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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.11.1851
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 28.11.1851
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- Deutsch
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1468 103 Damals belief sich die Zahl der Mitglieder bereits auf 207, welche zusammen 258 Thlr. 10 Sgr. an jährlichen Beitragen, 91 Thlr. 10 Sgr- an Beiträgen ein für allemal, und 41 Thlr. an Verlagsbeitcägen gezeichnet hatten- Seitdem ist die Anzahl der Mit glieder auf 405 mit einer jährlichen Beitragssumme von Thlr. 382 gewachsen. Daß der Verein, seiner Tendenz nach, auch nicht ohne Widerspruch geblieben ist, muß hier billig erwähnt werden; viele ehren- werthe Firmen vermissen wir noch in diesem Verzeichniß; einige haben geradezu erklärt, daß ein solcher Plan nicht mit ihren Ansichten über einstimme, anderescheinen dies durch ein gänzliches Stillschweigen ausdrücken zu wollen. Ja ein „Nicht-Mitglied", als welches sich der Schreiber eines Aufsatzes im Börsenblatt 1839 Nr- 30 kund giebt, sagt geradezu, man solle eher dafür sorgen, daß es keine Hilfs bedürftigen und Arme, oder gar Bettler unter uns gäbe, als für solche Anstalten, die den Bettel nur vermehren und dem Leichtsinn zur Ressource dienen. Als Abhülse des Nothstandes wird freilich nichts weiter vorgeschlagen, als daß man die Zahl der Lehrlinge verringern vnd Prämien für tüchtige junge Leute zu weiterer Ausbildung ertheilen solle. Der Verfasser hat aber gewiß nicht bedacht, daß er hier zur Lösung einer Aufgabe aufgefordert hat, die zu lösen, so lange die Welt steht, noch keinem Staate und noch keiner Corporation gelungen ist, daß bei aller Ausbildung der einzelnen Mitglieder eines Standes und bei der denkbar geringsten Anzahl, die dazu hcrangezogen wer den, doch immer und ewig wahr bleiben wird, daß auch der thätigste, tüchtigste und gewissenhafteste Mann durch unverschuldetes Unglück, durch Krankheit, durch die Gewissenlosigkeit Anderer, in Noth und Armuth gerathen, daß er eine mittellose Wittwe und unversorgte Wai sen hinterlassen kann. Hätte er dies bedacht, würde ein weniger liebloses Urtheil über solche Vereine aus seiner Feder geflossen sein, und er würde sich des Bibelspruchs erinnert haben: „Seid barmherzig, wie euer Vater im Himmel barmherzig ist" — und dieser Vater im Himmel läßt seine Sonne scheinen über Böse und Gute und regnen über Gerechte und Ungerechte. Daß aber unser Verein nicht ein willenloses Werkzeug für Gewohnheitsbettler sei, sondern seine Gaben nur an wirklich Bedürftige nach einer sorgfältigen Prüfung ertheile, mag die einfache Thatsache bekräftigen, daß von den bis zum letzten Rechnungsabschluß vom 31. März d. I. verausgabten 531 Thlr. 15 Sgr- 250 Thlr. an Wittwen und Waisen, deren Bekleidung, Unterricht u. s. w., 129 Thlr. 15 Sgr. an alte verarmte, aber rechtschaffene Buchhändler; theilweise zur Beerdigung eines derselben, und 152 Thlr- an alte wackere, aber nicht mehr dienst - und erwerbsfähige Gehülfen vertheilt worden sind- Dabei ist kein Hülfsbedürftiger, der sich gemeldet hat, ohne Unterstützung geblieben, und dennoch möglich geworden, 600 Thlr. zum Reserve-Fonds zurück und in zinstragenden Staatspapieren anzulegen. Es ist mithin sicher anzunehmen, daß der Verein unter