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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.10.1851
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1851-10-03
- Erscheinungsdatum
- 03.10.1851
- Sprache
- Deutsch
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1170 .zugegebene Theilnahmlosigkeit des süddeutschen Buchhandels für den Vorschlag der Commission, hat bereits abweisend gerichtet), daß man billig auf die Frage kommen muß, was giebt denn Veranlassung, daß man von gewissen Seiten so sehr auf dasselbe dringt? — Die jenigen Herren am Nesenbach und Main, mit dem was drum und dran hangt, und die besonders für das Frankirsystem agitiren, sind doch auch nicht auf den Kopf gefallen und müßten das allgemein Schädliche ihres Antrags recht gut einsehen? Hier gilt es nun schonungslos und auf die Gefahr hin, in ein Wespennest zu stoßen, die Wahrheit zu bekennen! Die bisherige Verkehrsordnung sund das ist die Haupt sache) gründet sich auf eine wohlberechnete, gleichmäßige Verthttlung der Lasten! — Die Herren, die das Frankir system betreiben, wollen aber, jeder für sich, die Lasten abschütteln, sich in die damit verknüpften Vortheile setzen und die Nachtheile und Lasten auf die Schultern .der Andern laden. Und sie rechnen, wenn es ihnen gelingen sollte, für sich wirklich sehr vernünftig und sehr richtig, so daß es schon der Mühe lohnt, den Versuch zu wagen. — Sie wissen recht gut, daß es sich viel angenehmer und nutzbringender verlegen läßt, wenn man künftig keine Spesen mehr für Remittenden zu bezahlen braucht, sondern diese dem Sortimenter aufhalset; sie wissen recht gut, wie sie dadurch allen übrigen Verlegern gegenüber in Vortheil gelangen und diese nach und nach zu überflügeln im Stande sein würden. Noch verderblicher aber wären die Folgen für den Sortiments handel. — Man denke sich einen betriebsamen Buchhandel in einer Stadt in Mitten Süddeutschlands, der keine Spesen zu tragen hat, während sich solche bei dem übrigen Theile des Buchhandels in ver größertem Maßstabe einstellen. Würde derselbe so einfältig sein, in seinem ihm bisher durch die Verhältnisse gebotenen Wirkungskreise zu verbleiben, oder würde er ihn, auf Kosten seiner übrigen Collegen, begünstigt durch die ihm gebotenen Vortheile, mit aller Kraft und Energie zu überschreiten und fortwährend zu erweitern trachten? — Sollen wir es auch in Süddeutschland erleben, daß Geschäfte, allent halben hin, mit 25 A Rabatt und mehr gemacht werden, wie es schon theilweise von Leipzig aus und bis nach Bayern herein geschieht, und wie dieß die immer leichter und billiger werdenden Anstalten für den allgemeinen Verkehr begünstigen? — Sollen wir, zu Gunsten einer Coterie, so thöricht sein, uns selbst den Pfahl ins eigene Fleisch zu treiben und so selbst dahin wirken, unfern Vcrlagshandel zu be- nachtheiligen und unfern ohnehin gedrückten Sortimcntshandel voll ends zu Grunde richten zu helfen? Die Nesenbacher und die am Main streiten sich bereits um des Bären Fell. Möchten Letztere besonders überlegen, ob sie nicht die Katze sind, mit deren Hilfe sich der Affe die gebratenen Kastanien aus dem Feuer holen will. Wenn wir nun selbst, obschon wir uns zu den Freunden der bisherigen Verkehrsordnung zählen, zugeben, daß manches besser sein könnte, so fragt es sich , wie kann geholfen werden? —> Zunächst kamen wir auf den Vorschlag der Commission zurück: „Revision der Tarife" und zwar alljährige. — Dann aber würden wir die Association der Städte und solcher Ländertheile anrathen, die ver möge ihrer geographischen Lage zusammen passen, damit, zur Erzie lung wohlfeilerer Portosätze und zur Beschleunigung des Geschäfts ganges, nach den sämmtlichen vier Commissionsplätzen möglichst oft direct gepackt werden könnte. — Vorzüglich theuer kommt das Porto aus der Schweiz. — Dieß würde sich aber durch die vorgeschlagene Einrichtung wesentlich mindern, wenn z. B. die sämmtlichen Handlungen der östlichen Schweiz alles an eine Hand lung nach