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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.01.1866
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 29.01.1866
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- Deutsch
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Nichtamtli August Hirschwald. Mit dem Ablauf des vorigen Jahres sind fünfzig Jahre seit der Gründung dieser Firma verflossen. Im Jahre 1816 von Aug. Hirschwald gegründet, gelangtedas junge Geschäftschnell zu großer Blüthe. Durch seinen regen Fleiß, seinen biedern Cha rakter und durch seine gewinnende Bescheidenheit erwarb sich Hirschwald bald Freunde und Gönner. Die Lage seines Geschäf tes, sowie das bei ihm hauptsächlich verkehrende Publicum lenkte ihn auf die Idee, seine Thätigkeit besonders der Medicin und Naturwissenschaft zu widmen und diese Zweige zu seiner Specia- lität zu machen. Wie zeitgemäß und wohlbedacht dieser Plan war, bewies der überraschende Erfolg. Die Koryphäen der Wissen schaft lohnten Hirschwald's verdienstliches Streben mit ihrer Freundschaft; Männer wie Dieffenbach, Joh. Müller, Schön lein, Easper rc. verkehrten täglich in der Handlung und gaben und erhielten dort Anregung. Mit dem Eintritt Ed. Abcr's in das Geschäft erweiterte sich der Wirkungskreis mehr und mehr, allenthalben wurden Ver bindungen angeknüpfc, besonders aber mit Rußland ein lebhafter Verkehr geweckt, und die Verdienste dieses Mannes um die Ein führung deutscher Literatur in Rußland verdienen hohe Anerken nung. Von seinem gediegenen Wissen und seiner umfassenden Literaturkenntniß gab er sprechenden Beweis in dem von ihm im Jahre 1842 herausgegebenen, systematisch geordneten Kata loge für Medicin und Naturwissenschaft, der Gelehrten und Buchhändlern ein treuer Wegweiser ward, und der noch jüngst von Petzholdt in seiner Libliotüsen dlsilivAraxkien rühmend er wähnt wurde. Aber's Scharfblick konnte manche bestehende Lücke in der Literatur nicht entgehen, und auf seine Anregung hin ent standen mehrere seiner Verlagsartikel, die zu den vorzüglichsten Werken der praktischen Medicin gehören, wie Niemeyer's Patho logie, Casper's Handbuch, Virchow's Geschwülste u. s. w. Nach dem Tods Aug. Hirschwald's trat sein Sohn Ferdi nand als Theilhaber ein, auf welchen sich der Geist und die So lidität seines Vaters ungeschwächt vererbte. Und so kann man bei der allgemeinen Klage über den Verfall des deutschen Buch handels mit Befriedigung und Stolz auf diese Firma blicken, welche nach fünfzigjährigem Bestehen die Gediegenheit, Erfah rung und den Ruhm des Alters mit der Kraft und Strebsam keit der Jugend verbindet. Erklärung. Auf das in Nr. 124 des Börsenblattes vom v. I. enthal tene Referat über den Prozeß Ernst LKorn contra T. O. We i- gcl ist eine Entgegnung in Nr. 148 erschienen. Eine Verglei chung beider Referate wird am besten ergeben, welcher Art der Vorwurf der vielen Unwahrheiten ist, der gegen das erste Referat erhoben wird, ebenso aber auch, auf welcher Seite der Mangel an durchschlagenden Gründen durch Uebertreibungen gedeckt wer- den.sollke und, was aus Briefen und Aktenstücken allerdings noch mehr erhellen würde, auf welcher Seite der Mangel an Sach kenntnis und leidlich richtiger Auffassung zu Sinnlosigkeiten der ärgsten Art geführt hat. Jene Entgegnung in Nr. 148 zu Gunsten der Herren Ernst ck Korn in Berlin enthält aber auch die Bemerkung: „Und wie würde die literarische Section jetzt darüber urtheilen, nachdem der verklagte Verleger (also der Unterzeichnete T. O. Weigel) nach Beendigung des Prozesses noch etliche andere