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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.05.1864
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 25.05.1864
- Sprache
- Deutsch
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M 67, 25. Mai. 1100 für den deutschen Buchhandel. merkungen und Einwendungen, gestellten Vorschlag — faßte, lautet: Der erste Deutsche Journalistentag erklärt folgende Sätze für die nothwendigen Grundlagen einer rechtlichen Stellung ü>er Presse und fordert alle deutschen Zeitungen und Zeitschriften, alle Volksvertretun gen und sonstigen Organe der öffentlichen Meinung auf, für deren Geltendmachung mit allen Kräften zu wirken: I. Strenge Ausschließung jeder Präventivmaßregel, also insbe sondere jeder Art von Concessionen, desgleichen der Einreichung von Pflichtexemplaren vor der Herausgabe eines Preßerzeugniffes, und der Kautionen. I I. Strenge Ausschließung jedes administrativen Ermessens, insbe sondere jede Art von Verwarnungen und darauf gegründete Unter drückungen eines Blattes, Ausschließung jeder polizeilichen Beschlag nahme. III. Vollständige Unabhängigkeit der Gerichte, volle Oeffentlichkeit, und Verweisung der Prcßprozeffe vor die Geschworenen. IV. Anwendung der allgemeinen Strafgesetze und RechtSgrundsätze auch aus die Presse, unter Ausschluß jeder Art von Specialgesetzen. Hieraus trat man, auf Antrag des vr. Lammers (Süd deutsche Zeitung), in eine Berathung über die speciellen Preßver- hältnisse Nassaus ein, und es ward darüber folgender Beschluß gefaßt: Der erste Deutsche Journalistentag beauftragt den Ausschuß, ohne Verzug eine übersichtliche Darstellung der seit einigen Jahren in Nassau geübten beispiellosen Behandlung der Presse abfassen zu lassen und für deren Verbreitung durch ganz Deutschland zu sorgen. Alle Beschlüsse wurden einstimmig gefaßt. Der Vertreter desDresdnerJournal (der als Vorsitzender diese Debatte leitete) erklärte, in seiner Stellung sich der Abstimmung über diesen Gegenstand enthalten zu müssen. Die Versammlung wird nach einer kleinen Pause ihre Verhandlungen fortsetzcn. — Der Jour nalistentag hatvonlO—4, und von 9—lli/z Uhr berathen. Weitere Beschlüsse sind: In Bezug auf die Postvcrhältnisse eine Denk schrift an die Pvstconferenz. Gegen den Aeitungsstempel sollen die Volksvertretungen, die Presse und die Zollvereinsconferenz aufgerufen werden. In Betreff der Altersversorgung der Jour nalisten soll eine Vereinbarung mit einer Versicherungsgesellschaft getroffen werden. Stellengesuche und Anerbieten von Redaktionen soll der Ausschuß vermitteln. Ueber den Zeitungsnachdruck soll ein Anschluß an den Bundespreßgesetzentwurf statlsinden. Die Gesammtmitgliederzahl des Journalistentags wies 59 Zeitungen auf; anwesend waren 34 durch 38 Vertreter. Ein neuer Ausschuß wurde gebildet, bestehend aus der Deutschen Allgemeinen Zeitung, dem Frankfurter Journal, der Neuen Frankfurter Zeitung, dem ,,Arbeitgeber", der Rheinischen und Weser-Zeitung und dem Nürnberger Correspondent. (Dtsch. Allg. Ztg.) Ein frommer Wunsch. ' Betrachten wir eine Leihbibliothek in ihrer Aufstellung, so fallt uns eine Verschiedenheit in den Formalen der Bücher auf, die manchmal an das Komische streift. Neben einem Roman in fast Lexikonsormat steht ein Miniaturwerkchen in Sedez, dann wieder Großoctav, Taschenausgabe rc. re. und jedes Format in seinen verschiedenen Variationen. Der Anblick, den dieses Durch einander der Formate gewahrt, ist ein unangenehmer, dem Auge widerlicher, besonders wenn man einmal in einer Leihbibliothek in London war. Dort sieht man nur ein Format, alle Romane, mögen sie auch bei den verschiedensten Verlegern erschienen sein, haben dasselbe Format und fast die gleiche Ausstattung, selbst wissenschaftliche Werke weichen wenig davon ab. Wenn wir nun auch gerade das Format