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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.08.1931
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- 1931-08-13
- Erscheinungsdatum
- 13.08.1931
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x° 186, 13. August 1931. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. b.Dtschn. Buchhandel. besprochen. Die Vorzüge des elektrischen Ätzens sin- danach sehr erhebliche. Man hat dabei viel mehr Ausdrucksmöglichkeiten als bei den alten Verfahren mit den Schaukelschalen oder den Schaukel radätzmaschinen. So kann man z. B. eine Kopie mit ausgeprägten Kontrasten so bearbeiten, daß die Atzung ein mehr flaches Aus sehen bekommt, während umgekehrt eine flaue Kopie so geätzt werden kann, daß sie kontrastreicher wird. Auch kann eine Platte mit schweren schwarzen Schatten mehr auf Grautöne abgeändert werden. Alle diese Effekte stehen unter sicherer Kontrolle des Ätzers, der alle Zwischentöne leicht Herstellen kann. Druckherstellung. ^ Zur Schnellpressen-Normung liegen jetzt Nocmblatt- Entwürfe vor, die, vom Normenausschuß für das graphische Gewerbe (Nagra) gemeinsam mit der Vereinigung deutscher Druckmaschinen- fabrikcu ausgearbeitet, bestimmt sind, der Fachwelt noch einmal Ge legenheit zur Nachprüfung der vorgesehenen Normen zu geben. Vor geschlagen wird die Beschränkung der Fabrikation auf vier Ma- schinenklassen, nämlich Klasse 1 für Papierbogen bis zu 515:730 mm (Normformate ^2, 62, 62), Klasse 2 für Papierbogen 61:860 mm (Nohbogen für Diu ^1), Klasse 3 für Papierbogcn 73:1030 mm (6 1, 6 1) und Klasse 4 für das größte Nohbogen-Diuformat ^0 — 860:1220 mm. Für die nach den Maschinengrößen einzurichtenden Schließrahmen sind ganze, halbe und Zwischengrößen genormt. Um ein Drucken ohne Durchschießen zu erzielen, sind verschiedene Einrichtungen geschaffen bzw. vorgeschlagen worden, die in der Hauptsache auf eine Verlängerung des Trockuungsweges in der Maschine ausgehen, wie z. B. der in unserer jüngsten Rund schau ermähnte »Panos-Trockenausleger«. Ein Erfolg mit dem ver längerten Auslaufweg setzt voraus, daß die Farbe auch in der ge gebenen Zeit entsprechend »trocknet«, sodaß der Druck nicht abliegt. Man will jetzt dem Problem mit systematischen Versuchen mit besonders geeigneten Farben auf besonders geeigneten Papieren bei kommen, und die C. Hostmann-Steinbergschcn Farbenfabriken in Celle sind seit längerer Zeit mit solchen Versuchen beschäftigt. Diese gehen von der Erkenntnis aus, daß der Trockenvorgang bei der Druckfarbe in dem »Wegschlageu« oder »Einschlagen« in das Papier und in der »Verharzung« auf der Oberfläche des Papiers besteht. Ist die Farbe eingeschlagen, so zieht oder liegt sie nicht mehr ab, und die Druckbogen können, wenn man jede Reibung und Schiebung vermeidet, gestapelt werden. Die Weiterverarbeitung von Druckbogen (Falzen, Heften usw.) kann aber erst nach der Ver harzung der Karbe geschehen, wozu auch bei Kunstdruckpapier drei bis zwölf Stunden gehören. Das Problem liegt also in dem Zu- sammcnpassen von Papier und Farbe, und die Versuche haben jeden falls schon ergeben, daß bei einem guten Zusammenpassen die Ein schlagszelten bis auf 26 Sekunden gedrückt werden konnten. Die Versuche haben andererseits ergeben, daß der Wärmetrocknung keine erhebliche Bedeutung beikommt. Wie der Offsetdruck sich regt, die