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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.05.1934
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1934-05-05
- Erscheinungsdatum
- 05.05.1934
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- Deutsch
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X- 104, 5. Mai 1934. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. b.Dtschn.Buchhandel. tigste Aufgabe des deutschen Buchhandels und aller, die den Wert des deutschen Buches erkannt haben, daß sie nach dieser Richtung hin im Volke wirken. Dann darf ich, gerade weil ich sehr viel im Auslande gewesen bin und auch aus eigenem Erleben heraus weiß, wie unsere deut schen Volksgenossen draußen kämpfen, noch an etwas erinnern. Da sehen wir die zweite wichtige Aufgabe des deutschen Buch handels: er ist der Träger der Kultur über die reichsdeutschen Grenzen hinaus; er ist berufen, mit dem, was er schafft, dafür zu sorgen, daß unsere Volksgenossen draußen dem Deutschtum nicht verlorengehen, daß sie gerade auch durch das deutsche Buch von heute damit vertraut gemacht werden, was deutsches Wesen von heute bedeutet und wie es heute in Deutschland aussieht. — So ist der Buchhandel berufen, mit seinen Werken Träger der Kultur zu sein und die enge Verbindung der Auslanüdeutschen mit der deutschen Heimat rege zu halten. Und nun wissen wir drittens, daß die andere große Auf gabe die ist, den Fremden, den Ausländern auch gerade wieder durch das deutsche Buch klarzumachen, was deutsches Wesen, deutsche Gesinnung und auch deutscher Nationalsozialismus ist. Wir anderen, die wir nicht zu Jhreu Reihen gehören, wir wollen mit Ihnen nach dieser Richtung hin arbeiten, daß der Wert des deutschen Buches, des deutschen Schrifttums immer deutlicher er kannt wird, und ich wünsche Ihnen im Namen der Gäste, daß Sie diesen hehren Aufgaben, denen Sie ja auch in den bisherigen Jahren gerecht geworden sind, in noch vollkommenerer Weise ge recht werden können, indem Sie die Unterstützung aller Volks schichten und der Führer finden. Dem deutschen Buchhandel Heil! — Heil! — und nochmals Heil! Hermann Hillger (Berlin): Meine Damen und Herren! Liebe Freunde, Buchhändler und Buchkäufer! — Ja, Buchkäufer! Wenn wir an der Ehrentafel schon nicht sammeln können, so wollen wir wenigstens hoffen, daß recht viele Bllcherkäufer an dieser Ehrentafel sitzen. Heute, meine verehrten Freunde, soll ich wieder einmal euer Herz rühren, damit die Taschen sich öffnen. Ich weiß wohl, wie oft ihr in diesem Jahre schon gebeten worden seid, zu helfen; ich weiß, daß täglich die Not an euch herantritt; ich weiß, daß jeder schon getan hat, was er tun konnte. Nichtsdestoweniger gilt es heute, meine Freunde, für uns alle noch einmal, die letzte Anstrengung zu machen, um uns würdig zu zeigen des Standes, dem wir unser Herz und unseren Kopf und unseren Geldbeutel verschrieben haben. — Denn eines ohne das andere, meine lieben Freunde, hat sich nicht als praktisch erwiesen. Wer keinen Geld beutel in dem Buchhandel stecken hat, der kann mit dem besten Herzen und mit dem besten Kopfe kaum etwas erringen. Das sollten die Leute sich merken, die so oft über uns meckern und viel leicht anderer Meinung sind. Heute, meine Freunde, haben wir aber das neue Band ge schlossen, das Band einer Gemeinschaftsarbeit aller, die am Buch handel, für den Buchhandel und in dem Buchhandel arbeiten wollen. Wenn ich euch heute bitte, und ganz besonders herzlich bitte, der Not zu gedenken, die an die Türen derer klopft, die da draußen sind, die auch dieses Mahl nicht mit uns einnehmen können, die heute nicht hier sein können, weil sie manchmal nicht einmal die paar Pfennige haben, um eine Briefmarke zu kaufen, die nicht das Porto aufbringen können, um einen Absagebrief zu befördern, so ergeht diese meine Bitte im Zeichen der Gemeinschaftsarbeit. Heute, meine lieben Freunde, bitte ich euch, die ihr hier froh auf den Tag zurückblickt, den wir heute erleben durften, aus tiefstem Herzen: Macht die Herzen und die Taschen auf! Helft unseren Armen, denen wir helfen müssen! Im letzten Jahre hat der Unterstlltzungsverein Deutscher Buchhändler 60 000 Mark auszahlen können — nein, auszahlen müssen. So ist die Not von Tag zu Tag gestiegen. Und die Männer, die zu unserer großen Freude dieses opfer- und mut- volle Amt verwalten, klagen jeden Tag aufs neue: könnten wir doch mehr tun für unsere armen Buchhändlergenossen, denen es so schlecht geht, daß sie nicht mehr leben und auch nicht mehr sterben können! Meine Freunde, wenn jemals mich etwas mit einem frohen Optimismus erfüllt hat für den Buchhandel, so war es der heutige Tag, an dem wir wieder einmal erkannt haben, daß ein Mann an unserer Spitze steht, wie wir ihn uns besser weder wün schen noch denken können. Meine Freunde, wie oft hat er mir ge sagt: »Ich tue nichts als meine Pflicht!