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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.08.1931
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1931-08-13
- Erscheinungsdatum
- 13.08.1931
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- Deutsch
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186, 13. August 1931. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn Buchhandel. mäßig im Vereinsgasthaus (mit Frühstück Mk. 3.—). Der Kursus nimmt am Mittagstisch des Börsenvereins (Mk. 0.75) teil. In Fällen besonderer Bedürftigkeit kann Beihilfe beantragt werden. Um einen Überblick über die voraussichtliche Beteiligung erlangen zu können, sind unverbindliche Voranmeldungen an die Geschäfts stelle des Börsenvereins, Leipzig, Gerichtsweg 26, schon jetzt will kommen. Verkaufsausstellung auf der Leipziger Baumesse. — Im vorigen Jahr hat sich die Leipziger Baumesse G. m. b. H. an verschiedene buchhändlerische Organisationen gewandt, um eine Ausstellung bau technischer Literatur ins Leben zu rufen. Die Aktion scheiterte aber an der Kostenfrage und an dem Mangel an Interessenten. Die Leip ziger Baumesse G. m. b. H. versucht nunmehr ohne Hilfe der Buch- häudlervercine ihren Ausstellungsgedanken in die Tat umzusetzen und zwar in Form einer Verkaufsausstellung. Aus den uns zu gehenden Zuschriften ersehen wir, daß die Anregung der Leipziger Baumesse G. m. b. H. einerseits als unerwünschte Behelligung, andererseits als Jnteressenschädigung derjenigen Verleger und Buch händler empfunden wird, die schon jetzt im Rahmen der Technischen Messe Bnchausstellungen veranstalten. Wir können deshalb eine Beteiligung an der von der Leipziger Baumesse G. m. b. H. geplanten Verkaufsausstellung nicht befürworten. Süddeutsche Gastwirts- und Nahrungsmittelmesse vom 5. bis 14. September 1931 in Stuttgart. — Der Firma JuliusWeise's Hofbuchhandlung, Stuttgart, Fürstenstr. 1, wurde die Einrichtung der literarischen Abteilung übertragen. Es findet zu gleich ein Bücher- und Zeitschriftenverkauf statt. Die Firma Weise bittet gemäß heutigem Inserat um Übersendung von Prospekten über einschlägige Bücher und Zeitschriften. Vermittlung von buchhändlerischen Messeaushilfskräften für die Herbstmesse 1931. — Wie uns die Stellenvermittlung des Allgemeinen Deutschen Buchhandlungsgehilfen- Verbandes (Fachgruppe Buchhandel im D.H.V.) mitteilt, ver mittelt sie auch für die Leipziger Mustermesse buchhänülerische Aus hilfskräfte kostenlos. Da die Stellenvermittlung fachmännisch geleitet wird, ist sie jederzeit in der Lage, auf die Bedürfnisse der einzelnen Firmen einzugehen. Wir empfehlen, sich bei Bedarf von Aushilfs kräften für die Herbstmesse rechtzeitig an diese Vermittlungsstelle zu wenden. Die Stellenvermittlung befindet sich: Leipzig C 1, Hospital- straße 25,'Fernruf 62 916. Gesellige Vereinigung Leipziger Buchhändler. — Der Vollzugs ausschuß der Diktatur zur Erhaltung mitteldeutscher Lebensbejahung (Vollzugskommissar unser allverehrter Kollege Georg Merseburger) hatte kürzlich eine »Notverordnung! 