Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.08.1931
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- 1931-08-08
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- 08.08.1931
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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>1° 182, 8. August IS31. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. b.Dtschn.Buchhandel. Zum Schluß sei noch der Bericht wiedergegeben, den einer von den ältesten Teilnehmern, Herr Robert Räber i. Fa. Räber L Cie.- Luzern, der zum ersten Male an einer reichsdeutschen Freizeit teil- nahm, zur Verfügung gestellt hat: »Im Beruf jung zu bleiben als Kaufmann und Mensch, das scheint gerade für den Buchhändler eine leichte Aufgabe. Steht er doch mitten im geistigen Leben, liegen doch alle neuen Errungenschaften gleich sam in der Reichweite seiner Hand. Und doch — die Erfahrung gibt dieser Erwägung selten recht. Alle die tausend Kleinarbeiten und die verhältnismäßig ausgedehnte Arbeitszeit bringen es oft fast zwangsläufig mit sich, daß er zum Routinier auswächst, in feste Geleise fährt und eine persönliche frische Stellungnahme zu den brennenden Fragen der Zeit verliert. In den Jungbuchhändler-Rundbriefen war mir schon früher eine Bewegung bekannt geworden, welche diese Gefahr der vorzeitigen Verkalkung erfaßt hat und bewußt und tapfer der verhängnisvollen Entwicklung entgegenarbeitet. Aber noch nie hatte ich an der lebendi gen Quelle gesessen, aus der diese Hefte auftauchen, nämlich in einer der bekannten Freizeiten. Als ich nun im Frühjahr im Börsenblatt von Prerow hörte, da faßte ich kurzerhand den Entschluß, mich kopfüber in das verjüngende Sprudelbad zu stürzen. Kopfüber, sonst hätten mich,einige Bedenken wahrscheinlich zurückgehalten: Soll ich während des Urlaubs auch noch fachsimpeln, lange Redereien an hören usw? Heute darf ich sagen, daß mich der rasche Entschluß keinen Augen blick reut, im Gegenteil, ich freue mich, an der Arbeitswoche in Prerow teilgenommen zu haben. Schon die Tatsache, daß ungefähr die Hälfte der Teilnehmer sich aus Bibliothekaren (utriu8que geueris) zusammensetzte, gab dem Kurs eine gewisse Weite über das enge Fachliche hinaus. Und zudem spürte man von Anfang an in allen Fachfragen das Bestreben, sie in einem gemeinfamen höheren Gesichtspunkt zusam menzufassen. Was mir besonders auffiel, sind etwa folgende Punkte: Einmal das weise Maß des Gebotenen. Keine Dauerreden und oratorischen Ergüsse. Zum Eingang kurze sachliche Referate, die als Grundlage für die Diskussion dienten. Kein einseitiges Do zieren und Hören, sondern gemeinsame aufbauende Arbeit, praktische Übungen, die durch vorausgegangene Lektüre von den meisten Teilnehmern vorbereitet waren, und eine freie ungezwungene Aussprache. DiefeinsinnigeLeitung durch Prof. vr. Fr. Klatt, der die innere Verbindung und Vertiefung der erarbeiteten Gedanken schlicht und doch so eindrucksvoll anzuregen wußte. Und dazu der Nahmen: Das Volkshochschulheim inmitten rauschender Wipfel, ringsum Meer, Sand, Düne, Wald, eine Welt wie geschaffen zu körperlicher Erholung; und als das Schönste, die rasch erwachsende Freundschaft und das gegenseitige Verständnis, Sie in den gemeinsamen gymnastischen Morgenübungen, beim Spielen, Singen und Segelfahren, beim Wandern und. auch ein wenig beim Tanzen sich auswirkten. Persönlich gesprochen: es war ein idealer Urlaub. Ein Urlaub, den ich jedem Buchhändler gönnen möchte, der in seiner Berufs arbeit lebendig bleiben möchte und der darum von Zeit zu Zeit eine schöpferische Pause inmitten der rastlosen Arbeit braucht. Allen denen, welche zum Zustandekommen dieser Arbeitswoche beitrugen, gebührt warmer Dank. Hier sei er im besonderen den hingebenden Leitern ausgesprochen, den Herren Hans Bott, Hans Hofmann, Ger hard Schönfelder und mit besonderem Nachdruck dem Leiter des Volkshochschulheims Prof. vr. Fr. Klatt«*). Gerhard Schönfelder. Kleine Mitteilungen Ausverkauf. — Die dem Buchhandel nicht angeschlossene Bü cher st ube Achtern st raße 36 in Oldenburg hat in der Tagespresse ihren Ausverkauf angekllndigt. Wir machen darauf auf merksam, daß Nachbezug unzulässig ist. Jubiläum. — Die Firma Michael Laßleben in Kall münz wurde am 10. August 1906 als Oberpfalz-Verlag von dem Volksschullehrer I. B. Laßleben (geb. 5. März 1804, gest. 14. Februar 1928) mit der Monatsschrift »Die Oberpfalz« gegründet. Bei Aus gabe der zweiten Nummer betrug die Zahl der Bezieher bereits 700, *) Es ist beabsichtigt, Inhalt und Ergebnis der Prerower Ar beitswoche in einer besonderen Beilage zu einem der nächsten Hefte der Zeitschrift »Der neue Stand« (Neue Folge der Fungbuchhändler- Nundbriefe) zusammengefaßt, wiederzugeben. bei Erscheinen von Heft 12, dem Schlußheft des