«. 414 Nun, ihr Freunde, tut eure Pflicht! Gebt heute alles, was ihr könnt! Ich will mich nicht zu der Drohung versteigen, die ja sehr leicht wäre, daß ich euch nachher daraufhin untersuchen lassen werde, was noch übriggeblieben ist. Ich weiß: dieser Drohung bedarf es gar nicht. Ich weiß, wir werden es denen gegenüber, denen wir helfen wollen, nicht so machen wie jene Frau, die einem Bettler ein Stück Brot gab und, weil sie fühlte, daß sie noch ein übriges tun müsse, ein Kleckschen, ein ganz kleines Kleckschen Honig darauf machte, worauf der Bettler zu ihr sagte: »Ach, eine Biene haben Sie auch!?« Nein, meine Freunde, nicht eine Biene, ein ganzer Bienenstock, ein ganzer Stand von Bienen stöcken voll Süßigkeit soll aus der Barmherzigkeit herausfließen, an die wir uns jetzt wenden, wenn wir sammeln werden! Und nun noch ein letztes Wort: Wenn ihr heute nicht an ständig zahlt, werdet ihr nie wieder von mir eine Rede hören! -r- Der Sonnabend vereinigte die Kantate-Besucher und den Leip ziger Buch- und Musikalienhandel zu einer von dem Komponisten Richard Strauß selbst dirigierten Festvorstellung seiner Oper »Arabella« (von Hugo von Hofmannsthal) im Neuen Theater. Der Komponist wurde nachdrücklich gefeiert. »Bukama«, der »Buchhändler-Kantate-Montag-Abend«, der un gefähr alles, was Buchhandel in Leipzig heißt, zu fröhlichem Tun ver sammelte, knüpfte an alte Tradition an und hat mit seinem reich haltigen Programm viel Anklang gefunden. Die diesjährige Kantate-Feier der Leipziger Buchhandlungsge hilfen, ein stolzes altes Fest, das nur in Leipzig zu finden ist, wird in der Geschichte des veranstaltenden Vereins, des Buchhandlungs- Ge Hilfen-Vereins zu Leipzig, besonders vermerkt wer den müssen. Zur freudigen Überraschung der etwa 1000 Festteil nehmer, die sich im Theatersaal des Krystall-Palastes eingefunden hatten, erschienen im Verlaufe des Abends die Herren vr. H. Fr. Blunck, vr. H. Wismann, I>r. Fr. Oldenbourg, vr. G. Haupt und Oberbürgermeister vr. Goerdeler, um ihre Verbundenheit mit der Angestelltenschaft zu bekunden. Herr vr. Oldenbourg bemerkte in seiner kurzen Ansprache, daß er bereits als Student der Leipziger Universität mit seinem Vater dieses Fest besucht habe. Herr Or. Blunck sprach von seinen Eindrücken, die er bei seinen Ausland reisen gewonnen habe. Sein erster Besuch im Ausland gelte stets dem deutschen Konsul und dem deutschen Buchhändler. Er mahnte, immer dieser Buchhändler zu gedenken, die im Ausland unter schwie rigsten Verhältnissen für das deutsche Buch kämpfen. Oberbürger meister vr. Goerdeler zollte Worte des höchsten Lobes den Buch- haudlungsgehilfen, die er als eifriger Bücherkäufer schätzen gelernt habe. Auch die innige Verbundenheit zwischen Führer und Gefolgschaft habe er in einem anderen Berufe noch nicht finden können. — Der erste Vorsteher des Vereins, Herr Otto Richter, konnte in seiner Be grüßungsansprache noch die Herren Bürgermeister Haake und Stadt- verordneten-Vizevorsteher Schimmel als Gäste begrüßen. Seine Rede klang aus in einem Gelöbnis treuer Mitarbeit beim Aufbau Deutsch lands. — Dem Festausschuß war es wiederum gelungen, mit Hilfe des hervorragenden Ansagers und Mitwirkenden Alexander Schaeffer vom Mitteldeutschen Rundfunk und eines gut gewählten Pro gramms den Teilnehmern einige fröhliche Stunden zu bereiten. — Eine sehr reichhaltige Verlosung enthielt u. a. einen kostenfreien Ferienaufenthalt im Erholungsheim Ahlbeck sowie zwei Fahrten nach England. — An Festgaben gelangten das beliebte Kantate-Taschenbuch, das Festliederbuch, ein Notizblock sowie der Gustav-Frenssen-Alma- nach des G. Grote Verlages zur Verteilung. Eckstein, Hanns: Einführung in das Wesen und in die Technik der kaufmännischen Buchführung mit den schwierigsten Buchungsfällen. 2., erweit. Ausl. München 1934: Carl Gerber. 162 S. NM 3.90. Nach einer für ein derartiges Werk verhältnismäßig kurzen Zeit (Besprechung der ersten Auflage im Börsenblatt vom 6. August 1931) ist dieses Buch in einer neuen, erweiterten Auflage erschienen. Wie alle Veröffentlichungen des Verfassers, so zeichnet sich auch diese Schrift durch eine flüssige und klare Darstellungsweise aus, für das Selbststudium ist sie besonders zu empfehlen, da sie nichts an Vor kenntnissen voraussetzt. Auch wenn das Werk zahlreiche Buchungs beispiele enthält, so ist von einem mechanischen Eindrillen selbst verständlich abgesehen und die Behandlungsweise aus ein geistiges Erfassen eingestellt worden. Neu ausgenommen wurden Abschnitte über die Verbuchung der Meta- und Konsortialgeschäfte sowie ein weiterer Teil über die Bilanz als Grundlage einer Liquiditäts berechnung. Hans Stoll.
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