Konkurrenz mit seinem älteren Bruder, dem Buchdruck, zu bestehen, dafür ergibt nicht nur der Fortschritt auf dem Gebiete der Reproduktionstechnik (s. oben), sondern auch die Tätigkeit der Maschinenkonstrukteure interessante Belege. Der Buchdruck ist im Nachteil durch die Zurichtezeit der Formen, die in der Regel den Flachdruck mit der Karrenbewegung bedingen, in der Voraussetzung besonders geeigneten Papiers bei Jllustrationsdruck und der umständlichen Herstellung der Druckformen dafür. Dem stellt der Offsetdruck sein Rotationsprinzip und seinen geringen Maschinenstillstand infolge Fehlens der Zurichtung gegen über. Seine Druckformen sind billig und rein photomechanisch her zustellen. Seine Druckresultate sind auch auf minderwertigen un- rauhen Papieren noch ruhig und geschlossen. Sein Druckpriuzip gestattet gleichzeitigen Schön- und Widerdruck, seine Kombinations möglichkeiten im Farbendruck sind infolge der Gummiübertraguny besonders günstig. Als Nachteil kommt das diffizile, chemische Ar beiten an der Maschine mit dem Kampf der Reaktion von Fett und Wasser in Betracht, wobei das Feuchten auch zu unsicherm Register führt. Alle Versuche, im Offsetdruck die Feuchtung auszuschalten, begegneten bisher ebenso großen Schwierigkeiten wie die Versuche im Buchdruck ohne Zurichtung auszukommen. Neue Wege scheinen aber zur Vereinigung der Vorteile beider Verfahren durch Kombi nationen zu führen. Wir haben bereits in unserer jüngsten Rundschau das »Trocken- o f f s e t v e r f a h r e n« erwähnt. Nach einem neueren Verfahren von Caspar Hermann, das W. Bretag in einem Vortrag in der Ber liner Topographischen Gesellschaft erwähnte, werden den Farben in bekannter Weise hygroskopische Stoffe bcigemischt, außerdem aber auch solche Substanzen, die den Farben ein starkes Abftoßungsver- mögcn gegenüber blankem Metall verleihen. Die mit solchen Mitteln 736 versetzte Farbe haftet deshalb nur auf den fetthaltigen Elementen der Offsetdruckplatte. Nach der Ansicht des Vortragenden liegt hier ein entschiedener Fortschritt vor, wenn auch das allgemeine Bedenken bestehen bleibt, daß bei Offsetdruck ohne Feuchtung die Drucke lang samer drucken. Auf »Buchdruck nach Offset-Art« gehen die Versuche von Hermann Vieth in Augsburg aus, d. h. auf eine Verwendung des Gummituches auch für Hochdruckformen zur Erzielung eines Rotationsdruckes. Uber seine seit 1929 angestellten Versuche hat Vieth im Märzheft des »Archivs für Buchgewerbe« ausführlich be richtet. Die neue Offsetpresse »Plano graf« der Roßweiner Ma schinenfabrik A.-G. in Roßwein zeichnet sich durch die Eigenart aus, daß sie keinen Plattenzylinder enthält, sondern von planen Zink platten über den Gummizylinder druckt. Die Herstellung der Form erfolgt unter Vermeidung einer Neproduktionsaufnahme durch direktes Kopieren des transparenten Originals auf das Zink. Bei undurchsichtigen Originalen kann mit Hilfe der Photographie oder auch des Typon-Verfahrens ein Film-Positiv hergestellt und dieses kopiert werden. Die Maschine arbeitet also in Verbindung mit einem Positiv-Kopier-Verfahren und eignet sich speziell zum Nachdrucken von Katalogbildern, Prospekten, Formularen, Zeichnungen und aller Art Druckarbeiten. Sie ist ganz besonders eingerichtet für den ratio nellen Druck kleinerer und mittlerer Auflagen. Die Formatgröße beträgt 50X70 cm. Die maximale Druckgeschwindigkeit