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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.09.1852
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 13.09.1852
- Sprache
- Deutsch
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- LDP: Zeitungen
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1327 1852.1 Nehmen wir an, der Committent einer kleinen Provinzialstadt sendet seinem Leipziger Commissionair einen Wechsel von 100 Gulden auf Frankfurt, so hat er ihm nach dem Cours 56U Thlr. gesandt und zu diesem Preis wird der Leipziger Banquier das Papier dem Commissionair berechnen. Hat dieser Letztere Gelegenheit, einem Frankfurter Verleger dasselbe in Zahlung zu geben, so werden ihm 57^ Thlr. dafür gutgebracht; diesen Vorthcil wird der Committent dem Commissionair nicht streitig machen. Hat dieser keine Verwendung für den Wechsel, so müßte er ihn nach Frankfurt zum Jncasso senden; er kann dann Porto und sonstige Auslagen, auch wohl^sih bis Disconto rechnen, aber er hak alsdann das Papier auf Kosten des Einsenders in Geld ver wandelt, er wird also auch dasGeld dem Committenten gut bringen müssen. Ist die von Herrn Rottncr ausgesprochene Ansicht Praxis bei sämmtlichen Herrn Commissionaircn, so scheint dieselbe als ein offen barer Mißbrauch, dem im Interesse der Committenten öffentlich widersprochen werden muß. S. Vorläufige Erwiderung auf die Auslassung des Herrn I. Reißmanw in Porto Mexre in Nr. 89 dieses Blattes Vor einigen Jahren wunderte der »r. Recke, dessen wiedcrwär- tiges Geschick in vielfacher Beziehung auch meine ganze Theilnahme erregt, nach Süd-Amerika aus, und fand endlich in Porto älls- Aro als Prediger und Lehrer ein bleibendes Asyl. In einer aus führlichen Schilderung der dortigen Verhältnisse, klagte derselbe ganz besonders über Mangel an geistiger Nahrung in seinem Wirkungs kreise und bat seine hier wohnenden Brüder inständigst, ihn darin zu unterstützen, die sich deßhalb nun an mich wendeten, wie ich dann solche literarische Bedürfnisse freundlichst ergebenst im Börsenblatte Nr- 61 v. I- von meinen geehrten Collegen erbeten habe. Außer meinen Jnscrtionsgcbührcn im Börsenblatt, Fracht- und Spesenkosten für die nur theilwescn Zusendungen einiger Collegen, habe ich selbst eine nicht unbeträchtliche Zahl Bücher und Muflka- lien beigesteuert, um den im fernen Weltheil weilenden Pilger theil- nehmend zu unterstützen; und nochmals Dank den menschenfreund lichen Spendern für ihre beigefügtcn geistigen Gaben! Ich glaube fest, daß dieselben auf keinen steinigen Boden gefallen. Wollte Gott, Herr I. Reißmann hätte wahr geredet, und es gäbe unter den 3000 Deutschen nur Reiche, keinen einzigen Armen — Herr vr. Recke würde sich dann sehr Wohlbefinden und nicht jene Unterstützung erbeten haben- Ob jene verkaufte Bibel eine Pracht- vderCanstein'sche ist, wird nicht gesagt, so viel ist aber gewiß, daß kein College mir dergleichen, am wenigsten unentgeltlich, für jenen einge- sandt- Sollte Herr vr. Recke, der wahrlich nicht auf Rosen gebet tet, als Ersatz für die enormen Spesen, jene Bibel und selbst ein an deres Buch, auch hier und dort an Bemittelte verkauft haben, so dürfte dies, wenn auch möglicher Weise nicht zu rechtfertigen, so doch zu entschuldigen sein. Ich habe übrigens die Reißmann'sche Aus lassung an ve. Recke's Brüder zur gelegentlichen Einsendung an denselben abgegeben, und mag darauf dessen eigene Erklärung abge- wartct werden- Anclam, den 9- September 1852. W. Dictze- Mißbrauch im Buchhandel. Das Börsenblatt Nr. 89 rügt in einem Artikel „neuester Bü cherbettel" einen Mißbrauch im deutschen Buchhandel, der theils ver anlaßt durch die Freigebigkeit seiner Genossen, theils durch