1900 Jahre mitteldeutsche Kul tur Leuna — Merseburg — Lauchstädt Gegenwart — Vergangenheit — Goethezeit Ein Tagesausflug der Geselligen Vereinigung Leipziger Buchhändler am Sonnabend, dem 4. Juli 1931« erlassen und an die sem Tage, dem Befreiungsfest der mächtigsten Republik der Erde, drakonisch so vollzogen, daß es ein »Staat« zu nennen war. Also etwas Großes in einer Zeit, in der viele Leute meinen, daß vom Staate nicht mehr viel zu halten sei. Heil! deshalb ihm, dem Vor kämpfer gesellig-buchhändlerischer Kulturerfüllung und herzlichen Dank! Der Ablauf der Geschehnisse: morgens 8.15 Uhr Abfahrt von etwa sechzig teilnehmenden Mitgliedern der Geselligen Vereinigung Leipziger Buchhändler in 2 großen Kraftwagen nach Leuna, einem kleinen Dörfchen, das vor dem Kriege im, wie man heute sagt, mittel deutschen Lebensraum, auf der Landkarte und in wenigen Geographen gehirnen ein kümmerliches Dasein fristen mußte, das aber heute, am Ende gar schon auf dem — Mars in den Gazetten genannt wird; denn Mars nimmt bekanntlich starken Anteil an Geheimnissen, vor denen mancher Mitteleuropäer in den Knieen schlottert, wenn Radi kale von chemischer Rüstung flüstern. Das Ammoniakwerk Merseburg, sagenhaft in seiner Größe, ließ hinter hohen Mauern seine gewaltigen Anlagen, seine unheimlichen Niesenöfen, sein Nätselgewirr von Röhren, die sekreten Mammut behälter und weithin sichtbar die majestätische Front der 11 Schorn steine auf uns wirken. Man roch die im Zaum gehaltene Wirkung unheimlicher chemischer Patentschriften, pilgerte ein wenig verschüch tert an diesem langgestreckten Riesenzentrum nicht entfesselter Energie entlang in das lieblichste aller Waldbäder, das die frischgebackene Ge meinde Leuna — sie besteht heute aus mehreren Dörfern, die sich zu sammengeschlossen haben — am Rande eines kleinen Wäldchens in die sonst mit Schönheit nicht begüterte Landschaft gezaubert hat. Die Kühle des Quellwassers, nur leicht erwärmt in der Schwüle des Tages, war eine prächtige Erholung nach der Besichtigung 738 schmucker Arbeiter- und Beamtenhäuser, schöner Gemeinschaftsbauten, die in Leuna kürzlich errichtet worden sind; so die katholische und die evangelische Kirche, Prachtbauten bescheidener aber wirkungsvoller Profilierung mit ruhigen Flächen, stimmungsvoller Innengestaltung geschmackvoll in Farbe und Form; so eine Gegenwartsschule, der Stolz der Gemeinde, hoffentlich schon bezahlt, mit luftigen, Hellen Klassen, sauberen Linoleumgängen und einem Bad von vorbildlicher Hugiene. Die uns zugeteilten Gemeindebeamten entledigten sich ihrer Führeraufgabe mit Geschick und Sachkenntnis. Sie geleiteten die baderfrischten und hungrig gewordenen Teilnehmer zum großen Ge- sellfchaftshaus der Leunawerke. Es birgt einen großen Vortragssaal für Theater- und Lichtspielzwecke, ferner eine Gaststätte für Beamte und Gäste des Werkes, das zuzeiten 29000, heute nur noch knapp 10 000 Personen beschäftigt. 750 Millionen Mark sollen in den An lagen investiert sein, die in der Hauptsache Ammoniumsulfat, Ammo niak und Benzin aus Kohleverflüssigung erzeugen. Im großen Speise saal des Gesellschaftshauses wurde die Gesellige Vereinigung Leip ziger Buchhändler von dem liebenswürdigen und hilfsbereiten Ge meindevorsteher Cornely mit warmen Worten zur Mittagstafel emp fangen. Im Anschluß ließ die Direktion des Werkes einen Besich tigungsfilm im Vortragssaal zeigen, der die Teilnehmer eines an strengenden Fußmarsches von 3 Stunden enthob (solange würde eine Besichtigung gedauert haben) und dem technisch weniger Interessierten eine willkommene Ruhepause in erholender Dunkelheit gewährte. Kaum war der Film vorüber, so ertönten die Abfahrtssignale und wohlverdiente Dankeswvrte, und fort ging es nach der Stadt der 42 Bischöfe, dem tausendjährigen Merseburg. Die sehr