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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.12.1851
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- Erscheinungsdatum
- 23.12.1851
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- Deutsch
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1615 1851.) Herausgeber sehr danken müssen. Was P- für die Griechen that, wird uns ausführlich erzählt; daß es nicht an unangenehmen Erfah rungen dabei fehlte, zeigen uns die Mittheilungen ebenfalls. Die letzten 2 Abschnitte dieses Buches führen die Ueberschriften: Die religiösen Gegensätze der Zeit, und: Die kirchlichen Gegensätze der Zeit. Was wir schon oben gesagt, P. sei ein durch und durch evangelischer Christ gewesen, das finden wir in diesen Abschnitten, die wiederum viele Briefauszüge enthalten, voll kommen bestätiget. Sein reger Geist verfolgte aufmerksam die Be wegungen auf dem kirchlichen und religiösen Gebiete, und auch über diese wechselte er Briefe mit Freunden, wie mit Merle d'Aubigne, Graf Moltke u. a. Ihm, als Verleger von Stolberg's Religionsge schichte, wurde oft der Vorwurf, daß er zum Katholicismus Hinneige, gemacht, insbesondere verketzerte ihn der alte Voß, und gegen die sen trat er auch öffentlich auf. Dieser Vorwurf wird glänzend wi derlegt auf S. 347 u. f. Wie P. als Verleger in dieser Beziehung handelte, das zeigt uns ein Brief an einen Katholiken der ihm eine Uebersetzung von La Mennais esssx« sur 1'inllilseronee anbot. Seite 349 u. f., wo P. ganz besonders seine Ansichten über Protestantis mus und Katholicismus darlegt, wollen wir daher ganz besonderer Be achtung empfohlen haben. Wir trennen uns ungern von diesem 4. Buche, das uns der Anregung so manche giebt; so manche Ansicht drängt zu Parallelen mit unfern Tagen unwillkürlich hin, und am Ende desselben fragt gewiß mancher Leser mit uns: Wo ist heut ein Perthes? Das 5. Buch führt uns in: Perthes' Familienleben bis zur Verlegung seines Wohnsitzes von Hamburg nach Gotha imJahr 1822, ein. Carolinen's Bild, das uns in die sem Bande noch nicht besonders hervorgehoben entgegentrat, erscheint uns nun im Glanze der zartesten Gatten - und Mutterliebe. Ihre Briefe an ihre verheiratheten beiden ältesten Töchter und an den älte sten Sohn Matthias bilden den fast ausschließlichen Inhalt dieses Buches und nur die notlnvendigsten historischen Verbindungen der selben unterbrechen die Briefauszüge. Die trefflichste Gattin, die liebende, immer sorgende, rathende Mutter spricht aus denselben, und sie geben uns dies edle fromme Gcmüth so treu und klar, daß jede Schilderung ihres Charakters ganz überflüssig gewesen wäre. Die rührend fromme Liebe zu ihren Angehörigen, die sich in jeder Zeile ihrer Briefe ausspricht, bewegt aufs Tiefste, und P. konnte mit vollstem Recht an seinen Sohn Matthias schreiben: „Lies oft die Briefe Deiner Mutter, sammle Dich an ihrer Frömmigkeit, bewahre Dein Herz nur rein, damit Dir das Gebet nicht fremd werde; dann magst Du frei forschen. Caroline sehnte sich sehr mit ihren beiden ältesten in Gotha verheiratheten Töchtern zusammen zu leben und P. hat seit einiger Zeit schon zu Auseinandersetzung der Geschäfts verhältnisse mit Besser Anstalten getroffen, sie sollte diesen Umzug jedoch nicht erleben; seitdem Sommer des 1.1819 nahm eine Krank heit, die seit 1813 ihren Körper ergriffen hatte, einensehr bedenklichen Charakter an, und am Abend des 28. Aug. 1821 machte ein Ner venschlag dem Leben dieser frommen Frau ein Ende; ohne großen Todeskampf ging die edle Seele nach jenem besseren Leben über- Die ser schwere Verlust scheintP. noch mehr bestimmt zu haben, sein liebes Hamburg zu verlassen; wie schwer es ihm aber dennoch ward, davon geben die Briefauszüge auf S- 434 und 435 