der ihm vielfach direct von den Abonnenten zugehcnden Klagen über unregelmäßige Expedition seiner Modenjournale zu rechtfertigen. In Nr. 12 der „Pariser-Moden" ist die letzte Quartseite mit zwei gehar nischten Erklärungen „An unsere verehrten Leser!" gefüllt, in welchen die volle Schale des bureaukracischen Zornes über „eine Anzahl Buchhändler" ausgegoflen wird. Wenn man dies Alles ge lesen hat, so muß man nvthwendig zu der Ueberzeugung kommen, daß der Buchhandel eine ganz unpraktische Einrichtung ist, weil er nicht einmal die paar Journale richtig expediren kann. Das Bureau gibt daher auch den Lesern den Rath, das nächste Mal lieber auf der Post zu bestellen, und schließt seinen Artikel mit den Worten: „Solchen Unverschämtheiten, die eigene Nachläs sigkeit auf uns zu schieben, werden wir für die Folge dadurch begegnen, daß wir mit saumseligen Bestellern jede Geschäftsver bindung abbrechen und ein Verzeichniß derselben in unsernJouc- nalen aufführen, damit sie deren Lesern bekannt sind." — So macht das Bureau seinen Lesern den Standpunkt der Buchhänd ler klar! Wer dieses Loblied ganz lesen will, wird leicht Gelegen heit dazu finden, da das Bureau für technische Literatur kürzlich die betreffende Nummer mit andern „als Probe zur gef. Verwen dung" im Buchhandel versendet hat. Personalnachrichten. Stuttgart, 6. Juni. Von hiesigen Buchhändlern sind durch König!. Entschließung für den Zeitraum vom 16. Juni 1866 bis 15. Juni 1868 ernannt worden: zum Handelsgc- richtsrathe (Mitglied des Ober-Handelsgerichts) Herr Hein rich Erhard, und zu Handelsrichtern für das Handelsge richt Stuttgart: die Herren I. Engclhorn, Eduard Hall berg er, als Ersatzmann A. Octinger.
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