beträgt 1800—2000 Drucke pro Stunde. Durch die Verwendung auch glatter Zinkplatten ist der Ausdruck feinster Raster-Arbeiten möglich. Neue Möglichkeiten für den Tiefdruck ergeben sich aus der Konstruktion von Platten-Tiesdruck-Rotationsmaschineu, durch welche die kostspielige Einrichtung für Kupferzyliuderätzung erspart wird. Wir haben in unserer jüngsten Rundschau die Schwartzkopf-Presse er wähnt. Nach demselben Prinzip gebaut ist die »Tiefdruck- Notations-Presse Dürer« der Maschinenfabrik von Richard Billhöfer in Nürnberg, die auch die Überlegenheit der Kupserplatte gegenüber dem Kupferzylinder ausnutzt. Gegenüber dem Kupfer zylinder erfordert die Kupferplatte keinerlei Bearbeitung. Damit entfällt der bedeutende Aufwand an Anlage- und Betriebskapital für die Einrichtung zur Bearbeitung der Zylinder und das mit jeder Materialverarbeitung verbundene Ausschußrisiko. Die Platten werden geschliffen und poliert, also ätzfertig bezogen: die Druckerei kann auch von der Einrichtung einer eigenen Ätzerei absehen und die Reproduktionen in photomechanischen Anstalten Herstellen lassen. Papierocrarbcitung. über die »Invasion der Kleinmaschinen«' bringt die Julinummer der Mitteilungen des Verbandes Deutscher Buchbinderei besitzer eine bewegliche Klage zum Abdruck, begründet durch die Fest stellung, daß die Fabriken für Papierverarbeitungs- und Buch binderei-Maschinen immer mehr dazu übergehen, kleine Schneide-, Heft- und Falzmaschinen zu bauen und diese möglichst zu automati scher Arbeit durchzubilden. Die Anschaffung dieser Maschinen bedeute eine Gefahr für die Buchbinöereibetriebe, da ihnen dadurch die Ar beiten, die sie sonst von Buchdruckereien erhielten, allmählich ver loren gingen. Bei der hier angedeuteten »Gefahr« handelt es sich aber um eine Entwicklung, die sich notwendig aus dem technischen Fortschritt er gibt. Die Teiröenz zur Kleinmaschine und zur vollautomatischen Maschine ist eine natürliche und besteht für alle Zweige der Fabri kation und Materialverarbeitung. Auch die Schriftgießer haben nicht verhindern können, daß Schrift- und Satzguß auf solchem Wege wieder zum Buchdruckereibetrieb zurückgewandert sind, während andere Techniken, wie z. B. die oben erwähnte Herstellung von Kupfertiefätzungen, infolge technischer Differenzierung an Spezial anstalten gehen. Gefahren für den einzelnen Betrieb können nur durch rechtzeitige Umstellung vermieden werden. Spezialisierung und Generalisierung sind die beiden Pole der Entwicklung, die je nachdem richtunggebend in die Erscheinung treten. Wir haben an dieser Stelle wiederholt auf die Erscheinung der Satzfabriken aufmerksam gemacht, die unzweifelhaft eine große Bedeutung als Sonderbetrieb gewinnen werden, wenn die »Kleinsetzmaschine« ihre technische Ausreifung erlangt haben wird. Daß unter den derzeitigen Verhältnissen auf dem Gebiete der Papierverarbeitung der Zusammenschluß das Zeichen der Zeit ist, kann nicht überraschen. In jüngster Zeit hat sich die Großbnch- binderei Th. Knaur in Leipzig, die über 80 Jahre besteht, mit der Firma Hübel L Deuck zusammengeschlossen. Die Großbuchbinderei Rost, Sens L Co. in Leipzig ist in den Besitz der Spamerschen Buch binderei übergegangen, während einige andere Großbuchbindereien ganz geschlossen haben, wie z. B. im Laufe des vergangenen Jahres
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