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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.03.1866
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1866-03-28
- Erscheinungsdatum
- 28.03.1866
- Sprache
- Deutsch
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scheint der briefliche Verkehr längere Zeit geruht zu Huben. Ich ward zu Anfang des Jahres 1861 durch eine Mittkeilung des be reits erblindeten Dichters überrascht, in der er sich in der theil- nehmendsten Weise nach Trömel erkundigte. Es beißt in Kerner's einer Freundin dictirtem Briefe vom 22. Februar 1861: „Nach kürzlich neuer Vorlesung dieses seines Aufsatzes zog er mein Herz so sehr zu sich durch das so bewunderungswürdig gelungene tiefe Eindringen in mein leibliches und geistiges Wesen. Da möchte ich nun wissen, wo dieser mir so theuer gewordene Mann nur noch in meinem Leben zu finden ist, das wegen Krankheit und Alter bald zu Ende geht. Ich möchte ihm nur noch vor meinem Tode den innigsten Dank sagen: was er an mir gethan hat, was noch kein Anderer an mir trat und auch kein Anderer an mir zu thun je im Stande sein kann so wie er. Nun bin ich so frei, Sie, Verehrtester, aufs herzlichste zu bitten, mir doch Nachricht zu geben, wo dieser mir so tbeure Mann noch lebt und wohin ich einen Brief an ihn richten könnte." Ich veranlaßte Trömel, die Erkundigung nach ihm selbst zu beantworten, und es entwickelte sich nun wieder ein lebhafter brief licher Verkehr zwischen Beiden. Es liegen mir aus dem Jahre 1861 eine Reihe von Briefen Kerner's an Trömel vor, in denen Kerner in rührender und ergreifender Weise sich an seinen jungen Freund wendet und ihn auffordert, den erwähnten Aufsatz in Herrig's „Archiv" zu erweitern für das damals im Verlag der Lsiander'schen Buchhandlung in Tübingen erscheinende „Album schwäbischer Dichter". Trömel erfüllte gern die Bitte Kerner's, und es entstand so eine erschöpfende Charakteristik Kerner's als Dichter, die jedenfalls mit zu dem Besten gehört, was über Kerner geschrieben worden fst. Der Aufsatz erschien als zweite Lieferung jenes „Album" noch im Jahre 1861. Als Trömel 1861 seine letzte Geschäftsreise antrat, waren wir gcrn damit einverstanden, daß er seinen Weg über Weinsberg nahm, um Kerner einen Besuch abzuftatten. Er weilte mehrere Tage bei Kerner, dessen Umgebungen ihn ebenfalls bald lieb ge wannen, und cs bat sich so der Verkehr zwischen dem Greise und dem jungen Manne in der erfreulichsten Weise abgeschloffen. Kerner starb bald nach Trömel's Besuch am 21. Februar 1862 und sein junger Freund ist ihm kurze Zeit darauf gefolgt. Die literarischen Arbeiten Trömel's bestehen außer der vorliegenden Schrift und der oben erwähnten „ Libliotsiügus amöricawc" sowie den Aufsätzen überJustinuS Kerner in größern und kleinern Beiträgen zu verschiedenen Zeitschriften, zu dem „Börsenblatt für den deutschen Buchhandel", dem „Literarischen Cenkralblatt" von Zarncke, und insbesondere dem Petzkoldt'scken „Neuen Anzeiger für Bibliographie und Bibliothekwiffenschaft". In die letztgenannte Zeitschrift lieferte er schon 1854 eine überaus fleißige Arbeit über die Literatur der deutschen Mundarten, die auch besonders abgedruckt unter dem Titel erschien: Die lüttoratur der Deutschen Mundarten. Din kililioKruxlii- scker Versuch, von Daul Nrömsl. ^us DstLkoldt's ^.nuei^er kur Lihliograsiliie und Libliothekwissenschakt besonders ah^edruckt. Dalle. Druck und Verlag von M. Mi'. 8c1>inidt. 