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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.04.1929
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1929-04-13
- Erscheinungsdatum
- 13.04.1929
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- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1929
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85, 13, April 1929, Redaktioneller Teil, Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. als vielmehr an den Erfahrungen der letzten Jahre. Das Schwer gewicht der Tätigkeit der Werbestelle wurde in den vom Werbe ausschuß aufgestellten Richtlinien auf die Erleichterung gelegt, die dem einzelnen propagandatreibcnden Verleger oder Buch händler geboten werden konnte. Die Werbestelle hat alle hierfür zweckmäßigen und dem einzelnen Börsenvereinsmilglied dien lichen Maßnahmen (Plakate zu Ostern für Schulbücher, zum Dürertag, zu Weihnachten, Wunschzettel, Werbeschriften, Pack papierherstellung, Sammlung von Fensterbildern, periodische An kündigungen verschiedener Art, Maternversand u, a.) weitergc- führt. Dabei ist festzustellen, daß auf die im Lause der ver gangenen Jahre gesammelten Erfahrungen und Beobachtungen von Einzelmaßnahmen des Buchhandels bei den anderen pro pagandaausübenden Industrie- und Handelszweigen durch Ein holung von Auskunft in verstärktem Maße Wert gelegt wird. Wie in früheren, so sind auch in diesem Jahre von der Weibe stelle einzelne größere Aufgaben durchgeführt worden. Natürlich können diese keinen sofort zahlenmäßig belegbaren Geschästs- crfolg als Ergebnis bringen, zweifellos darf aber als ihr Erfolg gebucht werden, daß in der Öffentlichkeit wie in sachlich begrenz ten Kreisen statt wachsender Buchfeindlichkeit eine beginnende Umkehr zum Buch zu verzeichnen ist, Bon anderer Stelle ist im Börsenblatt zum Ausdruck gebracht worden, daß die Belebung des letzten Weihnachtsgeschäftes eine Folge der Werbetätigkeit des Börscnvereins sei. Das Ergebnis des Preisausschreibens sür Schüler höherer Lehranstalten konnte bei volksbildnerischen und an Pädagogischen Fragen interessierten Verbänden verwendet werden. Im Herbst wurde ein Aufruf erlassen, der in 167 OVO Exemplaren an alle Bolksschullehrer erging und 630 durchweg sehr umfangreiche Arbeiten über das Thema »Kann die Volks schule ihre Schüler zum guten Buch erziehen?- einbrachtc. Sie liegen jetzt dem Preisrichter-Kollegium vor, dem neben ersten Pädagogen verschiedenster Richtung auch der Referent für die Volksschulen im preußischen Ministerium für Kunst, Wissenschaft und Volksbildung angehört. Allein schon die Fragestellung hatte bei Lehrern und Bolksbildnern eine lebhafte Diskussion ausgelöst, die in der allgemeinen und in der Fachpresse starken Widerhall fand. Zu Beginn des Berichtsjahres gelang es, die schon seit meh reren Jahren verfolgten Pläne zur Veranstaltung eines »Tag des Buches- fester zu gestalten und insbesondere die Reichsregie rung zur Mitwirkung zu gewinnen, über die mit dem Tag des Buches verfolgten Ziele ist nicht nur im Börsenblatt, sondern in der gesamten Tagespresse so viel geschrieben worden, daß wir davon absehen können, im Rahmen dieses Berichtes nochmals darauf zurllckzukommen. Nur eines sei hervorgehoben: Wir waren uns von vornherein darüber klar, daß dieser erste Versuch keineswegs in jeder Hinsicht vollkommenes Gelingen bringen konnte. Aber nicht nur wir, sondern alle an der Veranstaltung beteiligten Kreise sind mit diesem ersten Erfolg zufrieden. Als wesentlichstes und erfreulichstes Ergebnis sehen wir die Zusam menarbeit mit den zahlreichen an Geistesfragcn interessierten Verbänden, insbesondere mit der Autorenschaft an und das Hin ausreichen der Veranstaltung über die Reichsgrenze überall dort hin, wo die deutsche Zunge klingt und das deutsche Wort gelesen wird. Sicher wird sich in kommenden Jahren bei einer Wieder holung organisatorisch manches besser vorbereiten und durchfüh ren lassen; es darf für das erste Mal nicht vergessen werden, daß infolge besonderer Umstände nur kurze Zeit zur Verfügung stand. Zum ersten Mal trat neben der Werbestelle unsere Presse stelle stärker hervor. Sie konnte fünfzig Artikel bereitstellen, die namentlich für die lokale Tagespresse stark verlangt wurden. Es läßt sich überhaupt feststcllen, daß die Bedeutung dieser Stelle wächst, da eben auch die Teilnahme der Tagespresse an buchhändlerischen Fragen zunimmt. Das Kapitel »Buch preis- ist mehrfach erörtert worden. Dabei