gehaltreiche Führung durch diese kulturgetränkte Stadt begann mit einer erfri schenden Kaffeetafel. Die Gesellschaft wurde mit dem freundlichen Herrn Pfarrer Riem vom Dom zu Merseburg bekanntgemacht, der die Leitung übernahm, nachdem eine zu spät eingetroffene Kaffeemusik kapelle noch eben Gelegenheit nehmen konnte, beim Ausbruch ihre erste und damit auch letzte Weise erklingen zu lassen. Herr Pfarrer Niem ebenso wie sein Küster, Herr vr. Fürbringer, der den Doktorhut auf Grund seiner archivalischen Leistungen erworben hatte, erwiesen sich als sehr genaue Kenner aller kulturhistorischen und künstlerischen Zu sammenhänge, mit denen die Geschichte Merseburgs verwoben ist. Nach kurzer Wanderung durch die betriebsame Stadt geriet man in die abgelegene Ruhe des Domkreuzgangs von schönster Stimmung, die so weit weg von oberdeutscher Landschaft und Gesinnung kaum zu ver muten war. Nach einem Besuch der frllhromanischen Krypta geleite ten uns die um eine lebendige, nur das Wesentliche zeichnende Be lehrung verdienten Führer zum Schloßhof. Mit einem Gang durch den Schloßpark, nicht ohne den sprichwörtlichen Raben begrüßt zu haben, schloß der Besuch nach der Besichtigung einer wohlerhaltenen, sehr schönen romanischen Kirche jenseits der Saale. Die Großkraftwagen walteten wieder ihres Amtes und beförder ten uns bei veränderlicher Witterung, die des öfteren zum Verdeck exerzieren und lustigen Auf- und Abspannen von Regenschirmen zwang, nach dem Goethebad Lauchstädt und seinem kleinen Kammer theater, das Goethe selbst als Intendant des Großherzogs hat erbauen lassen, um eine klassische Stätte der Schauspielkunst zu schaffen. Der beredte Verwahrer dieses lieblichen aber stationären Thespiskarrens ließ uns in alle Baugeheimnisse sehen, während Kollege Merseburger die prächtige Akustik von der Bühne aus mit Goethe-Zitaten demon strierte. Unterdessen winkte die schöne Terrasse des Kurhauses inmit ten eines alten imposanten Parks zur Abendtafel und einer erfreu lichen, wenn auch bescheidenen Tanzbowle, die uns die Vereinskasse spendete. Ein Trink- und Trostlieö ersetzte eine versäumte Sehens würdigkeit der besuchten Bischofsstadt, nämlich einen Merseburger Zauberspruch. Es war ein rollendes Hindernisrennen, geritten von dem edelblütigen Pegasus des Kollegen Fritz Weg, zu singen nach der Melodie eines Volksliedes aus dem XX. Jahrhundert: »Im weißen Rößl am Wolfgangsee«. Unter diesen und anderen Trostspenden nahm der ereignisvolle und für alle Teilnehmer höchst genußreiche Tag ein fröhliches Ende. Ein Herrn Merseburger ausgebrachter Dank für diesen Ausflug und für die vielen früheren schönen Gemeinschafts- Unternehmungen, deren glückliches Gelingen wir alle seiner Sorge verdanken, veranlaßte diesen zu seinem Dankeswort in Gestalt schöner Goethestrophen. L. 8. Aus Italien. — Eine Fusion, von der man in den Kreisen der italienischen Verleger schon seit längerer Zeit sprach, wird jetzt öffentlich bekanntgegeben. Es handelt sich um folgende Firmen: 8. Istituto Oiovsnul Ireeeani, Lrstetlj Ireves, Oasa Läitriee ä^rte Lestotti e lumlninelli und die ^nonima Librsria Ita- liona. Die genannten Gesellschaften werden zu einer neuen Gesell schaft zusammengeschlossen, welche den Namen »8ooietä ^nonima IreeeLni-l'reves-l'ummiii'elli« führt. Auf dringliches Ersuchen der zuständigen Körperschaften ist der Zusammenschluß als notwendig
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