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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.04.1929
- Strukturtyp
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- 1929-04-13
- Erscheinungsdatum
- 13.04.1929
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- Deutsch
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W 8S, 13. April 1829. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d.Dtschn. Buchharrdel. vorübergehende Abhilfe geschaffen werden mußte. Die Zahl der Bücherbestellungen wuchs auf 145 000. Eine besonders reiche Arbeitstätigleit entfaltete die Bibliographische Auskunfts stelle der Deutschen Bücherei, die in immer größerem Umfange vom Buchhandel und der wissenschaftlichen Welt auch des Auslandes in Anspruch ge nommen wird. Die Zahl der schriftlich und telephonisch eingc- holtcn Auskünfte belief sich auf über 5000. Boi einer Arbeit für die Zeitschriftenabteilung der »Prcssa- in Köln wurde zum ersten Mal der Reichtum der Deutschen Bücherei an Zeitschriften statistisch ausgewcrtet, indem sämtliche laufenden Zeitschriften nach 20 verschiedenen Gesichts punkten beschrieben wurden. Das hierdurch gewonnene Material ist für das Studium des deutschen Zeitschriftenwesens sehr auf schlußreich und wertvoll. Die Knappheit an elektrischem Strom, die sich im Betrieb der Anstalt von Jahr zu Jahr fühlbarer gemacht hatte, konnte durch Einbau eines neuen Drehstromkabels beseitigt wer den. Das neue Kabel ist für so viel Strom eingerichtet, daß es allen Anforderungen genügen wird. Besonders zu erwähnen ist noch, daß der Anstalt im Laufe des Jahres wieder einige dankenswerte Stiftungen zuge wendet wurden, darunter eine Sammlung Philatelistischer Lite ratur von 3000 Bänden, die der Zcitschriftenverlegcr C. G. Vogel in Pößneck aus Anlaß seines 60. Geburtstages durch Vermitt lung der »Gesellschaft der Freunde der Deutschen Bücherei schenkte, und ferner, daß der von der verstorbenen Buchhändlers witwe Anna Michels in Düsseldorf der Deutschen Bücherei testa mentarisch vermachte Betrag von 10 000 RM zur Auszahlung gelangte. Deutsche Buchhändler-Lehranstalt zu Leipzig. Die vorjährige Hauptversammlung hatte sich grundsätzlich mit der Übernahme der Deutschen Buchhändler-Lehranstalt auf den Börsenvcrcin einverstanden erklärt. Diese Übernahme ist nach Durchführung der Verhandlungen mit den gesetzlich vorge sehenen Garanten unterm 1. Oktober 1828 vollzogen worden. Die Deutsche Buchhändler-Lehranstalt ist damit Eigentum des Börsenvereins geworden. Es hieße das Verdienst der früheren Schulträger, des Ver eins der Buchhändler zu Leipzig und der auf ihn folgenden Ver einigung Deutsche Buchhändler-Lehranstalt schmälern, wollte man sagen, es beginne nunmehr eine neue Ara des Instituts. Beiden gebührt Dank für das, was sie für die Anstalt und damit für den Buchhandel geleistet haben; insbesondere gilt dies für Herrn Vcrlagsbuchhändler Hcrrmann Degcner-Berlin, der in kritischen Zeiten den Plan zur Gründung einer Vereinigung faßte, durch deren finanzielle Hilfe der Schule über die schweren Zeiten der Inflation hinwcggcholfcn wurde. Es kann sich mit dem Erwerb durch den Börscnvcrein auch Grundsätzliches nicht ändern, denn die Anstalt ist schon von jeher Zentralfachschule des deutschen Buchhandels. Und doch hoffen wir, daß diese neue Wandlung in den Eigentumsverhältnissen neuen und weiteren Aufstieg bringt; denn sicher erscheint uns, daß sich noch manches ausbauen und aufbauen läßt. Dies neue Gebiet der Verwaltungs tätigkeit des Börsenvereins soll jedenfalls mit an erster Stelle stehen; wir hoffen, damit einer Tätigkeit, auf die es jetzt mehr als je ankommt, der Erziehung und Ertüchtigung der buchhändleri schen Jugend, eine wirksame Pflegstättc im Börsenverein zu be reiten. Im Schulvorstand, einem Gremium, das, ähnlich dem ge- schäftsführcndcn Ausschuß der Deutschen Bücherei, die Verwal tung der Schule und die Durchführung ihrer Aufgaben zu über wachen hat, ist der Börsenverein durch den ersten Vorsteher, zwei weitere Vorstandsmitglieder und den Geschäftsführer ver treten. Er hat seine erste Sitzung bereits abgehalten und in ihr die nach dem Gesetz vorgesehenen internen Schulvorschriftcn revidiert bzw. neu aufgestellt. Die