Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.05.1866
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1866-05-16
- Erscheinungsdatum
- 16.05.1866
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18660516
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-186605162
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18660516
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1866
- Monat1866-05
- Tag1866-05-16
- Monat1866-05
- Jahr1866
-
1129
-
1130
-
1131
-
1132
-
1133
-
1134
-
1135
-
1136
-
1137
-
1138
-
1139
-
1140
-
1141
-
1142
-
1143
-
1144
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
deutschen, so daß man nöthigenfalls im Handumdrehen gerade so gut der niederdeutschen wie der hochdeutschen Sprache sich werde bedienen können; anderntheils aber auch, weil die praktische An- 'wendbarkeit des Holländischen außerhalb der Niederlande fast nie sich ergibt. Und so unterbleibt das Studium, weil man nicht naher auf den Kern der Sacke eingeht, weil man nicht bedenkt, daß man bei Kenntniß der Sprache sich sehr wohl manchen ge diegenen geistigen Genuß, sowie auch für das praktische Leben manchen schätzbaren und vortheilhaft zu verwendenden Fingerzeig verschaffen kann. Deshalb wolle man doch in Deutschland nicht zurückschrecken vor diesem nur scheinbar unfruchtbaren Studium; die kleine Mühe wird reichlich belohnt werden, wenn stck die betreffenden Leser vorläufig auch nur mit der sie näher angehenden Fachlite ratur befreunden wollen. Dazu kann aber der Buchhändler viel mit beilragen, da seine Empfehlung beim Publicum nicht unbe achtet bleibt und man seinen Rath, wenn nicht sucht, so doch stets gern annimmt. Es ist deshalb auch hier wohl am Platze, darauf hinzuweisen, und so wollen wir denn versuchen, in Nachstehendem eine kurze Uebersicht über die heutige holländische Presse, na mentlich die periodische, zu geben. Greifen wir einmal das Jahr 1864 heraus und sehen wir, was in diesen 12 Monaten die 293 Buchdruckereien in Gemein schaft mit den 916 Buchhandlungen der Niederlande zu Tage förderten. Der beschränkte Raum gestattet natürlich nur das Hervorragendste anzuführcn, doch wollen wir, um dem Statistiker Gelegenheit zum Vergleich mit andern Ländern zu bieten, nicht Unterlasten zu erwähnen, daß in den Niederlanden mit Einschluß der Colonien im Jahre 1864 im Ganzen an Büchern und Zeit schriften 2105 erschienen, 405 mehr als im vorhergehenden, und 574 mehr als im Jahre 1848, um einen nicht zu fern liegenden Zeitpunkt anzunehmen, Von diesen 2105 Erscheinungen machen die Uebersetzungen aus fremden Sprachen ungefähr den vierten Theil aus (514), ein Beweis für das lebhafte Interesse, das Holland am Auslande nimmt. Dies Interesse laßt sich noch weiter verfolgen, wenn man diese 514 Uebersetzungen auf die einzelnen Länder zurück führt, wobei sich ergibt, daß 246 aus der deutschen, 142 aus der englischen, 132 aus der französischen, und je 2 aus der dänischen und italienischen Sprache entnommen sind. Wenden wir uns nach dieser kurzen Gesammlübersicht den einzelnen Fächern zu und beginnen wir mit der in den Nieder landen am meisten entwickelten Wissenschaft: derStaatsökonomie. Hierin dürfte wohl nicht leicht ein anderes Volk den Holländern es gleich thun; ähnliche Zustände finden sich bekanntlich nur in England und der Schweiz. In gleicher Weise wie in England fallen auch in Holland in volkswirrhschaftlicher Beziehung die Colonien bedeutend mit ins Gewicht, die überhaupt in jeder Be ziehung eine stets fühlbare Rückwirkung auf das Mutterland ausüben. Es laßt sich das auch bei einer Colonialbevölkerung von circa 18 Millionen, der von Holland gegenüber (circa 3(4 Millionen), gar nicht anders erwarten; wir werden deshalb in jedem Zweige wahrnehmen, daß sich die Literatur der Nieder lande überall in mindestens gleichem Maße um die Colonien, namentlich Java, wie um das Mutterland dreht. Wer sich über die volkswirthschaftlichen Verhältnisse der Niederlande näher unterrichten will, den verweisen wir auf die vortrefflichen Zeitschriften: „OsLoonowiot, tHäsclwikt voor nlls otanäsn, tot fisvoräsrinA vnn volksvslvnurt", redigirt von J. L. de Bruyn Kops, und „Nigäaosirikt voor stantsiuissiouä^unüs sn statwtisk", herausgegeben von B. W. A. E. Sloec tot Oldhuis; beide den besten periodischen Erscheinungen anderer Nationen auf gleichem Gebiete vollkommen ebenbürtig zur Seite stehend. In Betreff früherer größerer Arbeiten sind die Namen von Or. de Man, Smidt, Vissering, de Bruvn Kops, van Voort- huyzen, Baert und Aster als die der besten Autoren zu nennen. Außerdem werden alljährlich veröffentlicht: das„8tnk>,tIrunäiA sn stnntliuisIroucilrllnckiA saarbocNfs, nitASASvon äoor äs Vsrvsni- AMA voor äs Ktatistisir in Rsäsriunä", wovon bisjetzt ^Jahr gänge erschienen, die „LtÄtistisß: van äsu Unnäsl sn äs ooUesp- vcrart", seit einigen Jahren ins Leben gerufen, und der im Haag auf Befehl der Regierung erscheinende „Ltnutsslinnnnlr". An volkswirthschaftlichen Schriften über Indien erschien 1864 unter anderen die von dem frühern Residenten Hasselmann („OssoiiourvillKSn ovsr Anvs,") , welche einen Angriff von dem Pseudonym Bactholo („Os ontavikNelinA vun Aava") hervorrief. Auch H. C. Bekking brach eine Lanze für Indien in den beiden Broschüren: „Os^imnäalsnvnnäsnvriisnurhsiäinIIsilllmllA" (namentlich die Tabakscultur ins Auge fassend) und „Nsäsr- Innäoesi Inäis sn Irst ministsris Niiorizsolrs" (ein offener Brief an den Herrn A. F. Jongstra gerichtet). Ferner liefert der Com- missär-General I. van den Bosch einen Bericht über seine frü here Thatigkeit in Indien („Lifns vsrriAtinAsn in Inäis") und unterwerfen E. Francis („Os rsAsrinAs-ksAinssIsn vkcnRsäsrl. Inäis") und Netscher („KsZt ol onrs^t, ol äs tosstnnä äsr Kg- rvssts1i)ks bsstursn in Inäis tvAsnovsräs xartieulisrs inäustris") die Verwaltung von Indien einer scharfen Kritik. Ueber densel ben Gegenstand finden sich noch die beachtenswerthen Schriften von deWaal, „^.untssksninKsn ovsr koloniale ontvsrxsn" (der dieOpiumpächterei angreift) und Ockersee, „kssusil van aämiyi- strntis snvsräsrs bsxalinAsnvoor Irst Lsäsrl. Inäisods IsAsr"; letztere von rein militärischem Interesse. Einen gleichen Schwerpunkt bildet in den Niederlanden die ungemein entwickelte theologische Wissenschaft. Wie das ganze staatliche Leben trägt hier auck die Religion und ihre Literatur ein überwiegend liberales Gepräge. Die Literatur des Auslandes wird dabei mit Aufmerksamkeit verfolgt. So hat der 1864 aufs neue angeregte Streit über die Geschichte Christi auch hier seinen Wiederhall gefunden. Nebst den Uebersetzungen der Leben Jesu von Strauß, Renan, Schen kel, Veuillot und der berühmten Kritik von Colani begegnen wir einer neuen Auflage vonMcyboom, „Hst Isvsn van Assus" (der liberalen Richtung angehörend), und ebenfalls einer neuen Auf lage von Oosterzee, „Hst Isvsn van Asrus"; des Letztcrn Rich tung ist durch seine Beiträge zu Lange's Bibelwerk hinläng lich bekannt. An dem allgemeinen Streite haben sich ferner betheiligt der Utcechter Professor ter Haar mit seinem Weck: ,,ÜVis was äs2U8? Nisntal voorlsmllAsn ovsr „sist Isvsn van 362U8 äoor O. Lsnan", ferner vom liberalen Standpunkt aus I. C. Iaalberg „Os Aoä8clisn8t van 3s2U8 sn äs moäsrns riAtinA". Ein „OrrwtiK rvoorä aan Xsßrlanäo volk ovsr Rsnan'8 Isvsn van AsLus" sprach auch E. Molema, und die Frage „Wis Ü8 snrvaarläiM äs Asrm8 äsr moäsrns kUsoloKis in Lsäsrlanä?" warf auch der Utcechter H. Jonker auf. Bei der eigenthümlichen Organisation der Secten Hollands ist es für den Kirchenhistoriker von großem Interesse, gerade den Entwickelungsgang dieses Volkes näher zu untersuchen, Diesem Bedürsniß ist durch das ausgezeichnete Werk: „OsLiosiisäsnis äsr oliristslssks ksrk in Lsäsrlanä, in talsrsslsn; onäsr rsäaativ vrrn L. tsr Haar, M. Loli sn O. L. 8>valns", den drei bedeutend sten Kirchenhistorikern (Swalue starb vor kurzem), Rechnung getragen. Der erste Theil dieses ziemlich umfangreichen Werkes ist schon 1864 vollendet, das Ganze soll 2 Theile umfassen. Da neben bearbeitet Professor W. Moll in Amsterdam noch die 159»
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Keine Volltexte in der Vorschau-Ansicht.
- Einzelseitenansicht
- Ansicht nach links drehen Ansicht nach rechts drehen Drehung zurücksetzen
- Ansicht vergrößern Ansicht verkleinern Vollansicht