Tafeln aus dem Adker'schen Werke dem seinigen incorporict hat? Würde cher Theil. sie sich konsequent bleiben und den schützenden Mantel der Zwecks ungleichheit auch über diese Fortsetzung breiten?" Wir haben oben nur von Uebertreibungen gesprochen; diese Behauptung anderweiter Benutzung des Adker'schen Werkes nach beendigtem Prozesse erklären wir jedoch hiermit öffentlich für eine bewußte Unwahrheit, für eine Lüge. Im Ganzen sind acht Platten unseres Werkes bei Beginn jenes Prozesses mit Be schlag belegt und auf den gleichlautenden Spruch dreier Instan zen, durch deren Entscheidung die Herren Ernst ck Korn mit ihrer Klage abgewiesen worden sind, wiederum freigegeben worden. Hierdurch haben wir selbstverständlich das Recht der Benutzung dieser acht Platten zu ihrem ursprünglichen Zwecke erlangt und uns daher, indem wir sechs derselben nunmehr im zehnten Bande veröffentlichten und die zwei anderen für den elften Band unserer „Denkmale deutscher Kunst" bestimmten, eben nur dieser Befug nis bedient. Andere Tafeln haben wir nicht benutzt, was uns die Herren ErnstckKorn der Wahrheit gemäß bestätigen müssen. Wir haben bis jetzt mit einer Entgegnung auf den Artikel in Nr. 148 zurückgehalten, weil wir hofften, die Verleger des Adler'schen Werkes würden zur Vermeidung von Weiterungen die darin enthaltene Beschuldigung selbst entkräften, denn nur diese allein bietet uns Anlaß zur Erwiderung; da wir uns in die ser Voraussetzung getäuscht sehen, sind wir zu der hiermit abge gebenen Erklärung genöthigt. Der Unterzeichnete T. O. Weigel kann es für seinen Theil hierbei natürlich nicht bewenden lassen und fordert demgemäß zu nächst die Herren ErnstLKorn hierdurch öffentlich auf, in die sem Blatte zu erklären, ob sie die gerügte verleumderische Be hauptung des betreffenden Artikels etwa zu vertreten gemeint seien oder solche selbst als eine unbegründete bezeichnen wollen. Je nach dem Resultate dieser hoffentlich an genannte Firma nicht vergeblich gerichteten Aufforderung wird sodann der beschuldigte Verleger seine weiteren Schritte zu bemessen haben und eventuell nichtanstehen,den Verfasser jenes Referates für seine verleumderischen Angaben gebührend zur Verantwortung zu ziehen. München und Leipzig, im Januar 1866. vr. Ernst Förster. T. O. Weigel. Miscellen. Noch eine Stimme gegen die Payne'sche Schiller ausgabe.— Der von Hrn. Ad. Müller in Nr. 1 d. Bl. gegen das Verfahren der Payne'schenVerlagshandlung erlassenen Rüge stimmen gewiß die meisten Sortimenter bei. Es sei hier nur die Thatsache angeführt, daß auch in der Provinz Preußen, veran laßt durch die in fast alle Zeitungen übergegangene Notiz von dem Erscheinen der Payne'schen Ausgabe von Schiller's Wecken L 1 Thlr., sich der Absatz davon gerade zur Weihnachtszeit auf fallend verringerte. Ja es passirte Einsender dieser Notiz sogar in xruxi, daß ein Kunde, der soeben Schiller's Werke in dem ohnehin sehr billigen Volckmar'schenEinbande gekauft hatte, an dern Tages, als die betreffende Annonce von Payne im Local blatt stand, die Bücher zurückschickte mit dem Bemerken: er wolle bis zum nächsten Jahre warten, bis er den Schiller von Payne zu 1 Thlr. geliefert bekäme! Das sind die für den Sor timenter sehr fühlbaren Folgen vorwitziger Verleger-Speculatio- nen, die geradezu darauf hinauslausen, das ohnehin beim ge wöhnlichen Manne schon herrschende Vorurtheil gegenPreisherab- setzung der Bücher zu nähren. Die Sortimenter werden sich hoffentlich Hrn. Payne gegenüber für diese Maßnahmen zu re- vanchircn wissen! 8.
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