Anstalt feierte am 27. Juni 1928 das Fest ihres fünf- undsiebzigjährigen Bestehens. Die Beteiligung seitens der Garanten des Buchhandels und früherer Schüler war sehr rege. Der Staat Sachsen errichtete eine Stiftung für begabte Schüler, 410 die Stadt Leipzig gewährte die Mittel, um jährlich einem Schüler den Besuch des Deutschen Museums in München zu er möglichen. Der Verein der Buchhändler zu Leipzig errichtete fünf Freistellen, wie auch die Buchhandlungsgehilfenvereine zur Förderung begabter Schüler Mittel zur Verfügung stellten. Die anerkannten Vereine. Die nach Z 32 a der Satzung vorgesehene Möglichkeit für die buchhändlerischen Fach-, Kreis- und Auslandvereine, durch An erkennung engere Beziehungen zum Börscnverein hcrzustellcn, haben alle überhaupt in Betracht kommenden Organisationen wahrgenommen. Ihre Satzungen entsprechen den hierfür auf gestellten Erfordernissen; die Anerkennung ist ausgesprochen. So vereinigen sich jetzt im Börsenverein als Spitzcnorganisation ins gesamt 36 Vereine, davon 14 Fachvcrcine, 16 Kreisvereinc und 6 Auslandvereine. Was mit diesem Zusammenschluß, abge sehen von der in gewissem Umfang vorgesehenen Mitglicder- identität, bezweckt wird, bringt die Satzung zum Ausdruck. Zwischen den anerkannten Vereinen und dem Börscnverein sollen die Wechselbeziehungen in der Vcreinsarbeit so abgcstcllt sein, daß Doppelarbeil vermieden, Interessengegensätze nach Möglichkeit ausgeglichen und zentrale Arbeiten auch tatsächlich zentral erledigt werden. Es wäre zu viel verlangt, wenn man fordern wollte, daß dieses Ziel bereits stets und allenthalben er reicht wäre. Das scheitert schon daran, daß genaue Fixierung unmöglich ist. Mit der Zeit wird aber auch hier die Praxis zur besten Lösung führen. Herbsttagung in Königswinter. Der Herbsttagung in Königswinter kam insofern besondere Bedeutung zu, als sie die erste vom Börsenverein selbst ver anstaltete Herbstversammlung darstellte und mit ihr das erst malige Zusammentreten des neugebildelen Fach- und Kreisaus schusses verbunden war. Von einer Einberufung des Ausland ausschusses mußte leider mit Rücksicht aus das reichliche Sitzungs programm abgesehen werden, jedoch fanden sich die Vertreter der angeschlossencn Auslandvercinc mit Vorstandsmitgliedern zu sammen und besprachen die sie besonders berührenden Fragen. Wir waren aufs nachdrücklichste bemüht, das Ergebnis dieser Aussprache in der Zwischenzeit zu verwirklichen. Wenn es nicht in allen Punkten gelungen ist, so waren daran Verhältnisse schuld, die stärker sind als wir. Die in der Herbstversammlung gehaltenen Vor träge des Herrn vr. Oldenbourg über die geistige Krisis und das Buch und des Herrn vr. Ackva über die Wirt schafts- und Kreditlage im Buchhandel berührten die aktuellsten Fragen und fanden das lebhafte Interesse der zahlreich versam melten Zuhörer; ebenso ein kurzer Vortrag des Herrn Syndikus vr. Keuth über die Verhältnisse im Saarland. Nach der tags über geleisteten Berufsarbeit bot sich abends Gelegenheit zu rheinischer Geselligkeit, wie überhaupt die sonnig warmen Herbst tage am schönen Rhein allgemein freudige Stimmung auslösten. Den Arbeitstagen in Königswinter schloß sich ein Besuch der »Pressa« in Köln an, die auch vom Börsenverein beschickt worden war. Nach einem Rundgang durch die interessante Ausstellung folgten die Buchhändler einer Einladung der Stadt Köln zu einem Festmahl im Messehof. Den Schluß bildete eine Fahrt rheinauf bis Koblenz, wobei den Teilnehmern Gelegenheit ge boten war, die interessanten Betriebsverhältnisse der Kellerei von Deinhardt L Co. zu besichtigen. Allen, die sich um das Gelingen der Tagung freundlicher weise bemüht haben, sprechen wir auch an dieser Stelle nochmals besten Dank aus. Vertretung des Buchhandels in össcntlichen Körperschaften und Verbänden. Mehr als je ist es für einen Gewerbezweig, der seine Wünsche bei den gesetzgebenden Körperschaften einigermaßen berücksichtigt sehen möchte, erforderlich, Beziehungen dieser Art zu Pflegen. In den Vertraulichen Mitteilungen wurde deshalb fortlaufend eine Liste solcher Persönlichkeiten veröffentlicht, die öffentlichen Körperschaften angehören oder Ehrenämter bekleiden.
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