1854. (1 Blatt und 37 Seiten Ocrav.) In dem Vorwort zu dieser kleinen Schrift sagt Trömel, daß seine Arbeit ein Stein sein solle zu dem Werke, das dem deutschen Bibliographen immer als letztes Ziel seiner Wünsche vorschweben werde: einer Bibliographie der gesammten deutschen National literatur. Gewiß würde Trömel bei einer kräftigern Gesundheit und längerm Leben derjenige gewesen sein, der dieses Werk >n gediegenster Weise hätte ausführen können. Eine zweite größere Arbeit Trömel's erschien 1855 gleichfalls ! jn Petzholdr's „Anzeiger", unter dem Titel: Dedersicht der wichtigeren Lrschsinungsn auk dom Oehlsts der tühliograplne im dains 1854. Hiervon eristiren einige besonders p iginirte Abdrücke (23 Seiten). Der Aufsatz gibt eine treffliche Uebersicht der Literatur des Jahres 1854 und befriedigt auch besonders chirch geschmackvolle Anord nung des Stoffs und den gebildeten Stil. Für Petzholdr's „Anzeiger" für 1856 lieferte Trömel auch einen Aufsatz über bibliographische Privaidrucke, nach Martin be arbeitet, der mir in einem besonder» Abdruck vorlicgc unter dem Titel: Libliographische Drivatdrucks. IV ach Martin'« „Lihliogra- phical Oatalogus ok Drivatel)- Drillted Looks" hsarhsitet, mit Vsrhssserungsn und Zusätzen von Daul 'Drömel. Dres den, Druck von Llochmaun L Lolin. (22 Seiten Dckav.) Noch ist zu erwähnen, daß Trömel die von der Firma F. A. Brockhaus 1856 begonnene „Allgemeine Bibliographie" leitete. Es sollte in derselben ein Verzeichniß der wichtiger» neuern Er scheinungen der deutschen und der gesammten ausländischen Li teratur geboten werden, und es ist allgemein anerkannt worden, daß diese schwierige Aufgabe darin mit sichrem Takte gelöst er scheint, was wesentlich als ein Verdienst Trömel's bezeichnet werden muß. Auch die Redaction des in den Jahren 1858—62 bei der Firma F. A. Brockhaus erschienenen „Central-Anzeiger für Freunde der Literatur", sowie der „Lihliograüa xolska", die seit 1861 erscheint, hat Trömel besorgt. Trömel's „Schiller-Bibliothek" sollte schon im No vember 1859 als Festgabe erscheinen und war damals bereits im Satz beendigt. Aber die verschiedenen zu jener Zeit ans Licht j tretenden Arbeiten ähnlicher Art sowie die in den zahlreichen Schriften, welche das Schiller-Jubiläum hervorrief, niederge legten Bemerkungen und neuen Aufschlüffe veranlaßten Trömel, mit seiner Schrift noch zurückzuhalten. Jn den folgenden Jahren wurde dieselbe immer wieder durchgesehen, vermehrt, und in der Weise zu Ende geführt, wie sie jetzt vorliegt. Ursprünglich verfolgte Trömel einen weitern Plan. Jn dem 8. Hefte von Petzholdr's „Anzeiger" für 1854, wo der früher er wähnte Aufsatz über die deutschen Mundarten erschien, heißt es in einer von Trömel selbst herrübrenden Notiz, daß er bereits seit längerer Zeit Materialien zu einer Schiller-Bibliographie, als einem weitern Beitrag zu einer Bibliographie der deutschen Nationalliteratur, sammle: „Diese Bibliographie soll in möglichster Vollständigkeit zunächst die Werke Schiller's selbst, in ihren Ge stimmt- und Einzelausgaben, ihren Uebersetzungen, Nachdrücken und dergleichen aufzeichnen, dann aber in systematischer Anord nung alles das umfassen, was über den Dichter und seine Werke geschrieben worden ist und überhaupt irgend auf ihn Bezug hat- Der Verfasser will dabei nicht nur die selbständigen Schriften berücksichtigen, sondern sich auch über die wichtigsten Aufsätze in Sammelwerken, Zeitschriften und de>gleidicn verbreiten. Als Vor läufer und Probe dieses größern Werks denkt er zuvörderst den jenigen Theil zu veröffentlichen, der in chronologischer Anordnung die verschiedenen Ausgaben und Abdrücke der einzelnen Schriften Schiller's, welche von dessen ersten schriftstellerischen Versuchen an bis zu seinem Tode erschienen sind, verzeichnen soll. Der Ver fasser beabsichtigt, dadurch mit einigen Erweiterungen für Schiller das zu leisten, was für Goethe durch Salomon Hirzel in dem „Verzeichnis einer Goethe-Bibliothek" bereits »erliegt, und auf diese Weise für die künftigen Herausgeber einer kritisch gesich teten Ausgabe unsers großen Dichlers das Material übersichtlich j zusammenzustellen. Wo ihm bekannt ist, daß Originalmanuscripte ' noch vorhanden sind, da wird ec dies gewissenhaft angeben, ebenso
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