der englischen Romane nicht empfehlen wollen, denn sie tragen ganz den Charakter der Nationalität; sie haben etwas schwerfälliges, massives, man kann schwer mit ihnen umgehen, ein Buch bei einem Spaziergang mitzunehmen, ist nur möglich, wenn man sich dasselbe durch einen Dienstmann nachtra gen laßt, und was müßte man für Rocktaschen haben, um so ein Buch hineinzubringen; aber loben müssen wir die Einheit. Was der Engländer ist, das ist er ganz, das zeigt sich auch hier in dem gleichen Format und der Ausstattung der Bücher. Sehen wir nach Frankreich, so finden wir auch hier schon das Bestreben nach der Einheit des Formates, und auch hier spricht sich der National-Charakter aus. Die französischen Aus gaben in Octav, welches die verschiedenen Verleger fast ganz gleich nehmen, zeichnen sich durch Eleganz und Leichtigkeit aus. Aber in Deutschland! möchte man mit Leporello singen, schon tausend und drei, hier gibt cs Formate, welche man kaum be nennen kann in ihren verschiedenen Variationen. Sehen wir ein Geschichtswerkan, großQuart oder großOctav, dickleibig bis zum Uebermaß, man steht im Geiste gleich den vertrockneten Stuben gelehrten mit der Oellampe daneben. Ein Reisewerk — dito —, es ist als könnte das — Wissen nur aus Folianten gewonnen werden. Jetzt kommt der Roman, ein anderer Verleger — ein anderes Format, eine andere Ausstattung, da wird gerechnet: Von diesem weißen schönen Papier kostet das Ries so viel, hier das gelbe dünne nur so viel; von dieser schönen leserlichen Schrift erhalte ich so viel Zeilen auf die Seite, diese kleine unleserliche gibt mir aber so viel. Was liegt daran, wenn das Buch des schwammigen schlechten Papiers wegen schnell zu Grunde geht, oder gar daran, daß das Publicum durch diese Bücher sich etwa die Augen verdirbt! Glauben die Herren Verleger wirklich, daß die Ausstattung ein so unwesentlicher Factor beim Absatz ihrer ^ Erzeugnisse ist? Wir können ihnen aus Erfahrung sagen, daß ein großer Theil ganz guter Romane nicht gelesen wird, weil zwei Drittheil der Leser in unserer gesegneten Zeit schwache Augen haben. Doch wir kommen von unserem eigentlichen heutigen Thema ab, nämlich dem Format. Ware es nicht möglich, daß die Herren Verleger der schönen Literatur sich in einem oder zwei Formaten einten? — Muß denn der Deutsche seine Zerfahrenheit auch hier zeigen? — Welch schöne Gelegenheit zu einem Verleger-Congreß mit obligatem Festessen und Reden. — Ja so, wir vergessen, daß letztere bei uns Deutschen nicht das Mittel zum Zwecke sind, sondern allein nur der besseren Verdauung wegen gehalten werden. Resultat? — Nun — vorläufig keines, — vielleicht später. Ja, ja, so ist's, da wird denn Obiges wohl weiter nichts bleiben, als — einfrvmmerWunsch. (JournalkürOesterreich'sLeihbibliotheken.) MisceÜen. Aus Frankfurt a. M. vom 19. Mai wird dem Dresdner Journal geschrieben: Die Commission vonFachmännern für Be rathung und Ausarbeitung eines gemeinsamen deutschen Nach drucksgesetzes wird wohl schon heute ihre Aufgabe einer zwei ten Lesung des in erster Lesung ausgestellten Entwurfs erledigen. Vertreten in ihr sind Oesterreich, Bayern, Sachsen, Hannover, Württemberg, Baden, Kurhessen, Hcssen-DarmstadtundFrank furt. Das Protokoll führt ein hiesiger Jurist, 0r. v. Schweizer, Sohn des Senators gleichen Namens. fLeuer Anzeiger /ür Vrb/wgra^ürs «Till ür-/rvtü«/:u>r.,i«nreäa/t. ver- ausgsg. von vr. 1. kstrkolät. lakrg. 1864. Volt 5. Ink: Aslerialien meiner kritisoksn „llibüolkecs bidliotkecaria". (8vkluss.) — keitrsg rur Isssing-kibliograpkis. — dlsoktrag rur Ksspsr-Ilsussr-Iittoralur. — vre lillerstur rur Loklenwig- llolstein'svkon krage, (kortaetmng.) — vis kibliotkek der 8tsdi!Iurin. Von dom keksimrstke kteigebsur. — litterstur und ßlisoollen. — Allgemeine Kibliogrspkis.
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