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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.04.1929
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- 1929-04-30
- Erscheinungsdatum
- 30.04.1929
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7. 1928, Erscheinungsort Berlin, im Umfange des § 11 Absatz 2 St.- G.-Bs. unbrauchbar zu machen, ebenso die zu seiner Herstellung bestimmten Platten und Formen. Nr 762 I ^ 1/28. Berlin, 21. 1. 29. PP. 1^. Das erweiterte Schöffengericht in Neukölln hat in der Sitzung von 12. 2. 1929 für Recht erkannt: Alle Stücke der im Preußenver lag G. m. b. H. in Berlin-Treptow, Herkomcrstraße 1, erschienenen, in der Backeschen Buchdrnckerei nnd Verlagsanstalt in Pyritz (Pomm.) "hergestellten Druckschrift »Herr M i n i st e r p r ä s i d e n t Braun: Wer ist Oppenheimer?« und die zu ihrer Herstellung be stimmten Platten und Formen werden eingezogen nnd sind unbrauch bar zu machen. 1016 I ä 1/26. Berlin, 21. 1. 29, PP (I ä.). (Deutsches Kriminalpolizeiblati Nr. 322 vom 27. April 1929.) ?ersonalnackrickten. 70. Geburtstag. — Der Hosbuchhändler Herr Her m a n n Aig ner, Seniorchef der Firma I. Aigner in Ludwigsburg, konnte am 27. April in voller Rüstigkeit den 70. Geburtstag feiern. Der Jubilar wurde in Stuttgart als Sohn des Buchhändlers I. Aigner- geboren. I. Aigner übernahm 1873 die 1804 gegründete Ad. Neu- bert'sche Buchhandlung in Ludwigsburg, der er später seinen Namen gab. In dieser Firma absolvierte Hermann Aigner seine Lehrzeit. Die Gehilfenjahre führten ihn nach Zürich, Stuttgart, Gießen und London. Am 1. Juli 1895 übernahm der Jubilar das väterliche Ge schäft, im gleichen Jahre wurde er zum Hofbuchhändler ernannt. Herr Aigner baute das Sortiment zu einem der ersten von Württem berg aus. Als offener gewissenhafter Charakter, voll ehrlicher Über zeugung für seine Meinung eintretend, am guten Althergebrachten haltend, sich dabei jedoch besserer Einsicht nicht verschließend, ge nießt er in Ludwigsburg und bei seinen Berufskollegen hohes Ansehen. Es blieb nicht aus, daß man diesem geschätzten Manne viel Ehren ämter übertrug; u. a. ist er seit fast drei Jahrzehnten Vorstandsmit glied des Württembergischen Buchhändler-Vereins, dessen Geschicke er während des Krieges als 1. Vorsitzender leitete. Das Geburtstagsfest feierte Herr Aigner auf der diesjährigen Hauptversammlung in Leipzig, gefeiert insbesondere von seinen württembergischen Berufskollegen. 60. Geburtstag. — Herr Hofrat Walther Keller, Mit inhaber der Franckh'schen Verlagshandlung und ihrer Tochterverlage in Stuttgart, wird am 30. April 60 Jahre alt. Er wurde am 30. April 1869 in Stuttgart geboren und stammt väterlicherseits aus einer vertriebenen Salzburger Familie, mütterlicherseits aus dem Schwarzwald bzw. aus Reutlingen, wo sich seine Vorfahren als brave Handwerker, darunter viele Buchdrucker, bis weit hinauf verfolgen lassen. Sein Großvater war Faktor bei Cotta und Hall berger. Sein Vater hat sich als Kaufmann aus kleinsten Verhält nissen heraufgearbeitet und ist als Organisator in Württemberg weithin bekannt geworden. Zuletzt erhielt er als Verwalter des Jobstschen Vermögens den Hofrattitel. Ten jungen Walther Keller zog es zum Buchhandel, und nachdem er das Gymnasium besucht hatte, lernte er als Buchhändler in der alten Firma Rudolf Roth (jetzt Holland L Josenhans) in der Kanzleistraße. Zu seiner Fortbil dung hörte er noch zwei Semester Vorlesungen an dem damaligen Polytechnikum, der jetzigen Technischen Hochschule, und dann began nen seine Wanderjahre. Erst war er bei Schräg in Nürnberg, dann in Genf, Paris und Rom, wo er als Volontär in größeren Ver lagsgeschäften tätig war, und schließlich in Stuttgart bei Bonz. Mit seinem Freund Euchar Nehmann, den er in Nürnberg kennen ge lernt hatte, übernahm er zur Junimesse 1893 die Franckh'sche Ver lagshandlung in Stuttgart. Es war keineswegs ein gemachtes Nest, in das sich die beiden jungen Buchhändler setzten, als sie den alten Verlag mit mehr Titeln als Beständen übernahmen. Es galt, mit scharfem Blick das auszusuchen, was noch lebensfähig war. 1903 wurde dann der Kosmos gegründet, und jeder Buchhändler weiß ja, was der Handweiser mit den nun schon über 100 Kosmos bändchen zur Verbreitung naturwissenschaftlicher Kenntnisse in allen Ländern dei^scher Zunge geleistet hat. Auch zahlreiche größere Werke und Zeitschriften, sowohl aus den verschiedenen Gebieten der Naturwissenschaft als auch aus anderen Gebieten, namentlich auch Jugendschriften mit naturwissenschaftlichem oder technischem Hintergrund, praktische Bücher aller Art, besonders die Kosmos-Hausbücher, sind aus der Franckh'schen Verlagshandlung hervorgegangen. Viele dieser Werke verdanken ihr Entstehen ge radezu der Initiative