Zürich, die der westlichen alles nach einer in Basel diri- gircn würden, so zweifeln wir nicht, daß dann von diesen einzelnen 87 Handlungen jede Woche direct an die vier Commissionsplätze, unter richtiger Wahrnehmung der geographischen Lage, wohin ;cder einzelne Beischluß bestimmt ist, Sendungen gemacht, und dadurch das kost spielige Laufen der Bcischlüsse über mehrere Commissionsplätze ver mieden werden könnte. Das vios versa versteht sich von selbst- — Die Idee solcher Associationen und je mehr deren ins Leben gerufen würden, je vorthcilhafter wäre es, macht durchaus keinen Anspruch auf Neuheit; sie ist im Gegentheil sehr alt und wurde längst praktisch geübt. — So erinnert sich Einsender, daß, als er noch „Diener" (die heutigen feineren Benennungen waren damals in Stuttgart nicht üblich) bei F. C. Löflund war, die Heidelberger Handlungen sich dahin vereinigt hatten, daß alle Beischlüsse für Mohr und Winter, Oßwald und Gross bei jenem zu einem Collo gesammelt und vierteljählich abwechselnd, an einen derselben all wöchentlich adressirt wurden. Für Heidelberg ist eine solche Vereini gung in Bezug auf Stuttgart zwar gegenwärtig nicht mehr erfor derlich, weil wohl jede der dortigen Handlungen von Stuttgart wenigstens wöchentliche Zusendungen erhalten wird. Aber wie diese vernünftige Einrichtung für andere Städte oder Ländcrabschnittc noch heut zu Tage Beispiel gebend genannt zu werden verdient, so war sie damals, weil die Heidelberger Handlungen ihre Stuttgarter Verschlüsse nur mit theurem Porto über Frankfurt erhielten, höchst zweckmäßig, und um so zweckmäßiger, als Stuttgart sich noch nicht zu den Commissionsplatzen zählte, noch weniger aber die großartigen Büchersabriken aufzuweisen hatte, welche jetzt alljährlich aller Herren Länder mit ihren Produkten überschwemmen und für die wir nun auch sogar noch die Rückfrachten aus unfern Taschen bezahlen sollen. Darum — fort mit der Idee des Frankaturzwangs! Zur Zeitungs-Statistik. Nr. 79 des Börsenblattes von diesem Jahre bringt unter der Ueberschrift „Zur Berliner Zeitungs-Statistik" einen Abdruck aus einem Blatte, dessen Name mir entfallen, der, da er doch unstrei tig von einem Berliner Literaten ausgegangen, jedenfalls richtiger hätte gegeben werden können- Ein ganz oberflächlicher Ueberblick zeigt mehrfache Fehler. Ob die Bemerkung zu 1) Preuß. Staats- Anzeiger „(ohnverantw. Redacteur)" böswillig oder blos aus Ver sehen gegeben worden, genug auf jeder Nr. ist am Ende der Re dacteur: Schwieger genannt. 32) Buch des Gesetzes, ist, wie allbekannt, keine Zeitschrift, sondern ein in Heften erschienenes Buch- 60) Die evangel. Kirchenzeitung erscheint nicht einmal, sondern 2 mal wöchentlich. 64) Zeitschrift für die unirte evangel. Kirche erscheint in Potsdam, gehört also nicht nach Berlin. 98) Der Soldatenfreund ist keine Wochen-, sondern eine Monatsschrift- 103) Schwarze Adlerzeitung ist der Redacteur F. Adami, so viel mir bekannt- Außerdem fehlen fast sämmtliche in Reimer's Verlag er scheinenden Zeitschriften, als: Crelle's Journal f. Mathematik, dessen Journal für Baukunst, das Handels-Archiv w. Ferner: Die Zeit schrift für Gcburtskunde, das Journal für Physik. Nr- 91) Jour nal für Chirurgie erscheint gar nicht mehr. Die 9. Lsg- der „Germania" bringt eine recht interessante „Statistik der deutschen period. Presse außerhalb Deutschlands von W. Stricker." Diese schwierige Arbeit hat jedenfalls auch ihre gro ßen Fehler, hier ist aber das Material auch sehr schwer herbei zu schaffen, und Veränderungen, Eingang alter, Entstehung neuer Blätter können natürlich nicht so rasch zur Kenntniß des Statistikers gelangen. Darnach hat Frankreich jetzt nur im Elsaß einige kleine deutsche Zeitungen, die aber gleichzeitig auch mit franz. Uebecsehung Versehen sind, außerdem 2 rein deutsche Kirchen- u. Schulblätter. England hat die 1843 gegründete „Londoner Deutsche Zei tung", das Organ des Herzogs von Braunsckweig-
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