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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.11.1851
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 11.11.1851
- Sprache
- Deutsch
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1375 1851.^ Heine'S Romancero und Faust zum herabgesetzte» Preise! Kaum haben obige Bücher die Presse verlassen und sind noch nicht einmal in der Bibliographie des Börsenblattes an gezeigt, auch wohl erst in wenigen Buchhandlungen als Neuigkeit angekommen, so liest man schon in den Berliner Zeitungen die An kündigung der Gesellius'schen Büchcrhandlung: „Heine's Roman- cero statt 2 für 1 18 SA, Heine's Faust für 20 SA" (statt 25 S-/ü.) Die Ladenpreise sind obendrein Netto-Preise, und doch werden die Bücher dem Publikum 20 N billiger angeboten. Geht das so fort, so werden wir es bald erleben, daß die Ber liner Antiquar-Preise dem Publikum als Norm gelten, und nicht die Ladenpreise, welche der Verleger ankündigt. Die Sortimentshandlungen der Provinzialstädte, welche in der Unmöglichkeit sind, cs den großen Antiquaren der Hauptstadt gleich zu thun, werden bald nur den Beruf haben, ihren Kunden die Novitäten zur Ansicht mitzutheilen ; eine Kleinigkeit wird behalten, damit die so bequem nahebei fließende Ansichts-Quelle nicht versiege. Die Haupt-Einkäufe macht aber der bemittelte Bücherkäufer nicht bei seinem Ortsbuchhändler, der ihn so bereitwillig in den Stand setzte, die Bücher vorher zu prüfen; nein ! der Kunde schreibt an den Antiquar in der Hauptstadt, oder besucht ihn persönlich auf einer Vergnügungsreise, und kauft dort dieselben Bücher, welche er dem Ortsbuchhändler kurz zuvor mit schönstem Dank zurückgegeben hatte. Dem Sortimentshändler der Provinzialstadt bleiben zu gu ter Letzt nur solche Käufer, welche nicht so bei Kasse sind, um vom Antiquar baar kaufen zu können, welche einen zwei - und mehrjähri gen Credit in Anspruch nehmen, oder wenn sie innerhalb Jahres frist zahlen, einen Rabatt verlangen, der keinen erheblichen Gewinn übrig läßt. — Daß die Parthie-Preise, welche die Verleger stellen, die beregten Uebclstände erzeugen, liegt auf der Hand. Die oft mals ausgesprochene Absicht der Verleger, durch die Parthiepreise den Svrtlmentshändlern einen Vortheil zuzuwenden, der lediglich den letzteren zu Gute kommen soll, wird geradezu vereitelt, wenn einzelne Exemplare dem Publikum nach Maaßgabe desParthieprei- ses, öffentlich zum herabgesetzten Preise angeboten werden. Möch ten daher die Verleger, denen daran gelegen ist, auch die mittleren und kleinern Sortimentshändler leben zu lassen, bei der Offerte von Par- thiepreisen gleichzeitig die Bedingung stellen, daß eine öffentliche An kündigung herabgesetzter Preise nicht stattsindcn dürfe. Noch besser aber wäre es, wenn die Verleger gar keine Partiepreise stellten, son dern lieber einzelne Exemplare gegen baar mit erhöhtem Rabatt ab gäben und bei successiver Abnahme von einer Anzahl Exemplaren innerhalb Jahresfrist Freiexcmvlare gewährten- Dann könnte der Sortimcntshändler seinen Kunden gegen baare Zahlung auch eine Preis-Ermäßigung zusichecn, und brauchte die Eoncurrcnz der An tiquare weniger zu fürchten. Die Verleger kommen auf diese Art sicherlich nicht zu kurz; manche haben dies auch eingesehen und ge währen schon solche Bedingungen. Zur Heilung der offenen Schä den, woran der Sortimcntshandcl laborirt, könnten die großen Ver leger sehr viel beilragen, wenn sie es vermeiden wollten, durch Be günstigung der Schleudere!, selbst die Axt an die Wurzel des Bau mes zu legen, der nicht blos für den Augenblick, sondern für