Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.07.1857
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 08.07.1857
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18570708
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-185707086
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18570708
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1857
- Monat1857-07
- Tag1857-07-08
- Monat1857-07
- Jahr1857
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
schwache, alte und sonst für andere Erwerbsquellen untaugliche Leute beschäftigt sind, gewiß genügend ist. Man spricht von einer Contre-Coalition einer Anzahl Buchhändler"), doch glauben wir nicht daran. Der Buchhändler weiß recht gut, wie es mit den Papierfabrikanten steht, und wie die Papierhändler keine Einsprache gegen den nothwendig gewordenen Schritt gcthan, so werden es vernünftigerweise auch nicht die Buch händler thun! Steigert sich die Nachfrage nach Papier und der Export in Deutschland und wird das Rohmaterial seltener und theuerer, so steht eine weitere Steigerung der Papierpreise in schlim mer Aussicht"). Gegenwärtig sind die Fabriken auf 3 bis 4 Monate, manche bis 6 Monate, mit Aufträgen überhäuft und schon bieten manche Abnehmer mehr, als die neuen Preise betragen <!!), um nur Papier zu erhalten! — „Leben und leben lassen ist unser Wahlspruch!" Halle a/Saale, den 26. Juni 1857. Rudel, techn. General-Agent und Herausgeber des „Centralblatt" für deutsche Papierfabrikation, u. s. w. Was im Wesentlichen darüber zu bemerken ist, haben wir so gleich in Anmerkungen unter dem Text gesagt; wir haben Einiges in Herrn Rudel's Erklärungen durch fette Lettern ausgezeichnet, weil es uns wichtig schien, davon besonders Act zu nehmen. Endlich geben wir (aus Nr. 18 des Centralblatts f. Papier fabrikation) die Firmen der Papierfabrikanten, welche den ominösen Preiserhöhungs-Entschluß (am 8. Juni l. I.) in Frankfurt gemein schaftlich faßten. Die mit * bezcichneten Firmen waren alle (ein ganzes Dutzend) durch Herrn Rudel vertreten, der Vollmachten dafür mitbrachte, also waren es der Anwesenden nur 42: A. J.Berens von Heinsberg bei Aachen; Ferd. Jagenberg ck Söhne in Solingen und Altenkirchen, H. A. Schoeller in Düren, vcrtr. d. Hrn. Jul. Schoeller; Weidner L Eo. in Dillingen, vertr. d. Hrn. I. Weidner; Hild in Schwalbacher Mühle bei Saarbrück; F. W. Ebbinghaus in Letmathe, vertr. d. Hrn. Fr. I. Bongard; Rothschild L Co. in Menden, vertr. d. Hrn. Rothschild; R. Loeb- becke L Co. in Hemer, vertr. d. Hrn. v. Clausbruch; Friedr. Vor- ster in Delstern; Braselmann sc Vorstcr in Stennert bei Eilpe, vertr. d. Hrn. Jul.Vorster; Arnsberger Papierfabrik, vertr. d.Hrn. H- Weber; Ulrich ck Co. in Stadtberge, vertr. d. Hrn. F. Quincke; Patentpapierfabrik in Berlin, vertr. d. Hrn. W. Pütter; G. L. Wuttig in Pulverkrug; Keferstein ck Sohn in Cröllwitz bei Halle, vertr. d. Hrn. Louis Keferstein; *F. W. Keferstein in Sinsleben bei Ermsleben, vertreten d. Hrn. A. Rudel; *Rammelburger Papier fabrik bei Wippra, vertr. d. denselben; *G. A. Bollmann's Wittwe in Gröningen bei Halberstadt, vertr. d. denselben; *C. F. Meißner in Raths-Damnitz bei Stolp, vertr. d. denselben; *Kreißler, Warnke ck Co. in Arnsdorf bei Schmiedeberg, vertr. d. denselben; *C. F. Brewer in Hirschberg, vertr. d. denselben; *F. Erfurt in Straupitz bei Hirschberg, vertr. d. denselben; *A. Sachs in Lomnitz, vertr. d. denselben; *Th. D. Lovis Söhne in Heiligenstadt, vertr. d. densel ben; *Ed. Hendler in Altfriedland, vertr. d. denselben; Julius Berger aus Eulau bei Sprottau; C- F. A. Fischer in Bautzen, vertr. d. Hrn. Heinrich Demuth; Thode'sche Papierfabrik in Heinsberg bei Dresden, vertr. durch Hrn. Wilh. Knoop; I. A. Winter aus Alt kloster bei Buxtehude; G. F. von Gülich aus Hameln; Georg Drewsen in Lachcndorf bei Celle, vertr. d. Hrn. C. Drewsen; * Va reler Papierfabrik in Varel, vertr. d. Hrn. Rudel; *A. Keferstein in Jlefeld, vertr. d. denselben; Gebr. Prinsen aus Brüggen; Hessi- I«) Es bedarf in der That keiner „Eontre-Coalition", sondern nur der gründlichen Besprechung; — das Weitere findet sich von selbst. 