Zeugniß; wenige Tage vor dem 20. März 1822, an welchem P. nach Gotha übersie delte, schrieb er an die Gräfin Louise Stolberg: „Die Tage sind da, in denen ich auf immer Haus und Ort verlassen soll, wo mir, so weit es hienieden möglich ist, der Segen eines innern Lebens durch Liebe und Geist zu Theil geworden ist; mein Herz ist in Jammer versunken und ich vertraue in Demuth, daß Kraft mir gegeben werde; Ih nen, meine geliebte, theure mütterliche Freundin, reiche ich noch ein mal aus alten Verhältnissen und Umgebungen die Hand." Hiermit schließt der zweite Band, den wir allen Lesern des er sten wohl nicht erst empfehlen dürfen, doch denen, die das Werk noch nicht einmal im ersten Bande kennen, sei es hiermit in Erinnerung gebracht. Wenn auch wieder 2 Jahre verrinnen, ehe der 3. Band uns erfreut, so wollen wir zu keiner Eile antreiben, da eine so ge diegene Arbeit ihre Zeit haben will. Nicht allein unter Buchhänd lern, sondern, wie der Schreiber dieser Zeilen aus Erfahrung bezeu gen kann, unter allen Gebildeten hat diese Biographie solches Inter esse erweckt, daß wir stolz daraus sein können, daß ein Standesge nosse den Grund dieses Lebensgemäldes bildet, dem ein dankbarer Sohn den Rahmen gab. Eduard Berger. Merkwürdig wie theuer l Es wird schon vielfach übel empfunden sein, welch einen Noth- stand es ausmacht, daß eine Verbindung mit den vereinigten Staa ten, einem Lande, das ein so unabweisliches Glied der Circulation unserer Bedürfnisse geworden, noch so antediluvianisch ist, daß der Staat nur die Versendung von Briefen dorthin vermittelt, wir aber selbst bei dem kleinsten Packetchen, das wir hinüber wünschen, der Willkürherrschaft der Spedition anheim zu fallen haben. Von den Kosten, so dabei auflaufen können, will ich mich hier durch ein liebliches Beispiel bei Herrn Merkurius insinuiren- Dem sehr verehrt. „Kölner Verlagsverein zu Köln," großes Spe- ditions- und Commisstonsgeschäft (Chef Herr F- C. Eisen), über machte ich im Febr- d. I. ein etwa pfundschweres Packetchen für Herrn Theod. Kaufmann in Newyork zurFranco - Besorgung, nachdem mir auf meine Erkundigung die Kosten derselben mit 2 firirt waren. Unterm 13. Juli erhalte ich aber noch folgende besondere Be rechnung über diesen Gegenstand: „Frankatur (annähernd" fkiö. früher war mir der Preis fest angegeben und Noch dazu bemerkt, die Seeversicherung sei dabei eingeschlossen.f) „für 1 Packet nach Neuyork 2 —S-s. „Postporto 11L, Provision 2Vs S-s .... — „ 4 „ „Nachzahlung (!) an Frankatur für das Packet nach Newyork — ,, 13 „ Diese kleine Rechnung hätte mich aber gewiß nicht zur Abfas sung dieses nützlichen Aufsatzes gebracht, wenn mit ihr nur auch das unschuldige Packetchen bezahlt gewesen wäre. Dagegen meldete mir Herr Kaufmann, wie er 4 Dollars für dasselbe hätte ent richten müssen! Ich wandte mich sofort mit der Bitte um Auf klärung an den Commissionär des Köllner V.-Vereins — er blieb stumm, ich schrieb zum zweiten mal am 29. Sept. — er blieb stumm, also daß sich diese Sache in große Düsterheit wickelte. Ich schrieb zum dritten Male am 12. Novbr. und drohte bei abermaligem Aus bleiben seiner Illustration mit Bekanntmachung seiner Francatur (?) in diesem Blatte, welche denn hier, bei seinem fortgesetzten Still schweigen, erfolgt. Obiges Factum wird Jedermann in Benutzung derartiger Spe dition äußerst vorsichtig zu machen im Stande sein- Decbr. 1851. Jo h. Hein r. Schulz in Düsseldorf, Bülcher-Verbote in Rußland. Im Monat August 1851 wurden verboten: (Die mit einem * * bezeichnten Bücher sind ganz verboten-) Bertholdi, Börse und Salon. Grimma. Seite 97. Dropsen, das Leben des Feldmarschalls Vork. Berlin. 1. Bd. Seite 190—92 u. 420. * Fontane, Gedichte. Berlin-
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