die ver kehrte Ansicht im Publicum, die meisten Bücher kosteten im Her stellungspreis nicht viel, Gang und Gabe ist- So muthet das reiche Elberfeld nach dem Rundschreiben des Lehrer Hrn. Heuser, den Buch händlern zu, sie sollten ihre Verlagsartikel zur Begründung einer Stadbibliothek dort gratis verschenken. Waswird nicht sonstperJahr dergleichen gefordert! Am besten ist's gar keine Notiz davon zu nehmen und sparsam mit Freiexemplaren zu sein; denn in vielen Fällen werden sie von den Empfängern verkauft. So treiben es ge wisse Rezensenten, die sich Bücher einfordern, aber niemals daran denken, Rccensionen zu liefern, und wie frech es sonst noch getrieben wird, hat in derselben Nr. des Börsenblattes Herr Reißmann in porto- älleßi-e nachgewiesen, wo Zr-Ui» erbetene Biebcln zu theuren Preisen verkauft worden sind. — Sparsam die Frciexempl. und sonstige mildthätige Geschenke in Büchern ausgethcilt, sey die künftige Norm, und dies wird dem Geld beutel mehr nützen, und die Prellerei und sonst Aehnliches verringern. En t g e g ir u n g. Im Börsenblatts Nr. 89 S. 1237 fühlt sich ein Anonymus gedrungen, das Circulair des Jubilars, Herrn Lehrer Peter Heuser hier, zu begeifern, und war so freundlich uns ein Exemplar besagter Nummer franco unter Kreuzband einzusenden. Insofern unser Name in diesem „humanen" Artikel sigurirt, bemerken wir, daß wir uns mit größerem Rechte berufen glauben, ein nützliches und segensreiches Vorhaben zu empfehlen, als der Anonymus befugt zu sein glaubt, demselben störend und ver dächtigend entgegen zu treten. Was die Schmähungen gegen Elberfeld betrifft, so halten wir es süc überflüssig, darauf irgend etwas zu erwidern, da cs genugsam bekannt ist, welche Summen diese Stadt für alle wohl- thätigen und edlen Zwecke zu spenden stets bereit war und ist. Nicht von der Stadt Elberfeld, sondern von deren sehr ver dientem Mitbürger — welcher ein halbes Jahrhundert hier als Lehrer gewirkt hak — ist die Idee einer Stadtbibliothek in's Leben gerufen worden. Durch augenblickliche Abwesenheit Hrn. Heuscr's sind wir außer Stande, durch die Original-Subscriptions-Listen und sonstige Belege darzuthun, in welcher Act und Weise, durch Geld- und Bücher beiträge, Elberfeld seinen alten Ruhm des Gemeinsinnes bewährte. Diese Belege sollen aber, in kürzester Frist, erfolgen und bei unserm Herrn Commissionair zu Jedermanns Einsicht deponirt werden- Wie anders, bereits jetzt, ehrenwerthe Collegen dieses Unter nehmen beurtheilen und begünstigen, darüber liegen erfreuliche Mit- theilungen svor; eine der achtbarsten Firmen hat dazu circa 1400 Bände eingesandt und den Namen dieses Ehrenmannes wird unser Herr Commissionair Jedem auf Verlangen mittheilen. Wir vertrauen auf den ehrenhaften Sinn des deutschen Ge- sammtbuchhandels und empfehlen erwähntes Circulair zur Prüfung und Würdigung jedem humanen Collegen. Elberfeld, 7. September 1852. I. Loewcnstcin öic Co. Zur Ergänzung dcS Artikels „ans Leipzig" in Nr. 91 v. Bl. Zur richtigen Würdigung der in dem Artikel aus Leipzig in Nr- 91 dieses Blattes erwähnten Streitsache zwischen den Herren Reclam und Teubner scheint es nothwendig zu sein, Folgendes nachträglich zu bemerken. In dem von B. G. Teubncr im Buchhandel und im Publikum in großer Anzahl zuerst verbreiteten Prospectus seiner Bibeln, datirt vom Juli 1852, ist das Protokoll der Eisenacher Conferenz — welches übrigens auch im Kirchenblatt für das evangelische Deutsch land officieU abgedruckt ist — nicht wörtlich excerpirt, sondern eS sind, augenscheinlich um Niemandem zu nahe zu tretett, die Worte geändert, so daß die in Eisenach, als ohne alle Kritik gedruckt, bezeich- 190*
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