ersten Jahrgangs, war sie schon auf 1700 angewachsen; heute beträgt sie rund 3500. Große Beachtung fand der Kunstkalender »Nordgaukalender«, dessen letzter (5.) Jahrgang 1916 erschien. Nach Beendigung des Welt krieges übernahm der jetzige Inhaber und älteste Sohn des Gründers den Verlag. Ab 1931 erfolgte der Druck sämtlicher Verlagserscheinun gen in der eigenen Druckerei. Die 18 Bändchen »Hochwaldjugend bücher« sind in weit über 100 000 Exemplaren verbreitet. Erscheint zwar auch seit 1925 die Monatsschrift für alle Deutschen »Unser Vaterland«, so wurde die Verlagstätigkeit in der Hauptsache doch eng begrenzt auf die bayerische Oberpfalz, deren bedeutendste Heimat forscher der Verlag zu seinen Mitarbeitern zählen darf. über die Lage in Südtirol erhalten wir von Herrn Ellmenreich in Meran folgende Zuschrift: Im südtiroler Sommerfremdenverkehr sind erfahrungsgemäß über 50 Prozent Reichsdeutsche; im Meraner Fremdenverkehr stehen die Reichsdeutschen laut Statistik mit 70 Pro zent weitaus an der Spitze. Welche verheerende Wirkung die deutsche Finanzkrise und die Auslandreise-Gebühr von RM 100.— bei uns auslöst, ergibt sich von selbst. Die Sommerhotels blieben leer, alle Zimmer-Bestellungen wurden rückgängig gemacht, das deutsche Auto ist von den Straßen verschwunden, die deutschen V-Züge laufen leer, alle Geschäftsreisen wurden abgesagt. Und in Meran zählt man im Juni/Juli durchschnittlich eine Mindereinnahme von 50 und mehr Prozent gegenüber dem sowieso mittelmäßigen vorjährigen Fremden geschäft. Die Stimmung ist äußerst gedrückt, denn wenn diese Aus reise-Gebühr bis in den Herbst hinein andauert, dann ist auch die Meraner Herbst-Hochsaison aufs äußerste gefährdet. Das südtiroler Wirtschaftsleben und die Existenz tausender deutscher Südtiroler hängt davon ab; denn der Volkswohlstand ist an und für sich stark herabgemindert, große Investierungen wurden in der Fremdenindustrie in den letzten Jahren gemacht, um konkurrenzfähig zu bleiben, und so sind wenige, die eine Fehlsaison überdauern können. Mit banger Sorge um die eigene Existenz verfolgt daher die ganze südtiroler Bevölkerung den Gang der deutschen Finanzkrise. Vom Fremden verkehr hängt die Existenz des Städters, wie die des Landbewohners ab. Und wenn darüber hinaus Deutschland kein Abnehmer des Südtiroler Obstes, der Meraner Trauben mehr ist, dann gibt es in der Landwirtschaft Millionenverluste, die unsere deutschen Bauern um Haus und Hof bringen können. So hängt unser Wirtschafts leben mit Deutschlands Geschick zusammen. Bibliotheksankauf. — Das Antiquariat der Firma Gräfe und Unzer, Königsberg Pr. erwarb die Bibliothek des verstorbenen Direk tors des Instituts für Archäologie und klassische Philologie der Albertus-Universität Professor vr. Roßbach. Sie besteht zum größten Teil aus frühen und frühesten Drucken. Die 19. Deutsche Ostmesse in Königsberg Pr., die auf die Tage vom 23. bis 26. August 1931 angesetzt ist, wird trotz der wirtschaft lichen Schwierigkeiten in vollem Umfange aufrechterhalten. Die erst malig vorgesehene Beteiligung des ostpreußischen Handwerks und der ostpreußischen landwirtschaftlichen Genossenschaften bleibt im ganzen Umfange bestehen. Verkekrsnackrickten. Wiederaufnahme des Postüberweisungsverkehrs nach dem Saar gebiet und dem Ausland. — Der vorübergehend unterbrochene Post überweisungsverkehr nach dem Saargebiet und dem Ausland wird ab 8. August von den Postscheckämtern wieder ausgenommen. Nach der Verordnung des Reichspräsidenten über die Devisenbewirt schaftung vom 1. August dürfen jedoch Überweisungen von einem Aussteller nur bis RM 3000.— in einem Monat ohne weiteres aus geführt werden. Bei höheren Beträgen ist dem Postscheckamt mit den Überweisungsaufträgen eine schriftliche Genehmigung der Stelle für Devisenbewirtschaftung (Landesfinanzamt) vorzulegen. Vier- und mehrteilige Drucksachenkarten. — In neuerer Zeit sind dem Reichspostministerium vier- und mehrteilige Drucksachenkarten vorgelegt worden, die so gefaltet waren, daß auch bei einer hüllen losen Versendung die Gefahr des Auseinanderklappens kaum be stand. Von der jetzt bestehenden grundsätzlichen Forderung, wonach vier- und mehrteilige Karten, die ohne Umschlag oder Kreuzband ver sandt werden, mit einem leicht lösbaren und wiederherzustellenden Verschluß, z. B. mit einer einsteckbaren Klappe, einer Umschnürung mit Gummiband, Heftfaden usw., versehen sein müssen, soll deshalb nach einer Mitteilung des Reichspostministeriums abgesehen werden: es bleibt vielmehr der Aufgabe-Postanstalt überlassen, auch solche Karten ohne Verschluß zuzulassen, wenn ein Auseinander klappen nicht zu befürchten ist. Die Karten dürfen aber am oberen Rande nicht offen sein. 727
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