Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.06.1864
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- Erscheinungsdatum
- 01.06.1864
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- Deutsch
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Vorurtheils zu erkennen, womit von gewissen Seiten her jede Unternehmung im nationalen Sinne als die einer bestimmten Partei angesehen, beargwöhnt, ängstlich geflohenund eben dadurch oft wirklich zu einer einzelnen Partei gemacht wird. Man scheint auf jener Seite gänzlich zu verkennen, daß es für die gesammte deutsche Presse, ohne allen und jeden Parteiunterschied, für die conservative und reactionäre wie für die liberale, die katholische wie die protestantische, die großdeutsche wie die kleindeutsche, ge wisse gemeinsame Grundlagen gibt, die keine Richtung entbehren oder verleugnen kann, ohne ihr eigenes wie das gemeinsame In teresse der Presse aufzugeben. Es sind das: einerseits die äußere Freiheit, anderseits die innere Würde der Presse. Für beides kann durch eine Vereinigung aller Preßorgane vieles geschehen, für jenes direct, für dieses zwarmehr nur indirekt, aber sicherlich wirksam genug. Ferner gibt es so manche gemeinsame geschäft liche Beziehungen derZeitungspresse, und endlich können und sol len auch die persönlichenJnteressen der bei derZeitungspresse be theiligten Schriftsteller, der Journalisten, durch das so wich tige Mittel der Association, der Genossenschaft, in ähnlicher Weise gefördert werden, wie dies bei vielen andern Berufsarten bereits mit bestem Erfolge geschehen ist. Nach allen diesen drei hier bezeichnten Richtungen hin — mit Bezug auf die allgemeinen, sozusagen idealen Belange der deutschen Zeitungspresse, mit Bezug auf den äußern geschäftlichen Verkehr derselben, mitBezugendlichauf die persönlicheLebensstel- lung der Schriftsteller,— enthielt dievon demvorbereitendenAus- schuß für diesen ersten Deutschen Journalistentag ausgestellte, von der Vorversammlung am 21. Mai ohne Abänderung oder Zusatz genehmigte Tagesordnung mehrfache wichtige Vorlagen: in der erstgenannten Beziehung das Referat über die Bundespreß- gesetzgebung sowie das über den Nachdruck in Zeitungen, in der zweiten das über den Zeitungsstempel und das Verhältniß der Zeitungen zu den Postanstalten, in der dritten das über Alters- versorgungs- und Lebensvecsicherungsanstalten für Journalisten und das über eine Vermittelung zwischen Verlegern, Redacteuren und Mitarbeitern von Zeitschriften rücksichtlich des Suchens oder Anerbietens von Stellen. Daß die Berathung und Beschlußfassung über so wichtige, die gemcinsamenJnteressen allerTagesschriftsteller — um es noch einmal zu betonen — so vielfach berührende Gegenstände nicht unter größerer undmehrseitigerTheilnahme vonVertretern dieses Standes geschah, war sicherlich zu beklagen. Die Art, wie diese Berathung und Beschlußfassung vor sich ging, und dieErgebnisse, zu denen sie führte, der Fleiß und Eifer, womit so zahlreiche und so umfängliche Vorlagen erledigt wurden, indem man nicht An stand nahm, zu der schon ziemlich langen und erschöpfendenTages- sitzung von etwa 10 bis nach 4 Uhr noch eine Abendsitzung hinzu zufügen, die, gegen 9 Uhr begonnen, sich bis nahezu Mitternacht ausdehnte, endlich der ebensowohl freie als besonnene und prak tische Geist, welcher die Verhandlungen beseelte, — alles dies (was die Versammlung vom 22. Mai mit gutem Recht und ohne Selbstüberhebung für sich in Anspruch nehmen kann) ist Bürg schaft dafür, dast nichtallein der begründeteVerein, trotz der dies mal noch geringen direkten Betheiligung, fortbestehen und Dauer gewinnen, sondern daß auch bei einer zweiten Versammlung das Verhältniß der Anwesenden sich günstiger gestalten und manches Vorurkheil geschwunden sein werde, welches jetzt vielleicht noch diese und jene Zeitung, diesen und jenen Schriftsteller von der aktiven Betheiligung zurückhielt. Jeder Unbefangene wird sich über zeugen, daß weder in den Verhandlungen noch in den Beschlüssen vom 22. Mai irgend etwas ist, was die Versammlung etwa als die «inseitige Manifestation einer politischen Partei oder eines beson deren korporativen Interesses (etwa der größer» Zeitungen gegen über den kleinern) kennzeichnet, vielmehr die Gemeinsamkeit der großen, unveräußerlichen Interessen der Tagespresse als solcher und aller ihrer Theilnehmer in ihren naturgemäßen Beziehungen dazu immer und überall in erster Linie der Entscheidung stand. Wenn übrigens auch bis jetzt die Theilnahme an dem Unter nehmen den bercchtigtcnWünschen der Unternehmer und demJn- teresse der Sache nicht ganz entsprechend erscheint, so ist sie an derseits doch keineswegs so gering, daß sie nicht immerhin als ein hoffnungversprechender Anfang weiterer Entwickelung gelten könnte. Schon sind etwa 60 größere und kleinere Blätter dem Verein beigetreten; noch andere haben sich mit der Idee desselben einverstanden bezeigt, ohne zur Zeit eine bestimmte Erklärung wegen ihrer Betheiligung abzugeben. Von jenen erster» waren 34 auf dem Eisenacher Tage vertreten, und zwar einzelne durch mehr als einen Abgeordneten, so daß die Gesammtzahl der An wesenden 38 betrug. Die Namen dieser 34 Zeitungen sind nach der Präsenzliste: Frankfurter Journal, Deutsche Allgemeine Zeitung, Mittelrheinische Zeitung (Wiesbaden), Süddeutsche Zei tung (Frankfurt a. M.), Weser-Zeitung (Bremen), Elberfelder Zeitung, Erzgebirgische Arbeiterzeitung (Zwickau), Weimarische Zeitung, Oder-Zeitung (Stettin), Rheinische Zeitung (Düssel dorf), Mannheimer Journal, Deutsche Wehrzeitung (Coburg), Thüringische Zeitung (Erfurt), Deutschland (Weimar), Allgemeine Auswanderungszeitung (Rudolstadt), Preußisch-Litauische Zei tung (Gumbinnen), Polirik(Prag),SchwäbischerMerkur (Stutt gart), Hildesheimer Allgemeine Zeitung, Dresdner Journal, Con stitutionelle Zeitung (Dresden), Stuttgarter Neues Tageblatt, Arbeitgeber (Frankfurt a. M.), Magazin für die Literatur des Auslandes (Berlin), Frankfurter Börse, Neue Frankfurter Zei tung, Freiburger Zeitung, Danziger Zeitung, Halberstädter Zei tung, Gothaisches Tageblatt, Wochenschrift des Deutschen Nati- onalvereins (Coburg), Verkehrs-Zeitung (Berlin), Allgemeine Deutsche Arbeiterzeitung (Coburg), Nürnberger Correspondent. Nach Ländern geordnet gehören von den genannten Zeitun gen und Zeitschriften an: Preußen 9, Oesterreich 1, Bayern 1, Sachsen 4, Hannover 1, Württemberg 2, Baden 2, Nassau 1, Thüringen 7, den Freien Städten 6. Weitere 12 Zeitungen und Zeitschriften hatten ihre Theil nahme an dem Verein schriftlich angezeigt, waren aber verhindert oder hatten unterlassen, sich speciell bei der Versammlung ver tretenzulassen. Es waren folgende: Kölnische Zeitung, Zeitung für Norddeutschland(Hannover), Hannoverische Tagespost, Mün chener Neueste Nachrichten, Hamburger Nachrichten, Deutsche Turnzeitung (Leipzig), Volks-Zeitung (Berlin), Allgemeiner An zeiger für Rheinland und Westfalen (Cöln), Wetterauer Bote (Butzbach),HamburgerZcitung, Beobachter (Stuttgart), Iwsäoux »loiiäos (Frankfurt a. M.). Endlich sind auch nachstehende Blätter, die im vorigen Jahre dem Journalistentage beitraten, noch als Mitglieder dieser Ver einigung zu betrachten, vbschon sie diesmal weder erschienen sind, noch schriftlich ihre Beteiligung aufs neue angezeigt haben, denn derJournalistentag ist nicht bloß eine einmalige, sondernnach tz. 1. der Statuten eine „regelmäßig wiederkehrende Versammlung", auch ist die Mitgliedschaft nach §. 11. eine fortdauernde (solange sie nicht gekündigt wird), da es dort heißt: „Jede dem Journa listentag beigetretene Zeitschrift hat einen „jährlichen" Beitrag zu den Kosten zu bezahlen": Aktionär (Frankfurt a. M.), Ber liner Börsen-Zeitung, Chemnitzer Zeitung, Deutsche Jahrbücher (Berlin),Deutsche Industrie-Zeitung (Chemnitz), Donau-Zeitung (Passau), Dorfzeitung (Hildburghausen), Europe (Frankfurt ». M.), Frankfurter Reform, Grenzboten (Leipzig), Hessische Lan-
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