des Verlags. Allmählich war das Unter nehmen so vielseitig geworden, daß die beiden Inhaber es nicht mehr so in allen Einzelheiten überblicken konnten, wie cs der moderne Geschäftsbetrieb erfordert. Deshalb trennten sie Teile ihres Ver lags für Tochterverlage ab. Hofrat Keller hat sich noch ein besonderes Verdienst dadurch er worben, daß er mit anderen zusammen den Verein Naturschutzpark gründete, der in der Lüneburger Heide und in den Österreichischen Alpen deutsche Naturschutzparke schuf, die ein geradezu ideales Un ternehmen darstellen. Auch für die Vereinsangelegenheiten seines Berufs hat er sich eingesetzt. Er war u. a. jahrelang Vorsitzender der Stuttgarter Verleger-Vereinigung und Mitglied des Beirats des Verleger-Vereins. Als Arbeitgeber hat er stets ein warmes Herz für seine Angestellten bewiesen, und er selbst, der nie den acht stündigen Arbeitstag gekannt hat, ist ihnen als unermüdlicher Ar beiter, der morgens als erster und abends als letzter im Geschäft ist, ein Vorbild unermüdlicher Schaffenskraft. Besonderen Wert legte er ans die Heranbildung eines tüchtigen Nachwuchses, dem er stets hilfsbereit zur Seite stand. Auch in ungünstigen wirtschaftlichen Zeiten hat er es stets verstanden, neue Pläne zu verwirklichen und durch Ausnutzung aller vorhandenen Möglichkeiten den Betrieb im vollen Umfange aufrecht zu erhalten. Man darf wohl hoffen, daß dem schaffensfreudigen Verleger, der nie nach äußeren Ehrungen gestrebt hat, sondern in seiner Arbeit und im Dienste der Volks bildung einen genügenden Lohn gefunden hat, noch viele Jahre segensreicher Tätigkeit beschicken sein werden. T. 5k. Gestorben: am Abend des 23. April unser lieber Kollege und Freund Ernst Ackermann, Inhaber der Firma Ernst Ackermann, Verlagskonto in Konstanz im 67. Lebensjahr an den Folgen eines neuerlichen Schlaganfallcs. Der Verstorbene war in gesunden Tagen ein Mann von be wunderungswürdiger Arbeitskraft und Schaffensfreude. Nach län gerer Wanderfahrt gründete er unter der Firma seines Namens im Jahre 1892 eine Sortimentslmchhandlung, die er zu hoher Blüte führte. Aus Gesundheitsrücksichten übergab er vor fünf Jahren das Sortiment seinem Sohn Walter, er selbst widmete sich aber noch seinem kleinen bisher dem Sortiment angegliedcrtcn Verlag. Als begeisterter Vatcrlandsfreund traf ihn, der 1917 seinen ältesten Sohn auf dem Felde der Ehre verloren hatte, das schwere Schicksal unseres Vaterlandes ganz besonders schwer; bald darauf erlitt er seinen ersten Schlaganfall. Seiner eisernen Willenskraft aber ge lang es, sich wieder emporznreißen, bis ihn immer wieder neue An fälle aufs Krankenlager warfen. Kaum einigermaßen genesen, sah man ihn wieder seine gewohnten Gänge machen, in der letzten Woche reiste er sogar noch in Begleitung seiner treuen Lebensgefährtin zu einer in Waldkirch verheirateten Tochter, wo ihn auf der Rück kehr von einem Ausflug das Geschick ereilte, dem er nach drei Tagen ohne allzu schweren Todcskampf erlag. Im geistigen Leben der Stadt Konstanz spielte Ernst Ackermann stets eine große Nolle, auch in öffentlichen Ehrenämtern war er in gesunden Tagen sehr viel tätig. Im Börsenblatt vom 12. April 1927 findet sich aus seiner Feder aus Anlaß seiner 50jährigen buchhändlerischen Berufstätigkeit ein längerer Aufsatz. In allen Kreisen der Stadt Konstanz stand Ernst Ackermann in hohem Ansehen; bei seinen Kollegen und allen, die mit ihm in freundschaftliche Beziehungen getreten sind, wird das Andenken fortleben an einen prächtigen Menschen, einen vorzüglichen Buchhändler von höchster Berufsauffassung und einen guten Deut schen. Er ruhe in Frieden! K. G. Ferner: am 7. April nach kurzer schwerer Krankheit Herr Paul Gott- lieb Capell, Inhaber der Nitter'schen Buchhandlung (P. G. Capell) in Soest im 70. Lebensjahre. Der Verstorbene hatte die altangesehene Nitter'sche Buchhand lung 1886 von Wilh. Tappen erworben. Am 1. Januar 1891 kaufte er noch die Nasse'sche Sortiments-Buchhandlung, damals im Besitz von Louis Westhoff, die er der obigen Firma angliedcrte. Die Buchhandlung ist unter der langjährigen Führung des Verstor benen zu bester Entfaltung gelangt und erfreut sich großen Ansehens. Sie wird nun von den Erben weitergeführt. Ferner: am 26. April Fräulein Agnes Dittmar in Firma Christian Sillib Nachf. in Mannhei m. Die Verstorbene war ihrem Bruder Adolf Dittmar, Inhaber obiger Firma, eine treue Mitarbeiterin. Berantwortl. Schriftleiter: Franz Wagner. — Verlag: DerBörsenveretn der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsches Buchhändlerhaus. Druck: E. H e d r t ch Nach). Sämtl. in Leipzig. — Anschrift d. Schrtftlettung u. Expedition: Leipzig C 1. Gerichtsweg 26 iBuchhäudlerhauS». Postscylieftf.
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