läßt sich allerdings beobachten, daß die Presse immer noch dazu neigt, denen das Wort zu reden, die über zu teure Bücher Klage führen, während die Mitteilung von ganz sach lichem Material zum Beweis des in der Regel angemessenen oder auch sehr geringen Preises vieler Bücher auf Widerstand stößt. Ein Artikel, der in diesem Sinne gehalten war, wurde von einer neutralen Stelle an 30 Zeitungen verschickt, aber nur von zwei Zeitungen angenommen und veröffentlicht. Immerhin darf es als Fortschritt bezeichnet werden, daß gerade die große Tages presse der Erörterung dieser Fragen mehr Raum gibt. In den Rahmen der Presse-Bearbeitung wurden auch die Kalender einbezogen und, zunächst versuchsweise, in einigen Volkskalendern Werbeartikel sür das Buch untergebracht. An etwa 100 Zeitungen gelangen regelmäßig die monat lichen Gedenktagsartikel, Das Vortragsamt vermittelte auch in diesem Herbst und Winter überwiegend zwischen den Rednern unseres Prospek tes und literarischen Gesellschaften, Volksbildungsvereinen u. ä,, von denen 200 neue Anschriften gewonnen wurden. Die Zahl der sich an den Veranstaltungen beteiligenden Buchhändler ist seit Jahren die gleiche geblieben. Nach den uns vorliegenden Be richten ist man mit dem Erfolg zufrieden. In der W e r b e a r b e i t i m A u s l a n d, die der Ausland abteilung obliegt, spürt man die erfreuliche Zunahme der deut schen Buchausfuhr in fast alle Länder der Erde und die Ver tiefung der Kenntnis vom deutschen Buch, die sicherlich Hand in Hand geht mit dem allgemein zu beobachtenden Aufschwung im deutschen Sprachunterricht, Die Zahl der Zeitungen und Zeit schriften, die über deutsche Werke berichten oder zusaminensas- sende Aufsätze über bestimmte Gebiete, Perioden oder Personen des deutschen Schrifttums bringen, vermehrt sich in bedeuten dem Maße, Bezeichnend für diese Bestrebungen ist der Wunsch des Londoner Weltblattes »Times«, in seinem »Literary Supple ment« eine Spezialnummer für deutsche Wissenschaft und Litera tur zu bringen, deren Erscheinen für Ende dieses Monats vor gesehen ist. Auch ist das von der Auslandabteilung geschaf fene »Adreßbuch der fremdsprachigen Zeitschriften und Zeitun gen-, das den Mitgliederfirmen die Anknüpfung unmittelbarer Verbindung mit ausländischen Redaktionen erleichtert, in der ersten Auflage fast vergriffen und harrt einer neuen, vermehrten Ausgabe. Die bedeutende Zunahme internationaler Verbindungen, die der Verlag und das exportierende Sortiment am lebhaftesten spüren, hat auch Veranlassung zu verstärkter Sammlung der Unterlagen über ausländische Sortimente, Berlage, literarische Agenturen usw. gegeben. Es darf festgestellt werden, daß unsere Mitgliederfirmen dieses Auskunftsmaterial in steigendem Maße benutzen. Besonders ist das im Hinblick auf das Übersetzungs wesen der Fall, ein Gebiet, das immer größere Bedeutung für den deutschen Verlag gewinnt. Um einen überblick über die Tätigkeit des Auslandes auf dem Felde der Übertragungen deutscher Werke zu ermöglichen, ist die Veröffentlichung von Verzeichnissen der Übersetzungen aus dem deutschen Schrifttum im Börsenblatt wieder ausgenommen worden. Nicht wenige Verlage und Autoren erfuhren erst auf diesem Wege von Übertragungen, die ihrer Kenntnis entgangen waren; vor allem zur Beurteilung der in Rußland unerlaubt er schienenen Übersetzungen waren die Verzeichnisse von Wert, Sie sollen nunmehr alljährlich wiederholt werden, zumal sie auch Einblicke in die Kulturbeziehungen zwischen Deutschland und dem fremdsprachigen Ausland ermöglichen. Unter den an die breite Öffentlichkeit sich wendenden Werbc- maßnahmen traten nach einer Pause die Buchausstcllungen im Berichtsjahr wieder stärker hervor, über die in Madrid im Rah men des Frühjahrssalons und in Florenz auf der dritten Inter nationalen Büchermesse im Frühling 1928 sowie über die in Helsingfors in der Weihnachtszeit mit bemerkenswertem Erfolg veranstalteten Ausstellungen ist im Börsenblatt berichtet worden. Diese in der Hauptsache repräsentativen Schau stellungen haben namentlich den Zweck verfolgt, die ausländischen Käuferschichten über den trotz bester Ausstattung mäßigen Preis des deutschen Buches erneut ins Bild zu setzen. Außerdem hat der Börsenverein durch ortsansässige Buchhändler im Berichtsjahr kleinere Spezialausstellungen in Agram, Bel grad und Sarajewo veranstaltet, um das Interesse am deutschen wissenschaftlichen Buch zu beleben. 403
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