zweckmäßiger Verwaltung einen gedeihlichen Fortgang behalten und ferner segensreich Wicken werde. L. Vorwort zum Statute vom 26. October 1831. Zwar hatte sich unser Verein unter dem Schutze des Statutes vom 1- Juli 1841 ferner ausgebildet und gehoben, doch aber war das Bedürfniß zu einer Revision desselben schon seit langer Zeit fühlbar gewesen, und schon unser ehrenwerther verstorbener Vorsteher Enslin hatte die nöthigen Schritte dazu gethan. Verschiedene Hindernisse waren bisher dem entgegen, unter denen als die hauptsäch lichsten: die lange schwebenden Verhandlungen über die projectirte Bu ch ha nd ler-Wittwencasse, die lang andauernde Kränklichkeit Enslin's, die Unmöglichkeit, eineGeneralversammlung nach Z. 12 des alten Statuts in Leipzig zusammenzubringen und Andere zu nennen sind. Nachdem sich nun der Vorstand nach dem Tode des frühem Vorstehers am 30. Juni d. I. provisorisch constituirt hatte, ging er nicht allein sogleich an die nöthige Revision der Statuten, sondern beschloß auch nun sofort eine Generalversammlung nach Ber lin *) einzuberufen und dieser 1. die Bestätigung des bis dato provisorisch fungirenden Vorstandes anhcimzugeben, und derselben 2. den von ihm revidirten Entwurf der Statuten zur Discussion und respectiven Annahme vorzulegen und zu empfehlen. Diesem Beschlüsse wurde durch die Einberufung der Versammlung vom 1. Oct. d. I. und der darauf folgenden Abhaltung der selben vom 26. Oct. d. I- genügt, woselbst nicht allein die vorgeschlagene Bestätigung der Vorstandsbeamten, sondern auch die Annahme des nachfolgenden jetzt allein geltenden Statuts (laut Bericht über dieselbe vom 26. Oct. 1851) erfolgte. Der Verein hat in dem Zeitraum vom 1. Juli 1841 bis jetzt, also seit 10 Jahren, mannichfach Betrübendes, aber noch mehr des Erfreulichen erfahren. Durch den Tod schieden aus der Mitte des Vorstandes: Herr George Gropius, der Stifter des Vereins, im April 1842; Herr vr. Th. Chr. Fried. Enslin, der Vorsteher des Vorstandes seit dem Bestehen des Vereins, also seit dem 19. Sept.1838, im Mai 1851; Ausgeschieden sind aus demselben: Herr T. Trautwein, wegen Kränklichkeit am 12. Juni 1845; Herr Herm. Schulze, wegen Verzugs nach Leipzig am 10. Sept. 1850. Letzterer hat bei seinem Ausscheiden jedoch erklärt, seine Theilnahme an den Arbeiten des Vorstandes sortsetzen zu wollen und er leistet diesem in anerkennenswerther Weise fortwährenden Beistand. Eingetrctcn sind dagegen in den Vorstand- Herr L. Oehmigke, Herr G. Winckelmann und Herr R. Gaertner, so daß derselbe nach Enslin's Tode seit dem 30. Juni d- I. folgender maßen zusammengesetzt und durch die Generalversammlung vom 26. Oct. d. I., wie schon oben bemerkt, nun auch bestätigt ist. 1. Herr E- S. Mittler (im Vorstande seitdem 19.Sept. 1838), Vorsteher, 2. Herr G. W. F- Müller (im Vorstande seit dem 19. Sept. 1838), Secretair, 3. Herr L. Oehmigke (im Vorstande seit dem 2. Juli 1842), Cassirer, 4. Herr G. Winckelmann (im Vorstande seit dem 10. Sept 1850), Prüfungs-Commissarius, 5. Herr R. Gaertner (im Vorstande seit dem 6. April 1851), Prüfungs-Commissarius. *) lt. Beschluß der Generalversammlung des Bdrsenvercins in Leipzig vom 24. April 1842. Abänderung des §. 12 der Dereinsstatuten betreffend. Börsenblatt 1842, Nr. 42, S. 1069.
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