die Dauer Früchte bringen soll. D. Die Ladenpreise haben aufgehört!! Heine's Romancero und Faust sind soeben erschienen: vielleicht daß diese Zeilen eher noch einzelnen deutschen Buchhand lungen zugehcn als die neuen Bücher! die Berliner Sorti mentshandlungen zeigen das Eintreffen derselben eben mit Angabe der Ladenpreise an: Romancero 2Faust 25 SA! Zwei Tage daraus kommt schon die bekannte Gsellius'sche Buchhandlung und bietet in den Zeitungen aus: Romancero zu 1 >/)18SA! Faust z u 20 SA!! Eine gefeierte Autorität im Buchhandel meinte vor noch gar nicht so langer Zeit, solchem Gelreibe müßte der Buchhandel mit Indignation gegenübertreten und, ich weiß nicht wie, brandmarken! Du lieber Gott, — die Gsellius'sche Buchhandlung wird diese In dignation und Brandmarkung aushaltcn: wird ihre Romancero und Faust verkaufen und die anderen Berliner Buchhandlun gen!!!!!! Wenn die Gsellius'sche Buchhandlung wüßte, daß, sobald sie mit Auspreisungen der Art kommt, sämmtliche Berliner Firmen die Bücher zu den Kostenpreisen anzeigten sie würde die Schleudereien lassen!! sic weiß aber jetzt, woran sie ist, und darum : die billigsten Bücher bei Gsellius !! * * * Uebcr Verkleben der Bücher. In Nr. 93 d. Bl. wird die Neuerung des Herrn O. Wigand, dem Durchlesen seiner Veclagswerke durch Papierband vorzubeugen, als erfreulich bezeichnet. Ohne die Nothwendigkeit oder Zweckmäßigkeit derselben zu be rühren, möchte ich nur fragen, wie es Herr Wigand mit den Exempla ren hält, die er nach Rußland versendet, da dort, wie bekannt, keinem Buchhändler irgend ein Buch von der Censur verabfolgt wird, bevor der Ccnsoc nach genauer Durchsicht desselben, dessen Ver kauf gestattet hat, was ohne Oeffnung des Papierbandes doch nicht geschehen kann. MiScc llcn. Der geschätzte Dichter, Professor Iohann Gabriel Seidl, Custos am k. k. Münz- und Antiken-Cabinet in Wien, ist zum wirklichen Mitglied der kais- Akademie der Wissenschaften ernannt worden. vr. Constantin Wurzbach, Vorstand der administrativen Bibliothek im k. k. Ministerium des Innern in Wien, hat für das bei Pfautsch und Voß erschienene Werk: „Die Sprichwörter der Po len", die große goldene Medaille für Kunst und Wissenschaft von Seiner Majestät dem Kaiser von Oesterreich erhalten. Wie der allgemeinen Zeitung aus Wien geschrieben wird, ist Heine's „Romancero" in Oesterreich verboten worden. vr. Wingard und die Bibliothek von Upsala. Stock holmer Blätter melden das Ableben des vr. Thomas Wingard, Erz bischofs von Upsala und Primas des Königreichs Schweden, im 70. Jahre seines Alters, vr. Wingard, ein ausgezeichneter Gelehrter, hatte lange Zeit den Lehrstuhl der biblischen Philologie und Exegese auf der Universität Lund bekleidet. Der Universität Upsala hat er seine aus 34,000 Bänden bestehende Bibliothek und seine reichen Sammlungen von Münzen und skandinavischen Alterthümern ver macht. Es ist dies im Laufe eines Jahres die vierte Büchersamm lung, die der Universität Upsala zufällt, deren Bibliothek dadurch um 115,000 Bände bereichert worden. Im Ganzen beläuft sich jetzt der Büchervorrath dieser Bibliothek auf 288,000 Bände, worunter 1 >,000 in Handschriften. (M. F. d. L. d. A.) Aus Konstantinopel wird geschrieben: Unter den Auspi- cien des Unterrichtsraths, der vor ungefähr fünf Jahren errichtet worden ist, erschien kürzlich die erste der versprochenen Arbeiten, nämlich eine gründliche türkische Grammatik, welche Fuad- Effendi und Achmed-Dschewded-Effendi ausgearbeitet haben. Dieses interessante Werk ist in der Typographie von Churchill gedruckt »vor-
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