17) Wir wollen einmal in 6 Monaten wieder fragen. sche Papierfabrik in Cassel, vertr. d. Hrn. List;W. Schneider aus Nidda; Friedr. Merckel aus Nürnberg; Freiherrl. Beck'sche Papier fabrik in Pasing bei München, vcrtr. d. Hrn. C. F. Bullinger; Roesl'sche Papierfabrik in München, vertr. d. Hrn. Gust. Medicus; Gebr. Knoeckel in Neustadt a. d. Hardt, vertr. d. Hrn. PH. Knoeckel; Joh. Friedrich in Elsenberg bei Grünstadt, vertr. durch Hrn. C. Friederich; G. F. Friederich in Gr. Karlebach, vertr. d. denselben; PH. Kaufmann aus Aschaffenburg; H. Unger aus Gleisweiler; Cavallo ck Co. aus Wildbad, vertr. d. Hrn. P. Cavallo; Gust. Schäuffelen in Hcilbronn, vertr. d. Hrn. C. F. Heermann; Carl Beckh Söhne in Faurndau bei Göppingen, vertr. d. Hrn. Rud. Beckh; J.C. Schwarz <L Söhne in Göppingen, vertr. d. Hrn. Rud. Schwarz und Louis Bareiß; Joh. Krauß' Erben in Pfullingen, vertr. d. Hrn. Carl Krauß; Papierfabrik in Unterkochen, vertr. d. Hrn. Fr. Ebbinghaus; Heinr. Voelter's Söhne in Heidenheim a/Brenz, vcrtr. d. Hrn. H. Voelter; Gebr. Buhl in Ettlingen, vertr. d. Hrn. Gust. Buhl; Bohnenbergec L Co. in Pforzheim, vertr. d. Hrn. C. Kaufmann; Ferd. Flinsch in Freiburg im Breisgau, vertr. d. Hrn. Wilh. Süs. Wir erlauben uns zum Schluffe noch folgende Bemerkungen: I. Daß die Papierfabrikation bei uns für Einzelne früher noch lucrativer war, mag richtig sein. Wer zuerst die Recepte und Fabrik-Einrichtungen hatte, um aus ordinärem Stoff ein gut aussehendes Papier zu gewinnen, der wird außerordentlich großen Gewinn gemacht haben; der Total-Gewinn wird jetzt noch ebenso groß oder wohl noch größer sein, aber er wird sich auf mehr Fabriken vertheilen. II. Dabei geben wir auch zu, daß, namentlich bei Druckpapieren, der Gewinn anjedem Ballen kleiner sein mag, aber der ganze Gewinn wurde größer, weil mehr verbraucht wurde. III. Die Perspective, welche uns vom Wortführer der Coalition eröffnet wird, daß die Preise noch weiter erhöht werden sollten, macht es zur Nothwendigkeit, auf das Nachdrücklichste dahin zu wirken, daß die Eingangszölle auf Papier für den Zollverein aufgeho ben oder sehr reducirt werden. IV. In dem Verzeichniß der bei dem Frankfurter Beschluß mitstim menden Firmen ist uns Einiges ausgefallen. 1) Die Firmen von Ferd. Flinsch in Leipzig, Gebrüder Rauch in Heilbronn, Vieweg in Braunschweig haben sich nicht betheiligt; — es soll und wird ihr Nachtheil nicht sein. 2) . Häuser, wie Bohnenberger in Pforzheim und Ferd. Flinsch in Frankfurt ic., welche dafür bekannt sind, daß sie mit ihrer großen und soliden Kundschaft sich immer auf billige und geschäftsmäßige Weise auszugleichen wis sen, haben wir ungern in dem fraglichen Verzeichnisse ge funden; — bei ihren Grundsätzen und Geschäften brau chen sie in der That keine Coalition, — der sie doch erst noch zur Folie dienen sollen. 3/ In der Generalversammlung der Actionäre der Thode'- schen Papierfabrik vom 30. Juni 1857 wurde diesen eine schöne Gewinn-Dividende für das II. Semester 1856 (also für die Zeit vor der Coalition) verkündigt, zugleich wurde — wenn wir die Berichte darüber richtig verstehen — die Coalition als solche entschieden desavouirt. —Aber wir finden Herrn Knoop, als Vertreter der Thode'schen Papierfabrik, unter den Unterzeichnern des frankfurtischen Coalitions-Protokolls. — Wir enthalten uns für jetzt noch alles Urtheils, bis wir Genaueres erfahren.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder